Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Gott sei Dank habe ich meine Geisterantworten noch nicht alle verpulvert:

Gesucht wird die geisterhafte Sonate eines eher unbekannten französischen Spätromantikers, in der sich Waldgeister, Kobolde, eine Liebesfee und Meeresgeister nur so tummeln.

Teilweise kommt der Klaviersatz des Komponisten etwas unpianistisch und sperrig daher - was vermutlich daran liegt, dass sein erstes Instrument die Violine war. Sein Lehrer war ein weltberühmter Geigenvirtuose.

Die Noten findet man übrigens auf IMSLP, eine Aufnahme gibt es bei YT auch.

LG, Mick
 
Durch Googeln bin ich auf Benjamin Godard: Sonate fantastique op 63 gestoßen.

Grüße
Manfred
 
Durch Googeln bin ich auf Benjamin Godard: Sonate fantastique op 63 gestoßen.

Grüße
Manfred
Das ist es auch:
http://imslp.org/wiki/Sonate_Fantastique,_Op.63_(Godard,_Benjamin)

Interessant - kannte den Komponisten vorher nur von einigen Opern, die in Einzelnummern bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts eine gewisse Popularität hatten, besonders dieses oft aufgenommene Stück:



Übrigens eine Aufnahme mit gewissem editorischem Wert: Die einzige Einspielung des einst gefeierten lyrischen Tenors, der seinerzeit bereits im siebten Lebensjahrzehnt stand und fast ertaubt war.

LG von Rheinkultur
 
Ja, Godards Sonate fantastique war gesucht. Der berühmte Geigenlehrer Godards war Henri Vieuxtemps.

Eine Aufnahme der Sonate gibt es hier - allerdings muss man in Deutschland erst die YouTube-Sperre (z.B. mit ProxFlow) überlisten, um diese anzuhören:





LG, Mick
 
Schön, dass ichs mal wieder erwischt habe.
Das nächste Rätsel gibts morgen. Jetzt hab ich keine Power mehr.

Gute Nacht!
Manfred
 

Der damals 24-jährige Komponist des gesuchten Klavierstücks ließ sich später in der aus europäischer Sicht bedeutensten Stadt der Musikgeschichte nieder, nahm auch die entsprechende Staatsbürgerschaft an und ist dort auch begraben. Das gesuchte Stück hat die Struktur eines Sonatensatzes, obwohl der Werktitel (Gattungstitel mit Nummer) etwas anderes erwarten lässt. Seine bekanntesten Klavierwerke sind völlig anders und ab etwa 35 Jahre später entstanden. Einem breiteren Publikum sind ein paar seiner Werke durch die nicht autorisierte Verwendung in einem anderen Genre bekannt geworden. Auch ich hab ihn so kennen gelernt.

Ich habe bewusst eine zeitliche Einordnung weggelassen, um es nicht zu einfach zu machen.
Sollte es sich als zu schwer erweisen, werde ich weitere Merkmale nachlegen.
Viel Spaß!

Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch zum Stück:
Aus populärklassischer Sicht ist das Stück über und über mit Dissonanzen gespickt.
Aus Kennersicht der neuen Musik hat das Stück einen klaren tonalen Bezug, Grundton ist F.

Grüße
Manfred
 
Sollte es sich als zu schwer erweisen, werde ich weitere Merkmale nachlegen.
Nicht erforderlich: Es handelt sich um György Ligetis 1948 geschriebene Invention für Klavier, zu der ich leider kein freigegebenes Video ausfindig machen konnte:
maxresdefault.jpg

Die spätere Heimatstadt war Wien, wo er im Wechsel mit Hamburg (dort hat er unterrichtet) gelebt hat. Er nahm die österreichische Staatsbürgerschaft an und wurde dank Stanley Kubrick unverhofft als Filmkomponist bekannt, als dieser u.a. Fragmente seines Requiems in den Soundtrack von "2001: Odyssee im Weltraum" integrierte...!

Über das oben wiedergegebene Notenbild haben wir uns ausgetauscht, als das Phänomen der verminderten Prime Diskussionsthema war (der sogenannte Freddyboy-Gedächtnisfaden).

LG von Rheinkultur
 
In diesem Trailer befinden sich "Atmosphères" und das Requiem in bester Gesellschaft mit der Zarathustra-Fanfare von Richard Strauss:

 
Hallo Rheinkultur,

nah dran, aber knapp daneben.
Ligeti ist natürlich richtig!
Aber die Invention ist es nicht!
Die hat auch keine Sonatenform, sondern ist eher mit den Gattungsgeschwistern von J.S.Bach verwandt.
Beachte den Hinweis mit der Nummer im Titel!

Grüße
Manfred
 
Nein. Das hier (Nr. 1):



LG, Mick
 

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