Mag denn keiner von Euch Schubert Sonaten?

Ich gehöre zu den Menschen, die sich eher im Konzert als am Klavier langweilen. Daher frage ich mal ganz keck: Welche Sonate wäre denn die leichteste?

Also "leicht" ist ja immer relativ.... ;)
Ich würd für den Anfang von Schubert Sonaten vielleicht das Menuett aus der G-Dur Sonate Opus 78/D 894 empfehlen.
Das ist auch ein sehr bekannter Satz, nur sehr wenige wissen, dass er aus dieser Sonate stammt.

Mir gefällt überhaupt diese Sonate als Ganze sehr gut, weil sie sehr vielfältig ist.
 
Also "leicht" ist ja immer relativ.... ;)
Ich würd für den Anfang von Schubert Sonaten vielleicht das Menuett aus der G-Dur Sonate Opus 78/D 894 empfehlen.
Das ist auch ein sehr bekannter Satz, nur sehr wenige wissen, dass er aus dieser Sonate stammt.

Mir gefällt überhaupt diese Sonate als Ganze sehr gut, weil sie sehr vielfältig ist.

Die war gerade nicht da. Ich werde mich in aller Ruhe dem Andante aus der Sonate A-Dur D664 nähern. Wenn ich das schön zum Klingen bringe, habe ich eine Menge erreicht, glaube ich :)

In diesem Zusammenhang bin ich nicht ganz sicher, ob es gut war, daß ich die Aufnahme von Frau Pires bei Youtube gefunden habe...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich werde mich in aller Ruhe dem Andante aus der Sonate A-Dur D664 nähern. Wenn ich das schön zum Klingen bringe, habe ich eine Menge erreicht, glaube ich :)

Damit hast Du dann ganz bestimmt eine Menge erreicht! :)
Spieltechnisch gesehen ist dieser Satz nicht sonderlich schwer, aber von der musikalischen Seite her betrachtet hat er`s doch ganz schön in sich.
Ganz wichtig u.a. ist, dass Du die Oberstimme in der rechten Hand als Melodie besonders gut herausholst.

Aber er ist mit Sicherheit einer der schönsten langsamen Sätze aller Schubert Sonaten und eine gute Wahl!
Viel Freude damit beim Einstudieren! :)
 
Schubert Link zu YouTube

Danke Guendola für den Video-Link bei YouTube.

Gruß Hartwig
 
Also, wer von Euch hat schonmal eine Schubert Sonate gespielt bzw. wer kennt überhaupt keine und warum nicht?
Ich war früher der Beethoven-Fanatiker, jetzt spiele ich fast nur noch Schubert. Und ja, auch bei mir sind's die B-Dur und jetzt die A-Dur, für mich absolut monumentale Mega-Werke (die mich auch total überfordern...)
Das abgründige Andantino aus der A-Dur für mich einer der allergroßartigsten Stücke von Schubert.
Die berühmten Schubertschen "himmlischen Längen": muss man natürlich mögen. Wenn man sich drauf einlässt, kann man echt wegschweben, wie in diesem herrlichen Rondo aus der A-Dur oder im Kopfsatz der B-Dur.
Aber auch jenseits der letzten "großen Drei" gibt's in den Sonaten einiges zu entdecken, hier zB die Manga-Version von D845:

View: https://www.facebook.com/FranzPeterSchubert/videos/1094349444115/
 
Schubertsonaten kann man gar nicht überbewerten, zumindest die späteren nicht. Im Gegensatz zu Beethoven sind die halt sehr viel introvertierter. Und im Gegensatz zu Beethoven und den Romantikern, die zeitnah komponiert haben (Mendelssohn, Schuman etc.) hat Schubert die Sonaten halt am Zeitgeist vorbei total unvirtuos komponiert, was die Qualität der Werke allerdings nicht schmälert. Es ist halt eine andere, viel introvertierte Ausdrucksweise.
Ich trau mich irgendwie nicht, diese Werke zu spielen. Ich weiß, dass ich hinterher unzufrieden damit sein werde.
Die richtigen Töne zu spielen, ist nicht wahnsinnig schwer, aber die intellektuelle Auseinandersetzung und die technische Umsetzung des Klangs ist für meine Begriffe die allerhöchste Kunst des Klavierspiels. Da sind die Schubertsonaten leider so ziemlich das sensibelste, was es gibt, wenn da ein Ton nicht so klingt wie er soll, wird das Stück gleich enorm verschandelt.

Die Wirkung entfaltet sich aber nur bei Leuten, die sich intensiv mit der Musik auseinandersetzen, sonst empfindet man die Sonaten eben als lang, eintönig und langweilig.

Eine D960 höre ich auch nicht so zwischendurch oder in der Bahn, wie das selbst mit einer Chopinballade geht, das muss man richtig zelebrieren.
 
Die 959 habe ich diese Jahr 5x im
Konzert gespielt, zuletzt am vergangenen Sonntag. Violina, die alle 5 gehört hat fand, dass es am Ende jetzt die beste war.... ich muss die Aufnahme hören. Aber eines weiß ich: sie wird nicht leichter und sie wird auch nicht kürzer....
 
Naja, sie sind zwar tatsaechlich manuell leichter als viele Beethovensonaten oder andere romantische Sonaten. Allerdings hat Schubert auf virtuose Wirkungen nicht grundsaetzlich verzichtet. Siehe z.B. die Sonate D-Dur, op. 53 (D850), oder auch die c-moll Sonate.

Das stimmt. Nicht zu vergessen ist natürlich die extrem virtuose, sonatenähnliche Wandererfantasie.
In erster Linie habe ich bei meinem Kommentar an D960 gedacht. Grundsätzlich ist zumindest Virtuosität bei Schubert sparsamer zu finden und nicht von quasi allem essentieller Bestandteil.
 

Aber wenn Virtuos, dann wird es meist richtig ekelig....

Die Fantasie für Violine und Klavier ist in dieser Hinsicht ein an Gemeinheiten kaum zu übertreffendes Beispiel.

Sehr fies ist auch das Schluss-Presto von D 960. Man kann 45 Minuten göttlich gespielt haben - die letzten Takte haben das Zeug dazu, einen perfekten Eindruck nachhaltig zu versauen. :teufel:
 
Die Fantasie für Violine und Klavier ist in dieser Hinsicht ein an Gemeinheiten kaum zu übertreffendes Beispiel.

Sehr fies ist auch das Schluss-Presto von D 960. Man kann 45 Minuten göttlich gespielt haben - die letzten Takte haben das Zeug dazu, einen perfekten Eindruck nachhaltig zu versauen. :teufel:

Ich freue mich am Ende der 959 immer auf die letzten beiden Seiten... da hat man sich einen Wolf gespielt und kann es damit noch voll in den Sand setzen....
 

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