Alexander Technik

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Romantikfreak98

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hat jemand von Euch Erfahrungen mit der Alexander Technik?

was haltet Ihr davon ?

(es gab bestimmt früher schon mal einen Thread dazu. Habe jetzt nicht nachgeschaut.)

Gruß
Tom
 
Hallo Tom,

ich kenne mich damit gar nicht aus, aber weil das Thema tatsächlich schonmal irgendwo hier angesprochen wurde, hatte ich vor längerer Zeit mal geschaut, und dieses Video gefunden: Ich kann aber nichts weiter dazu sagen, als dass es - für mich - "irgendwas hat", ich finde und fand es damals schon irgendwie toll und irgendwie so wie ich mir auch die Bewegungen vorstelle immerhin.:



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Hier noch zwei, die mir eben grad aufgefallen sind, aber noch nicht genau angeschaut habe:





Aber bestimmt gibts Experten hier, die zu den Techniken / Herangehensweisen der "Gesundheits- und Bewegungs-Effizienz- Techniken" ( so würd ichs als Laie evtl. nennen ) was Genaueres zur "Alexandertechnik im Bereich: Klavier" ( gibt ja noch andere Bereiche, glaub ich ) sagen können, sofern es sich nicht sogar mit bereits bekannten Herangehensweisen und Bewegungen, Haltungen usw. ( vielleicht sogar Libermann ?? Feuchtwanger ?? ) deckt.

LG, Olli
 
Zuletzt bearbeitet:
Alexandertechnik (und auch Feldenkrais) kann (trotz interessanter Ideen und Ansätze) schon deshalb nicht ernstgenommen werden, weil es sich um dogmatische Methoden handelt.

Das heißt, was der Gründer der Methode (F.M. Alexander bzw. Moshe Feldenkrais) gesagt hat, gilt in bibel-artiger Weise als unhinterfragbar.
Eine seriöse Methode würde hingegen stets schauen, ob an der Methode irgendetwas nicht haltbar, nicht optimal oder modifizierungsbedürftig ist, und so über die Jahre einen Änderungs- und Wachstumsprozess durchlaufen.
 
Ich habe eine Weile lang Unterricht in Alexandertechnik genommen. Was es gebracht hat: Ich kann jetzt besser stehen als vorher; sitzen konnte ich vorher schon ganz gut, ist aber wohl auch noch einen Tick besser. Ich atme und spreche auch deutlich besser (nicht immer, aber wenigstens manchmal). Manche Bewegungsmöglichkeiten (z.B. des Schulterblatts) sind mir jetzt bewusster. Am Klavier habe ich aber nichts bemerkt.

Wie Hasenbein schreibt, sind die AT-Lehrer recht dogmatisch und haben (zumindest meine) einen leichten Hang zu Esoterik. Ich bin allerdings für esoterische Inhalte nicht so empfänglich, das ging bei mir zum einen Ohr rein und zum anderen raus. Ein Nachteil ist es, dass sie aufgrund dieser klaren Programm-Vorgaben kaum in der Lage sind, sich auf einen individuellen Teilnehmer einzustellen.
 
Bei mir an der HS wird Alexandertechnik angeboten und ich war zufällig auch heute dort. Die Frau die das macht hat keine Ahnung vom Musizieren und kann keine Noten lesen, es ist also nicht instrumentenbezogen. Manchmal ist das gar ein Vorteil - dann fragt sie nämlich ganz genau, was jetzt das Problem ist, was man da macht, wie es sich anfühlt, was das ist usw., was viele dazu bringt, erst überhaupt mal drüber nachzudenken, und dadurch lösen sich viele Probleme schon auf.

Ich denke, die Frage ist, was man sich vorstellt und was man erwartet. Ich spiele im A.Unterricht fast nie Klavier. Sondern es geht um andere Dinge - vornehmlich und ganz verallgemeinert um das Körpergefühl. Ich mache das jetzt schon seit mehreren Jahren unregelmäßig und nicht so häufig, aber doch immer wieder, und kann sagen, dass sich mein Körperbewusstsein seitdem und dadurch wesentlich verändert und verbessert hat. Sicher nicht allein durch die A.-Technik, sondern ich habe mich auch noch mit anderen (Entspannungs-)Methoden befasst.

Es gibt verschiedene Inhalte. Zum einen die Möglichkeit, vom Lehrer angefasst zu werden, meist sehr sanft, manchmal sind es nur sehr leichte Berührungen. Aber dadurch wird die Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge gerichtet und die Haltung verändert sich (Beispiel - denkt mal dran, dass ihr eine Zunge im Mund habt... na, habt ihr die vorher auch so intensiv gefühlt wie jetzt?).
Das andere sind Gedankenmodelle, die im Prinzip denselben Effekt haben. Wie nähere ich mich einer Sache gedanklich und körperlich?
Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Aufwand es nur braucht, um die Haltung, Wahrnehmung, Spannungszustand, "Wohlgefühl" usw. wesentlich zu beeinflussen.
Das ist auch kein Placeboeffekt, man kann das sogar von außen sehen.

Dogmatisch ist daran überhaupt nichts, außer Hasenbeins bekannter Abneigung gegen alles Mögliche, von dem er offenbar nicht genug Ahnung hat oder das ihm persönlich nicht taugt.
Sicher hängt das aber auch vom Lehrer ab, wir haben hier einfach eine sehr fähige und sympatische Person.
 
