Langjähriger Musiker, aber Anfänger auf dem Klavier - Suche nach Orientierung

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dice

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28. Juli 2011
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Hallo allerseits!

Ich bin 23 Jahre alt und seit einigen (über 6) Jahren Musiker, habe Keyboard in der Musikschule gelernt, danach mit Synthesizern rumgebastelt, mein Hauptinstrument jedoch ist der E-Bass geworden, mit dem ich in Bands gespielt hab, Songs geschrieben hab und auf der Bühne stand.
Das Klavier aber hat seit Jahren schon eine große Faszination auf mich ausgeübt. Außer klassischen Stücken interessieren mich auch moderne Interpretationen von Videospiel-Musik. Weil man sich das nicht so ohne weiteres vorstellen kann hier vielleicht ein paar Beispiele (für Arrangements von Songs die ursprünglich aus Videospielen stammen):
‪To Zanarkand - Final Fantasy X Piano Collections [ver2]‬‏ - YouTube
‪Pushing Onwards - VVVVVV‬‏ - YouTube
‪Braid - Lullaby Set [Piano]‬‏ - YouTube

Ich würde solche Songs gerne selbst spielen können, mein großer Zweifel aber ist: Kann man Klavier spielen einfach so lernen? Oder besteht die Gefahr dass man sich grundsätzliche Fehler angewöhnt wenn man einfach Songs raussucht und solange übt bis man sie kann, ohne professionelle Anleitung?
Ich weiß auch, dass richtig Klavier spielen ein völlig anderes Level ist als Keyboard, vor allem für die linke Hand, aber was schätzt ihr denn wie schwer der Einstieg wird?

Vielen Dank bereits jetzt für eure Antworten!
 
hi dice,

aus leidvoller Erfahrung kann ich sagen, dass dir E-Bass erstaunlich wenig Basis bringt, um darauf auf einem höheren Level am Klavier einzusteigen. :D
Ich spiele seit ich 17 bin (vielen Pausen zwischendurch) E-Bass von Metal über Westcoast zu Jazz-Rock und Jazz.
Jetzt bin ich 56 und habe Anfang letztes Jahr Klavier begonnen.
Grund: Ein Basslehrer, der im Jazztrio Kontrabass spielte, sagte mir vor vielen Jahren: "Wenn du am Bass weiterkommen willst, musst du Klavier lernen..."

Das, was der Pianist im ersten Video spielt, sind aneinadergeleimte Akkordverbindungen. ("Klischees")
Musikalisch ist da wenig Inhalt. Technisch ist das links schon anspruchsvoller.
Ohne Lehrer wirst du das kaum hinbekommen.
Der Typ dürfte sicher schon einige Jahre spielen.

Mein Tip, nimm Jazz/Pop Klavier-Unterricht (mit viel Musiktheorie) und am Bass gibt es zur Belohnung den Extra Kick. :p

LG NewOldie
 
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aus leidvoller Erfahrung kann ich sagen, dass dir E-Bass erstaunlich wenig Basis bringt, um darauf auf einem höheren Level am Klavier einzusteigen. :D
Das hab ich schon befürchtet, wahrscheinlich ist die Gelenkigkeit und Kraft in den Fingern das einzige das mir auch beim Klavierspielen was bringt...
Das, was der Pianist im ersten Video spielt, sind aneinadergeleimte Akkordverbindungen. ("Klischees")
Musikalisch ist da wenig Inhalt. Technisch ist das links schon anspruchsvoller.
Ohne Lehrer wirst du das kaum hinbekommen.
Der Typ dürfte sicher schon einige Jahre spielen.
Mein Tip, nimm Jazz/Pop Klavier-Unterricht (mit viel Musiktheorie) und am Bass gibt es zur Belohnung den Extra Kick. :p
Ich weiß nicht, ab ich direkt Unterricht nehmen will, vielleicht dann wenn ich mir sicher bin dass das Klavierspielen langfristig was für mich ist. Als Student ist sowas für mich auch eine Zeit/Geld-Frage.
Ich denke zumindest das erste Stück das ich gepostet hab könnte ich mit genug Übung auch alleine hinbekommen, aber mal schauen was da draus wird.
 
