Wie seid Ihr zum Klavierspielen gekommen?

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Romantikfreak98

Romantikfreak98

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8. Okt. 2013
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Liebe Klavierfreunde,

ich starte mal noch eine Umfrage: Wer oder was hat Euch zum Klavierspielen gebracht?

Seid Ihr von selbst draufgekommen?
Haben es Eure Eltern von Euch verlangt oder zur Auswahl gestellt?
Hat Euch jemand mit Klavierspiel besonders beeindruckt?

Danke für eine rege Beteiligung !

Gruß
Romantikfreak
 
Ich war etwa 14 oder 15, als meine Eltern mir eröffneten, daß sie bei einem Klavierlehrer für 20 DM monatlich Untericht für mich vereinbart haben. Ich war geschockt, weinte, brüllte, daß ich stattdessen lieber Fußball spielen wollte. Ein Klavier hatte meine Mutter mit in die Ehe gebracht, sie hatte als junges Mädchen kurze Zeit Unterricht gehabt, wie alle junge Mädchen zur Zeit der Hochkonjunkur von „Gebet einer Jungfrau“ vor dem ersten Weltkrieg.
Ich hatte mit Musik bis dahin überhaupt nichts am Hut, ich hatte das im Kinderzimmer stehende schwarze Ungetüm nie angerührt, auch meine Mutter hatte nie darauf gespielt, sie hatte es total verlernt. Mein Vater spielte etwas Geige, leichte Unterhaltungsmusik.
Aber schon nach der ersten Klavierstunde war alles anders, die Klaviermusik hatte mich gepackt. Der KL war so geschickt mich bei Laune zu halten, also habe ich nicht viele Basics gelernt. Da brauchte ich nicht so viel zu üben. Das Klavier wurde zwar einmal gestimmt, aber viele Tasten mußte ich immer extra hochziehen, won selbst ging das nicht immer. Außerdem besuchte ich nun Klavierkonzerte und kaufte mir Schallplatten. Eine LP für 24 DM, das war fast die Höhe meines Lehrgeldes im erstem Jahr.
Mit dem Studium begann eine lange Zeit ohne Klavier. Erst nachdem ich einige Jahre Geld verdiente habe ich mir mein erstes Klavier, eine kleines Schimmel gekauft. Mit 50 wurde ich ein echter Wiedereinsteiger mit einem Klavierlehrer. Zu dem gehe ich nun mit 72 immer noch.

Sorry, nun ist es fast eine Lebensgeschichte geworden

Gruß
Manfred
 
Ich war etwa 14 oder 15, als meine Eltern mir eröffneten, daß sie bei einem Klavierlehrer für 20 DM monatlich Untericht für mich vereinbart haben. Ich war geschockt, weinte, brüllte, daß ich stattdessen lieber Fußball spielen wollte. Ein Klavier hatte meine Mutter mit in die Ehe gebracht, sie hatte als junges Mädchen kurze Zeit Unterricht gehabt, wie alle junge Mädchen zur Zeit der Hochkonjunkur von „Gebet einer Jungfrau“ vor dem ersten Weltkrieg.
Ich hatte mit Musik bis dahin überhaupt nichts am Hut, ich hatte das im Kinderzimmer stehende schwarze Ungetüm nie angerührt, auch meine Mutter hatte nie darauf gespielt, sie hatte es total verlernt. Mein Vater spielte etwas Geige, leichte Unterhaltungsmusik.
Aber schon nach der ersten Klavierstunde war alles anders, die Klaviermusik hatte mich gepackt. Der KL war so geschickt mich bei Laune zu halten, also habe ich nicht viele Basics gelernt. Da brauchte ich nicht so viel zu üben. Das Klavier wurde zwar einmal gestimmt, aber viele Tasten mußte ich immer extra hochziehen, won selbst ging das nicht immer. Außerdem besuchte ich nun Klavierkonzerte und kaufte mir Schallplatten. Eine LP für 24 DM, das war fast die Höhe meines Lehrgeldes im erstem Jahr.
Mit dem Studium begann eine lange Zeit ohne Klavier. Erst nachdem ich einige Jahre Geld verdiente habe ich mir mein erstes Klavier, eine kleines Schimmel gekauft. Mit 50 wurde ich ein echter Wiedereinsteiger mit einem Klavierlehrer. Zu dem gehe ich nun mit 72 immer noch.

