Erfahrungsaustausch Spätberufene


Manchen helfen die Grimassen halt, um in die Gefühlswelt eines Werkes hineinzufinden. Vielleicht glauben sie das auch nur. Wenn man sich das einmal angewöhnt hat, ist es sicher schwierig, diese Angewohnheit wieder loszuwerden. Die Heulerei von Glenn Gould ist ja ein ähnliches Phänomen.
 
Manchen helfen die Grimassen halt, um in die Gefühlswelt eines Werkes hineinzufinden. Vielleicht glauben sie das auch nur. Wenn man sich das einmal angewöhnt hat, ist es sicher schwierig, diese Angewohnheit wieder loszuwerden. Die Heulerei von Glenn Gould ist ja ein ähnliches Phänomen.

Zumal beim instrumentalen Musizieren der Mensch das Instrument nur bedient, und nicht - wie beim Tanz oder der Schauspielerei - selbst das Instrument ist.
 
Da tust du's ja schon wieder.

Wo soll denn der Unterschied sein, ob man jetzt eine holde Maid begehrt oder einen holden Jüngling?

Hier könnte allerdings anzumerken sein, dass es, wie wir ja auch den Massenmedien, aber auch eigenen...Forschungen und...Beobachtungen... entnehmen können, bestimmte "Codes" gibt, wie sich HOmosexuelle Männer z.B. nicht nur untereinander zu erkennen geben, sondern auch der Umwelt ( viele auch nicht, aber die Mehrheit schon ), und man KÖNNTE auf die Annahme verfallen, dass sich dieser spezielle "Habitus" auch beim Vortragen von Werken auf Bühnen zeigen könnte.

ABER : Man weiß nicht genau, woran der o.g. Sänger gedacht hat, und evtl. hat er ja die explizit erwähnte Dame im Lied in seiner VORSTELLUNG mit seinem Lover gleichgesetzt, das Lied wurde daher warmherzig und schön, so wie es @Tanzpause beschrieben hat ? :super:

Hmm, man weiß es natürlich nicht genau. Ich sach ja immer:

Zitat von Pyramos und Thisbos:

:-D:-D:-D:drink::drink::drink:


Äh - zurück zum ernsten Gehalt:

Es gibt auch Untersuchungen zu den speziellen Habitus-Aspekten Homosexueller, es sind aber längere Betrachtungen, die muss man erstmal auseinanderflöhen. Hab ich jetzt keinen Bock zu.

LG, -Rev.-:drink:
 
Ich finde diese Faden sehr interessant und habe schon einiges mitnehmen können.

Ich wäre daher sehr dankbar, wenn Diskussionen, die nicht direkt mit dem eigentlichen Thema zu tun haben, aus diesem Faden rausgehalten und in persönlichen Nachrichten oder in einem anderen Faden im entsprechenden Unterforum behandelt würden.

Danke schön. :-)
 
Aus aktuellem Anlass an die Wiedereinsteiger
Soweit ich mich erinnere haben einige von euch früher auch "ohne Pedal" gelernt. (Bei mir war es "ohne alles", aber hier geht es mir ums Pedal)

Wie lange hat es bei euch in etwa gedauert, bis ihr die "Hand-Fuß-Motorik" intus hattet?
Bei einzelnen Stellen klappt es, kleine Übeeinheiten sind ok. Aber: eine Seite Pedal immer auf den halben Takt, da fliege ich recht bald "raus", Note und Pedal kommen gleichzeitig und nicht mehr gegenläufig, ich produziere entsprechend "Brei".
Während sich Erfolg und Übezeit ansonsten für meine Begriffe in akzeptablem Verhältnis befinden, ist das beim Pedal leider bisher nicht der Fall.

Wie ist/ war das bei euch?

LG Barbara
 
Wie lange hat es bei euch in etwa gedauert, bis ihr die "Hand-Fuß-Motorik" intus hattet?
Ein paar Wochen und dann waren die wichtigsten Dinge bereits automatisiert. An den Feinheiten der Pedalkunst übt man natürlich ein ganzes Leben lang. Wenn man sehr viel später (Jahre, Jahrzehnte) mit dem Pedal begonnen hat, holt man den Rückstand auch nicht mehr auf. Die Finger werden den Füßen im Geschick dann immer etwas bis deutlich voraus sein.
 
