Akkord-Namen finden

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oiseau

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Kann mir jemand sagen, wie der Akkord bestehend aus den folgenden drei Tönen heißt?

d + e + g

Im Internet wird mir immer Em7/D vorgeschlagen, aber der wäre ja noch mit einem zusätzlichen "b". Ich möchte ihn für ein eigenes Songbook speziell benennen und er soll nur aus diesen drei Tönen bestehen.

Hat jemand eine Idee?
 
sus9 würde nach meinem Dafürhalten passen.
(wenn c die Grundharmonie ist)
 
In der Melodie dieses Taktes kommen nur die Töne d und g vor. (siehe Bild)

Akkord.png
 
Im Internet wird mir immer Em7/D vorgeschlagen, aber der wäre ja noch mit einem zusätzlichen "b".
An dem fehlenden 'b' würd ich mich nicht aufhängen:
Harmonischer Gehalt kommt nicht viel rum mit so einer Quinte (die kann man oft auch weglassen, ohne das einem irgendwas fehlt, zumindest in "Unterhaltungsmusik"), umso mehr aber mit Terz und Septime (die braucht's schon, sonst klingts jedenfalls nicht mehr nach Em7).

Daher wäre Em/d hier schon auch mein erster Schuss, wenn ich keine weiteren Informationen habe als den einen Takt. Das g wär' die Terz und das d eben die Sept. Den Grundton hätt's auch ...und so ein Voicing über der Septime ist hübsch und, zumindest im Jazzigen, sehr üblich.

Aber der eine Takt ist einfach ein bisschen wenig, um das jetzt zuverlässig festzustellen.

Willst du wirklich ermitteln, was das für ein Akkord ist, musst du den Kontext schon auch anschauen:
In welcher Tonart steht das Stück denn?
Was findet denn vorher und nachher statt, harmonisch? Findet vorher überhaupt schon was statt?
Gibt's da am End' noch andere Instrumente oder Stimmen?
... über was für Musik reden wir hier eigentlich? 😏
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach Sicht des kompletten Taktes halte ich auch e für die Basis und d für die 7.
Und ja, Quinten kann man weglassen, Terzen sind wichtig und Septimen, sie geben Aufschluss über die Funktion eines Akkordes.
 
Grundsätzlich kann man einen Akkord mit der 7 auch zu einem Akkord mit der 6 und entsprechend anderem Grundton umdeuten. Ohne Kontext kann man das nicht entscheiden.

Wenn ich eine Sekund sehe, ist meine erste Idee, dass der höhere Ton der Grundton ist und der tiefere die diesbezügliche 7. Aber es kann natürlich auch etwas anderes sein, zB eine 6, eine 9, oder ein add2.
 
Ich freue mich, dass Ihr mir helft, etwas Licht in die Sache zu bringen. :)

Der Akkord befindet sich am Anfang des Refrains. Das Lied steht in D-Moll.

Hier die gekürzte Liedstruktur:

Strophe: Dm A# F C

Refrain: Em7/D Am Fsus4 C


Das sind die ersten beiden Takte des Refrains:

Akkord.png
 
Ich überlege gerade, ob es sich auch um ein C(add2)-Akkord handeln könnte, weil der Vorakkord am Ende der Strophe ein C-Dur ist und der folgende A-Moll-Akkord musiktheoretisch besser zu C(add2) als zu E-Moll7 passt, oder?
 

E passt gut zu A. Die sind eine Quint entfernt.

Wäre es ein Cadd2, dann hättest du einen recht schrägen Klang mit doppeltem add2 und ohne Grundton, der ein ein ganz normales A-Moll übergeht.
Da klingt doch Em7 -> Am viel plausibler. Ein Schritt um 1 Quint nach unten und ein Akkord mit 7 zu einem "normalen" Dreiklang.
 
Ich danke Euch. Wie kann man denn in dem Akkord Em7 verdeutlichen, dass das "h" weggelassen werden soll?

Im Netz habe ich etwas von "omit" gelesen. Wäre dann Em7(omit5) richtig?
 
Das kannst du machen, aber wie oben schon geschrieben steht, kann man die 5 oft weglassen.

Wenn du mit den Anweisungen zu sehr ins Detail gehst, kannst du es auch gleich auskomponieren.
 