Sorry, nun ist es fast eine Lebensgeschichte geworden

Gruß
Manfred

Wow! Wiedereinsteiger mit 50 und nun schon seit 22 Jahren wieder Unterricht, Respekt!!!! Das nenne ich Leidenschaft.
Bei mir war es so, dass ich das eigenlich schon wollte siet ich denken kann. Ging aber nicht, zu kleine Mietswohnung, keine Familienprägung, zu wenig Geld......
Mit etwa 12 hatte ich meine Eltern genug genervt, so dass mein Vater mir so eine kleine Orgel kaufte. Ab da hatte ich dann Kirchenorgelunterricht. Zunächst von einem alten Dorfschullehrer, der Sonntags auch die Kircheorgel traktierte, dann bei einem Hobbyorgler, der eigentlich Jurastudent war. So etwa 2 Jahre später bekam ich ein ca. 100 altes Jahre Knake-Klavier und wechselte von meinem Orgellehrer zu einem Klavierlehrer, der selbst aber auch Orgelstudent bei Walcha in Frankfurt war. Erst mit 16 habe ich richtig guten Klavierunterricht bekommen, wovon ich heute noch profitiere. Nochmaliger Klavierlehrerwechsel zu Beginn des Studiums zu einem anderen tollen Lehrer und dann lange Auszeit wegen Studium und Karriere. Mit Anfang 40 wieder angefangen. Seit ca. 10 Jahren nur autodidaktisch unterwegs, leider!

Cheers,

Wolf
 
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Der Unterricht damals spielte sich im Wohnzimmer einer jungen Familie ab. Dort stand ein Stutzflügel und mitten durchs Zimmer hing eine schwere Wolldecke, hinter der sich das gleichzeitige Familienleben mit 2 kleinen Kinder abspielte. Der KL und seine Frau unterichteten auch Geige und Akkordeon und lebten in sehr einfachen Verhältnissen. Akkordeonunterricht war damals eher angesagt als Klavier.
 
Auf sanften Druck meiner Oma und meiner Eltern habe ich das Klavierspiel mit fünf Jahren begonnen. Unterricht erhielt ich von meiner Großmutter, die zwar keine ausgebildete Klavierlehrerin war, aber recht gut spielen konnte. Jeden Tag musste ich fünf Minuten lang üben - das war hart.
Das ging etwa so, bis ich 13 oder 14 war. Interessiert hat mich das Klavierspiel bis dahin kaum.

Dann spielte im Musikunterricht in der Schule der Lehrer ein virtuoses Stück von Chopin. Ich war begeistert, hörte klassische Musik auf CD und wollte das auch lernen. Mit größeren Unterbrechungen (wegen Ausbildung, Familie etc.) versuchte ich immer wieder, autodidaktisch besser zu werden. Seit etwa zwei Jahren gehe ich intensiver an die Sache heran, auch mit Unterricht, aber bislang ohne durchschlagenden Erfolg.
 
Hi Romantikfreak,

@ Threadfrage:

[...]Wer oder was hat Euch zum Klavierspielen gebracht?

Seid Ihr von selbst draufgekommen?
Haben es Eure Eltern von Euch verlangt oder zur Auswahl gestellt?
Hat Euch jemand mit Klavierspiel besonders beeindruckt?

Naja - wie die Jungfrau zum Kind :D

Ein ält'res Mädchen wurd' gelobt,
spielt' " Für Elis' " in Klasse sechs.
LMG, in Klasse 5, wollt's auch,
ein Schelm, wer dächte, ich wollt' ...
:D:D.

Hmm, klingt wie 100 andere Geschichten, war aber tatsächlich so. Irgendwie reizte es mich.

( Ob man das auch schaffen kann ) , und dann schaffte ich es tatsächlich, und konnte, als ich selbst in Klasse 6 war, das Ding auf einem Schulkonzert mit ganz vielen Eltern usw. vorspielen. Was auch motivierte, war, dass ein oder 2 Jungs, die ich kannte, ebenfalls sich Klavier beibringen wollten, und auch zuhause eins hatten.

