Für solche Fälle braucht es eine Klarheit über die rechtlichen Zuordnungen.
In wessen Auftrag handelte der jetzt verschwundene Mann? Da sind mehrere Konstellationen denkbar:
a- Er ist reiner Agent, deutscher Resident, Agenturhalter eines oder mehrerer der polnischen Restaurierbetriebe. D.h. er wäre eine Art „Außendienstmitarbeiter“ der Polen in Berlin. Das bedeutet, man macht einen Restaurier-Auftrag mit einem der Betriebe z.B. in Kalisz (..nach polnischem Recht…?..) , Artur X bekommt aus Polen eine Provision dafür, aber das Rechtsverhältnis besteht zwischen dem Flügeleigner in D und dem Sanierbetrieb in P.
b- Artur X ist Generalunternehmer, selbständiger Unternehmer. Er bietet dem Flügeleigner die Komplettsanierung an. Alles Beauftragen, Liefer- und Erfüllungsort geschieht stets in Berlin nach deutschem Recht. In welchem Betrieb in Polen die Arbeiten ausgeführt werden, ist letztlich dann Sache, die den Flügeleigner entweder nichts angeht, oder zu der eine genaue schriftliche Zusicherung seitens Artur X besteht, z.B. mitsamt der Möglichkeit, sein in Polen steckendes Flügelchen mal während der Sanierung in Augenschein zu nehmen.
c- Artur X ist Consultant, lediglich Berater in Sachen Flügelsanierung - er hat u.U. nur einen Beratungsvertrag, den er mit Start, Einleiten der Flügelsanierung, mit Abtransport Richtung Polen als erfüllt ansieht und dann bereits sein volles Geld zu bekommen hätte. Wann der Flügel fertiggestellt werde, wie er von Polen nach Deutschland zurückkäme, all das wäre nicht mehr Sache von Artur X. Das dürfte die nach allen rechtlichen Belangen schlechteste Variante für einen deutschen Kunden sein, der eine Flügelsanierung im Ausland beauftragt.
d- Auch die Variante sollte man in Betracht ziehen, dass KEINERLEI schriftliche Absprachen exisierten zwischen Artur X, dem deutschen Kunden undoder einem polnischen Sanierbetrieb. Das ist für den deutschen Kunden die aller-blödeste Konstellation, v.a. wenn man nichtmal weiß, wohin dann der Flügel wanderte… Dann wäre jeder ca. frei, sich seine Wunschkonstellation zu erträumen, und niemand bräuchte sich dem anderen noch auf irgendetwas verpflichtet zu fühlen.
Ich habe auch eine Meinung, eine Einschätzung, was man machen sollte, und was keinesfalls.
1- Man könnte eine Flügelsanierung jemandem in Berlin gen Polen in Auftrag geben, aber NUR dann, wenn das ein alteingesessener, vertrauenswürdiger Betrieb wäre, der in Berlin selber auch mit Klavieren handelt. Un das mal drastischer zu sagen: damit man was und wen ZU PACKEN hat, wenn was schiefgeht, damit man einen am SCHLAFITTCHEN hat.
2- Man kann direkt –wie Patrick es schon schrieb – mit Polen in Gespräche treten – und dort einen Auftrag plazieren. Dazu sollte man Referenzen haben – selber eingesammelte Meinungen und Referenzen, dass man einem Betrieb dies und das zutrauen könne - nicht nur werbendes Material der Polen nehmen, wie toll sie seien und wie sicher und so weiter.
3- Sehr gut wäre, wenn man von den Polen für die Zeit der Sanierung ein Leih-Instrument geliefert bekäme – auch kostenpflichtig: dann besteht eine wechselseitige Abhängigkeit und Interesse, weil die Polen dann auch ihren Flügel zurückhaben möchten am Schluss. Und auch ein Interesse, dass die Arbeiten zügig fertiggestellt werden. Best abgesichert ist der deutsche Auftraggeber, wenn ein Antransport Leihflügel zeitgleich mit Abtransport Überhol-Flügel geschieht.
4- Ich würde NIEMALS vorher schon Anzahlungen leisten auf die Sanierung. Der Flügel selber ist doch ein Wert. WENN also wer finanzielle Vorleistungen täte, dann hätte man MIR eine Sicherheit zu stellen für den Wert des unsanierten Flügels.
Flügel weg, UND Geld weg...?... Pfah, wahrscheinlich mit dem Argument, dass die Polen zu arm seien, Leim und Farbe zu kaufen..?.. und Filz und Saiten..?.. Dass daher vorweg eine Anzahlung auf die Materialkosten erfolgen solle?
DAS erscheint mir in hohem Maße unseriös.
Ei jeijeij...
Ich habe eine gewisse Skepsis zu polnischen Sitten und Geschäftsgebräuchen. In Polen gobt es sehr ehrbare Leute, aber auch eine Menge Schlitzohren und Spitzbuben – wie hier auch. Wenn man nun an Spitzbuben in Polen gerät, ist es dann allerdings äußerst haarig, dort – in anderem sprachlichen Umfeld - seine Rechte durchzusetzen.
Kleines Beispiel, ganz was anderes. Ich wollte mal einen alten Wohnwagen verkaufen. Da meldete sich jemand aus Recklinghausen, war interessiert und hätte auch locker meine geringen Geldvorstellungen erfüllen wollen. Dann aber kam raus, dass ein Vertrag mit seinem polnischen Cousin oder „Cousin“ hätte gemacht werden sollen – der aber angeblich keinen Ausweis dabei hatte…
Der wollte dann den Anhänger mit MEINEM Kennzeichen nach Polen weit hinter Warschau überführen und hätte mir danach dann hinterher das Kennzeichen zur Abmeldung zusenden wolle.. Das aber hätte mitsamt der Papiere geschehen müssen, denn ohne Fahrzeugbrief hätte er u.U. Schwierigkeiten, die Grenze zu passieren…
Da er sich aber nicht ausweisen konnte (oder wollte..?..), hätte ich NICHTS in der Hand, keinen nachhaltbaren Namen, keine Anschrift , NICHTS.
Er hätte so auf ewig und drei Tage mit MEINER Zulassung und zu MEINEN Versicherungskosten in Polen und sonstwo auch den Wohnwagen weiter nutzen können, undoder auch zudem noch alles mögliche Üble mit dem anstellen können (mobiler „Hostessen“-Service?, oder Nutzung zum Menschenhandel…?... 15 Kurden, Libanesen, Afrikaner darin des nachts über Grenzen schmuggeln..?..), und ICH hätte den Behörden Rede und Antwort zu stehen haben können, weil da niemand sonst mehr für mich oder deutsche oder polnische Behörden „zu packen“ gewesen wäre..
Ich habe die beiden Schlauies vom Hoff gejagt...
Reine Frage der Lebenserfahrung, Kurzversion:
„Trau, schau, wem…“
Ich fürchte auch, da gilt zudem das Kölsche Jrundjesetz in ellef Parregr-Affen:
„Wat fott ess, ess fott.“
= = =
Oder der ganze Thread hier ist u.U. vielleicht ein Angstmache-Fake:
um Leuten die Idee auszutreiben, ihren Flügel in Polen sanieren zu lassen?