Habe Hausaufgaben nicht gemacht

Sind das die, die vor etwa 20 Jahren erforscht hatten, dass die deutsche Rechtschreibung viel zu unlogisch und zu schwierig zu erlernen war, und damit dann den wichtigen Anstoß für entsprechende und allgemein hochgeschätzte Reformen gegeben haben ?

Nein, in dem Punkt darf man ihnen nicht unrecht tun. Das waren die letztlich die Grundschuldidaktiker, die in sturer Beharrung auf vermeintlichen Grundschülerinteressen, d.h. unter Mißachtung der Tatsache, daß die weitaus meisten "Schrifbenutzer" Leser und nicht Schreiber sind, alle Sprachwissenschaftler aus der Kommision geekelt haben. Einzelheiten kann man sich leicht zurechtgoogeln unter den Stichworten "Rechtschreibreform" und "Theodor Ickler" (ein Germanist aus Erlangen, der irgendwann aufgegeben hat und zu einem der Wortführer der Kritiker wurde).
 
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Ein Vorteil hatte die ganze Sache aber: Nachdem die Tagespresse geschlossen umstellte und zeitgleich das Lektorat durch die PC-Autokorrektur ersetzte, habe ich sämtliche Abonnements gekündigt. Und seitdem eine Menge Geld gespart, ohne wirklich schlechter informiert zu sein. ;-)
 
Nicht alle Bildungswissenschaftler arbeiten übrigens innerhalb staatlicher Institutionen. Oft trifft man sie auch in Unternehmen. Bpsw. in Verlagen zur Entwicklung neuer Informations- und Bildungsangebote (Stichwort: digitale Lernmedien). Ein anderes beliebtes Einsatzgebiet ist die Personalentwicklung. Hier gibt es Bildungswissenschaftler, die sich ernsthaft Gedanken darüber machen, wie ältere oder angelernte Arbeitskräfte im Weiterbildungsangebot nicht hinten runterfallen. Ja, ja, alles ganz gefährliche Aktivitäten und Machenschaften :idee: ;-)

LG, Sesam
 
Nicht alle Bildungswissenschaftler arbeiten übrigens innerhalb staatlicher Institutionen. Oft trifft man sie auch in Unternehmen. Bpsw. in Verlagen zur Entwicklung neuer Informations- und Bildungsangebote (Stichwort: digitale Lernmedien). Ein anderes beliebtes Einsatzgebiet ist die Personalentwicklung. Hier gibt es Bildungswissenschaftler, die sich ernsthaft Gedanken darüber machen, wie ältere oder angelernte Arbeitskräfte im Weiterbildungsangebot nicht hinten runterfallen. Ja, ja, alles ganz gefährliche Aktivitäten und Machenschaften

Herrje, von solch frumber Werkelei redet doch kein Mensch. Sondern von Bestrebungen, das Bildungsgeschehen global dirigieren zu können, wie wir es im Zeichen der sog. "Kompetenzorientierung" erleben. Wem nicht klar ist, was da geschieht, muß sich informieren. Meine Empfehlung:

K. P. Lessman, «Geisterstunde – Die Praxis der Unbildung», 2013
(rezensiert u.a. in der NZZ, dort vielleicht online zu finden).
 
Danke, Friedrich. Ich bin im Bilde. Umso mehr wundert es mich, dass du die Disziplin der Bildungswissenschaften an den Pranger stellst. Du ziehst doch auch nicht den gemeinen Physiker zur Rechenschaft für den Bau atomarer Sprengköpfe?!

Aus meiner Sicht machst du es dir ein bißchen einfach mit der gewagten These, "Bildungsforscher" tragen unser ach so gutes Bildungssystem zu Grabe. Ich habe Bildungswissenschaften studiert, daher natürlich mein Engagement (im völlig falschen Faden). Sei's drum. Die Erfahrungen und Kontakte in meinem Umfeld bestätigen deine Verschwörungstheorie nicht. Aber das muss ja nichts heißen.