Ein knuffiges Mädchen, was in meiner Klasse war, hatte auch erst mit angefangen, Klavier, aber hat dann eingesehen, dass...also ist dann zum Cello gewechselt. :confused: ( traurig guck .. )

Dann wurde es ( also die Sache *gg* ) aber exponentiell immer geiler: Es kamen andere Dinge hinzu: Adeline, dann bald die ersten Chopin-Preludes, und immer weiter gings. Es wurden Noten noch und nöcher besorgt, je schwerer, desto geiler, vor allem, über die ganze Gymnasium-Zeit hinweg. Das war auch nicht schlecht, denn dadurch, dass ich mich selbstständig viel mit dem Klavierzeug beschäftigte, hatte ich wenig Schwierigkeiten bei Klassenarbeiten und eventuellen Fragen, die so im Unterricht auftauchten.

Naja und dann kamen später noch weitere höchst motivierende Dinge dazu, wie etwa Gottschalk, oder Clavio, so dass ich auf jeden Fall sagen kann:

NIEMALS war es langweilig.

LG, Olli !
 
Über meine ehemalige Nachbarin, Manha (wer sie noch kennt...). Erst war es nervig, vorm Kaffee trinken alle Klavierbücher, Noten und Blätter von ihrem Sofa räumen zu müssen und nur Klaviermukke statt Pop im Hintergrund zu hören. Dann wurde ich neugierig und... infiziert. Das gipfelte darin, dass ich ihren Wohnungschlüssel bekam und jeden Tag, wenn sie zur Arbeit ist, rüberging und geklimpert habe. Sie hat mir dann nen Klavierlehrer vermittelt und bei ihrem Auszug hab ich ihr Diggi übernommen. Seitdem klimpere ich was das Zeug hält.
 
Andere Story, Typ: Mitläufer.

Sohn sollte/musste Klavier anfangen (Vorgabe des Chors). Also Digi + Klavierlehrer beschafft. Damit stand ein neues Möbelstück im Wohnzimmer rum und ich hab einfach auch angefangen.
Allerdings ohne Klavierlehrer - die sind zu wertvoll um sie bei Wutanfällen von mir erschlagen zu lassen.

Inzwischen sind wir auf Vollholz/Metallguss aus Japan umgestiegen (schön viel lauter) und Tochter macht auch noch mit.
 
Der KL war so geschickt mich bei Laune zu halten.

Faszinierend finde ich, wenn ein Klavierlehrer so geschickt ist, dass er im Unterricht etwas sagt, das möglicherweise vom Schüler erstmal nicht weiter beachtet wird. Aber dann fällt es einem zuhause plötzlich wieder ein und man setzt sich ans Klavier um etwas zu ergründen (z.B. Musiktheorie).

Wie ich zum Klavier spielen gekommen bin ist eine schmerzhafte Erfahrung.

Vor etwa 15 Jahren hatte ich am Keyboard meiner Nichten herumexperimentiert und zu meinem Erstaunen ist sogar eine interessante Melodie dabei herausgekommen. Dann ist die „Plastikdose“ wieder in Vergessenheit geraten.

2011 ist es mir das Keyboard wieder ins Bewusstsein gerückt und ich habe mir ein PSR E423 gekauft. Zuerst habe ich autodidaktisch begonnen und mir dann einen Lehrer genommen. Ans Klavier spielen habe ich zu diesem Zeitpunkt nicht im Traum gedacht.

Im Sommer 2011 (ich hatte etwa vier Monate Keyboard gespielt) habe ich aus Versehen ein Klavierkonzert bei Arte gehört, und zwar dieses:

Bach Concerto for 2 Pianos BWV 1060 C minor E Klukon, D Ranki, Philarmonia Vegh A Keller - YouTube

Ich konnte nicht glauben was meine Ohren vernahmen. Das Gefühl, welches ich bei diesen Klängen hatte, war Gänsehaut pur und ich bin völlig verwirrt in Tränen ausgebrochen. Es waren Gefühle von einer Wucht, wie ich sie selten erlebt habe. Mir wurde erdbebenartig bewusst, dass ich bis zu diesem Moment (aus einem bestimmten Grund) über 20 Jahre keine klassische Musik gehört habe (obwohl ich sie vorher geliebt habe). Und dass ein Klavier sich wundervoll anhört.

