Habe Hausaufgaben nicht gemacht

Auch nach abgeschlossenem Musikstudium können sich noch ungeahnte Karrieremöglichkeiten erschliessen:

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und jetzt schnell weg hier---------
Dafür komme ich vorbei - mit dem gespielten Witzzzz des Tages im Gepäck, viel Vergnügen!:

Was tut ein Musikwissenschaftler, wenn er Feierabend hat?
Er schaltet das Taxischild aus!

Was sagt ein arbeitsloser Musikwissenschaftler zu einem Musikwissenschaftler mit Arbeit?
"'N Big-Mac-Menü maxi mit Mayo auffe Pommes und 'ne große Cola bitte!"

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LG von Rheinkultur
 
Unsinn. Diese Jazzakademie beherbergt "Jungs und Mädchen" (=Männer und Frauen), die zu schlecht für eine "richtige" Hochschule waren, und obwohl es schon viel zu viele Musiker gibt und wir nicht noch mehr mittelmäßige brauchen, wird diesen durch Institute wie dieses suggeriert, sie wären in dem Beruf richtig. Unverantwortlich.
Das trifft nicht so ganz zu. Die Glen-Buschmann-Jazzakademie ist an die Dortmunder Musikschule, nicht aber etwa an die Technische Universität oder eine andere Ausbildungsstätte für Musikberufe angegliedert:
http://www.dortmund.de/de/freizeit_...besondereangebotedermusikschule/jazzakademie/

Ganz sicher hat eine Musikschule nicht die zentrale Aufgabe, Berufsmusiker auszubilden. Unverantwortlich wäre es aber, Amateuren und Hobbymusikern zu suggerieren, sie könnten sich im professionellen Bereich behaupten. Streng genommen ist es noch nicht mal verboten, ohne jegliche Ausbildung als Musiker und/oder Musiklehrer tätig zu werden und entsprechende Dienstleistungen am Markt anzubieten. Gesetzlich geschützt sind akademische Grade und offizielle Ausbildungsabschlüsse, nicht aber die entsprechenden Tätigkeitsbereiche. Angesichts des mit "Künstlern" und Künstlern heillos überfüllten Marktes und der vielfach prekären beruflichen Perspektiven trennt sich dann doch schnell die Spreu vom Weizen.

Selbst wenn Vorspiele absolviert und Prüfungen abgelegt werden, unterscheiden sich diese Qualifikationen eindeutig von den Studienabschlüssen und akademischen Graden der Universitäten und Hochschulinstitute. Dazu kommen die einschlägige Praxiserfahrung im Beruf und die für das berufliche Vorankommen erforderlichen Verbindungen und Vernetzungen innerhalb der Branche, die zunehmend an Bedeutung gegenüber den Studienabschlüssen gewinnen.

LG von Rheinkultur
 
Das trifft nicht so ganz zu. Die Glen-Buschmann-Jazzakademie ist an die Dortmunder Musikschule, nicht aber etwa an die Technische Universität oder eine andere Ausbildungsstätte für Musikberufe angegliedert:
Wie ich weiter oben schon schrieb, sie kooperieren mit dem Fachbereich Musik (Lehramt) der TU. Was nicht heißt, dass sie irgendwie verwaltungstechnisch dazu gehören würden. Die Buschmann-Akademie erweckt auch nirgends den Eindruck, eine Musikhochschule ersetzen zu wollen. Es ist letztlich eine hochspezialisierte Musikschule, die sich schwerpunktmäßig an Jugendliche wendet, aber auch von Musikern und Musikstudenten frequentiert wird. Dass eine solche Schule kein Ersatz für eine vollständige Ausbildung ist und auch gar nicht sein will, war (so dachte ich) eigentlich klar. Nun gut.

Trotzdem darf man meiner Meinung nach durchaus schwer beeindruckend finden, was insbesondere die jüngeren Schüler dort schon drauf haben. Und das idealerweise vielleicht in Zukunft, ohne sich direkt von gewissen Zeitgenossen anhören zu dürfen, dass dieser Ausdruck von Anerkennung lediglich der Beweis für eigene Inkompetenz sei. Danke.
 