Ein paar Wochen und dann waren die wichtigsten Dinge bereits automatisiert.
So ungefähr war es bei mir auch. Glücklicherweise hat mein erster Lehrer von Anfang an das Pedalspiel mit eingebaut und sehr genau darauf geachtet, dass ich es richtig mache. Da waren zu Beginn viele Korrekturen nötig. Das ist einer der Punkte, bei denen ich sicher bin, dass ich es ohne Lehrer nicht hingekriegt hätte.
 
Ich habe etwa 1,5 Jahre ohne Pedal gespielt. Erst nachdem ich hier gelesen hatte, dass es offensichtlich normal ist, das Pedalspiel auch gleich von Beginn an mit zu lernen, habe ich meine Klavierlehrerin darauf angesprochen. Sie schlug daraufhin vor, vorab etwa vier Wochen lang das Pedal intensiver zu behandeln. Mit Übungen und Stücken, die sich für den Einstieg ins Pedalspiel eignen. Das haben wir dann auch getan. Ich kann mich erinnern, dass mir das Spielen mit Pedal nach dieser gründlichen Einführung dann relativ leicht gefallen ist. Wichtig war für mich, vor allem theoretisch verstanden zu haben, wann genau ich das Pedal treten und loslassen muss. Natürlich musste ich anfangs immer mal wieder genau überprüfen, ob ich das Pedal auch wirklich zum genau richtigen Zeitpunkt trete. Also drei Monate hat es bestimmt gedauert bis es sich etwas automatisiert hatte, vermute ich. Anfangs dachte ich, so spät mit dem Pedal angefangen zu haben, wäre ein Nachteil, den ich nie wieder ausgleichen könnte. Das stimmt aber nicht. Mit meinem Pedalspiel sind meine Lehrer*innen immer als erstes zufrieden gewesen. Aktuell setze ich es meist nach Gehör ein. Mein Klavierlehrer korrigiert dann nur noch die Feinheiten. Also, nicht aufgeben! Am Anfang muss man etwas mehr Zeit investieren, aber irgendwann automatisiert es sich plötzlich. Und die Stücke klingen so viel schöner mit Pedal!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin Spät-Wiedereinsteiger, jetzt seit einem Jahr konstant wieder dabei. Ich übe auf dem Yamaha Tyros 5-76. Das KLavier im Wohnzimmer nutze ich zum Üben, wenn keiner da ist. Am Keyboard kann ich auch nachts spielen, die Klaviatur ist klasse und der Klang super. Die Verbindung über usb-midi mit dem PC (Notensatzprogramme, Programm Flowkey) zu nutzen, ist ein Riesenvorteil in moderner Zeit. Das finde ich gegenüber früheren Zeiten wirklich vorteilhaft, weil man seine Noten selbst setzen kann und auch als Midi zum Key transportieren kann.

Ich improvisiere/komponiere sehr gerne. Da hilft das enorm.

Ansonsten übe ich an verschiedenen Stücken: Klassik, Pop, Tanzmusik, kurze Lieder, Jazz, meine eigenen Stücke. Bar-Piano-Musik gefällt mir inzwischen am besten. Das entspannt.

Ich schwanke etwas zwischen Keyboard und Piano/Flügel. Alle 14 Tage habe ich eine volle Stunde Unterricht am Flügel. Das hilft enorm, ansonsten verliert man den Faden.

Noch geht es gut voran.
 

Manchen helfen die Grimassen halt, um in die Gefühlswelt eines Werkes hineinzufinden. Vielleicht glauben sie das auch nur.

Da ist ganz sicher was dran. Es besteht eine reziproke Beziehung zwischen Mimik, Haltung und Psyche. Nicht nur die Physis wird durch die Psyche beeinflusst, sondern auch umgekehrt die Psyche von der Physis. Durch Lachen oder leidvolles Grimassieren kann man sich in die dazugehörige Stimmung versetzen. Und die Sache geht sogar noch weiter, sogar nur beobachtete Trauer oder Freude wirkt ansteckend (falls man nicht seelenblind ist)!

