Das "V-Piano" - es schreiben Besitzer und Tester

Instrumente schrotten? Kaputt spielen?
Seid's mir nicht gram, aber das ist eine Herangehensweise, die ich nur schwer nachvollziehen kann. Da bekomme ich auch keine Lust, mir dazu Beispiele anzuhören.

Aber ich bin ja auch nur eine kleine Dorforganistin, die, wenn sie sich abreagieren will, eine Kettensäge, einen Spalthammer und eine Wurfaxt zur Verfügung hat.

Naja, Ihr habt sicher etwas anderes gemeint. Weiterhin viel Spaß mit Euren Experimenten!
 
Wenn ich die Hälfte der Klanggewalt herausholen will, die ich vom V gewohnt bin, fängt der Resonanzboden an zu dröhnen.
Dann schaltet man besser einen Gang zurück.

Soviel Unsinn liest man selten. Ich würde NIE eine akustische Gitarre mit E-Gitarre (was Dynamik betrifft) vergleichen. E-Gitarre mit 500W Verstärker und Mannshohe Lautsprecher wird selbstverständlich dynamisch einer akustischen Gitarre überlegen. Ein Resonanzboden bringt kein keine 500W Leistung ..... so einfach ist es.

Gruss Antoine
 
Daß deine Musik eine Herausforderung für die Mechanik eines Klavieres ist, habe ich jetzt begriffen.
Sicher kann man damit eine nicht perfekt gesetzte, über alle Saitenabschnitte ausgeglichene Stimmung zerschlagen.
Auch die Mechanik und deren Filze werden ungewöhnlich belastet und entsprechend wird die Regulierung nicht lange halten.
Das führt dann, wie bei jeder hochbelasteten Mechanik zu erhöhtem Wartungsaufwand und Verschleiß.
Beim echten Klavier kostet das dann entsprechend und verlangt nach einem guten Klavierbauer.

Ist das bei den beiden gezeigten Stücken tatsächlich so? Wie gesagt kenne ich da sehr viel "schlimmere" Stücke.

Hatte ich schon... Du kannst ein Musikinstrument eben nicht nach der Optik beurteilen (genauso wenig, wie einen Musiker).

Das tue ich doch gar nicht. Es ist bei mir aus Platzgründen (und so wird es vielen anderen auch gehen) schlicht und ergreifend nicht möglich, dass ich mir so ein Boxen-Arsenal wie im Video zu sehen ins Wohnzimmer stelle. Ebenso ist bei mir aus Platzgründen nicht möglich, mir einen D-Flügel ins Wohnzimmer zu stellen. Du hast aber in sofern recht, dass ich es auch nicht sonderlich ästhetisch finden würde, mir Boxen in dieser Anzahl und Größe ins Wohnzimmer zu stellen.

Es geht also nicht um das eigentliche Design des V-Pianos. Du hast glaube ich mal geschrieben, dass du ausschließlich mit Kopfhörern spielst, was für mich auf gar keinen Fall in Frage kommt. Ich hatte doch geschrieben, dass ich verstehe, wenn einer Punkte für jemand anderen Akzeptabel ist und der soll von mir aus glücklich werden. Nur ist man nicht gleich blöd, wenn man das anders sieht. Jetzt verstanden?

Ich hab' das schon verstanden - nur, ich hör' das zum erstenmal.

Das bedeutet erst mal nicht viel. Jeder Klavierlehrer hier wird dir das bestätigen.

Deswegen braucht es pianistische Weltklasse, damit man an einem mechanischen Flügel mal ein wirklich feines, sauberes, kontrolliertes ppp von jemandem zu hören bekommt.

Ich kenne sehr viele hier bei Clavio (auch Amateure), die das können. Dass du das nicht kannst ist wieder nur ein Beleg dafür, dass das Spielen auf digitalen Instrumenten zu Problemen führen kann, wenn man sich dann an mechanische Instrumente setzt. Was du auf dem V-Piano als ppp erzeugst, ist eben auf mechanischen Instrumenten keins. Ich glaube das ist auch mit einer der Gründe, warum Jenö soviel Aufwand mit den Boxen betreibt, da er damit diesen Effekt unter anderem vermeidet.

Leider schließt du immer konsequent aus, dass der Fehler bei dir liegen könnte.

Die Klaviatur ist heute wie frisch aus der Fabrik. In dieser Zeit hätte ich schon drei Steinway-C verschlissen...

Das ist reine Spekulation oder hast du es schon mal ausprobiert?

Auch ein Steinway (obwohl Mercedes unter den Konzertflügeln) ist nicht unkaputtbar. Wenn ich die Hälfte der Klanggewalt herausholen will, die ich vom V gewohnt bin, fängt der Resonanzboden an zu dröhnen.