Dank Dir für die schnelle Antwort. Das hilft mir sehr weiter. :001:
 
Die kann immer weggelassen werden, außer man hat es mit einem Akkord mit verminderter oder übermäßiger Quinte zu tun. Dann nämlich gibt die Quinte dem Akkord seinen spezifischen Charakter.
 
Ich finde die Deutung als Em7 ziemlich fragwürdig in diesem Kontext. Er passt nicht in die Tonart ... wobei ich mir unsicher bin, ob die mit "D-Moll" überhaupt korrekt bestimmt ist.

Es gibt keine Vorzeichen im Notentext, was auf C-Dur hindeutet. Da wäre Em7 (e+g+h(b)+d) wenigstens bildbar (was in D-Moll nicht klappt).

Da aber gleich der zweite Akkord in der Strophe ein Bb-Dur ist (hier fälschlich als A#-Dur bezeichnet), drängt sich zumindest die Richtung F-Dur schonmal auf ... diese Kadenz ist wenigstens komplett (F-Dur, Bb-Dur, C-Dur) und auch die anderen Akkorde lassen sich in F-Dur wenigstens bilden. Nur gibt es da eben keine Quint zum e ... und wie oben jemand (@Demian war's) sagte, eine b5 lässt man eigentlich eher nicht weg, da sie einem solchen Akkord seinen Charakter verleiht.

Ich würde wohl auch dazu tendieren, dieses Gebilde als Cadd2 oder Gm6 zu betrachten.
Dass bei diesem Akkord was fehlt, ist allerdings ziemlich klar. Und dass eine Quint fehlt (Deutung als Em7), ist auch irgendwie wahrscheinlicher, als dass eine Terz fehlt (Deutung als Gm6) oder gar der Grundton (Deutung als Cadd2). Allerdings könnten auch die letzten Zwei aufgrund von Phrasierung/Dramatik/Wirkung sinnvoll klingen ... (diese kenne ich bei dem Stück nun noch nicht ... @oiseau : welches ist es denn?). Gleiches gilt natürlich auch für eine fortgelassene b5.

Ich glaube nur, dass man es sich mit "Em7(omit5)" an dieser Stelle etwas zu einfach macht ... das klingt an der Stelle für mich nicht wirklich nach einem Mollakkord (oder sind meine Ohren kaputt?). Und genau dieses "klingt nicht nach Moll" weist eigentlich auf Cadd2 hin.

All das ist aber wie immer auch nur meine Meinung .. es wird andere geben.
Vom reinen Notenmaterial her sind mehrere Deutungen möglich (wie eig. immer, wenn es "uneindeutig" ist ... einen also nicht direkt anspringt).
 
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Wie kann man denn in dem Akkord Em7 verdeutlichen, dass das "h" weggelassen werden soll?
Beim chords-analyzer im Link von @Rowy wird "no 5" genutzt.
Den Basston kannst du mit Schrägstrich davor hinter den Akkordnamen packen ... gerne auch etwas tiefer und kleiner, als der Akkordname.
Zumindest habe ich das oft auf Leadsheets für die Gitarre gesehen. (abweichender) Basston klein und tiefgestellt, 4- und 5-Klänge klein und hochgestellt.
Zur Schreibweise hier eine Tabelle von Lehrklänge. Da findest du auch korrekte oder gebräuchliche Schreibweisen.
 
Wenn die Strophe in Dm/F steht wird zum Start des Refrain eher kein Em stehen. Quinte weglassen ist natürlich okay, aber die müsste man trotzdem ohne Schaden hinzufügen können, was hier wohl eher nicht klappen wird.

Wenn Du die Begleitung so hoch spielst, wie notiert, ist auch nicht ausgemacht, ob d die Bassnote ist und ob danach Am steht oder es vielleicht doch eher Fmaj7 oder C6 im Anschluss ist. Wenn Du das Lied geschrieben hast, hilft die Interpretation des Notenauszugs durch Fremde auch nur bedingt weiter.

Ich würde so vorgehen: Versuche für jede Stelle den passendsten Dur-/Moll-Dreiklang zu finden, so dass das Lied am ehesten klingt, wie es klingen soll. Dabei solltest Du tiefe Basstöne spielen und die Akkorde eher ein wenig tiefer als aktuell notiert. Wenn das im Ergebnis z.B. an der Stelle C ist, dann wäre das deine Ausgangsbasis und man würde wie von @DerOlf vorgeschlagen Cadd2 notieren.
 
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