Noch eine Frage: Wovon gehst du aus, wenn du von DEM Bildungsgeschehen sprichst? Oder sollte ich hierzu das empfohlene Buch lesen?

LG, Sesam
 
Noch ein kurzer Nachtrag: ohne das von dir empfohlene Buch zu kennen, insofern mag mein Kommentar unqualifiziert sein, aber ich halte nicht so viel von monografischen Streitschriften. Titel wie Das Methusalem Komplott oder Digitale Demenz und was es da noch alles gibt, verkürzen in ihrer Darstellung der Problemlage doch immer ganz gerne die Zusammenhänge. Bestimmt ist das bei deiner Lektüreempfehlung nicht der Fall. Mal sehen, vielleicht probiere ich es aus...

...so, nun habe ich mal reingelesen, online war ein Kapitelausschnitt ("Das Kompetenzkonzept ist ein Kind der Ökonomie") zu ergattern. Meine Vermutung triftt auf diesen Ausschnitt leider zu. Sehr polemische Darstellung. Hintergründe Fehlanzeige, ebenso wie kontroverse Sichtweisen. Mein erster Eindruck.

Zur Kompetenz hatten wir doch schon mal einen Experten:

 
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Ich habe Bildungswissenschaften studiert, daher natürlich mein Engagement (im völlig falschen Faden).
@Sesam
(falscher Faden hin, falscher Faden her - das ist egal) meine Frage, unabhängig von Sympathie oder Antipathie in Richtung "Bildungswissenschaften", ist: was tragen diese dazu bei, wenn man die Lisztsche Transkription der Tannhäuser-Ouvertüre spielen können will?

...meine gänzlich unerhebliche und ergo irrelevante Haltung zu dieser meiner Frage ist: sie tragen gar nichts dazu bei. Ich habe die Transkription ohne jegliche explizite "Bildungswissenschaft" (Pädagogik) gelernt und oft genug öffentlich vorgetragen. Ich gestehe, dass ich sie lange nach meinem Studium erst erlernt hatte, aber ich gestehe auch, dass ich während des Studiums unbehelligt von irgendwelchen modischen "Pädagogiken" andere heftige Sachen (z.B. Liebestod, h-Moll Sonate, Petruschka u.v.a.) gelernt hatte. Freilich von Praktikern, die solche Sachen exzellent in Konzerten drauf hatten.

In diesem Sinn bin ich davon überzeugt, dass eine Diskussion über pädagogische Konzepte bei einem Projekt wie "ich will ohne Etüden buhuhu Pianist werden" (so verstehe ich Herrn xXyXx pubertäres Anliegen) völlig deplatziert sind - aber da mag ich mich täuschen.
 
In diesem Sinn bin ich davon überzeugt, dass eine Diskussion über pädagogische Konzepte bei einem Projekt wie "ich will ohne Etüden buhuhu Pianist werden" (so verstehe ich Herrn xXyXx pubertäres Anliegen) völlig deplatziert sind - aber da mag ich mich täuschen.

Seit wann wird auf clavio, und dann auch noch vom werten rolf, eine sich entwickelnde off-topic-Diskussion so robust unterdrückt?!! ;-)

Aus Protest möchte ich auch noch eine Lektüreempfehlung abgeben; vielleicht ein zu konservativer Blickwinkel für viele clavios, aber m. E. unbedingt wert, sich auf die Argumentation zumindest einmal einzulassen.

Es handelt sich um das Buch "Der europäische Bildungskanon" von Manfred Fuhrmann (Insel). Eine Art Kurzversion, entstanden aus Vorträgen, gibt es bei Reclam unter dem Titel "Bildung". Der schon für sich sehr lesenswerte Hauptteil des Buches ist der Entstehung und Entwicklung des Bildungskanons aus dem (weltlichen und christlichen) Erbe der Antike vom Mittelalter über Humanismus und Neuhumanismus ins 19. Jahrhundert hinein gewidmet.

