Alter Anfänger holpert vor sich hin

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Erdferkel

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11. Dez. 2009
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Hallo,

ich spiele jetzt fünf Monate Klavier und bin halt nicht mehr der Jüngste. Zu Anfang war ich wirklich ganz begeistert und dementsprechend gut motiviert. Nun habe ich von einem Musiklehrer gehört, dass ein Anfänger meines Alters halt immer etwas holprig spielen wird. Ich fand das bekloppt und war auch überzeugt, dass ich das sogar jetzt schon besser hinbekommen würde. Nun habe ich allerdings mal mein Klavierspiel, mit dem PC aufgenommen. Beim Spielen kam es mir ganz gut vor. Aber beim Anhören der Aufnahme merkt man, dass es tatsächlich hektisch und holprig klingt.
Jetzt sind starke Zweifel, ob das noch einigermaßen gut werden kann. Falls nicht, woran liegt das denn? Ist das Gehirn nicht mehr in der Lage? Oder sind es die Finger? Kann man das vielleicht durch Üben mit Metronom dennoch hinbekommen? Und warum ist mir diese Hektik beim Spielen nicht aufgefallen?

Eins ist klar: Ich will kein Starpianist werden, sondern in vielleicht vier/fünf Jahren ein paar einfache Sachen schön spielen können. Das muss doch noch möglich sein.
 
Hallo Erdferkel (welch witziger Name!),

also die Aussage deines KL ist ja wohl total bescheuert, sehr motivierend für einen Anfänger, sehr pädagogisch! Bitte nimm dir das bloss nicht zu Herzen, holprig spielen, was soll denn der Satz, kein Wunder dass deine Aufnahme nicht gut klingen konnte, da wäre ich auch total gehemmt. Nein, es sind nicht die Finger, die sind bei jedem Menschen gleich angeordnet (was für ein Schwachsinn), bitte setze dich jetzt nicht unter Druck, auch dein Gehirn kann noch etwas leisten, mehr als du denkst! Wir über 40-jährigen (keine Ahnung wie alt du bist) verfügen über Ruhe, Ehrgeiz und vor allem: ZEIT. Die haben jugendliche Spieler nicht, ist doch so. Wir können 2-3 Stunden spielen, jedenfalls ich könnte es theoretisch, obwohl ich noch berufstätig bin (25 Std.) und auch noch Haushalt, Kind und Garten habe. Auch du wirst dein Ziel erreichen und in ein paar Jahren oder schon früher ein paar schöne Sachen spielen können, warum auch nicht?
Wer will schon Pianist werden, ist doch eh so ein unerreichbares Ziel, dann musst du ja 10 Stunden am Tag spielen, wer will denn das? Und vor allem: dann geht es nicht mehr um dein Vergnügen sondern um Profit. Grauenhafte Vorstellung.
Lass dich nicht verunsichern, kommst du denn sonst mit deinem KL gut aus? Oder wäre ein Wechsel angebracht?
LG von
Cati
 
Daß man als Spätanfänger immer holperig spielen wird, ist natürlich Unsinn. Die Aufnahme sollte dich auch nicht erschrecken. Bislang konntest du nicht besser spielen, weil es dir ja überhaupt nicht bewußt war, wie es wirklich klingt. Die Aufnahme hat dir also die Augen geöffnet. Nun mußt du lernen, genauer hinzuhören, während du spielst. Dadurch erkennst du langsam die Zusammenhänge zwischen Spielgefühl und Klang. Wie du aber reagieren mußt, wenn der Klang aus dem Ruder läuft, sollte dein Klavierlehrer dir beibringen, denn das ist ein stetiger Lernprozess in dem man Erfahrungen sammelt. Im übrigen steht ja fest, daß du ein musikalisches Gehör hast, denn du hast ja gemerkt, woran es bei der Aufnahme mangelt. Und das ist die wichtigste Voraussetzung für alles Weitere!