Das hab ich schon befürchtet, wahrscheinlich ist die Gelenkigkeit und Kraft in den Fingern das einzige das mir auch beim Klavierspielen was bringt...

die linke Hand habe ich wie viele Basser jahrelang zusätzlich mit dem Griptrainer gestärkt.

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Die Mobilität der linken Finger 5 und 4 (Basser-Finger 3 und 4:D) ist beim KLavierspielen deutlich besser als rechts.
Das ist wohl ein signifikanter Vorteil ....

Lg NewOldie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Übrigens Hut ab für die ganzen musikalischen Genres die du schon durchwandert hast. Zu der Zeit Bass zu spielen, da wurde der Metal ja gerade erst erfunden und Jaco hat den Leuten erstmal gezeigt wie Jazz-E-Bass überhaupt gespielt wird.
Da sind die wenigen Entwicklungen die es heute spieltechnisch noch gibt deutlich unspektakulärer...
 
und Jaco hat den Leuten erstmal gezeigt wie Jazz-E-Bass überhaupt gespielt wird.

ich war sogar noch vor Jaco soweit und das kam so: :D:

Taschengeld war knapp und mein erster Bass sollte 20 Mark kosten.
Als ich ihn abholte (schöner EB3 Shortscale Nachbau, so wie ihn Jack Bruce spielte:p) fragte der Verkäufer:
"Was willste denn damit?"
"Spielen, was denn sonst!"
"Geht nicht, der ist völlig auf, den verkaufe ich eigentlich nur als Dekoration für den Party-Keller."

Zuhause stellte ich fest, dass die unteren Bünde alle locker und abgespielt waren. Also habe ich die oberen Bünde herausgehebelt und versucht, unten einzusetzen.
Das klappte nicht.
Also war die Lösung, alle Bünde raus und "fretless" auf den zufälligereise aufgezogenen Flatstrings zu spielen. Das war 1972.
Es klang grauenhaft.
Bei der Stilrichtung a la "Black Sabbath" war das auch völlig egal.

Gruß, NewOldie

(viel besser spiele ich heute auf meinem Sandberg California JM5 auch nicht:D)
 
Jo jetzt wirds zum Basser-Thread ... da darf ich natürlich nicht fehlen.

Also ich hab bei mir keine Vorteile durch das viele Jahre praktizierte Bass-Spiel bemerkt (ausser natürlich die allgemeine Musikalität, Rhythmusgefühl etc.). Hab den Bass aber auch nie nach Noten gespielt (so dass ich den Bass-Schlüssel völlig neu erlernen durfte - die anderen Noten kannte ich vom Trompetenunterricht). Und beim Klavier stehe ich auf Klassik (ein Musikstil, der ziemlich weit vom Rockbass entfernt ist).

Mein erster Bass war ein Neckermann (wirklich) der mit knallrotem Krokodillederimitat überzogen war (Short-Scale). Damals wurden so viele Short-Scales verkauft, weil meistens der schlechteste Gitarrist in einer Band den Bass zupfen musste, und der hat sich vor den Long-Scales gefürchtet. Newoldie: gratulation zum Sandberg JM5 - ein sehr guter Bass! Ich spiele dieses kleine Scheisserchen:

musicman.jpg


Musicman Cutlass (ein Stingray mit Status Graphit-Neck von 1983). Flea hatte mal so einen (als er noch gute Musik gemacht hat) und in einem Interview gesagt: best sounding bass ever ...

Gruss

Bassist und Neuklavierspieler

Hyp
 
Musicman Cutlass (ein Stingray mit Status Graphit-Neck von 1983). Flea hatte mal so einen (als er noch gute Musik gemacht hat) und in einem Interview gesagt: best sounding bass ever ...

Hi, Hyp,
ja, so ein Osterei ist ein schöner durchsetzungskräftiger, klarer Knurrer.
Hätte ich auch gerne! :p

Das Gute am California ist der Nullbund.
Gespielte Leersaite hat den gleichen Bums und Sustain wie der im Bund gegriffene Ton.
Wo bei meinem P-Bass Nachbau nur heiße Luft (und müde flatternde Hosenbeine:D) kam, kommt jetzt richtig fetter Druck.

Aber meist spiele ich nach alter Sitte passiv mit gesplittetem Humbucker, trocken, wie ein J-Bass eben klingen soll.

Lieber Gruß, NewOldie
 

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