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"Goldene Regel"? Leider falsch.Goldene Regel: wenn im Spielapparat irgendwas wehtut: Pause - bis es weg ist. In der Pause kann man darüber räsonnieren, ob man vielleicht irgendwas falsch gemacht hat - zum Beispiel zu verkrampft beim Üben war.
Vielmehr geht es darum, inadäquate Spieltechniken durch adäquate zu ersetzen. Übrigens verfestigen sich untaugliche Praktiken und Spielmuster oft schleichend über längere Zeiträume und die Wahrnehmung von Schmerzempfindungen verzögert sich entsprechend. "Zu verkrampft beim Üben"? Ist ein solches Bild erst präsent, wird Abhilfe stets dem Ziel dienen, Fehlverhalten abzustellen. Sinnvoller wären positive Bilder - also ein von vornherein auf ein kontrolliertes Maß von Anspannung und Entspannung bedachtes angemessenes Agieren am Instrument zu erlernen ("Verkrampfungen" sollen gar nicht erst entstehen). Die Abläufe sind so komplex, dass sie meines Erachtens ohne fachmännische Fremdbeobachtung (Lehrkraft/Videoanalyse) nicht so ohne weiteres im Selbststudium gelingen. Auch teile ich die mehrfach hier geäußerte Einschätzung, dass viele der hier aufzuarbeitenden Arbeitsschritte leichter von der Hand gingen, wenn man mit den zum Einstieg geeigneteren ersten Sonaten aus den Dreier-Opera 2 und 10 eine vernünftige Basis für die Opera 13 und 27/2 zu schaffen bereit wäre.
Solange solche "Goldenen Regeln" wie die eingangs zitierte hier die Runde machen, wird es sehr, sehr lange dauern, bis es mit dem Wahrmachen des Beethoven-Traums etwas wird. Selbst wenn dieser Faden auf hundert Seiten anwachsen sollte, dürfte sich an diesem Umstand nichts Grundlegendes ändern.
LG von Rheinkultur