PS: Ich habe das so verstanden, daß ein Musiklehrer und nicht dein Klavierlehrer diese Bemerkung gemacht hatte. Aber selbst wenn ich da falsch liegen sollte, ändert das nichts an meiner vorherigen Aussage.
 
Hallo Erdferkel,

dies ist ein Mut-Mach-Beitrag!
Der Kommentar des Musiklehrers ist meines Erachtens sehr unprofessionell. Die Aussage mag ja mal auf irgendeinen bzw. einige wenige Klavierspieler deines Alters zugetroffen haben, man kann sie jedoch keinesfalls verallgemeinern.

Klar betrachtest du dein Spiel nun ziemlich kritisch - und prompt missfällt es dir!
Falls dir deine letzte Aufnahme wirklich hektisch vorkommt, na und? Spiel einfach nochmal und du wirst sehen, du siehst deine Aufnahme in einem neuen Licht.

Spiel so, wie's dir gefällt. Spiel und lerne so, wie du kannst und lass dich nicht von derartigen Statements beeinflussen, denn mit dieser Einstellung läufts (fast) von alleine ;)

In diesem Sinn liebe Grüße, Madita
 
Hi,

Hallo,

ich spiele jetzt fünf Monate Klavier und bin halt nicht mehr der Jüngste. Zu Anfang war ich wirklich ganz begeistert und dementsprechend gut motiviert. Nun habe ich von einem Musiklehrer gehört, dass ein Anfänger meines Alters halt immer etwas holprig spielen wird.
Als später Anfänger wirst du höchstens ein paar motorisch/mentale Probleme, die zum Konzertpianist führen, nicht überwinden können. Z. B. sehr hohe Schnelligkeit verbunden mit Treffsicherheit.

Ich fand das bekloppt und war auch überzeugt, dass ich das sogar jetzt schon besser hinbekommen würde. Nun habe ich allerdings mal mein Klavierspiel, mit dem PC aufgenommen. Beim Spielen kam es mir ganz gut vor. Aber beim Anhören der Aufnahme merkt man, dass es tatsächlich hektisch und holprig klingt.
Ist doch alles in Ordnung. Du merkst beim Anhören, dass es sich so nicht gut anhört. Jetzt musst du nur noch lernen, das auch während des Spielens zu hören und entsprechend zu verbessern (das ist die wahre Kunst des Kl4Spielens).

Jetzt sind starke Zweifel, ob das noch einigermaßen gut werden kann. Falls nicht, woran liegt das denn? Ist das Gehirn nicht mehr in der Lage? Oder sind es die Finger? Kann man das vielleicht durch Üben mit Metronom dennoch hinbekommen? Und warum ist mir diese Hektik beim Spielen nicht aufgefallen?

Das Gehirn ist dazu in der Lage, sonst würdest du es ja nicht selbst erkennen/bemerken. Was verbessert werden muss ist wahrscheinlich die rhythmische und die dynamische Gleichmäsigkeit. Dazu gibt es spezielle Übungen.

Eins ist klar: Ich will kein Starpianist werden, sondern in vielleicht vier/fünf Jahren ein paar einfache Sachen schön spielen können. Das muss doch noch möglich sein.

Das wird möglich sein (bei entsprechendem effektivem Üben ;-) ).

Gruß

PS: Oh je, schon der 4. Beitrag, der dir Mut macht. Du hast es wohl so gewollt. :D
 
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... dass ein Anfänger meines Alters halt immer etwas holprig spielen wird.
Willst Du uns auf den Arm nehmen? Lt. Profil bist Du erst 32! :cool:

