Problem mit Bass-Steg

Danke, wieder schlauer geworden.

Da ich sowieso mit meinem Schreiner sprechen muss frage ich ihn mal nach dem Leim und den passenden großen Zwingen.
Es wird aber wohl noch einige Tage dauern bis ich zum werkeln komme.

Beste Grüße

Heiko
 
Hege gewisse Zweifel ob es Zwingen mit solch großer Ausladung (halbe Klavierbreite) gibt. Ansonsten müßtest Du vermutlich (schon wieder auf die "Russische") wie folgt verfahren:

1) Den Resonanzboden im Leimbereich gegen die Rückwandraste verkeilen.
2) Die Raste in dem Bereich dann hinten gegen ne Wand abstützen.
3) Von gegenüberliegender Wand oder sehr schwerem Möbelstück eine verstellbare Spreize (leichter Bausteher mit gepolsterten Enden etc.) gegen das, zu leimende Stegbrett pressen.
 
Dann würden aber lt. Deiner Definition Verbindungen mit den "neuen" wasserfesten Holzleimen vermutlich auch unter den Begriff "Kleben" fallen oder seh ich das falsch ?
Wenn man dazu Leim sagt, dann dürfte es Leim sein.;)
Es gibt aber keinen Superleim, der heißt Superkleber und auch keinen Kontaktleim, und Uhu ist genauso Pick oder Kleber.:)
Es gibt aber Weißleim, Kunstharzleim, Knochenleim, Hasenleim und Fischleim. Allen ist gemeinsam, dass sie für dauerhafte Holzverbindungen geschaffen sind. Kleber lassen oft mit der Zeit nach. Kontaktkleber oder Heißkleber haben nach zwanzig Jahren keine Kraft mehr, auch wenn Kraftkleber auf der Tube steht.

LG
Klaviermacher
 
Heißkleber haben nach zwanzig Jahren keine Kraft mehr
Dazu braucht es meiner leidvollen Erfahrung nach keine zwanzig Jahre - paar Monate genügen vollkommen.
Bezüglich Leim hatte ich vermutet, daß Du nur die, auf biologischer Basis erzeugten Leime als solche eingestuft hättest - deswegen die Nachfrage.
Gibt´s eigentlich solche "Riesenzwingen" wie Heiko sie für die Stegleimung benötigen würde überhaupt im Handel - die dürften vermutlich dann nicht viel leichter sein als sein Piano.....;)
 
Dazu braucht es meiner leidvollen Erfahrung nach keine zwanzig Jahre - paar Monate genügen vollkommen.
Bezüglich Leim hatte ich vermutet, daß Du nur die, auf biologischer Basis erzeugten Leime als solche eingestuft hättest - deswegen die Nachfrage.
Gibt´s eigentlich solche "Riesenzwingen" wie Heiko sie für die Stegleimung benötigen würde überhaupt im Handel - die dürften vermutlich dann nicht viel leichter sein als sein Piano.....;)
Hallo Petz,
Ich dachte, ich hätte das weiter oben kurz erklärt. Genauer gesagt funktioniert das bei mir so: Ich schraube an der Rastenkonstruktion einen Holzblock mit Zwingen an, und zwar im Bereich des Steges. Dann richte ich Holzklötze zurecht, die 2 mm größer sind als der Zwischenraum vom Holzblock zum Resonanzboden, welche ich nach anlösen der Zwingen dazumontiere. Somit ist der Resonanzboden von hinten fixiert. An der Vorderseite macht man ähnliches Konstrukt. Ich habe ein 4-kant Rohr 50x50mmx1350mm welches ich an den Seitenwänden fixiere, mache Zulagen für den Steg und vermesse den restlichen Raum. Dann richte ich Keile her, die entsprechenden Druck auf das Verleimstück herstellen können - und los gehts mit der Verleim-Arbeit.

Früher gabs im handwerklichen Klavierbau Riesen-Holzzwingen, mit denen man Stege und Rippen festleimte. Leider gibts die nicht mehr und so muss man sich behelfen. Berhard hat eine interessante Methode mit Holzbögen zur Arbeit. Siehe:http://www.klavierbau-balas.at/produktion.htm oberes Bild.

LG
Klaviermacher
 
Da kenn ich auch noch einen schönen Trick, der die Keile erspart. Nennt man glaube ich "Tischlerhimmel". Man befestigt ein Kantholz oder eine Stange wie von Klaviermacher beschrieben an den Seitenwänden. Dann nimmt man ganz normale Schraubzwingen als Keile. Man kann mit Zwingen nämlich nicht nur nach innen zwingen, sondern auch nach außen, probierts mal aus. Dazu dreht man die Zwinge erst mal fast ganz zusammen und schiebt sie so auf Länge, dass sie gerade so eben in den Zwischenraum passt. Dann dreht man einfach den Holzgriff nach außen und übt so Druck aus. Also so, dass z.B. das metallene Unterteil der Zwinge auf den Steg drückt und das obere Ende des Holzgriffs auf den "Himmel" (besagtes Kantholz).

Aber ehrlich gesagt hätte ich auch kein Problem damit, die Leimstelle zu verschrauben und die Schrauben nach dem Abbinden durch Holzdübel zu ersetzen.
 
Hallo,

das Klavier möchte ich einige cm hochstellen, der Steg bzw. die zu leimende Stelle ist ziemlich in Bodennähe, wenn von unten angesetzt sollte ich mit Tiefspannzwingen hinkommen.