Hör dir mal die Stücke an, die ich weiter oben erwähnt hatte. Die lassen sich alle ohne Einschränkung auf einem Steinway und anderen Flügeln umsetzen und erzähl mit jetzt nicht, dass du noch klanggewaltiger spielst, als es diese Stücke verlangen.

Viele Grüße!
 
Naja, Ihr habt sicher etwas anderes gemeint.
Eigentlich schon... es gibt die lauten und die leisen Töne beim Klavierspiel. Ich mag sie beide...

Ich würde NIE eine akustische Gitarre mit E-Gitarre (was Dynamik betrifft) vergleichen. E-Gitarre mit 500W Verstärker und Mannshohe Lautsprecher wird selbstverständlich dynamisch einer akustischen Gitarre überlegen. Ein Resonanzboden bringt kein keine 500W Leistung
Es geht nicht um Leistung oder Lautstärke, sondern um Klangvolumen, Klangfülle. Beispiel: wenn Du ein brachiales Stück an einem abgenudelten Klavier spielen würdest, kriegst Du einfach nicht die Klangfülle, wie an einem Flügel. Und ein Stutzflügel liefert Dir auch nicht die Klangfülle, wie ein 3 Meter Flügel.
In diese Richtung geht's. Es ist ganz erstaunlich, wie weit draussen die akustischen Grenzen des V liegen. Es unterliegt ja auch keinen mechanischen Beschränkungen (wie Länge der Baßsaiten z.B., die hat einen großen Einfluß auf den Klang der Bässe am Flügel).
 
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Lieber Troubadix,
Ist das bei den beiden gezeigten Stücken tatsächlich so? Wie gesagt kenne ich da sehr viel "schlimmere" Stücke. (...)

Sicher könnten wir gern über die verschiedenen Aspekte weiter diskutieren; ich fürchte aber, wir verzetteln uns, und verlieren dann das eigentliche aus den Augen.

Ich versuche nochmal auf den Punkt zu bringen, was ich sagen will.

Ich glaube, wir sind mit dem V an einem Scheideweg. Digis gab's schon früher, aber zum erstenmal war jetzt eine neuartige Klaviatur auch mit einem wirklich lebendigen, angenehmen Klang kombiniert.

Das dürfte das erste Gerät einer neuen Generation sein, sowas wie "enhanced Piano" oder "Piano+", wenn man so will.

Klavierspielen lernen wird insgesamt erleichtert. Man kommt also schneller voran, und man kommt auch weiter in seinen Zielen, als bei den mechanischen Instrumenten.

Als einer der wohl ersten Verteter solcher Klavierspieler lege ich eben auch keinen besonderen Wert darauf, auf mechanischen Instrumenten sehr gut spielen zu können. Das V reicht mir. Für alles, für Aufnahmen, für die eigene Spielfreude...

Ich sage auch gern offen, daß ich auf einem mechanischen Instrument, was schwere Stücke angeht, nicht in derselben Klangqualität spielen kann wie auf dem V. Das ist eben der Abstrich, den man bei der Sache hat.

Aber ich finde es spannend, wie die Geschichte die nächsten Jahrzehnte weitergehen wird. Ob sich diese Instrumentenlinie "Piano+" weiter durchsetzen wird, usf.

Ich glaube, man darf gespannt sein.

Viele Grüße.
 
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Sicher könnten wir gern über die verschiedenen Aspekte weiter diskutieren;

Du könntest auch einfach auf die Punkte eingehen, die ich anführe.

Digis gab's schon früher, aber zum erstenmal war jetzt eine neuartige Klaviatur auch mit einem wirklich lebendigen, angenehmen Klang kombiniert.

Ja aber wie ist denn nun der Klang vom V? Ich kenne den Klang deiner Aufnahmen, mich interessiert aber ausschließlich der Klang, den das Instrument hat, wenn man daneben steht. der ist anscheinend sehr vom Equipment abhängig. Hier wurde nun ausführlich beschrieben, dass man ein akzeptables Klangergebnis nur mit aufwändiger Installation von diversen Boxen erreichen kann, so wie es in den Videos auch zu sehen ist. Was mache ich, wenn ich mir solche Boxen nicht ins Wohnzimmer stellen mag, weil mir der Platz fehlt? Was mache ich, wenn ich darüber hinaus keine Lust habe, ständig Kopfhörer zu tragen? Ich könnte auf ein kleineres, kompakteres Boxensystem ausweichen, aber dann ist der Klang schon nicht mehr so überragend...

