Alltag Klavierstudium, z.B. Stundenplan - Beispiele?

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Also, ich frage mich ehrlich gesagt, wie / warum man ein Buch über was schreiben möchte, von dem man keine Ahnung hat...? Oder ist dieses Nicht-Wissen nicht wesentlicher Bestandteil der Geschichte?

Na ja, wenn alle Autoren nur über Sachverhalte schreiben würden, die sie selbst aus eigener Erfahrung kennen, wären Bücher wohl ziemlich dünn... und Krimis z.b. könnten nur von korrupten Polizisten geschrieben werden, denn nur die kennen ja beide Seiten, Polizeiarbeit und kriminelles Vorgehen. Fantasy-Romane gäbe es auch nicht mehr, oder sie müssten aus der n-ten Dimension zu uns importiert werden ...

Gruß
Rubato
 
Schild in der Erlanger Mensa am Langemackplatz, Mitte der 70er Jahre:

Das Essen zu DM 1,20 kann nur an Studenten ausgegeben werden!

Nachtrag von anderer Hand (Filzstift):

Weil andere es nicht fressen.


@ Hannover:

Da wars so:

"1,20 für n Hamburger nur für Studenten." ( Stud-Ausw. oder überzeugend auftreten. )

"1,80 für den selben Hamburger für Dozenten."

"2,10 für den selben Hamburger für Gäste ( Universitätsfremde ) ".

Alle drei waren also billiger als n BigMc bei McDoof, aber dreimal so groß und LECKER. Sogar mit Röstzwiebeln !

Wollte man so Pommes Mayo dazu haben, dann warens 3,00 ( Studenten ). Oder 2,80 oder so - weiß nicht mehr.

LG, Olli !
 
@40er: Meine Rechnung aus Post 3 beinhaltet natürlich nicht: Konzerte, Hauptfachunterricht, Proben usw. – außerdem hat man ja meistens noch einen musikalischen Nebenjob (z. B. Schüler) zu bewältigen, mit dem man ein bisschen Geld nebenher verdient.
6,5 Stunden mal 7 (Wochenende gibts bei Musikern ja nicht) macht übrigens schon mehr als eine normale Arbeitswoche! Und natürlich gibt's stressige Berufe, aber diejenigen, wo man eine derart hohe Verantwortung trägt, dass man noch am Feierabend drüber grübelt, werden a) meistens sehr gut bezahlt (im Gegensatz zum Musiker) und b) von einer Minderheit der Bevölkerung ausgeübt.
 
Stilblüte hat ja dankenswerterweise auch was zu Schulmusikern geschrieben.

Zu beachten ist aber, dass Schulmusiker in vielen Bundesländern noch ein zweites Fach brauchen, und in manchen Bundesländern dieses sogar zeitgleich mit dem ersten Fach studieren müssen!

Es käme also an manchen Tagen noch sowas dazu:
8.00 - 10.00 Mathevorlesung
10.00 - 12.00 Matheübung

14.00 - 16.00 Matheseminar

Und in Pädagogik und Didaktik muss man ja auch noch Hausarbeiten schreiben und Referate halten und solche Scherze ...

Es gab bei uns im Studium ein paar Vorlesungen, die man sich einfach nur anhören musste (kein SChein, keine Anwesenheitsliste). Da ist natürlich niemand hingegangen, aber bei der Anmeldung zum Examen musste man seine Stundenpläne mit abgeben, wo diese Vorlesungen drin stehen mussten. Es war ein ziemliches Puzzle, einen Stundenplan zu entwerfen, der es zumindest theoretisch ermöglicht hätte, auch noch zu diesen Vorlesungen zu gehen.

Ach ja, das schöne Studentenleben, lang ists her ;)
 
Geniess das Studentenleben. Es kommt in der Regel nicht wieder zurück.
40er

Ist zwar off topic, aber wenn ich sowas höre, krieg ich die Krise. Ich studiere zwar nicht Klavierspiel, aber während der Semesterzeit wäre ich manchmal froh, ich hätte einen Job wo ich Überstunden mache, damit ich NUR 50 Stunden in der Woche arbeite und am Wochenende meine Ruhe habe...
Sorry, das musste sein :-)

Interessant, wie viel man da so übt! Respekt. Ich muss sagen, ich find 3-4h am Tag schon ziemlich anstrengend.
 