Wie lange hat es bei euch in etwa gedauert, bis ihr die "Hand-Fuß-Motorik" intus hattet?

Lang, lang. :teufel:

Zu jedem Zeitpunkt und jeder Spielsituation das Pedal richtig einzusetzen, das habe ich bis heute nicht mit verlässlicher Sicherheit drauf.
Das macht mich aber nicht kirre, als Anfänger stecke ich ja noch mitten im Lernprozess. :super:
 
Daniil Trifonow, den du doch auch verehrst, hat als Kind bereits Preise in renommierten Wettbewerben gegen lebenserfahrenere Pianisten gewonnen.

Wer weiß, was er als Kind erlebt hat.

Verehrung ist es nicht, aber er begeistert mich mit seinem virtuosen Klavierspiel.

Manchen helfen die Grimassen halt, um in die Gefühlswelt eines Werkes hineinzufinden. Vielleicht glauben sie das auch nur. Wenn man sich das einmal angewöhnt hat, ist es sicher schwierig, diese Angewohnheit wieder loszuwerden.

Trifonov gehört leider auch zu diesen Pianisten. Ich kann das nicht ansehen, es lenkt mich von der Musik ab und entweder schalte ich ab oder schließe die Augen.
 
Wie präzise gehorchen denn eure Finger? Wie trainiert ihr das? Ist das altersbedingt - besteht Hoffnung?:denken:

Ich habe immer noch Probleme wenn ich den Finger 5 in Verbindung mit 2, 3 oder 4 drücken muß. Die anderen Finger wollen unbedingt mitmischen. :cry: Besonders Finger 4 fällt hier negativ auf...:-((

z.B. hier:

Fragile1.jpg
Damit ist es leicht besser geworden aber befriedigt mich noch lange nicht::blöd:


View: https://www.youtube.com/watch?v=cnizuaFI4ms
 
Drücken klingt irgendwie schon so verkehrt.

Denk' nicht an die Finger, denk' an den Klang!
 
@stoni99
Beim Wiedereinstieg haben mir da die "Fesselübungen" geholfen.
Alle Töne liegen, nur ein Finger spielt. (Es dauert, bis das klappt, mir hat es mittelfristig geholfen, zu Zeit brauche ich diese Übungen nicht)
Danach dann immer zwei Finger, hier könntest Du Dir zB die 2/4 3/5 Sequenz rausziehen und losgelöst üben. Ruhig mehrmals 2/4, danach mehrmals 3/5. langsam schneller werden. Ich versuche gern, eine Beziehung zwischen Übung und gerade einzuübendem Stück herzustellen.
Und dann abwechselnd 1/3/5 liegen lassen und 2/4 spielen, dann umgekehrt. Auch da funktionierte es bei mir nicht auf Anhieb.

Das alles "ohne Gewähr".. bin später Wieder-Wiedereinsteiger und habe erst Anfang des Jahres wieder angefangen.

Das Video habe ich aus Zeitgründen nicht angeschaut...sorry, falls sich das inhaltlich überschneidet.

LG Barbara
 
Ja, so in der Art übe ich das schon.:super: Bin wohl zu ungeduldig...:denken:

Merkwürdiger Weise ist es momentan so:

Spiele ich diese Sequenz das erste oder zweite Mal (kommt in ähnlicher Form mehrfach vor) klappt es schon so "naja geht so". Die darauf Folgenden werden dann immer schlechter. Irgendwann spielen dann die Finger nur noch "irrer Ivan".:-D
Die Konzentration lässt dann wohl nach...:dizzy: Naja, bisher mussten meine Finger so etwas ja auch nicht machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey ich kenn den Kerl aus dem Video in Facebook :super:

Zum Thema :

So fies es klingt, richtig langsam spielen, so langsam das du nicht nur Kontrolle über deine Finger hast, sondern Zeit zum Nachdenken.