Klavierspielen lernen wird insgesamt erleichtert. Man kommt also schneller voran, und man kommt auch weiter in seinen Zielen, als bei den mechanischen Instrumenten.

Im Gegenteil! Betreibt man nicht den Aufwand, den Jenö betrieben hat, um an den dynamischen Umfang mechanischer Instrumente heranzukommen (oder ihn zu übertreffen), hat man anschließend auf mechanischen Instrumenten Probleme, wie du selber beschrieben hast.

Das V reicht mir. Für alles, für Aufnahmen, für die eigene Spielfreude...

Ist doch in Ordnung! Das gibt dir noch lange nicht das Recht, alle anderen als "blöd" zu bezeichnen.

Viele Grüße!
 
Du hast mich nicht verstanden. Es geht darum, dass man gerne dazu neigt, digitale Instrumente nicht genauso laut zu drehen, wie es ein mechanisches Instrument wäre, weil man Mutti schonen möchte oder die Nachbarn oder es nicht besser weiß oder warum auch immer. Das wiederum kann bei Unerfahrenen dazu führen, dass man anfängt mit einem Anschlag zu spielen, der für den normalen Dynamikbereich eines mechanischen Instrumentes zu laut ist. Wenn man dann an ein mechanisches Instrument geht wundert man sich, dass man auf einmal nicht richtig leise spielen kann.

Viele Grüße!
Anders herum ist die Gefahr auch groß. Ich spiele hauptsächlich mit Kopfhörer und lange Zeit mit Digi. Den Ton hatte unwissentlich ich immer zu laut eingestellt. Das hat dafür gesorgt, das ich auf dem Flügel von meinem KL kaum zurecht kam. Töne blieben weg, der Rest leise und zögerlich. Ich hab's auf mangelnde Begabung meinereiner geschoben. Erst als ich den Schimmel bekam und seitdem je nach Übezeit zwischen Stummschaltung und normalem Klang hin und her wechsle, habe ich überhaupt erst mein Problem begriffen. Die letzte Klavierstunde lief schon deutlich besser...
 
Ja, das kenne ich (übe zu 80% am Digi). Ich spiele zwar am Flügel grundsätzlich zu laut, verpasse aber leise Töne vor Allem im Bass, weil ich die zu zögerlich anschlage. Insgesamt ist der Anschlag und die Kontrolle darüber an einem Digi einfach anders.

Ist ein wenig wie Trabi und Mercedes:
Wer Trabi fahren kann (die pure akustische Mechanik unter den Autos :-) ), kann erst Recht einen Mercedes fahren. Umgekehrt wird´s schon schwieriger. :-)
 
Du hast mich nicht verstanden. Es geht darum, dass man gerne dazu neigt, digitale Instrumente nicht genauso laut zu drehen, wie es ein mechanisches Instrument wäre
Ich hab' das schon verstanden - nur, ich hör' das zum erstenmal.
Das bedeutet erst mal nicht viel. Jeder Klavierlehrer hier wird dir das bestätigen.
Ich kann es aus eigener Erfahrung bestätigen. Mein Anschlag hatte sich durch zu viel Spielen auf dem Digi deutlich "vergröbert", es war erschreckend (aber gottseidank reversibel).
Das hatte ich übrigens auch früher schon mal erwähnt, Dreiklang, also ganz so neu ist es nicht...

Grüße von
Fips
 

Ich mach mir jetzt mal über das Gelesene in diesem Faden eine persönliche Zusammenfassung zum V-Piano:

Das V-Piano ist das beste Digitalklavier, das momentan auf dem Markt ist. Wer es sich erwerben will, muss fast € 6'000 ausgeben und für diverses Drum und Dran noch ein paar Kröten drauflegen.
Da ich auf Ästhetik Wert lege, kann ich das V-Piano, falls es im Wohnzimmer steht, nur über Kopfhörer spielen. Zum laut spielen benötige ich ein umfangreiches Equipment an Boxen, die ich keinesfalls in meinem Wohnzimmer stehen haben möchte. Da das ausschliessliche Spielen über Kopfhörer den Anschlag total verdirbt, müsste ich mir eine grössere Wohnung besorgen, damit ich mein V-Piano in ein separates Musikzimmer stellen könnte.
Das V-Piano bietet so viele Einstellmöglichkeiten, dass die Firma Roland gut daran täte, mit dem Verkauf gleich einen Wochenkurs für technisch nicht so versierte Menschen anzubieten, um den optimalen Klang und Anschlag zu finden.
Für Leute, die sich gerne selber bescheissen, ist das V-Piano das optimale Instrument. Es verzeiht, bei der richtigen Einstellung, alles und kann dem Niveau des Spieler angepasst werden. Da klingt bei jedem Anfänger auch die Campanella toll. Zudem eignet sich das V-Piano besonders für so richtige Kracher Stücke, die ein akustisches Instrument nicht überleben würde. Wer keinen besonderen Wert darauf legt, auf mechanischen Instrumenten gut spielen zu können, dem reicht das V-Piano. Denn schwierige Stücke können auf einem akustischen Instrument nicht in der gleichen Klangqualität gespielt werden.
:musik:
 