Erst im letzten, ein Jahr vor Fuhrmanns Tod nachgereichten Teil "Bildung im nachbürgerlichen Zeitalter" wird auf aktuelle Entwicklungen eingegangen und gezeigt, wie seit den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts die Idee von Bildung um ihrer selbst willen immer mehr in den Hintergrund gerät, ein Prozess, in der öffentlichen Aufmerksamkeit gipfelnd im ersten PISA-Test 2000 und Folgepublikationen wie "Nach dem PISA-Schock" (2002) mit Schlagworten der "modernen" Bildungsforschung wie Basiskompetenzen, Schlüsselqualifikationen, Medienkompetenz.

"Bildung hatte nie einen Eigenwert, sondern immer eine dienende Funktion gegenüber der Gesellschaft: nämlich Kinder und Jugendliche auf die sich wandelnden Bedingungen der Gesellschaft möglichst optimal vorzubereiten"
(Sigmar Gabriel in "Nach dem PISA-Schock").
 
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Hi @pianovirus ,

ich kann Gabriels Aussage nicht zustimmen, denn ich ordne sie so ein, dass sie zumeist vom "eher linken" Flügel kommt - kommen MUSS - , der jedem Selbstzweck von Bildung, zum Beispiel zur persönlichen Erbauung und zum Erreichen eines kleinen...nun sagen wir "Vorteils" gegenüber anderen, naturgemäß tumberen Zeitgenossen, die Daseinsberechtigung absprechen möchte. So nicht, Herr Gabriel!!

Eine Vereinheitlichung des Wissens und der Bildung einer SEHR GROßEN Bevölkerungsschicht ( das ist nämlich eine nur in in der abstrusen Vorstellungswelt solcher Leute fantasierte, praktisch aber aufgrund der INDIVIDUALITÄT der Menschen niemals umsetzbare Idee ) ist also...nicht umsetzbar. :-D

Vor sehr vielen Jahren sah ich die in den folgenden, weiter unten eingefügten, Screenshots erwähnte Dokumentation im TV, wo so eine Kommune gezeigt wurde, wo cirka 10 bärtige oder langhaarige, eher asozial wirkende Erwachsene ( es könnten also durchaus selbsternannte "Intellektuelle" unter ihnen gewesen sein :lol::lol::bomb:) beiderlei Geschlechts um einen Tisch saßen, rauchten und Bier tranken und sich über hochgeistige Thematiken unterhielten, während die leicht bekleideten Kinder ( wahrscheinlich war es schon so abends oder nachts )
herumtobten, so dass jede andere normale Gesprächsrunde Erwachsener denen welche geklebt hätte(n), aber frag nicht nach Sonnenschein :idee: - die Langhaarigen ließen sich jedoch nicht stören, auch nicht durch das aufmerksamkeitsheischende Kreischen der Kinder, und dann...sprangen tatsächlich die Kinder auf einem Klavier herum, das an der Wand stand, sie kletterten hinauf und sprangen auf den Tasten herum, mit voller Wucht,, .... Tobi, ich sag Dir eins: Die hätten ALLESAMT ne Jagdreise wie von Wotan persönlich beziehen müssen, und die Erwachsenen hätte man .... da fällt mir nichts zu ein, was adäquat schmerzhaft genug wäre!!!!

Also mir tat es so um das Klavier leid, mir ist wirklich also das "Messer in der Tasche " aufgegangen...ich war so wütend...

Jedenfalls sind für mich solche Meinungen wie "Gleichbehandlung aller Kinder und Personen hinsichtlich Bildung" => "Gleiche Bildung für alle" => "Unterricht muss sich am SCHLECHTESTEN Klassenkind orientieren" => "Bildung nur zur VORBEREITUNG auf EGAL WAS" dummes Zeug. Nicht umsetzbar, scheitert an Individualität, und verhindert Förderung von Spezialisten und besonderen Fähigkeiten.-

