Hmm, hab ja dieses Buch "Die Musik: 1000 Jahre illustrierte Musikgeschichte, mit einem Vorwort von Karl Böhm" , das allerdings auch über weiter zurückliegende Zeiten berichtet..:
Auf S. 12 ist eine Wandmalerei aus Herculaneum abgebildet. Zitat:
"Musikunterricht: Wandmalerei aus Heculaneum. Musik hatte große Bedeutung bei den Römern, aber im Gegensatz zu den Griechen scheinen die Römer keine Musiknotation gekannt zu haben. Hier zeigt ein Lehrer seiner Schülerin, wie man die Kithara oder Leier richtig hält."
Weiters jedoch:
Zitat aus Text:
"Neben Abbildungen besitzen wir noch zahlreiche Hinweise in alten Schriften; die Bibel ist eine besonders reiche Fundgrube. Aufschlussreich war auch die Entdeckung einer sumerischen Tontafel von ungefähr 1400 v. Chr., die lange unentzifferbar blieb, bis man erkannte, dass es sich um ein Lied mit musikalischer Notation handelte."
Folgt: Unwichtiges, Ägyptische Wandmalereien, Erwähnung von Musik als wichtiger Rolle im alten Rom, Sueton, Petronius, Nero, usw. , Weitere Wandmalereien ( sumerischer Harfenspieler auf der Standarte von Ur, 3. Jahrtausend v.Chr. ) , Musikantinnen ( Grabmal des NebAmun, 1400 v. chr. ) , Assyrische Musiker spielen vor Assurbanipal anlässlich einer Siegesfeier. Flachrelief aus dem Palast zu Ninive. Griechische Amphoren mit Musen draufgemalt gibts auch zu sehen.
Dann tritt Boethius auf den Plan, über den ausführlich berichtet wird..
Eine Textstelle scheint mir wichtig:
Zitat:
"Bis zu Boethius ( um 480 - 524 ) hatte man die christlichen Gesänge nach jüdischer Art notiert, indem man Akzente und Zeichen über die Worte setzte - nicht eigentlich eine Musiknotation, sondern Erinnerungshilfe. Man musste die Gesänge kennen, um die Notation entziffern zu können. Boethius, in Griechenland erzogen, hatte den genialen Einfall, nach Art des griechischen Musiksystems, das er gleichzeitig vereinfachte, Buchstaben des Alphabets zur Bezeichnung von Tonhöhen zu verwenden. Die Buchstaben wurden über die Wörter des Textes gesetzt so wie bis dahin die Erinnerungszeichen. Da die Musik im wesentlichen diatonisch war, [...] "
Folgen: Bilder vom hl. Gregor, Karl dem Großen, ferner Bildausschnitte eines Werkes namens Laudes Salvatori mit früher Musiknotation am Rand, und eine St. Gallener Handschrift - allerdings, bedenkt man die Zeiträume, die wir betrachten, dann ist sie ja fast von gestern - aus dem 10. Jhdt., die etwa so beginnt, wenn ich nicht irre:
"Hodie cantandus est nobis puer quem gignebat ineffabiliter ante tempora pater et eundem sub tempore generavit inclyta"
( Text ist nat. unvollständig, und hier unwichtig, es geht um Jesus, den kleinen Fratz, der heute von uns besungen werden muss, und den auf unbeschreibliche ( "un-äußerbare" ) Art und Weise sein "Vater" "vor den Zeiten" zeugte, und den dann die "berühmte" ( oder irgendn anderes austauschbares ähnliches Wort ) ( zu ergänzen mit Sicherheit: Mama ) "in der Zeit" auf die Welt brachte.
Und über dem Text bzw. SIlben sind viele so krusselige Häkchen, Linien, und Zeichen, wo man wohl dran erkennen sollte, wie man das singen oder realisieren sollte. Aber es kann sich bei diesen melismenartigen teils Wellenlinien und teils Häkchen ja m.E. auch nur um relative Anweisungen handeln. Konkrete Tonhöhen sind da glaub ich nicht gemeint, denn manche Linien verlaufen da echt wellenartig.
Naja, wie dem auch sei: Mit den Römern, Ägyptern, Assyrern und Griechen...: Also irgendwie könnte man annehemen, dass das doch irgendwie festgehalten werden konnte. Nur: Wie?
Vielleicht sind auch viele Zeugnisse dieser Vergangenheit zerstört, verbrannt, verloren?
Bestimmt war jedoch der Wunsch vorhanden, auch lange und ausführliche Werke anderen verfügbar zu machen. Irgendne Notation könnte es also m.E. in antikster Antike gegeben haben, nehm ich an.
LG, Olli!