Wo steckt denn XanoX eigentlich? Der übt wohl fleißig. :-D;-)
 
Wie ich weiter oben schon schrieb, sie kooperieren mit dem Fachbereich Musik (Lehramt) der TU. Was nicht heißt, dass sie irgendwie verwaltungstechnisch dazu gehören würden. Die Buschmann-Akademie erweckt auch nirgends den Eindruck, eine Musikhochschule ersetzen zu wollen. Es ist letztlich eine hochspezialisierte Musikschule, die sich schwerpunktmäßig an Jugendliche wendet, aber auch von Musikern und Musikstudenten frequentiert wird. Dass eine solche Schule kein Ersatz für eine vollständige Ausbildung ist und auch gar nicht sein will, war (so dachte ich) eigentlich klar.
Innerhalb von NRW gibt es ähnliche Konstellationen an anderen Hochschulstandorten wie Köln, Duisburg oder Essen. Die jeweiligen Musikschulen verfügen im Regelfall über Unterrichtsangebote, die zur Vorbereitung auf Eignungsprüfungen der Musikhochschulen dienen - oftmals vermittelt durch Lehrkräfte, die an beiden Institutionen tätig sind. Da wird keinem etwas weggenommen, vielmehr wird die Auswahl an Ausbildungsangeboten für alle Leistungsstufen dadurch reichhaltiger. Dass sich viele Absolventen von künstlerischen und pädagogischen Studiengängen in der Berufspraxis nicht behaupten können, darf man nicht allein den Hochschulen anlasten: Da stehen gerade die Kandidaten selbst in der Pflicht, auf beständige Veränderungen im Berufsleben zeitnah zu reagieren. Als ich mein Hochschulstudium mit dem Hauptfach Komposition absolviert hatte, gab es für den Neue-Musik-Nachwuchs gänzlich andere Berufsperspektiven (Förderungsmöglichkeiten!), als dies heute der Fall ist. Heute bin ich froh darüber, zum Beispiel als Instrumentalist und Ensembleleiter eine Fülle von Entwicklungsmöglichkeiten entdeckt und genutzt zu haben und nicht mehr darauf angewiesen zu sein, mir meinen Platz an den immer spärlicher bestückten Fördertöpfen für Avantgarde-Komponisten erschlagen zu müssen. Der Verdrängungswettbewerb der verbitterten und hart ums Überleben kämpfenden Konkurrenten untereinander ist brutal und von Verzweiflung geprägt. Freiheit der Kunst? Das ist vielfach ein schlechter Witz.

Da kann man dem Fadenersteller nur rau, aber herzlich zurufen: Entweder bekommst Du Deinen Hintern hoch und stellst Dich Deinen (Haus-)Aufgaben mit Erfolg oder Du musst ein paar äußerst plausible Begründungen dafür parat haben, warum Du es nicht tun willst/kannst/musst oder was auch immer. Gerade in den sogenannten "Pubertätsjahren" erfolgen nämlich die entscheidenden Weichenstellungen, ob das Musizieren auf professionellem Niveau überhaupt noch erreichbar ist oder eben nicht. Die Negativbotschaft wird einem in der künstlerischen Praxis nämlich mit einer Unerbittlichkeit um die Ohren gehauen - da sind ein paar deutliche Formulierungen in einem Internetforum für Spieler und Liebhaber von Tasteninstrumenten ein lauwarmes Lüftchen dagegen.

Wenn's tröstet: Profis brauchen wie im Boxring eine Menge Nehmerqualitäten. Davon werden hier alle ein vielstrophiges Lied singen können, die ihr Geld mit Musik verdienen. In diesem Sinne ran an die Tasten!

LG von Rheinkultur
 
@kalessin

Dass Du so beeindruckt bist, ist gut für die Rampensäue, sie brauchen wohlwollende Zuhörer wie Dich. :super:Und es spricht für Dich, denn Du begeisterungsfähig bist, das ist viel besser als wenn Leute motzen, nur um zu beweisen, dass sie Kenner sind.

Allerdings muss ich auch @hasenbein zustimmen. Wenn solchen Studenten die Illusion vermittelt werden, dass sie noch Chance auf große Bühnenkarriere als Jazz-Musiker hätten, wäre das unverantwortlich. Es ist gut, wenn diese Studenten mit Eifer und Fleiß an sich arbeiten. Gerade das Musik-Lehramtstudium an einer TU ist aber qualitativ auf einem viel tieferen Niveau als ein Schulmusikstudium an einer Musikhochschule, und ein Jazz-Studium an einer Musikhochschule ist wieder ein ganz andere Nummer als ein Schulmusikstudium.