Nehmen wir ein paar solcher Top-Leute daher: Champollion, Grotefend, Schliemann: Sie würden verkümmern in solchen Systemen, hätten sie nicht die Zufriedenheit und die SELBSTMOTIVATION der Genies in sich, ganz besondere, ANDEREN NICHT ZUGÄNGLICHE Ideen zu kreieren und Leistungen zu erbringen - Leistungen, :-Ddie zwar auf den ersten Blick nur INDIREKT auf die Bildung nachwachsender Generationen übertragen werden können - dafür aber umso nachhaltiger wirken können - wenn es nicht durch dieses unmögliche, latent die unsäglichen 68er-Ideen in sich tragende, Gewäsch der "linksflügeligen" Bildungsexperten von der "Gleichheit aller" und der "Orientierung am Schlechtesten" , "Unnötigkeit von alten Sprachen, Ägyptologie, und Altamerikanistik und ähnlichem, da dies nicht zur "Vorbereitung auf das Berufsleben der breiten Masse diene" verhindert werden sollte.

Hier die Shotzz:



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LG vom: Olli. ( @ Tobi : LG vom Epanalepsendieb :-D;-) )

PS.: SO doch wohl lieber nicht: Fiktiver Dialog im Musikunterricht:

Khaled: "Ich bin schon fertig mit der Analyse der op. 110-Sonate. Können wir jetzt weitermachen, Frau Yildirim? Ich habe ein paar Fragen, die sich da ergeben haben..."

Lehrerin: "Nein, wir müssen noch warten, der Michel da hinten hat den Quintenzirkel noch nicht abgemalt."
 
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Ich reihe mich ohne Widerrede in die Gruppe der Kompetenz- bzw. Performanzkritiker ein. Keine Frage, viele Auswüchse in der Schulpraxis sind gruselig.

Allerdings besteht die Allokationsfunktion der Bildungssysteme schon immer. Zumindest seit es Bildungssysteme gibt. Vielmehr wurden die, egal in welcher Form, genau deshalb entwickelt, um Gesellschaften und ihre Mitglieder nach Funktionen zu "sortieren". Die Kritik an der Bildungsverwertung ist also so neu nicht. Das Programm läuft spätestens seit der flächendeckenden Entmachtung der Kirchenorganisation in Bildungsfragen.

Was die Outputorientierung betrifft, also das ganze Kompetenzgedöns, sollte man einen Punkt nicht unberücksichtigt lassen. Europäische und internationale Bildungspolitik greift aufgrund des Subsidiaritätsprinzips nur mäßig gut in nationale Bildungspolitik ein. Auf nationaler Ebene gilt dasselbe im Bund-Länder Verhältnis. Insofern ist die Einigung auf Zielformulierungen und dazugehörige Outputmessungen plausibel. Die inhaltliche Umsetzung bleibt, wie gewünscht, den Ländern überlassen. Nur messen müssen sie bzw. sie müssen sich vermessen lassen.
Ist das nicht notwendig, wenn ein europäischer und letztlich globaler gemeinsamer Wirtschaftsraum besteht? Wirtschaftsräume ziehen auch immer Arbeitsmärkte nach sich. Und hier soll eben Chancengleichheit herrschen. Das heißt gleiche Bildungschancen und vergleichbare Bildungsleistungen.
Nur in dieser groben Skizze zeigt sich schon, dass es mit polemischem Bildungssystem-Bashing nicht getan ist. Insofern ja, es steckt eine Programmatik dahinter. Die muss man aber nicht verteufeln, sondern aufklären.

LG, Sesam
 
Ich habe hier die Buschmann-Akademie vor der Nase. Was die Jungs und Mädchen dort produzieren ist stellenweise einfach atemberaubend. Aber sollen wir die mal fragen, wie lange sie dafür üben mussten, und ob jede Übung immer spannend und toll war? ;-)

Unsinn. Diese Jazzakademie beherbergt "Jungs und Mädchen" (=Männer und Frauen), die zu schlecht für eine "richtige" Hochschule waren, und obwohl es schon viel zu viele Musiker gibt und wir nicht noch mehr mittelmäßige brauchen, wird diesen durch Institute wie dieses suggeriert, sie wären in dem Beruf richtig. Unverantwortlich.