Natürlich gibt's altersgemäße Hemmnisse. Ich hörte von einem Forschungsbericht, nach dem sich die Anzahl der Tastnerven in der Fingerkuppe mit den Jahren verringert, weshalb ältere Menschen mehr Schwierigkeiten beim Erlernen der Blindenschrift oder dem Erkennen der Oberflächenmarkierung von Geldscheinen und Münzen haben.
An mir selber merke ich z.B., wie sich meine Handschrift allmählich verändert und ab&zu solche Zacken enthält wie man sie vom Opa kennt: vielleicht liegt's doch nicht am Instrument, dass die feinen Nuancen nicht immer gelingen? Und "Tonfindungsstörungen" ähnlich den Wortfindungsstörungen gibt's denn bei wenig geläufigen Stücken auch schon mal (und da hilft kein "na Du weißt schon") - aber ich war letztes Jahr doppelt so alt wie Du! (damals, jetzt weniger :D)

Ne, für's holprige Spiel ist das Alter keine Ausrede und Deines schon gar nicht! :p Übrigens, was genau meinst Du mit "hektisch und holprig"? War's dein übliches Spieltempo? Warst Du wegen der Aufnahme verkrampft?

Ich glaube es ist ganz normal, dass man - wenn man sich nicht bremst - in solcher Situation schneller spielt als normal (da hilft zur Kontrolle der Wahrnehmung ein Metronom) und wegen der Aufregung sich nicht gut auf die Klangproduktion konzentriert.

Übe doch mal die Situation durch häufigeres Aufnehmen, bremse! Dich im Tempo und versuche mal, mit extremer Inbrunst zu spielen oder lockerem Hüpfen oder besonders liedhaft oder was gerade als Übertreibung passt (und auch was nicht passt, Hauptsache übertrieben!): das ist sowieso eine gute Übung, um die Kluft zwischen der Selbstwahrnehmung beim Spiel und der Fremdwahrnehmung beim Zuhören zu verringern. Nach den Ferien werde ich meine KL mal fragen, wie schulzig ich werden darf... :-P

Also, hau rein, Alter!
Stuemperle
 
Oh Gott, was hab ich denn da für einen Stuss zusammen geschrieben? Dabei ging es mir eigentlich weniger um meine Person als um die Sache an sich. Ich bin wirklich 32 und fühle mich nicht alt im Sinne von unjung. Aber es ist halt auch nicht mehr das typische Alter, in dem man mit Klavierspielen beginnt. Das ist so. Und damit habe ich keine Probleme. Wollte halt gerne mal wissen, woran das liegt, dass es im fortgeschrittenen Alter schwerer fällt, damit ich gezielt üben kann. Und da waren hier ja sehr viele nützliche Antworten dabei. Die aufmunternden Worte haben mir natürlich auch sehr gut getan. Sowas kann man immer gebrauchen, insbesondere, wenn man nach anfänglich überschwänglicher Euphorie den ersten Dämpfer bekommt. Vielen Dank!
Ich hab mir meine Aufnahme nochmal angehört und beim nächsten Spielen ganz gezielt auf die Melodie-Stimme geachtet. Damit ist es schon wesentlich besser geworden, noch nicht ganz fehlerfrei, aber gefällt mir schon ganz gut. Vielleicht werde ich mich auch noch mal mit dem Metronom auseinandersetzen.

Ich danke Euch allen für die Antworten!
 
Übrigens, was genau meinst Du mit "hektisch und holprig"? War's dein übliches Spieltempo? Warst Du wegen der Aufnahme verkrampft?
Konkret handelt es sich um die Lieder ohne Worte von Felix Mendelssohn, Op. 30, Nummer 1,3 und 6. Die anderen kann ich noch nicht. Insbesondere die Triolen in Nummer eins kamen mir etwas getrieben vor und alles irgendwie so, als ob einzelne Takte aneinander gereiht sind und nicht flüssig ineinander übergehen. Kann das schlecht beschreiben. Das Verrückte ist halt, dass mir das beim Spielen überhaupt nicht aufgefallen ist. Verkrampft würde ich nicht sagen. Aber es ist für mich schon irgendwie anders, wenn ich weiß, dass eine Aufnahme läuft. Keine Ahnung, warum das so ist. Es hört ja niemand zu.