Noch einen schönen Samstag und

beste Grüße

Heiko
 
Guten Morgen,

nun musste ich mich doch mit der "Schraubvariante" begnügen. Die Schrauben möchte ich bei nächster Gelegenheit durch Dübel ersetzen. Anbei ein Foto mit nur lose aufgelegten Saiten.
In diesem Zusammenhang habe ich den porösen Stoff der Rückwand entsorgt und werde diesen erneuern. Zum Vorschein kamen diese Teile die ich im Foto mit Pfeilen markiert habe. Wie heißen diese? Die Funktion ist mir nur halbwegs klar.
Weiterhin fiel mir ein 1 mm breiter Spalt (der einzigste) im Resonanzboden auf, dieser aber nicht im Holz sondern es ist eine Fuge zwischen zwei Brettern (die sehr breiten Bodenbretter verlaufen waagerecht). Sollte man etwas unternehmen?

Beste Grüße

Heiko
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Gerade entdeckt, daß auch Hersteller da von vornherein Verschraubungen setzen also absolut kein Grund, Dich zu schämen.......;-)
Wenn der Resonanzbodenriß keine hörbaren klanglichen Auswirkungen hat würde ich ihn einstweilen so belassen und erst in Zuge einer eventuellen späteren Totalrenovierung ausspänen lassen, aufgrund seiner Lage dürfte der auch durch den offensichtlich hohen Stegdruck mit verursacht worden sein - nebenbei ist die Anordnung vertikaler Resonanzbodenrippen und waagrechtem Bretterverlauf auch eher ungewöhnlich.
Solche "Spezialteile" wie jene hinter der Rückwandbespannung habe ich noch nie gesehen....:shock:....ein integrierter Hydraulikheber wird´s wohl nicht sein obwohl sowas bei dem geschätzten Gewicht Deines "Altars" vermutlich nicht mal Luxus wäre....:D
 

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  • RippenStegbrettverschraubung.jpg
    RippenStegbrettverschraubung.jpg
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Hallo Petz,

es ist leider kein hydraulischer Heber montiert, sehr sehr schade denn Luxus wäre der wirklich nicht. Ich kann mich erinnern als wir das Klavier bekamen hatte ein für 300 Kilo (plus Reserve) gedachter Rollwagen alle vier Räder von sich gestreckt. Dagegen konnte man das frühere Klavier mit dem kleinen Finger bewegen.
Für die Technik-Interessierten füge ich noch zwei Bilder dieser "Spezialteile" an.
Am Wochenende will ich nach der Stegreparatur die restlichen Arbeiten erledigen.

Beste Grüße

Heiko
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo burger,
es handelt sich bei der Konstruktion um eine alte Reparatur. Vermutlich hatten sich Rippen gelöst oder es gab Vibrationen im Klang oder Schwachbereiche in der Klangentfaltung. Der Kollege hatte zumindest Ideen. Schön sieht das nicht aus, aber interessant.

LG
Klaviermacher
 

Vielen Dank Michael für die Aufklärung. Da wurde wohl so einiges an dem Stück ausprobiert.

Beste Grüße

Heiko
 
Vielen Dank Michael für die Aufklärung. Da wurde wohl so einiges an dem Stück ausprobiert.
Das seh ich allerdings auch so, ich wasche zwar in diesem Fall meine Tatzen in Unschuld weil ich so ein einzigartiges Instrument nie im Leben wieder hergegeben hätte aber aufgrund der Basteleien könnte das genausogut auch mein erstes Klavier gewesen sein......:floet:
Und falls Du Deinen "aufrechten Flügel" nochmals transportieren lassen mußt melde ihn bei der Spedition besser gleich als Konzertflügel an sonst mußt Du ihnen erst ne Packung Valium einwerfen wenn sie des Trumms angesichtig werden.....:D
 
Hallo,

ob die Teile an der Rückseite nun wirklich eine Reparatur sind oder im Zuge der Konstruktion mit eingeplant bzw. nachträglich nötig waren kann ich persönlich nicht genau beurteilen. Zumindest sah es so aus als sei der Rückwandrahmen mit Stoff noch nie gelöst worden. Auch sind die verwendeten Materialien wohl ziemlich alt. Außer der o.g. Sache und meiner Stegreparatur hat es ja zum Glück keine sonstigen "Basteleien". Hauptsache aber der Klang ist prima dennoch komme ich nicht umher die Hammerköpfe bearbeiten zu lassen.

Beste Grüße

Heiko
 
Ich glaube eigentlich auch nicht, daß dies Originalteile sind (auch wenn sie nicht viel jünger als das Klavier zu sein scheinen) denn sonst hätte man diese Konstruktion optisch "einheitlicher" und gefälliger gestaltet.

Abgesehen davon wär das dann nämlich die erste serienmäßig eingebaute "Pfennigstützenkonstruktion".....;)

https://www.clavio.de/forum/klavier-keyboard-kaufen-reparieren/6087-pfennig-stuetze.html

Wär übrigens toll, wenn Du vielleicht mal paar Tonaufnahmen machen könntest weil mich sehr interessieren würde was für einen Klang das Riesenpianino hat.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Danke Petz für den Hinweis auf den interessanten thread.
Zur Tonaufnahme: da muss ich schauen wie ich das am besten mache da es an passendem "elektronischen Gerät" mangelt.

Beste Grüße

Heiko
 

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