Ich hänge gerade an Mozart Menuett KV6/III b und das geht nur langsam (Metronom bei 60bpm angefangen, gerade auf 82 geschafft nach fast 2 Wochen).
Da muss ich noch viel investieren an Zeit,
Aber ich merke da es langsam kommt, auch wenn meine Finger bei 82 auch mal unsinn machen :-D

Anders Beispiel, wieder von Mozart.
Ich spiel einen Walzer von ihm und Ziel Tempo wäre 120 bpm auf den viertel.
Also schon "zügig" für mich kleinen Amateur :)
Ich hab mich so drei Wochen durch gequält und dachte,ich schaff das nie.
Wieder mit 60bpm angefangen und Schritt für Schritt gesteigert.
Der A und B Teil ging relativ gut, aber die zwei Trio Teile waren die Hölle :-D

A und B hab ich zügig auf 104 gesteigert aber das Trio, eine qual mit durchgehender Begleitung in 8tel.
Wenn es "schnell" wurde, wurde es laut.
Was für einen piano Teil echt störend ist.

Nun, gezielt Teil für Teil geübt.
So langsam das es am Anfang fast unkenntlich wurde, und immer wieder Tempo rauf wenn es sicher lief.
Eben gerade die 120 geknackt und das ohne laut drauf los zu hämmern, ohne die Kontrolle zu verlieren und gut geklungen hat es auch noch :)

Es dauert und es beginnt quälend langsam aber hey, wir haben doch Zeit .

Am Mittwoch habe ich mit den Burgmüller Ettüden angefangen, Arabesque.
Die viertel bei 152, dabei 16tel rechts und staccato Akkorde (3stimmig, in allen drei Lagen ) in der linken, wer kommt auf so ein Höllen Tempo :konfus:

Damit das sitzt, geht's nur langsam damit mein Kopf genau weiß, was die Finger machen und die Kontrolle nicht zu verlieren.
Sonst gibt das eine Massaker und ein richtig schönen Krampf im Hirn :lol:
 
Hi leute,

Um den Thread mal wieder zu beleben und weil ich gerade ein echtes Erfolgs Erlebnis hatte, zitiere ich mich mal selbst :
Am Mittwoch habe ich mit den Burgmüller Ettüden angefangen, Arabesque.
Die viertel bei 152, dabei 16tel rechts und staccato Akkorde (3stimmig, in allen drei Lagen ) in der linken, wer kommt auf so ein Höllen Tempo :konfus:
Es sitzt auch bei 152bpm. :girl:

Ich hatte erst gedacht "das Tempo schaffst du nie!" und auch mein KL meine, so schnell müsste es nicht werden.

Ich hab es heute morgen mal angefangen bei 80 bpm weil ich verstärkt auf die Betonung achten wollte.
Genau zwischen piano und Forte trennen und schauen das ich flüssig in Takt durch komme.
Relativ schnell war ich bei den, von meinem KL geforderten, 104 und merke "da geht noch was".
Bis 120 bpm hab ich es schon ein paar mal gebracht ( ich glaube daran, dass meine Finger immer wenn sie das Ziel Tempo halten können, noch etwas schneller geforderten werden müssen.
Das sorgt mMn für mehr Sicherheit und gibt auch ein besseres Gefühl für "Zeit".
Ich merke also, wenn ich von 120 auf 104 runter gehe, wieviel Zeit ich plötzlich habe.
Gehe ich mit dem Tempo hoch, merke ich nur das es schneller wird und die Zeit immer knapper).
Tja,und dann war 120 auch kein Problem mehr :coolguy:

Also weiter...132, 144 und als nach zwei - drei versuchen auch das saß und ich hörte das sich die Artikulation nicht absolut verschlechtert hat, dachte ich mir "komm, 152bpm, so viel mehr ist es nicht".

Und es sitzt:-)
Ich weiß zwar, dass es mein KL noch ein paar Punkte bemängeln wird.
Aber ich denke die 104 werde ich am Mittwoch entspannt liefern können.
 

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