Agraffe - mit oder ohne?

Annett

Annett

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Hallo zusammen,

vielleicht ist die Frage ja total blöd aber ich habe leider keine befriedigende Antwort finden können: sollte ein Klavier mit oder ohne Agraffen gekauft werden bzw. macht das einen Unterschied? Wenn ja, was ist zu beachten?

Lieben Dank
Annett
(total "Nichtauskenner")
 
Häää? Was ist das?

Also ich kenne jene Agraffen, die man beim Handwerken oder in der medizin ("Tackern" von Hautrissen) kennt, aber beim Klavier?

Bist du sicher dass du da nicht was verwechselst?

Also ich habe schon öfters mal ein Klavier gekauft, eine Agraffe war noch nie dabei (ausser vielleicht im Innern, aber da erwarte ich sowas auch, wenns das braucht...).
 
Häää? Was ist das?

Also ich kenne jene Agraffen, die man beim Handwerken oder in der medizin ("Tackern" von Hautrissen) kennt, aber beim Klavier?

Bist du sicher dass du da nicht was verwechselst?

Also ich habe schon öfters mal ein Klavier gekauft, eine Agraffe war noch nie dabei (ausser vielleicht im Innern, aber da erwarte ich sowas auch, wenns das braucht...).

Genau, die Frage is nur braucht man es oder besser nicht ;-)
 
Alles klar: EIN TROLL ;)

Ja, du solltest eigentlich nur die Agraffen kaufen und das Klavier gleich im Laden lassen!
 
Die Agraffe bzw. der Druckstab begrenzt zum Stimmstock hin den schwingenden Teil der Saite. Agraffen sehen so ähnlich aus wie Maschinenschrauben mit (ein, zwei oder drei) Löchern im Schraubenkopf, durch die die Saiten geführt werden. Je Taste braucht man eine Agraffe, d.h. der Herstellungsaufwand ist größer, als wenn man nur einen durchgehenden Druckstab nimmt.

Was besser ist, darüber gehen die Meinungen der Klavierbauer auseinander. Mir sagte mal ein Klavierbauer: Besser ein schlechter Druckstab als Dutzend minderwertige (weil zu weiche) Agraffen. Aber ich hoffe, unsere Klavierbauer vom Dienst werden sich blad melden und Dir genauere und fundiertere Auskünfte geben können.
 
The Pianist 73, die Folgerung "alles klar, ein Troll", war etwas voreilig. Die Frage, die der "Troll" gestellt hat, ist durchaus berechtigt. Wie Koelnklavier bereits sagte, sind Agraffen Messing-Schrauben, die die klingende Saitenlänge begrenzen. Außerdem fixieren sie die Saiten seitlich und in der Höhe. Sie sind in die Eisenplatte geschraubt und besitzen 1-3 Bohrungen im Schraubenkopf, durch die die Saiten geführt werden. (Das Wort kommt vom französischen "agrafe", was so viel wie "Haken, Heftklammer, Klemme" bedeutet.)

Aber, Koelnklavier, nicht der Druckstab begrenzt alternativ zur Agraffe die klingende Länge; der sorgt vielmehr nur dafür, daß die Saiten am Plattensteg, der stattdessen die klingende Länge begrenzt, in gleichmäßigem Winkel abknicken, bestimmt also den Druck der Saiten auf den vorderen Plattensteg, der die Agraffen ersetzt, bzw. drückt die Saiten hinter dem Plattensteg hinab (nicht zu verwechseln mit dem "Stegdruck", der am Resonanzbodensteg auftritt).

Flügel haben fast immer Agraffen, einige hochwertige Klavier auch. Ob sie klangliche Vorteile haben, ist umstritten, evtl. aber haben sie Vorteile für die Reibungen, die beim Stimmen zu überwinden sind.

Um die ursprüngliche Frage zu beantworten: Eine Entscheidung für oder gegen ein Klavier muß man nicht davon abhängig machen, ob's Klavier Agraffen hat. Flügel haben heute eigentlich immer welche.
__________________________
Jörg Gedan
http://www.pian-e-forte.de
 
Guten Morgen an alle ... ich hätte also auch so eine "blöde" Frage...