Der Kommentar kam übrigens von einem Schullehrer, mit dem ich nichts weiter zu tun habe. Ich habe keinen Klavierlehrer. Mag auch ein Grund sein, warum ich etwas verunsichert bin, wenn kein Feedback da ist.
 
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32 tssssss.

Wie alt war der/die die das gesagt hat? Wie ist Dein Ziel? Zu spielen wie Lang Lang? Konzertsäle zu füllen? Oder willst Du spielen lernen um selbst Freude am Spiel, der Musik und dem damit verbundenen "drumherum" zu haben. Wenn Ersteres Dein Ziel ist dann vergiss es :-), alles andere ist möglich wenn Du das willst.

Wenn Du nach 4-10 Jahren noch immer der Meinung bist das alles holprig klingt dann stell das nochmals in Frage, aber nicht vorher :-)

Hey, ich bin Ü40 und fühl mich null gehandicapt durch die Lebensjahre. Ganz im Gegenteil, ich genieße jeden neuen Ton jeden Schritt voran aber versuche es zu vermeiden gegen irgendwen oder irgendetwas in den Wettbewerb zu treten.

EDIT: Keinen Klavierlehrer? Ok, das würde ich schleunigst abstellen!

Gruß, Peter
 
Im grunde ist man schon benachteiligt, wenn man nicht im Kindesalter angefangen hat. Diese Selbstverständlichkeit und Präzision beim Spielen wird man als Spätanfänger ab einem bestimmten Schwierigkeitsgrad nicht besitzen. Dafür entwickeln sich die Muskeln nicht mehr gut genug im Alter und die Hände wachsen halt einfach nicht mit dem Klavier auf. Aber wenn man kein Konzerpianist werden will kann einem das auch egal sein. Natürlich fällt es einem nicht mehr so leicht zu lernen und so ein neuer und komplexer motorischer Vorgang wie das Klavierspielen braucht dann halt seine Zeit bis die Hände das machen, was der Kopf vorhat. Ich kann dir nur den Rat geben ein Metronom zu benutzen und immer schön langsam zu spielen, auch wenn es mir selber oft schwer fällt.
Und wenn dein Lehrer holprig meint, kann ich mir gut dammit vorstellen, dass er dammit meint, dass es schwer sein wird für dich ein Stück so zu spielen, dass es wirklich souverän und fehlerfrei klingt. Aber das würd ich nicht überinterpretieren.
 

Ich lese häufig über die Theorie, daß ältere Menschen weniger gut lernen können als jüngere. Die Gründe dafür sind immer etwas schwammig, das Gehirn könne keine neuen Zellen bilden, die Verknüpfungen nicht in ausreichendem Maße hergestellt werden, oder noch allgemeiner, daß eben ältere Menschen nicht mehr so gut lernen können. Da muß ich mich allerdings jedesmal fragen, warum auch ältere Menschen z.B. nach Schlaganfällen in Rehakliniken geschickt werden, wo man ja versucht, die Funktionen zerstörter Gehirnareale in anderen Teilen des Gehirns neu anzulegen. Und ältere Menschen können durchaus noch lernen, das ist wohl unbestritten, sie können sich auch neue Bewegungen aneignen, z.B. im Sport, beim Tai Chi und so weiter und so fort. Ich würde diese Theorie schlicht und einfach ignorieren, solange sie nicht mit handfesten Fakten belegt ist. Es gibt alleine hier im Forum einige Pianisten, die erst relativ spät angefangen haben und so weit ich mich erinnern kann, hat es noch keiner bereut.

Es ist allerdings nicht zu vermeiden, daß man auf besondere Probleme stößt. Zum einen lernt man nicht so unbefangen wie Kinder, man hat sich um das "normale" Leben zu kümmern, das Kinder noch garnicht kennen und vor allem hat man im Verhältnis zu dem, was man lernen will, ein ganz anderes Zeitgefühl.

