A Complete Idiot´s Guide to ...

Jedenfalls klingt g viel besser als f, was langweiliger wäre. Die meisten hätten vermutlich f geschrieben, ER aber nicht, was wieder einmal beweist: des war scho a Hund, der Mozart!
 
Die meisten hätten vermutlich f geschrieben, ER aber nicht, was wieder einmal beweist: des war scho a Hund, der Mozart!

Ein handwerklich guter Komponist hätte hier sicher nicht f geschrieben. Vielleicht aber eine dieser Varianten: b-d'-b, b-d'-d', f'-d'-b, b-c'-d' ? Probier' sie mal aus und hör' genau hin - das ist durchaus lehrreich, gerade im Vergleich zu Mozarts unorthodoxer Lösung!
 
Habt ihr Empfehlungen für Literatur (auf Profiniveau oder auch zu Lehrzwecken), in denen es um Formenlehre, Satzlehre, Struktur etc. geht? Ich weiß zwar etwas, aber Musiktheorie habe ich nun nicht studiert.

Ich finde neben dem de la Motte die Artikel von Ulrich Kaiser und seine Seite, die hier schon verlinkt wurde, sehr gut. Hier ist ein sehr umfassendes und ausführliches pdf von ihm über Mozarts frühe Kompositionen, bei denen aber auch spätere Werke behandelt werden. Ich habe es leider bisher nur quer gelesen, finde es aber außerordentlich spannend. Hier gibt es noch mehr von ihm: http://mozartforschung.de/

Liebe Grüße

chiarina
 
@mick ich hab’s gleich ausprobiert. In meinen Ohren klingt jede Variante im Vergleich zu Mozarts eher gediegen, mit Ausnahme der b-c‘-d‘, vielleicht. B-dur rechts und g-moll links, das ist ja schon bitonal!? Ich empfinde die g‘ - Variante deswegen am faszinierendsten.
 
Liebe Clavios,

Euch allen danke für die vielen nützlichen Links und Literaturtipps und die hilfreichen Ideen und Beiträge, die ich jetzt sammeln und sichten werde.
Als Hands-on- Experimentator sitze ich schon am Klavier und vergleiche gerade erste Grundlagen der Harmonielehre mit Beispielen aus meinem Notenschrank.
Hoffentlich komme ich noch zum Üben.:puh:

Euch allen ein Frohes Weihnachtsfest
Liebe Grüße
Robert
 
@chiarina, @Demian

Warum fühlt man sich von dem einen Foto angezogen, so dass man sich nicht sattsehen kann und von einem anderen nicht? Was macht die Schönheit eines griechischen Tempels aus? Richtig: Die Goldene-Schnitt-Regel, die Farbkombination, die Hell-Dunkel-Verteilung, die Linienführung. Warum soll ich mich jetzt (endlich!) nicht dafür interessieren?
Dazu könnte ich mit Dir viele Abende diskutieren, diese Themen kenne ich zur genüge, aber Deine ursprüngliche Frage finde ich viel interessanter, ich habe mich eben ans Klavier gesetzt und bei der C-Dur Tonleiter beim h aufgehört ...einfach nur frustrierend :-(

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob nur einfach die Musik, die man hört und fühlt dabei, oder die dazu musiktheoretischen Grundlagen kennt wichtiger ist. Ich vermute, beides zusammen ergeben Sinn
 
Dazu könnte ich mit Dir viele Abende diskutieren, diese Themen kenne ich zur genüge, aber Deine ursprüngliche Frage finde ich viel interessanter, ich habe mich eben ans Klavier gesetzt und bei der C-Dur Tonleiter beim h aufgehört ...einfach nur frustrierend :-(

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob nur einfach die Musik, die man hört und fühlt dabei, oder die dazu musiktheoretischen Grundlagen kennt wichtiger ist. Ich vermute, beides zusammen ergeben Sinn
Im Jazz jedoch ist die große Septime Bestandteil der Tonika, nämlich als Major-Seven-Akkord. Da muss sich der Leitton nicht auflösen. Es kommt halt immer auf den Kontext und vor allem die Hörgewohnheiten an.
 
