Alter Flügel, Klack-Geräusch Hammer

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mondnacht

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Hallo,

mein antiker Flügel (Baujahr ca. 1920) macht beim Spielen störende Geräusche.

Und zwar handelt es sich bei mir um die Taste G5.

Wenn der Hammer gegen die Saite schlägt, hört man ein deutlich, lautes Klack-Geräusch. Das Geräusch kommt eindeutig von der Interaktion von Hammer und Satie. Ich habe die Klaviatur ausgebaut, alle Tasten bewegen sich sanft und die Mechanik ist leise und leichtgängig.

Können mir die Experten hier sagen woran das liegen kann ? Mir ist aufgefallen, dass die Filzschicht recht stark komprimiert und ein ganz wenig dünner (ca. 1-2 mm weniger) als bei den benachbarten Hammern ist. Kann solch ein Unterschied zu solch einem extremen Klack Geräusch führen ?

Würde eine Intonierung ausreichen um das störende Klackgeräusch wegzubekommen ?

Reicht es diesen einen Hammer auszutauschen oder muß ich, um einen homogenen Klang zu haben alle Hammer austauschen ?

Über Tips und Ratschläge würde ich mich freuen,

Mondnacht
 
Eventuell ist die Verleimung von Hammerkopf zu Hammerstiel nicht mehr ganz ok, dann müsste der Hammerkopf neu eingeleimt werden.
 

Hallo Mondnacht,

1920 ist doch nicht antik :D, seitdem hat sich doch im Flügelbau nichts Wesentliches geändert.
Zum Klackgeräusch: Ich denke auch, dass der Hammerkopf lose ist und wieder richtig festgeleimt werden muss. Einfach mal daran rütteln ob Spiel spürbar ist. Wenn ja, mit einem Tropfen Wasser und einem Fön alte Verleimung lösen und z.B. mit "Titebond Hide Glue" neu verleimen. Geht zur Not aber auch mit "Ponal express".

Gruß
Thilo
 
Hallo Mondnacht,

Ich denke auch, dass der Hammerkopf lose ist und wieder richtig festgeleimt werden muss. Einfach mal daran rütteln ob Spiel spürbar ist.

Danke für die schnellen Antworten. Ich habe den Hammerkopf überprüft. Es sind zwar stärkere Leimspuren als bei den anderen Hammern erkennbar. Dennoch sitzt der Hammer fest am Stiel, da wackelt nichts.

Ich habe den Flügel noch nicht so lange und er hat dieses deutlich hörbare metallisch klingende Klacken nur beim G5 die ganze Zeit gehabt, ich bin wirklich ratlos. Kann es an den Saiten liegen ? Bringt es was diese auszutauschen ? Die Saiten sind alle noch im Originalzustand und leicht angerostet, klingen aber bis auf diese eine Taste ganz okay.

Grüße,

Mondnacht
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wenn der Hammerkopf wirklich fest ist (manchmal ist das Spiel so minimal, dass man es nicht sofortl sieht oder fühlt), könnte evtl. eine andere Achse minimales Spiel haben.
Ich hatte mal ein ähnliches Problem an einem alten Flügel... das allerhöchste "a" klang extrem anders. Das Anschlagsgeräusch machte an dieser Taste nicht "klack" sondern "klock". Nach mehrmaliger Untersuchung habe ich erst das minimale Spiel im Hammerkopf bemerkt. Ein winzig kleiner (bitte nicht schlagen) Tropfen Sekundenkleber "extra dünn" machte dann das "Klock" wieder zum "Klack" :D
Noch eine weitere Möglichkeit ist eine abgebrochene Intoniernadel im Hammerkopf. Das kann man evtl. mit dem Fingernagel fühlen, denn zu sehen ist so ein Stück Nadelspitze nicht unbedingt. Aber es macht "lustige" Geräusche ;)
 
Hallo mondnacht,

es ist auch gut möglich dass der offenbar unpassende Hammerkopf einfach deutlich anders und um einiges schärfer klingt als seine Nachbarn. Halte mal ein Filzläppchen dazwischen und prüfe, ob dann das Geräusch weggeht.

Es gibt auch noch eine weitere recht seltene Möglichkeit. Falls der Hammerkopf wirklich deutlich zu klein, sprich: zu kurz, ist, dann knallt möglicherweise der Hammerstiel von unten gegen die Stimmstockbegrenzung.

Ich glaube, an der besagten Stelle wirst du eher kurz- als mittelfristig einen anderen Hammerkopf oder - falls verfügbar - einen anderen, aber korrekt passenden Hammer brauchen.

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 
Kann es an den Saiten liegen ? Bringt es was diese auszutauschen ?
Nein, nein

manchmal ist das Spiel so minimal, dass man es nicht sofort sieht oder fühlt
Ja - genau! Das ist der Klack- ähm Knackpunkt :D
Im Zweifel den Stiel komplett vom Hammer trennen und erneut verleimen.

Es gibt auch noch eine weitere recht seltene Möglichkeit. Falls der Hammerkopf wirklich deutlich zu klein, sprich: zu kurz, ist, dann knallt möglicherweise der Hammerstiel von unten gegen die Stimmstockbegrenzung.
Ja - aber wirklich ganz, ganz selten. Ich würde so ein Problem ohne neuen Hammer lösen, indem ich den Stiel vom Kopf trenne, das Loch mit einem weiteren Stiel verdübble und ein neues Loch weiter unten bohre. Vorteil: Der alte Hammer passt klanglich besser dazu. :cool:

LG
Michael
 
Danke für die interessanten Antworten.

Ich habe mal eben den Hammer G5 (samt Schenkel) mit dem benachbarten GIS5 ausgetauscht und das klacken ist - wie ein Wunder - verschwunden, der Klang ist super.

Danach habe ich die beiden Druckstellen der Hammerköpfe genauer untersucht. Der klackende Hammer gibt bei kräftigem Drücken an der Druckstelle praktisch gar nicht nach, er ist steinhart und läßt sich nicht eindrücken, während die Filze der anderen Hammer sich minimal eindrücken lassen. Das Klacken kommt wohl daher.

Ich werde den Hammerkopf mal mit Alkohol aufweichen und dann sanft bügeln. Mal sehen ob das was hilft.

Viele Grüße an alle,

Mondnacht
 

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