Ich habe seit kurzem einen Feurich Stutzflügel (160) aus dem J. 1961-1962. Das instrument ist schön und gefällt mir sehr. Nun habe ich neulich folgende Entdeckung gemacht: im Flügel wurden gar keine Agraffen eingebaut! Die Saiten "liegen" auf dem Druckstab ( heißt er so?) und gehen/ tauchen dann unter den Gußrahmen. Mehr ist nicht da.
Ich glaube, ich habe solche Konstruktionen auch bei älteren Pfeiffer-Flügeln gesehen ( auch aus den 60er, bei der Klavierhalle.de).
Geht es in meinem Fall um einen "minderwertigen Feurich" sozusagen? Oder um eine "günstigere Konstruktion"? Der Klang finde trotzdem fantastisch. Und die Tasten aus Elfenbein sind soooo schön :). Vielleicht weiß jemand mehr darüber?
Wäre interessant zu erfahren ... Danke!
 
Hast Du genau nachgesehen? Meist sind Agraffen nur partiell verbaut - der Diskant hat oft keine! Mein 77er 190cm-Feurich hat A. im Bass und in der Mittellage.
 
Ich habe wirklich genau gesehen: es gibt keine! Sie hätten auch keinen Platz: der Gußrahmen liegt dort.
 

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Danke für die Infos, joeach!

Kapodaster heißt also dieses Ding :).
Ich habe leider momentan keine Fotos zur Hand, vom Typ her ist der Flügel gleich mit den Modellen bei Pianomovers ( Angebote vom 04.05.2013, 14.10.2012, 12.10.11). Es gibt sie also wirklich, die Flügel ohne Agraffen...
Sie möchten Informationen über Feurich Flügel?
Der Flügel ist noch nicht gestimmt nach dem Transport ( ist auch ziemlich "kalt" angekommen), er braucht zuerst eine Pause :)
 
Bei meinem Flügel fehlen aber die Agraffen komplett: es gibt keine Einzige. Nicht nur im Diskant!


Laß Dir deswegen keine grauen Haare wachsen. Ob die Agraffen klanglich etwas nützen, ist, wie man allenthalben lesen kann, ohnehin umstritten. In einem anderen Faden konnte man von kundiger Seite einmal lesen, daß Feurich die Agraffen wohl deswegen verbaut hat, um den höheren Preis gegenüber den nahezu baugleichen W. Hoffmann-Modellen zu rechtfertigen. Dein Flügel stammt ja aus den ersten Jahren der Produktion in Langlau. Vielleicht hat man damals einfach das Firmenmotto genauer beherzigt: Konzentration auf das Wesentliche.
 
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In unserem Stutzflügel haben wir auch keine Agraffen. Trotzdem klingt er gut. Mach Dir keine Gedanken. Wenn Dir Dein Feurich gefällt, dann ist doch super. Die Feurichs, die ich kenne, klingen gut.

Liebe Grüße,
Martin
 
Wenn Dir Dein Feurich gefällt, dann ist doch super.
Liebe Grüße,
Martin

Nein,nein ... in diesem Sinne ist alles in Ordnung, ich mag meinen Flügel sehr, egal, wie er gebaut ist ... Interessant finde ich nur, daß die F.-Kleinklaviere aus den 60ern schon (mindestens im Bass) Agraffen hatten, die Flügel aber nicht. Gewöhnlich ist das doch genau umgekehrt ... nicht?
 
In einem anderen Faden konnte man von kundiger Seite einmal lesen, daß Feurich die Agraffen wohl deswegen verbaut hat, um den höheren Preis gegenüber den nahezu baugleichen W. Hoffmann-Modellen zu rechtfertigen. [/I].

Die "nahezu baugleichen W.Hoffmann-Modelle" hatten aber damals schon Agraffen. So wie es aussieht, hatte Feurich seine Konstruktion später geändert, um nicht billiger zu wirken (mindestens).
 

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