Mir drängte sich ins Bewusstsein, dass ich als Kind Klavier spielen lernen wollte, meine Eltern aber mitten im Aufbau von Haus und Geschäft gesteckt haben. Weil sie dachten, eine Zehnjährige kapiert es eh nicht, dass gespart werden muss, haben sie mich belogen und zwar sehr lange. Sie habe mich glauben lassen, Klaviermusik sei die Ausgeburt der Hölle. Da kamen Sprüche wie: „Ein Klavier ist ein akustisches Folterinstrument“. Oder: „Diese schwarzen Monster sind gerade gut genug um Brandholz daraus zu machen“. Meine Eltern haben das so perfekt durchgezogen, dass ich ein Klavier nicht mehr wahrgenommen habe wenn es vielleicht doch mal irgendwo hörbar war. Bis zum Sommer im Jahre 2011. Ich wollte endlich Klavier spielen lernen.

Die Wut, dass meine Eltern mich um 40 Jahre betrogen haben (und das nicht nur am Klavier) hat einen Hörsturz verursacht. Zum Glück sind keine nennenswerten Hörprobleme zurückgeblieben, sondern „nur“ ein mächtiger Tinnitus mit links drei und rechts zwei Klängen. Ich habe gelernt ihn möglichst zu ignorieren. Mein Groll ist inzwischen der Erkenntnis gewichen, dass ich die Vergangenheit nicht ändern kann aber aus der Gegenwart (und möglichst auch der Zukunft) das beste machen sollte.
 
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Wie ich zum Klavierspielen gekommen bin?

Bei mir war es ein "zweistufiger" Anlauf mit circa 40 Jahren dazwischen. Und großen Unterschieden.

Anlauf 1: Klavierunterricht, weil Musik im Bildungsbürgertum üblich war. Am Anfang ganz nett, später immer mehr der pure Horror. Keine Lust zum Üben, und die Pubertät hatte dann sowieso ganz andere Themen parat. Rauswurf aus dem Unterricht wegen Faulheit (stimmte! Allerdings hatte der Klavierlehrer es anders formuliert.).

Schwur: Nie mehr in diesem Leben ein Klavier betätigen.

Danach freiwillig und gerne: 1 Jahr Gesangsunterricht, autodidaktisch Gitarre gelernt (vor allem Begleitung, aber auch Melodien) und eineinhalb Jahrzehnte in Chören gesungen.
Dann kamen die Kinder und der Job und ... Musik passiv für mich. (In unserer ganzen Großfamilie wird Musik gemacht, da kann man auch Zuhörer brauchen.)

Anlauf 2: Unser altes Familienklavier, auf dem ich gespielt hatte, suchte ein neues Zuhause. Alle hatten schon ein Klavier! Wir nicht, dafür Platz. Und mein Mann (spielt Cello und macht Kammermusik) hatte schon immer mit einem Klavier geliebäugelt.)
Nun stand es da. Und ich hatte plötzlich Lust, spielte 5 Monate autodidaktisch und nahm dann Unterricht (seit jetzt eineinviertel Jahren). Ergebnis: Jetzt macht es mir Spaß!! Ich freue mich jede Woche auf den Tag mit Klavierunterricht, übe regelmäßig und mit Freude.

Und habe mir vor vier Monaten zusätzlich einen alten Wunsch erfüllt und lerne noch Querflöte. Bin vermutlich die einzige Erwachsene in unserer Musikschule, die zwei Instrumente lernt.

So, das war jetzt gleichzeitig auch eine Vorstellung.

Resümee: Ich gehöre zur Gruppe der Spätwiedereinstieger (in theologischen Kreisen auch "Spätberufene" genannt). Mal schauen, wie weit mein Weg mich führt.
 
Als ganz kleiner Knirps hat mich mein Bruder mit Für Elise auf unseren alten wunderschönen schwarzen Klavier beeindruckt. Mir war mit vier Jahren bereits klar, dass ich das auch mal können möchte. Leider verstarb das Familienoberhaupt zwei Jahre später und meine Mutter hat drei Kinder und mit einem Schlag kein Einkommen und ne Menge Schulden.
Das Klavier wurde verkauft.

Auch nach der Normalisierung der Familären Situation, wäre zwar wieder genug Geld da gewesen, aber der Stiefvater schickte mich in die Welt des dörflichen Fussballs. Für Musik war kein Platz.