Das größte Hindernis für Erwachsene ist meiner Meinung nach das Maß der Hingabe, die sie zwischen Arbeit, Familie und Freunden noch für Musik aufbringen können. Kinder sind in der Lage, einfach umzuschalten und je nach Bedarf in eine passende Parallelwelt zu wechseln. Das fällt Erwachsenen einfach schwerer, denn sie haben gelernt, daß nur eine Welt wichtig sei, während andere Welten nur besucht werden dürften, wenn die "Hauptwelt" gerade Pause macht. Das gilt vermutlich nicht für alle Künstler, nicht gerade wenige von ihnen scheitern ja an der "realen Welt".

Irgendwo war mal die Rede von den "magischen 10000 Stunden", die ein Virtuose mit seinem Instrument mindestens verbracht haben soll. Wie diese Zahl zustande kam, weiß ich nicht, aber wenn man Kindheit, Jugend und Studium zusammen nimmt, klingt diese Zahl nicht mehr so groß, zwei Stunden täglich reichen (z.B. von 6 - 24). Für einen Erwachsenen mit all seinen Pflichten ist die Zahl allerdings ganz beachtlich.
 
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Ich lese häufig über die Theorie, daß ältere Menschen weniger gut lernen können als jüngere. Die Gründe dafür sind immer etwas schwammig, das Gehirn könne keine neuen Zellen bilden, die Verknüpfungen nicht in ausreichendem Maße hergestellt werden, oder noch allgemeiner, daß eben ältere Menschen nicht mehr so gut lernen können.
...
Das der Mensch in seiner Kindheit besonders dammit beschäftigt ist motorische und koordinative Fähigkeiten auszubilden, kann glaub ich niemand bestreiten. Natürlich ist auch das Gehirn an diesem Vorgang angepasst und da es sich im Wachstum befindet natürlich sehr flexibel, um auf bestimmte Reize zu reagieren.
Genauso ist es auch mit Sprache. Wie entscheidend diese Phase ist sieht man an Kindern die sehr viel Fern gesehen haben als sie klein waren. Fernsehen stellt eine verminderte Realität da, die das Gehirn nur sehr wenig fordert. Kein Reiz keine Adaption, so einfach ist das. Diese Phase kann man schlecht nachholen und es wirkt sich auf das ganze weitere Leben aus, da nie wieder so eine starke Anpassung im Gehirn stattfindet. Solche Kinder erreichen in den meisten Fällen niedrigere Bildungsgrade. Falls sich jemand für das Thema interessiert hier meine Quelle:http://www.youtube.com/watch?v=j5ijrKJFHIs . Der wissenschaftliche Teil ist durchaus interessant.
 
Irgendwo war mal die Rede von den "magischen 10000 Stunden", die ein Virtuose mit seinem Instrument mindestens verbracht haben soll. Wie diese Zahl zustande kam, weiß ich nicht,
Hallo Guendola,

In einem Video der Reihe BR-online/BR-alpha/Geist & Gehirn von Manfred Spitzer:

Folge 11: Weise im Alter
Unser Gehirn lernt sehr langsam. Doch Gelerntes sammelt sich im Laufe der Zeit an. Im Alter verfügen wir über ein Reservoir an Weisheit.

kommt so eine Lernkurve von Streichern vor, wo die Profis mit Anfang 20 die 10000 h gelernt haben, die bis dahin nur 5000 h gelernt haben sind mäßiger. Ist auch interessant erklärt, was es für einen Sinn macht, dass schon 32 Jährige (Hallo Erdferkel ;-) nicht mehr so schnell lernen.
Überhaupt finde ich es eine interessante Reihe, z.B.:

Folge 25: Musik im Kopf
Musik gehört zum Leben - schon immer. Die Frage ist: Warum haben wir so große Gehirne? Zum Kriegführen? Zum Intrigieren? Oder: Zum Musik machen!