Hallo Dominik,

jetzt kehre ich mal das ältere Semester ´raus *gg*.

Als ich noch studiert habe, hätte ich genauso reagiert wie Du. Damals hielt ich das Studentenleben für unglaublich hart, habe die Nächte und Teile der Semesterferien durchgebüffelt, ständig ein schlechtes Gewissen gehabt "man könnte doch noch mehr tun", mir Gedanken ums Bafög, Klausuren etc. gemacht, mich um Stipendien geprügelt, ein Auslandsjahr organisiert, Zimmer gesucht etc. und mir gedacht, wie frei das Leben nach dem Studium sein wird.

Heute, wo ich Vollzeit arbeite, denke ich mir "was war das für ein schönes Leben". Ich konnte lernen, was mich interessiert hat, ich hatte die Möglichkeit, immer und überall neue Menschen kennenzulernen, ich war noch nicht so überfrachtet mit "was man tut, was man tun sollte ....". Ich hatte mehr als 28 Tage im Jahr frei, und wenn ich mal zu einer Vorlesung nicht hingegangen bin, hat danach kein Hahn gekräht. Ich habe mir keine großen Gedanken um meine Zukunft gemacht, ob ich mich ernähren kann (habe immer nebenbei gejobbt, aber die Verpflichtungen waren eben überschaubarer als später), keine Gedanken um Rente, ums Älterwerden, um Karriere- oder Lebensplanung. Ich musste mich nicht mit Kollegen und Chefs rumschlagen, bekam in der Mensa jeden Mittag für kleines Geld ein Essen gekocht uswusw. Ich war rundherum gesund, musste mir keine Sorgen um älter werdende Eltern machen und war im Prinzip nur für mich selbst verantwortlich. Das weiß man alles erst im Nachhinein, und das schätzt man auch erst im Nachhinein.

Nur mal so als Gedankenanstoß.

lavendel
 
Naja, das stimmt, aber zumindest sagst du ja, du hättest genauso reagiert. Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken? Denn ich mach mir genug Gedanken um Rente, Karriere, Lebensplanung etc... :-) Aber naja, war ja auch nicht böse gemeint, es gibt nur jede Menge Leute, die denken, im Studium würde das Leben nur aus Freizeit und Party bestehen und vielleicht mal 1-2 Wochen büffeln im Semester - und so ist es sicher auch nicht, zumindest nicht überall. Aber wir wollen nicht vom Thema ablenken :-)

Mal ne andere Frage an die, die so lange üben: Übt ihr dann wirklich drei Stunden am Stück oder macht ihr dazwischen mal ab und an 5 Minuten Pause?
 
Liebe lavendel,
Du hast sicher Recht. Aber verkneifen kann ich mir nicht - auch das Studentenleben hat sich geändert ;) Im Zuge der Modularisierung z.B. - viele Studenten können / wollen nicht mehr ins Ausland, weil sie es zeitlich nicht schaffen, bzw. ihnen eingeredet wurde, dass sie in Rekordzeit fertig werden müssen.
Langzeitstudenten (wie mich...) sind heute eher die Ausnahme ;)
 
Die Unterschiede in den Studiengängen sind sehr groß, damals wie heute.

Einen Einblick gibt dieser Artikel: http://www.spiegel.de/unispiegel/st...rechtere-leistungsanforderungen-a-960390.html

Und was das lange Üben betrifft: Ich hatte nur in den Semesterferien Zeit, richtig viel zu üben. Da fand ich es optimal, wenn ich den ganzen Tag Zeit hatte, um z.B. 5 Stunden zu üben. Vormittags 3 Stunden mit Kaffeepäuschen, nachmittags nochmal zwei, ansonsten relaxen. Das ist dann auch effektiv, denn müde vor sich hinklimpern bringt nichts, man muss schon konzentriert sein.
 

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