Gleichzeitig gibt es aber Schulmusikstudenten, die hinterher einen Namen machen als Musikkaberettisten (Bodo Wartke, LaLeLu, usw.). Helge Schneider hat sein Klavierstudium an einem Konservatorium abgebrochen, weil ihm das Auswendigspielen nach Noten nicht lag.
Daher ist es pädagogisch (bildungswissenschaftlich :-D) nicht fair, den einzigen Weg zum Bühnenmusiker im "Klavierstudium an einer Musikhochschule mit Czerny und Tannhäuser Ouvertüre" zu sehen und Leuten, die nicht in diese Schublade passen gleich als Nieten aufzugeben. Betont werden muss aber trotzdem, dass der Beruf von Helge Schneider auch nicht einfach ist.

Und wenn ein klassischer Pianist mit Hochschulabschluss an der Akademie für ein Jahr Jazz lernt, ist es ganz sicher spannend und ergiebig, ein vollwertiger Jazz-Musiker wird man in der kurzen Zeit nicht.

@Tastenscherge

Traurig ist eher, dass man offenbar soviel Aufwand betreiben muss, um eine Schule frei von Rassismus und Genderdiskriminierung zu halten, und dass Klimaschutz extra erwähnt werden muss. Gerade heutzutage, wo es im Erwachsenenleben nicht nur faire Konkurrenz gibt sondern auch brutale und unlautere Machtkämpfe (statt die musikalische Leistung zu kritisieren, lästert man lieber über das Aussehen, zum Beispiel), Kindern Werte zu vermitteln.
 
Ähnlich wie Du. Ein Postbote, der..stundenlang am Tag zu Fuß geht, braucht nicht das Zu Fuß Gehen trainieren...denn, aufs Klavierspielen bezogen, sind WIR dieser Postbote:

"Whatever we play, we get that training"...und: "The best exercise is not "Hanon", sondern das Umsetzen des eigenen Konzeptes am Stück."

ALLERDINGS würde ich meinen, dass es durchaus in der Vielfalt der Etüden durchaus ansprechende, knuffige gibt, und die lohnen sich - als STÜCKE !

LG, Olli!
Auch umgekehrt. Z.B. Imromptus Op.90 von Schubert die letzten drei Stücke. Nur muss man dann den Computercharakter nach einer gewissen Zeit lassen können.
 
Wenn solchen Studenten die Illusion vermittelt werden, dass sie noch Chance auf große Bühnenkarriere als Jazz-Musiker hätten, wäre das unverantwortlich.

Ich kann beim besten Willen nicht die Stelle finden, wo ich behauptet hätte, dass so etwas hier stattfinde. Wie gesagt, eine Hauptzielgruppe sind Jugendliche (und das "normale" Studienprogramm für Erwachsene geht insgesamt drei Jahre, nicht eines, und es gibt außerdem unterschiedliche Programme). Wenn ein Musikschüler von beispielsweise 12-13 Jahren und mit entsprechend bereits einigen Jahren Unterricht auf dem Buckel dann dort gezielten Jazz-Unterricht nimmt, kann ich daran nichts Schlechtes finden. Und dem "das wird eh nichts mehr" mag ich in diesem Fall auch nicht zustimmen.

Wie gesagt, viele der Kids nehmen später ein Musikstudium auf, soweit ich weiß, und zwar oft genug auch ein "richtiges" Studium, nicht Lehramt. Und wie du ja schon vorher selbst kritisiert hast, gibt es eben Schüler, denen "Klassik" weniger liegt als Jazz, Blues und Rock, und für diese gibt es eben mit solchen Akademien die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu entwickeln.
 

Auch umgekehrt. Z.B. Imromptus Op.90 von Schubert die letzten drei Stücke. Nur muss man dann den Computercharakter nach einer gewissen Zeit lassen können.
Umgekehrt ist natürlich Schwachsinn. Bezog sich nur auf deinen letzten Satz.
Ansonsten untermauert es deine anfängliche Meinung.

Wie Kreiserliana hab auch in in meiner Kindheit sehr gern Czerny Etüden gespielt. Hanon kenn ich auch nicht.
 
und zwar oft genug auch ein "richtiges" Studium, nicht Lehramt.

Jaja, das ist der Hochmut derer, die IP oder KA studiert haben, weil sie während des Studiums den Schulmusikern haushoch überlegen sind. Das hält solange an, bis man nach dem Studium feststellt, wer von beiden mit Honorarvertrag an einer Musikschule vegetiert, und wer mit vollem Lehrauftrag und Beamtenstatus am Gymnasium auf seine Pensionsansprüche hinarbeitet.
:-D:cry2:
 
@kalessin Nein, an der Akademie ist nichts Schlechtes dran, vor allem ist das eine gute Existenzsicherung für Dozenten, und interessierte Schüler sind immer willkommen. :super:

@exe Sehr treffend formuliert.
 