"Atemberaubend" kann das nur einer finden, der von der Materie keine Ahnung hat, sorry.
 
Hi,

@Sesam: um mal Kohl zu zitieren "Entscheidend ist, was hinten rauskommt."
Und hinten raus kommt seit x Jahren trotz aller Herumreformriererei z.B. in der Schulbildung nix besseres als vor 20 Jahren.
Im Gegenteil, frag mal einen Professor für z.B. Mathematik oder Ausbildungsbetriebe, was sie die Entwicklung der Neu-Studenten oder Neu-Azubis so sehen.
Ich kann zumindest für Mathematik sprechen: Nun muss man 6-Wöchige Brückenkurse vor Studienbeginn machen, um den Studenten Dinge wie Matrizen, Kegelschnitte etc. beizubringen, was zu meiner Studienzeit trotz der damals vorherrschenden 13 Jahren Abi in vielen Ländern irgendwie weggestrichen wurde. Die Profs fragtens ich echt, was die da eigentlich solange an der Schule treiben...das ging ja früher mit 12 Jahren auch alles.
Und mit dem Subsidiaritätsprinzip kann man auch absurdeste Dinge durchargumentieren. Also meinen Segen hat diese Kleinstaaterei für Bildung nicht...die geht ja bis runter zu "in welcher der neusten hippsten Methode lernen Erstklässler dieses Jahr lesen", teilweise für verschiedene Klassen an der selben Schule verschiedene Modelle...selbst solche absurden Entwicklungen kann man damit positiv durchbegründen.

Viele Grüße,
André
 
Sie würden verkümmern in solchen Systemen, hätten sie nicht die Zufriedenheit und die SELBSTMOTIVATION der Genies in sich, ganz besondere, ANDEREN NICHT ZUGÄNGLICHE Ideen zu kreieren und Leistungen zu erbringen - Leistungen, :-Ddie zwar auf den ersten Blick nur INDIREKT auf die Bildung nachwachsender Generationen übertragen werden können - dafür aber umso nachhaltiger wirken können - wenn es nicht durch dieses unmögliche, latent die unsäglichen 68er-Ideen in sich tragende, Gewäsch der "linksflügeligen" Bildungsexperten von der "Gleichheit aller" und der "Orientierung am Schlechtesten" , "Unnötigkeit von alten Sprachen, Ägyptologie, und Altamerikanistik und ähnlichem, da dies nicht zur "Vorbereitung auf das Berufsleben der breiten Masse diene" verhindert werden sollte.

Institutionelle Realitäten hinken dem Stand der Forschung oft meilenweit hinterher. Während institutionelles Lernen (Schule) derzeit alle Wirrnisse moderner wie postmoderner Ideologie (Egalitarismus und "Kompetenznormierungswahn", der traurige Höhepunkt waren die PISAtests) zu integrieren versucht und offenbar erfolgreich auf den Misserfolg zusteuert, ist die Forschung schon zwei Schritte weiter.

Da meine Freundin gerade in Pädagogik (Erwachsenenbildung) promoviert, habe ich ein bisschen Einblick in den aktuellen Diskurs. Nach meiner Wahrnehmung werden sowohl die aus der Informationsüberflutung resultierenden Defizite in der Kontingenzbewältigung sowie persönlichkeitstransformierende Prozesse in einem Gesamtkonzept lebenslangen formellen wie informellen Lernens in einer Weise integriert, die auf Individualisierung der Lernprozesse hinauslaufen wird.

Wie das auch nur annähernd institutionell zu gewährleisten ist, bleibt allerdings spannend.
 
Ich übe auch keine Etüden.
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@ TE: Es kann Dir also passieren, dass Du Dachdecker wirst.





Welch ungeahnte Folgen doch das Etüden-Verschmähen haben kann...