Folge 26: Musik mit Gefühl
Schöne Musik kann Gänsehaut verursachen. Dabei springt das Belohnungssystem im Gehirn an. Aber Musik bewirkt noch viel mehr in unserem Gehirn...

Liegrü
Hanfred
 
Na, da bin ich mal gespannt!

Ich bin 45 Jahre alt und nächste Woche kommt endlich das Klavier. Ein gebrauchtes Schimmel, hauptsächlich für meine beiden Töchter - aber ich habe mir vorgenommen, auch mit dem Klavierspielen zu beginnen. Zu alt dafür komme ich mir nicht vor, will schließlich auch kein Profi werden...aber für einen ernsthaften Versuch ist es nie zu spät! Ich habe vorher noch nie im Leben ein Instrument gespielt.

Toll, dass es dieses interessante Forum hier gibt, werde sicher öfters hier mitlesen und ggf. mitschreiben.

Liebe Grüsse

Arno
 
Hallo,

ich spiele jetzt fünf Monate Klavier...

Konkret handelt es sich um die Lieder ohne Worte von Felix Mendelssohn, Op. 30, Nummer 1,3 und 6.


Gratuliere!

Ein erwachsener Anfänger ohne KL, der nach 5 Monaten diese Stücke spielt - da muß man ja schon fast hoffen, dass es holprig klingt, die Selbstzweifel wären sonst nicht auszuhalten.

Als etwas älterer Wiedereinsteiger habe ich 5 Monate alleine dafür gebraucht, um Op. 30/3 halbwegs gut klingen zu lassen.


MfG

Wolfgang
 
Hallo,

ich spiele jetzt fünf Monate Klavier und bin halt nicht mehr der Jüngste. Zu Anfang war ich wirklich ganz begeistert und dementsprechend gut motiviert. Nun habe ich von einem Musiklehrer gehört, dass ein Anfänger meines Alters halt immer etwas holprig spielen wird. Ich fand das bekloppt und war auch überzeugt, dass ich das sogar jetzt schon besser hinbekommen würde. Nun habe ich allerdings mal mein Klavierspiel, mit dem PC aufgenommen. Beim Spielen kam es mir ganz gut vor. Aber beim Anhören der Aufnahme merkt man, dass es tatsächlich hektisch und holprig klingt.
Jetzt sind starke Zweifel, ob das noch einigermaßen gut werden kann. Falls nicht, woran liegt das denn? Ist das Gehirn nicht mehr in der Lage? Oder sind es die Finger? Kann man das vielleicht durch Üben mit Metronom dennoch hinbekommen? Und warum ist mir diese Hektik beim Spielen nicht aufgefallen?

Eins ist klar: Ich will kein Starpianist werden, sondern in vielleicht vier/fünf Jahren ein paar einfache Sachen schön spielen können. Das muss doch noch möglich sein.

Und ob das möglich ist!!!!
Ist doch ganz natürlich, dass das nach 5 Monaten noch nicht so klappt. Immer schön langsam üben, Ihr Gehirn und Ihre Finger sind bestimmt in Ordnung. Ich bin auch nicht mehr die Jüngste, habe mir vor 5 Jahren (da war ich 52) ein Klavier gekauft und habe regelmäßig Unterricht und übe mit ungetrübter Begeisterung. Übe zur Zeit aus Heumanns "Pop Piano" und "An Elise". Ich werde auch nie eine Starpianistin, aber darum geht es nicht. Es geht um Spaß und Freude an der Musik! Immer schön langsam - und keinen Stress! Ich spiele nur Stücke, die mir gefallen und meine Klavierlehrerin geht darauf sehr gut ein. Alle 14 Tage 1 Stunde Privatunterricht, damit kein Stress aufkommt, und was man nicht schafft, übt man zum übernächsten Mal. Also: Kopf hoch - weiter üben!!! Inge Schwitalla
 