Gleichzeitig gibt es aber Schulmusikstudenten, die hinterher einen Namen machen als Musikkaberettisten (Bodo Wartke, LaLeLu, usw.). Helge Schneider hat sein Klavierstudium an einem Konservatorium abgebrochen, weil ihm das Auswendigspielen nach Noten nicht lag.
Auch so kann es kommen: Studienabbruch nicht deshalb, weil man ein Versager ist, sondern weil fachliche Schwerpunkte und eine sinnvolle Prioritätensetzung einen eines Tages zur Entscheidung für eine mutige Handlung gebracht haben. Ein Helge Schneider hat eine höchst individuelle Karriere hingelegt, die mit einem braven Absolvieren eines Studiums mit staatlich anerkanntem Abschluss allein nie denkbar gewesen wäre. Er hat an die Stelle des vermeintlichen Scheiterns echte Substanz gesetzt, sonst würde er allenfalls wenig beachtet durch die Provinz tingeln, ohne mit einem brillanten Diplom Jahrzehnte später wirklich etwas anfangen zu können.

Viele Wege führen nach Rom.

In vielen Bereichen meiner heutigen künstlerischen Tätigkeit (Kirchenmusik, Ensembleleitung etc.) bin ich im akademischen Sinne als Seiteneinsteiger tätig. Da die Auftraggeber irgendwann vorrangig meine aktuelle Berufspraxis unter die Lupe nehmen statt meine ein Vierteljahrhundert alten (sehr guten) Abschlusszeugnisse (in anderen Fachrichtungen) sehen wollen, ist es klar, dass es keine Patentrezepte für erfolgreiches Karrieremanagement gibt. Gerade weil der Seiteneinsteiger es gegenüber dem Kandidaten mit "geradlinigem" Lebenslauf nicht einfacher hat, muss er eine besonders hohe Motivation und Zielstrebigkeit mitbringen, das wissen auch die potenziellen und tatsächlichen Auftraggeber. Fazit: Es gibt sehr viele Varianten für den Weg nach oben - aber sie müssen von Substanz und Qualität erfüllt sein. Seine Hausaufgaben nicht machen, das ist leider keine von diesen Varianten.

LG von Rheinkultur
 
Daher ist es pädagogisch (bildungswissenschaftlich :-D) nicht fair, den einzigen Weg zum Bühnenmusiker im "Klavierstudium an einer Musikhochschule mit Czerny und Tannhäuser Ouvertüre" zu sehen und Leuten, die nicht in diese Schublade passen gleich als Nieten aufzugeben.
...die Ouvertüre ist erfreulich für diejenigen, die sie tatsächlich anhörenswert spielen können (und das sind nicht viele...) -- aber eine andere Frage @Gamma : gibt es irgendwo eine Musikhochschule, die im Fachbereich Klavier großen Wert auf Czerny legt?
Übrigens: sehr gute/r Bühnenmusiker/in kann man werden, selbst wenn man an den Tasten nur radebrecht - man muss dann halt singen können wie Domingo oder cellospielen können wie Casals :-D:-D

dass abgebrochene Studiengänge gelegentlich unerwarteterweise extreme Karrieren möglich machen (Schneider, Gottschalk (der mit den Gummibären)) ist irgendwie kein zwingender Beweis für oder gegen irgend etwas.

und was das Klavierspielen können wollen betrifft, so kann freilich jeder selber entscheiden, bis wohin er/sie das treiben will - und dann kann man ja sehen, ob die Götter das mitmachen oder nicht...
 
...die Ouvertüre ist erfreulich für diejenigen, die sie tatsächlich anhörenswert spielen können (und das sind nicht viele...) -- aber eine andere Frage @Gamma : gibt es irgendwo eine Musikhochschule, die im Fachbereich Klavier großen Wert auf Czerny legt?
Übrigens: sehr gute/r Bühnenmusiker/in kann man werden, selbst wenn man an den Tasten nur radebrecht - man muss dann halt singen können wie Domingo oder cellospielen können wie Casals :-D:-D

dass abgebrochene Studiengänge gelegentlich unerwarteterweise extreme Karrieren möglich machen (Schneider, Gottschalk (der mit den Gummibären)) ist irgendwie kein zwingender Beweis für oder gegen irgend etwas.

und was das Klavierspielen können wollen betrifft, so kann freilich jeder selber entscheiden, bis wohin er/sie das treiben will - und dann kann man ja sehen, ob die Götter das mitmachen oder nicht...
Die Götter entscheiden immer.
 

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