Genau 34 Jahre später hat meine Frau urplötzlich ein third Hand Yamaha Keyboard mit nach Hause gebracht. Eigentlich für die Kinder - gespielt habe meistens ich. Sechs Wochen später, nach dem vollständigen Ausbruch der Klavirusinfektion, wurde ein Yamaha CLP470 angeschafft und seit, heute auf den Tag genau(!), mittlerweile 1 Jahr Unterricht bei einer KL. Letzten Sommer kam noch ein U1 ins Haus.
Die Kinder bekommen mittlerweile auch Unterricht.

Seit ich Klavier spiele und mich nur wenig mit dem Radl abhetze, habe ich das eine oder andere Kilo zugelegt, aber endlich einen Rückzugsort gefunden, der mich sofort alles andere vergessen lässt.

Unendlichen Dank an meine Frau für die gute Idee ein Tasteninstrument ungefragt nach Hause gebracht zu haben.

40er
 
Hallo,

ich war der klassische "das gehört halt zur Erziehung eines Kindes dazu" Klavierspieler. Mein Vater war sehr musikalisch, meine Mutter eher "leistungsorientiert", was das Thema anging. Irgendwann hatte ich Unterricht. Das war halt so, Vorgabe von oben. Punkt. Im Nachhinein muss ich sagen, die Methode war nicht die schlechteste. Als Kind ist man gewohnt, zyklisch Neues dazu zu lernen. Also ging man halt Montag Nachmittags zur Klavierstunde. Die Musikalität von meinem Vater hatte ich geerbt. Das leistungsorientierte meiner Mutter wohl eher nicht. Hin und wieder gab's Ärger mit den Eltern, weil man nicht regelmäßig übte, oder der Lehrer bestellt die Eltern ein, weil der "Kleine" ständig Bach wie CHOPIN spielte, weil er das Pedal so gerne mochte und sich auch nicht belehren ließ, dass es bei der Ausgestaltung von Klavierstücken von Epoche zu Epoche durchaus Unterschiede gibt :D Spaß hat es mir nicht immer gemacht. Gerade als ich älter wurde, gab es andere Projekte, die aus meiner Sicht deutlich mehr Priorität forderten ;)

Als ich mit dem regelmäßigen Unterricht aufhörte, hatte ich einen Leistungsstand erreicht, der es mir heute, nach ein paar Jahrzehnten, zumindest möglich macht, recht leicht wieder einzusteigen. Darüber bin ich sehr froh. Irgendwie habe ich den (Mehr-)Wert dieser Fähigkeit, Klavier spielen zu können, erst viel viel später zu schätzen gelernt.

Gruß
Charmin
 
Schon vor dem Kindergarten habe ich auf allem rummusiziert, was das Familienarsenal so hergab. Akkordeon von der Oma, Gitarre, C- und F-Flöte von der Mutter, Geige und Blues Harp (damals noch: Mundharmonika) vom Vater. Um die echten Instrumente vor meinen Patschehändchen zu verschonen, bekam ich ganz viele Kinderinstrumente geschenkt - ein kleines knallbuntes Orchester.

Der Mann meiner Patentante ist ein Könner an der Kirchenorgel (gab bis letztes Jahr noch größere Konzerte) und hatte in seinem Musikzimmer natürlich eine solche (elektronisch) sowie ein Klavier. Praktischerweise war er auch Grundschullehrer und wusste mit kleinen Kindern bzw. deren Musizierwünschen umzugehen. Jedenfalls löcherte ich meine Eltern so lange, bis ich eine Orgel und entspr. Unterricht bekam. Da war ich knapp 8, das Instrument war natürlich kein Premiumgerät, tat aber zwei, drei Jährchen gute Dienste, auch wenn es nur eine Oktave Pedale hatte. Meine Orgellehrerin meinte dann, ich sollte lieber Klavier spielen und unterrichtete mich zunächst auf ihrem Privatflügel. Dann wurde das Klavier (die englische Zucchini ;) ) gekauft, das ich heute noch / wieder habe.

Allerdings betrieb ich in zunehmendem Maße einen sehr, sehr zeitaufwändigen Sport, der als Hobby auch klar an Nummer Eins stand. Irgendwann ebbte der Klavierunterricht ab und die Klavierlehrerin "erbte" meinen Bruder, der viel mehr Fleiß investierte und mich rasch weit hinter sich ließ. Vier Jahre hatte ich noch eine halbe Organistenstelle, dann kam Abitur/Studium und ich hörte auch damit auf. Das war 1988...