Als etwas älterer Wiedereinsteiger habe ich 5 Monate alleine dafür gebraucht, um Op. 30/3 halbwegs gut klingen zu lassen.
Die Akkorde in 30/3 sind für uns Anfänger aber auch extrem schwer zu greifen. Mit den letzten beiden halben Noten-Akkorden in der rechten Hand, bzw. dem Wechsel von e-g-ais-cis nach dis-fis-h-gis, habe ich nach wie vor meine Probleme, obwohl ich diese Stelle myriadenfach geübt habe. Wie benutzt Du denn das Pedal an dieser Stelle? Lässt Du das vor besagten halben Noten kurz los? Wie macht man das am besten?

30/1 und 30/6 sind etwas einfacher zu greifen.
 
"Oh Gott, was hab ich denn da für einen Stuss zusammen geschrieben? Dabei ging es mir eigentlich weniger um meine Person als um die Sache an sich." (Sorry, bin relativ neu und kenne mich mit der Zitiertaste nicht aus).

Sag mal, ich glaube, ich weiß, wo Dein Problem liegt. Wenn Du mit 32 erstmalig ans Klavier gehst und dann Mendelssohn op. 30, 3 Stücke, spielst und meinst, es könnte etwas holprig klingen, dann brauchst Du Dir um Dein KLAVIERSPIEL und auch nicht um das zukünftige keine Sorgen zu machen und brauchst auch keine Aufmunterung meines Erachtens, sondern etwas mehr Realitätssinn oder Bescheidenheit. Ich würde an Deiner Stelle mal am eigenen Anspruch arbeiten. Ehrlich gesagt, fühlte ich mich etwas verklappst, als ich Dein Gesamtwerk las. Was willste eigentlich? Angeben? Kannst doch froh sein, die meisten sind nicht annähernd so "schnell".
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Deutliche Worte von emiliamarie, denen ich mich mich aber anschließen muss.

Vorausgesetzt Du bist kein Wiedereinsteiger, der in der Kindheit schon Unterricht hatte und Du nimmst Dir Stücke vor, die für eine Klaviererfahrung von 5 Monaten nicht grad üblich sind, ist das Problem des "holprigen Spiels" ein hausgemachtes. Dabei ist es dann ja auch irrelevant, ob man für sich persönlich spricht oder allgemein.

Ich sehe da nur drei Alternativen:

1. Man ist ein Naturtalent und kann die einfacheren Stücke zu recht überspringen und erfreut sich an dem Ergebnis seines Könnens.
2. Man startet mit fortgeschritteneren Stücken, auch wenn es dem Können nicht entspricht und gibt sich damit zufrieden, wie es am Ende klingt, wenn auch nicht ganz so wie vom Komponisten im Ideal gedacht.
3. Man geht den zäheren Weg über Fleiß und Ausdauer und nähert sich schrittweise dem Schwierigkeitsgrad der genannten Stücke an und spielt sie so wie vom Komponisten gedacht, wenn die Zeit reif ist.

Hast Du eigentlich einen Klavierlehrer?
Wie kamst Du darauf, diese Stücke spielen zu wollen?

Unter diesen Voraussetzungen ist dann auch müßig, darüber zu diskutieren, ob ein Spätanfänger immer gegenüber denen die als Kind/Jugendlicher angefangen haben, benachteiligt sein wird in seinen Möglichkeiten.

Ganz davon ab, dass solche Statements sich in letzter Zeit hier häufen, und ein völlig verzerrtes Bild davon vermitteln, was zu Können für einen durchschnittlich begabten Anfänger realistisch ist. Daher finde ich ein paar korrektive Worte wie von emiliamarie auch mal ganz angebracht, ohne dass Du, Erdferkel, das jetzt persönlich nehmen solltest.
 

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