Alter Steinway-restaurieren?

  • Ersteller des Themas tastenliesl
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Gut zu wissen, danke!

Dann kann man also nicht sagen, dass der Steinwaycharakter nach dem 2. WK etwas mehr in Richtung New-York gewandert ist?
 
Er meint, dass S&S schon Jahrzente nichts geändert hat und deswegen ein S&S Flügel aus 20er sich von einem modernen eigentlich nicht unterschiedet.
Weil S&S vor 80 Jahren auf der selben technischen Ebene war als heute.
Bechstein hat sich in gegenteil die ganze Zeit weiterentwickelt und deswegen kann man einen Bechstein aus den 20er nicht mit einem modernen vergleichen.

Falls ich es falsch kapiert habe zahlt Just Listen einen Dom Perignon für alle! :D :D :D

Danke Klavierrestaurator, genauso habe ich es gemeint.

Axels: Bechstein hat natürlich auch bis 2008 immer wieder die Modelle und Produktionsverfahren geändert. Und selbst, wenn sie die meiste Zeit in Berlin waren, hat sich die Firmen- bzw. Produktphilosophie im Vergleich zu S&S immer wieder geändert. Das hatte mit den wechselnden Besitzverhältnissen zu tun, mit Imageproblemen nach dem Krieg etc..
 
und weg ist mein Dom Perignon... :( :D
 
Hi just listen,

verstehen tue ich Deine ursprüngliche Aussage immer noch nicht.

Die meisten und vor allem wichtigsten technischen Entwicklungen von Steinway liegen schon ziemlich lange zurück, so dass man auch bei älteren Instrumenten bei professioneller Restauration im Grunde ein Instrument erhält, dass durchaus mit einem neuen mithalten kann. Das ist z.B. bei Bechstein ganz anders.

In der Blütezeit des Klavierbaus hatten alle größeren Hersteller bereits die wichtigsten Entwicklungen hinter sich. Bechstein war zu der Zeit wie Steinway ein absolutes spitzen Piano.

Axels: Bechstein hat natürlich auch bis 2008 immer wieder die Modelle und Produktionsverfahren geändert. Und selbst, wenn sie die meiste Zeit in Berlin waren, hat sich die Firmen- bzw. Produktphilosophie im Vergleich zu S&S immer wieder geändert. Das hatte mit den wechselnden Besitzverhältnissen zu tun, mit Imageproblemen nach dem Krieg etc..

Die Imageprobleme von Bechstein durch die Nähe zur NSDAP und der Übernahme nach dem 2. Weltkrieg durch Baldwin hat Bechstein weit zurück geworfen. Die kompletten Holzvorräte wurden zum bau von Särgen verwendet und man stand damals vor dem Nichts.
Aber all dies ist ja erst weit nach 1920 passiert.

Mindenblues hats bereits erwähnt:

Nach den Informationen, die ich von meinem Klavierbauer erhielt (die können natürlich falsch sein), baut Steinway wie auch Bechstein Mechaniken der Fa. Renner ein (die natürlich speziell designed sind bzgl. Hammerköpfen, Filzen etc. entsprechend den Klavierhersteller-Vorgaben).....
…...Und die Saiten werden bestimmt auch nicht von Steinway oder Bechstein gefertigt, sondern irgendwoher bezogen?

Wenn ich einen Bechstein aus ca. 1920 restauriere, erhalte ich auch ein erstklassiges Instrument, welches mit einem neuen durchaus konkurrieren kann aber trotzdem einen anderen Charakter hat.

Das gilt auch für viele andere Hersteller von Flügeln aus der Epoche wie z.B.:
Bösendorfer, Blüthner, Feurich, Steingräber, Grotrian Steinweg, Ibach, Pfeifer, Rönisch, Schiedmayer und und und.


Sind denn die Steinway&Sons aus 1920 den Neuen so gleich vom Klang, Charakter und Spielart? Und wenn ja, ist es das was Du meinst?

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Axels
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Sind denn die Steinway&Sons aus 1920 den Neuen so gleich vom Klang, Charakter und Spielart? Und wenn ja, ist es das was Du meinst?

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Axels

Das ist zumindest meine Beobachtung. Ein alter Bechstein ist zwar für sich ein traumhaftes Instrument aber unterscheidet sich von einem neuen wie ein ganz anderes Fabrikat.
Vielleicht täusche ich mich, aber mir kommt es vor, als hätten die alten Bechsteine z.B. kürzere Tastenwege. Das was geblieben ist, ist dass sie immer einen weicheren Klang haben als ein Steinway. (Aber da sind Viele sicher auch anderer Meinung)
 
Hallo zusammen,
um nochmal zur Anfangsfrage zurueckzukommen- mitttlerweile wurde unser Schaetzchen perfekt ueberholt :p
Nach einschlaegiger Empfehlung aus dem Forum hier ;) hat Michael (Klaviermacher) den Weg nach Zuerich gefunden und einen Tag lang an unserem Fluegel gezaubert - Haemmer abgezogen, Mechanik reguliert, eingestellt und schliesslich noch intoniert...und heraus kam ein ganz neues Instrument!
Das haette S&S nicht besser hinbekommen...
Kann mich also den Lobeshymnen hier nur anschliessen!
Es lohnt sich sicher, bei so hohen Kostenvorschlaegen erst mal eine zweite Meinung einzuholen - wie ich jetzt gemerkt habe, kann man auch mit deutlich weniger finanziellem Aufwand ein wunderbares Instrument bekommen. Und natuerlich ist es auch beruhigend zu sehen, dass der Fluegel wirklich mit Liebe und Sachverstand restauriert wird. Danke nochmal, Michael! :klavier:
 
Gratulation, Liesl! Nur einen Tag? Und S&S wollte 14 TEUR verbraten? :confused: Das Micha gut ist, weiß ich - aber sooooo gut???:cool:
 
Hallo Tastenliesl,

DANKE!

Die Überholung an Deinem Steinway hat auch mir riesige Freude gemacht! Fast 60 Jahre alt, optisch gepflegt und nicht verbastelt. :p
Das Beste für mich - so gut wie Ihr beide spielt - wirklich toll! - könnt Ihr meine Arbeit richtig auskosten. Schade, dass nicht mehr Zeit war - ich hätte noch gerne mehr gehört.

LG
Michael
 

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