Jetzt habe ich seit fast einem Jahr das alte Instrument bei mir daheim und seit Ende April 2013 auch wieder Unterricht. Was ich früher erlernte, kann wohl nicht so richtig schlecht gewesen sein, denn es dauerte nur wenige Wochen, um "autodidaktisch" wieder auf das Level zu kommen, auf dem ich vor Jahrzehnten aufgehört hatte.
 
Ich wollte schon als junges Mädchen Klavier spielen. Sogar bei uns in der Musikschule hatte ich mich mal angemeldet. Die kamen immer in die Schule und warben um Schüler. Meine Mutter war entsetzt und meldet mich schnell wieder ab. Sie begriff dass ich gerne ein Instrument spielen wollte, aber für Klavier war weder Geld, noch Platz noch Verständnis da. Akkordeon, ja das hätte sie mich gerne spielen sehen. Das habe ich aber verweigert. Noch heute denke ich mit Grauen daran dass ich unbedingt Akkordeon lernen sollte. Später als mein Sohn begann Klavier zu lernen und wir dazu ein Klavier kauften, tickte mein Vater ob dieser unmöglichen Sache total aus, er konnte nicht verstehen, dass wir bereit waren, unseren Sohn in diesem Wunsch zu unterstützen.

Wie in meiner Vorstellung geschrieben, wollte mein Sohn Klavier lernen und als das nicht mehr ging, aus diversen Gründen, erbte ich sein Klavier und gleich die Klavierlehrerin mit. Ich hatte ja immer wieder gehört, dass manche Lehrer keine Erwachsenen mehr nehmen, aber das war bei ihr nicht so. Sie ist der Meinung dass jeder es lernen kann, der offen ist. und ich will ja kein Profi werden.

Nun habe ich seit 5 Jahren Unterricht und ich bin immer wieder gespannt was mir meine Lehrerin aufs Brett legt und ob ich es einigermaßen schaffe. Die ist nämlich manchmal ganz schön tricky. Da legt sie mir Sachen vor, die sehen auf den ersten Blick total harmlos aus, aber wehe, man lässt sich drauf ein.
 
Meine Oma besaß ein Klavier, das für meinen Vater angeschafft worden war. Da sein Unterricht nicht sehr erfolgreich verlaufen war, waren meine Eltern auch sehr skeptisch, als ich urplötzlich auf die Idee kam, das Spielen zu lernen. Erst nach über einem Jahr der Überredung begann dann mein Unterricht, ich war ca. 12 . Er endete, als mich mein KL rauswarf, weil ich am Ende seines Repertoires angekommen war und begann, selber Sachen anzuschleppen, die ich spielen wollte (da war ich ca. 18 ). Seitdem habe ich nur allein, mal mehr oder weniger intensiv, Klavier gespielt. Mit 25 habe ich dann 2 oder 3 Jahre Orgelunterricht gehabt, der war sehr gut. Sicher wäre es auch gut, nochmal Klavierunterricht zu nehmen, jetzt wo ich ihn selber bezahlen könnte, aber dafür habe ich im Moment zu wenig Zeit.
 
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Bei mir war es so:

Meine Eltern sangen im Kirchenchor. So mussten meine Schwester und ich bald ein Instrument lernen. Zuerst hat sich natürlich die Blockflöte angeboten. Das machte meiner Schwester richtig Freude....mir weniger. Wenig später kam ich zum Klavier. Da fühlte ich mich schon wohler. Ich war damals 5 Jahre. Nach 2 Jahren Unterricht ist mir schließlich der Knopf aufgegangen. Ich begann wirklich fleißig zu üben. Und daran hat sich eigentlich bis heute nichts geändert obwohl ich es nicht mehr als Hauptberuf mache.
Lieber Gruß
Tastenmiki
 
Schon vor dem Kindergarten habe ich auf allem rummusiziert, was das Familienarsenal so hergab. Akkordeon von der Oma, Gitarre, C- und F-Flöte von der Mutter, Geige und Blues Harp (damals noch: Mundharmonika) vom Vater. Um die echten Instrumente vor meinen Patschehändchen zu verschonen, bekam ich ganz viele Kinderinstrumente geschenkt - ein kleines knallbuntes Orchester.

