Nicht auszudenken, wenn man sie als kleines Kind vom Klavier weggezerrt hätte, weil sie dafür noch zu "jung" ist. Was für ein Verlust das gewesen wäre.
Wenn die TE geschrieben hätte "Hilfe, meine 2- jährige spielt ganze Mozart- Sonaten nach Gehör, was soll ich tun?", könnte ich die ganzen Empfehlungen zum frühen Klavierunterricht nachvollziehen, das hat sie aber nicht.
Ich habe es so verstanden, dass die Kleine aufmerksam verfolgt, was die Mutter am Instrument macht, und sie imitiert, und die Mutter einen Weg zum spielerischen Umgang mit dem Instrument sucht.
Einem Kind, das mit zwei oder drei Jahren begeistert Fußball kickt, nimmt man ja auch nicht den Fußball weg und schickt es erstmal in die sportliche Früherziehung, wo es erstmal was ganz anderes machen soll.
Sportvereine bei uns werben extrem dafür, dass man Kleinkinder nicht sofort in die Spezialabteilungen steckt, sondern sie mit einem Grundlagenprogramm zur umfassenden motorischen Förderung anfangen lässt, in welchem sie mit allen Sportarten in Kontakt kommen. So lassen sich Talente viel gezielter erkennen. Es ist doch nicht so, dass damit dem Kind die geliebte Aktivität verboten wäre, Kicken draußen kann man ja immer noch, Vielseitigkeit hat noch keinem geschadet.
Wenn das Kind Klavier spielen will, lasst es Klavierspielen lernen!
Würde ich jederzeit unterschreiben, wenn denn die Möglichkeiten gegeben sind, aber es muss auch sichergestellt sein, dass der Wunsch tatsächlich vom Kind ausgeht.
Bei unserer Klavierlehrersuche haben wir die Erfahrung gemacht, dass es zwar oft heißt, Unterricht erst ab 5 Jahren, dass aber ein früher Beginn durchaus möglich, das hängt aber vom Umfeld des Kindes ab. Es gibt ja durchaus auch Kinder, bei denen die Eltern die Hochbegabung deshalb vermuten, weil sich das Kind bereits mit 12 Monaten am Klavier in den aufrechten Stand gezogen hat, solche Kinder muss man dann auch irgendwie schützen.
Und sich selbst als Lehrer auch.
Ich würde da einfach hartnäckig bleiben und nach einem Lehrer suchen, der Spaß hat, mit den Kindern zu spielen und ihnen spielerisch etwas beizubringen.
Meiner bescheidenen Meinung nach braucht man dafür nicht unbedingt einen Lehrer, das kann man auch ganz gut selbst hinbekommen, Vorschläge gab es da schon genug.
Ich habe gerade noch zum Spass im Internet geschaut, wann denn einige bekannte Pianisten mit dem formellen Klavierunterricht begonnen habe, klar gibt es auch die, die schon mit 2 Jahren am Instrument gesessen sind, aber auch andere Beispiele
Daniel Barenboim, 5 Jahre
Martha Argerich im Kindergartenalter
Alfred Brendel, 6 Jahre
Lahav Schani, 6 Jahre
Man scheint also als musikalisch Hochbegabter durchaus noch als "Spätanfänger" die Kurve kriegen zu können. Ich gehe davon aus, dass die alle ein gute musikalische Frühforderung hatten.
Man kann natürlich nicht sagen, was die Herrschaften noch alles geschafft hätten, hätte man sie schon mit 2 Jahren ans Klavier gesetzt.