Ich habe auch 3x eine Sitzung gehabt und kenne mich auch mit Anatomie etc aus. Es gab nur wenige Momente, bei denen ich ein "Hokuspokus"-Gefühl hatte oder festgestellt habe, dass die Aussagen nicht optimal zum Wissensstand passen. Ansonsten war es sehr stimmig und einleuchtend wie gearbeitet wird. Die Sitzungen verliefen erfolgreich, man müsste aber regelmäßig hin.
Ich bin immer bei Homöopathie, Kinesiologie, etc, allen Alternativen Methoden skeptisch. Unterm Strich bleibt aber immer: wer hilft, hat Recht.
 
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Stilblüte, ich bin überrascht, dass Du, entgegen Deiner sonstigen Art, derart unqualifiziert gegen mich herumpampst!

Ich habe sowohl Alexandertechnik als auch Feldenkrais vor Jahren über längere Zeit betrieben, ausführlich Literatur darüber angeschafft und habe eine Feldenkrais-Lehrerin in der näheren Bekanntschaft. Wenige hier haben überhaupt einen so detaillierten Eindruck von diesen beiden Techniken.

Und bloß weil Du es nicht gerne hörst, kannst Du die Tatsache, dass persönliche Aussagen von F.M. Alexander und M. Feldenkrais von den Practitionern der Techniken niemals angezweifelt oder revidiert werden (was gleichbedeutend ist damit, dass dann Dogmatismus herrscht), nicht einfach bockig-patzig abstreiten.

Kannst ja mal versuchen, ein Gegenbeispiel zu finden. Viiiiel Spaß!
 
Hi Hasenbein,

wie ich oben schrieb, kenn ich mich nicht aus mit diesen Methoden.

Aber ich muss sagen, was @JackyJoker sagt, klingt einleuchtend: Wer hilft, hat Recht.

Zusätzlich möchte ich einen weiteren Punkt hervorheben, denn meiner Ansicht nach sollte a ) eine "Methode" an sich auf jeden Fall existieren , denn Aktionen ohne Methode ausüben, ist unsinnig, und b ) setzt dies voraus, dass ERST die Methode existiert, und DANN angewendet wird, und DANN zeigt sich, ob sie hilfreich ist ( ob es da dann Dogmen gibt, oder nicht, ist erstmal irrelevant ).

Der Sinn einer Methode ist nicht in erster Linie, sich selbst zu hinterfragen - das kann man den Philosophen und Probanden überlassen - sondern effiziente Ergebnisse vorzuweisen.
Methoden haben als Eigenschaft per se, dass sie bestimmte Punkte aufweisen, an die sie sich halten, die also "Eckpfeiler" sind.- Das ist aber kein Dogmatismus, denn man kann ja eine ANDERE Methode versuchen, wenn es nicht hilft.

Und wie wir hören, sind im Moment durchaus auch Meinungen da, dass nichtmal "dogmatisch" agiert wird.

Sondern kompetent und vernünftig.

Meint zumindest, mit LG, Olli
 
Hasi, ich habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Es kann sein, dass die Lehre(n) dogmatisch beschrieben werden. Es ist aber doch ein Unterschied, ob sie auch so gelehrt bzw. vermittelt, angewendet und aufgefasst werden. Und in meiner Erfahrung werden sie das eben nicht.
Ich kann halt nur von meiner persönlichen Erfahrung bei der einen Lehrerin erzählen, die ich kenne. Wie genau sie der Dogmatik oder Lehre folgt, weiß ich nicht, aber sie hat immerhin eine eigene Praxis und seit Jahren den Lehrauftrag an der Hochschule. Und die Studenten gehen gerne zu ihr, weil es sie weiterbringt.
Mehr muss ich dazu eigentlich gar nicht wissen, und das war auch die Frage hier, oder?
Und wenn du schreibst, etwas kann nicht ernst genommen werden, wo es aber offensichtlich vielen Menschen nützt, dann kann ich das wiederum nicht ernst nehmen...
 
Hasi, ich habe mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Es kann sein, dass die Lehre(n) dogmatisch beschrieben werden.
richtig: kann sein, muss nicht sein.

primär ist "Alexander-Technik" nichts klavieristisches, ebensowenig wie andere Methoden zur Wahrnehmung von Körper(ver)spannung/entspannung und Beweglichkeit (Feldenkrais, Jacobsen etc.)

z.B. zu den beherzigenswerten und nützlichen Büchern über das Klavierspiel gehört Kratzerts Handbuch - Kratzert äußert sich da sehr begeistert über die so genannte "Alexander-Technik", allerdings tut er das weder dogmatisch noch mit Absolutheitsanspruch; stattdessen werden die Bestandteile (zur Körperhaltung, Bewegung etc.) besagter Alexander-Technik verwendet, die beim Klavierspielen hilfreich sind bzw. sein können (für diejenigen, die mit Verspannungen, früher Ermüdung etc. zu kämpfen haben)

freilich muss man auch festhalten: wer stundenlang (ohne Muskelkater oder gar Rückenweh hinterher!) klangschön und musikalisch akzeptabel schwierige Literatur spielen kann, der wird keine derartigen Hilfestellungen benötigen.
 


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