Ja, da gibt es viele Beispiele in der Musik, Satie liebe ich heiß und innig aber es ging mir nur um die C-Dur Tonleiter, bei der man beim Leitton einfach aufhört
 
Im Jazz jedoch ist die große Septime Bestandteil der Tonika, nämlich als Major-Seven-Akkord. Da muss sich der Leitton nicht auflösen.
Ja, dann allerdings mit dem Grundton im Bass, sodass ein entsprechender Tonika-Bezug erzeugt wird und nichts "in der Luft hängt".

Satie hat ihn schon 1888 benutzt. Da gab es den Begriff 'Jazz' noch gar nicht. :-)
Schon Dieterich Buxtehude hat ihn verwendet, sogar mit großer None:

 
Es gibt doch die Anekdote, dass Beethoven krank im Bett lag und ein Besuch beim Gehen noch eine halbe Kadenz gespielt hat woraufhin Beethoven aufstehen musste, um den Dominantseptakkord aufzulösen.
(Keine Gewähr dafür, dass an der Geschichte irgendetwas wahr ist.)
 

Harmonisch finde ich das g' kaum begründbar. Warum sollte Mozart im ersten Takt des Satzes, in dem die Tonika noch kaum etabliert ist, einen Harmoniewechsel anbringen, noch dazu auf einer unbetonten Zeit?
Melodisch begründbar ist es allerdings. Mit dem Auftakt der rechten Hand ist das g (hier als g'') Teil der melodischen Linienführung, dann sollte die linke Hand das g (hier als g') folgerichtig als Bestandteil der Gegenstimme berücksichtigen. Andernfalls müsste der Auftakt der rechten Hand das g aussparen und beispielsweise d-f-es-d lauten.

Die Quarte gilt im zweistimmigen Satz als dissonant. Dissonanzen werden im Laufe der Musikgeschichte zwar zunehmend freier gehandhabt, aber das Erreichen und Verlassen einer Dissonanz per Sprung ist in jedem Kontext schlecht.
Dem strengen Satz fühlte sich allerdings Mozart mit Sicherheit allerdings nicht mehr verpflichtet und eine Abgrenzung zwischen Harmonik und Melodik spielt längst keine Rolle mehr. Mit g als Sexte über dem Grundton b ist der Tonraum groß genug, um im Folgetakt direkt c-Moll (mit g als Quinte) bringen zu können. So gelingen dem Ausnahmekomponisten individuell maßgeschneiderte Ergebnisse, während dem Durchschnittstonsetzer nur Resultate "von der Stange" von der Hand (oder aus der Schreibfeder) gehen.

LG von Rheinkultur
 
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob nur einfach die Musik, die man hört und fühlt dabei, oder die dazu musiktheoretischen Grundlagen kennt wichtiger ist. Ich vermute, beides zusammen ergeben Sinn
Abgestoßen von scheinbar sinnentleerten hochakademischen Disputen habe ich die Theorie jahrzehntelang ignoriert.
Ich brenne für die Musik, weil ich eine starke Affinität zu Tönen und Klängen habe und den Geschichten, die sie erzählen. Ich habe dabei geglaubt, dass das genügen sollte - ich wollte ja kein Berufsmusiker werden ;-).

Allerdings produziere ich so in hohem Maße auch Zufallsergebnisse, weil mir das theoretische Rüstzeug fehlt, den „Plan dahinter“ zu erkennen.
In den letzten Klavierunterrichtstunden wurde mir das besonders klar. Ich sehe ein, dass ich einer Fachdiskussion von Berufsmusikern nicht folgen kann und das auch nicht mehr lernen werde, dazu müßte ich das Fach studieren.
Aber Grundkenntnisse sich anzueignen und in diese punktuell auch mal zu vertiefen, das sollte nicht schaden und prinzipiell auch möglich sein.
Ich werde mal schauen, wohin das führt.
 

Zurück
Top Bottom