Der Mann meiner Patentante ist ein Könner an der Kirchenorgel (gab bis letztes Jahr noch größere Konzerte) und hatte in seinem Musikzimmer natürlich eine solche (elektronisch) sowie ein Klavier. Praktischerweise war er auch Grundschullehrer und wusste mit kleinen Kindern bzw. deren Musizierwünschen umzugehen. Jedenfalls löcherte ich meine Eltern so lange, bis ich eine Orgel und entspr. Unterricht bekam. Da war ich knapp 8, das Instrument war natürlich kein Premiumgerät, tat aber zwei, drei Jährchen gute Dienste, auch wenn es nur eine Oktave Pedale hatte. Meine Orgellehrerin meinte dann, ich sollte lieber Klavier spielen und unterrichtete mich zunächst auf ihrem Privatflügel. Dann wurde das Klavier (die englische Zucchini ;) ) gekauft, das ich heute noch / wieder habe.

Allerdings betrieb ich in zunehmendem Maße einen sehr, sehr zeitaufwändigen Sport, der als Hobby auch klar an Nummer Eins stand. Irgendwann ebbte der Klavierunterricht ab und die Klavierlehrerin "erbte" meinen Bruder, der viel mehr Fleiß investierte und mich rasch weit hinter sich ließ. Vier Jahre hatte ich noch eine halbe Organistenstelle, dann kam Abitur/Studium und ich hörte auch damit auf. Das war 1988...

Jetzt habe ich seit fast einem Jahr das alte Instrument bei mir daheim und seit Ende April 2013 auch wieder Unterricht. Was ich früher erlernte, kann wohl nicht so richtig schlecht gewesen sein, denn es dauerte nur wenige Wochen, um "autodidaktisch" wieder auf das Level zu kommen, auf dem ich vor Jahrzehnten aufgehört hatte.


"Allerdings betrieb ich in zunehmendem Maße einen sehr, sehr zeitaufwändigen Sport, der als Hobby auch klar an Nummer Eins stand "
 
Bei mir hat es eigentlich mit der Geige angefangen: Mit 3 Jahren sah ich auf dem Weihnachtsmarkt einen, entschuldigt die political incorrectness, Zigeunergeiger. Ich erinnere mich noch heute daran! Jedenfalls hat mich dieser Geiger so tief beeindruckt, dass meine Mutter die halbe Not damit hatte, mich von diesem Weihnachtsmarkt zu zerren. Ab diesem Moment war der Entschluss gefasst: Ich wollte Geige lernen. Meine Eltern hielten dies zunächst für eine kurzfristige Laune, aber als ich selbst nach einem halben Jahr noch immer nicht abließ, erfüllten sie mir schließlich diesen Wunsch.
So begann ich im Alter von 4 Jahren mit dem Geigenunterricht, bei einem wirklich fabelhaften Lehrer! Nach 2 Jahren wollte ich schließlich auch Klavier lernen, mit der folgenden Begründung: "Mama, ich brauch ein Klavier damit ich die Geige auch zuhause nach einem Klavier stimmen kann" (Das hat mir meine Mutter erst letztens erzählt :D). Nach längeren Diskussionen mit meinem Geigenlehrer, welcher mir auch die Empfehlung gab, mit dem Klavierspiel zu beginnen, entschieden wir uns auch zu diesem Schritt. An dieser Stelle möchte ich nochmal meinen Eltern danken, ohne die diese sehr umfangreiche Musikausbildung so wohl nicht möglich gewesen wäre.
Nunja, das ist meine musikalische Geschichte. Ich möchte an dieser Stelle noch hinzufügen, dass ich bisher in keinem Moment meines Lebens daran gedacht habe, die Instrumente aufzugeben. Klar gab es Zeiten, in denen meine Motivation geringer war, und Zeiten, in welchen sie höher war. Doch im großen und ganzen, war ich schon immer Feuer und Flamme für Klavier und Geige. Somit konnte ich auch gleichaltrige Freunde/Klassenkameraden/Bekannte von mir, die eher gezwungen als freiwillig den Unterricht besuchten, nie verstehen. Und sie mich wohl auch nicht ;-)

Liebe Grüße,

Daniel
 
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