Lg, Nessie
 
Unsinn. Diese Jazzakademie beherbergt "Jungs und Mädchen" (=Männer und Frauen), die zu schlecht für eine "richtige" Hochschule waren, und obwohl es schon viel zu viele Musiker gibt und wir nicht noch mehr mittelmäßige brauchen, wird diesen durch Institute wie dieses suggeriert, sie wären in dem Beruf richtig. Unverantwortlich.
Es sind dort zu einem nicht unerheblichen Anteil Jugendliche (daher meine Formulierung von Jungen und Mädchen) vertreten, bei denen ich keinen großen Zweifel habe, dass sie später auf einer Hochschule weiter machen. Eine weitere Gruppe sind Studenten der TU, mit der die Akademie seit Jahren kooperiert. Eine dritte Gruppe sind studierte Musiker, die sich nachträglich "fortbilden" wollen. Aber man kann natürlich erstmal drauf hauen, ohne die Verhältnisse vor Ort zu kennen, gell.
 
Wenn es in der ganzen derzeitigen Bildungsdiskussion ein Wort gibt, daß ich nicht mehr hören mag, dann ist es "Kompetenz". Arg schlimm wird es aber, wenn in Kompetenzzentren (die man - leider oder zum Glück - nicht abkürzen mag) sich die geballte Kompetenzkompetenz versammelt.

Seit Jahrzehnten wird über Bildung geschwafelt - und meint doch gar nicht Bildung, sondern bloße AUS-Bildung. Alle Fächer (sowohl in der Schule als auch an der Universität) werden dem Diktat der unmittelbaren Nützlichkeit und der Ökonomie unterworfen. Ob die Gesellschaft sich auf Dauer einen Gefallen tut? Ich wage das zu bezweifeln.
 

Was soll eigentlich immer dieses Gemeckere über unser Bildungssystem? Bei mir lief bisher alles prima: Nichtschreiben habe ich auf der "St. Inklusio - Gendergerechte Klimaneutrale Grundschule Ohne Rassismus" gelernt. Auf der Dieter-Bohlen-Gesamtschule konnte ich dann im Rahmen der alljährlichen Abiturverlosung einen Abschluss ergattern. Diesen konnte ich wiederum auf der Karl-Theodor-zu-Guttenberg Universität im Rahmen der Bildungs-Aktionswochen günstig gegen ein Diplom als Soz.-Ing. eintauschen. Anschließend war ich auf der Annette-Schavan Hochschule, wo ich meinen Doktor abgeschrieben habe. Aber da meinte schon mein Betreuer Frau Professor(ix) Erwin Krawutschke vom Kompetenzberatungsteam, dass ich doch lieber was mit Handwerk machen sollte. Tja, und dann bin ich halt Klavierbauer geworden. Das nenn ich doch mal bildungsmäßige Aufwärtsmobilität.
 
Was soll eigentlich immer dieses Gemeckere über unser Bildungssystem? Bei mir lief bisher alles prima: Nichtschreiben habe ich auf der "St. Inklusio - Gendergerechte Klimaneutrale Grundschule Ohne Rassismus" gelernt. Auf der Dieter-Bohlen-Gesamtschule konnte ich dann im Rahmen der alljährlichen Abiturverlosung einen Abschluss ergattern. Diesen konnte ich wiederum auf der Karl-Theodor-zu-Guttenberg Universität im Rahmen der Bildungs-Aktionswochen günstig gegen ein Diplom als Soz.-Ing. eintauschen. Anschließend war ich auf der Annette-Schavan Hochschule, wo ich meinen Doktor abgeschrieben habe. Aber da meinte schon mein Betreuer Frau Professor(ix) Erwin Krawutschke vom Kompetenzberatungsteam, dass ich doch lieber was mit Handwerk machen sollte. Tja, und dann bin ich halt Klavierbauer geworden. Das nenn ich doch mal bildungsmäßige Aufwärtsmobilität.

Aufwärtsmobilität mit edukativem Kompetenzhintergrund, ums genau auszudrücken. ;-)
 

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