Du könntest auch einfach auf die Punkte eingehen, die ich anführe.
Vlt. später. Schauen wir, daß wir nicht zu viele Diskussionsstränge aufmachen (mir sind manche Diskussionen von früher in unangenehmer Erinnerung, die vom 100sten is 1.000ste kamen)
Ja aber wie ist denn nun der Klang vom V? Ich kenne den Klang deiner Aufnahmen, mich interessiert aber ausschließlich der Klang, den das Instrument hat, wenn man daneben steht. der ist anscheinend sehr vom Equipment abhängig. Hier wurde nun ausführlich beschrieben, dass man ein akzeptables Klangergebnis nur mit aufwändiger Installation von diversen Boxen erreichen kann, so wie es in den Videos auch zu sehen ist. Was mache ich, wenn ich mir solche Boxen nicht ins Wohnzimmer stellen mag, weil mir der Platz fehlt? Was mache ich, wenn ich darüber hinaus keine Lust habe, ständig Kopfhörer zu tragen? Ich könnte auf ein kleineres, kompakteres Boxensystem ausweichen, aber dann ist der Klang schon nicht mehr so überragend...
Ich denke, damit liegst Du wohl richtig (Stand der heutigen Erkenntnisse). Ich selbst habe da noch nicht groß experimentiert, nur das V mal an die Steueranlage im Wohnzimmer angeschlossen. Aber ich spiele und übe tatsächlich nur sehr selten "laut", meist mit Kopfhörern. Wenn Du wissen willst, wie das V in deinem Wohnzimmer beim spielen z.B. klingen könnte, könntest Du in einem ersten Wurf einfach mal meine Aufnahmen abspielen (D.h. falls Du eine Stereoanlage im Wohnzimmer stehen hast). Ob das "Ergebnis" dann reichen würde, wäre Ermessensfrage.
Im Gegenteil! Betreibt man nicht den Aufwand, den Jenö betrieben hat, um an den dynamischen Umfang mechanischer Instrumente heranzukommen (oder ihn zu übertreffen), hat man anschließend auf mechanischen Instrumenten Probleme, wie du selber beschrieben hast.
Ja, wie gesagt, beim Übertrag der taktilen Fertigkeiten, die beim V reichen, um z.B. ein feines Piano zu erzeugen, auf einen Flügel, gibt's in der Regel schon Probleme. Bei mir bleiben Töne dann gern mal weg, und auch die Pedalisierung läßt sich nicht so fein, wie ich das gewohnt bin, umsetzen. Also mache ich mein Spiel am Flügel gröber (lauter), damit keine Töne wegbleiben, und die Pedalisierung mache ich auch gröber. Dann ist es mit dem feinen p Spiel wie am V natürlich Essig. Aber das reine "Tasten-Treffen" am Flügel macht keine besonderen Probleme.
Ist doch in Ordnung! Das gibt dir noch lange nicht das Recht, alle anderen als "blöd" zu bezeichnen.
Ich entschuldige mich.

Sag das doch gleich. Das relativiert Deine Argumentation und man versteht sie besser.
Mea culpa. Ich versuch' immer, mich verständlich auszudrücken.

Aber ich glaube, so langsam "sind wir beieinander", und verstehen, was wir meinen.

Viele Grüße.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mach mir jetzt mal über das Gelesene in diesem Faden eine persönliche Zusammenfassung zum V-Piano (...)
;-) im Grunde kann ich bei dem meisten geschriebenem mitgehen, nur hier nicht:
[Es verzeiht, bei der richtigen Einstellung, alles und kann dem Niveau des Spieler angepasst werden.] Da klingt bei jedem Anfänger auch die Campanella toll.
Weil dieses Traumstück für jeden eine üble Überei bedeutet, auch auf dem V. Das gleicht einer Wanderung ins Hochgebirge (ohne Garantie, daß man sein Ziel erreichen wird). Das V nimmt einem nur ein paar Steine auf dem Weg ab.

Wenn man sich seine Stücke allerdings am PC (z.B. Piano Roll Editor) zusammenstöpseln würde, dann könnte das Gültigkeit haben mit "Da klingt bei jedem Anfänger auch die Campanella toll". Mich reizt das immer mehr, sowas vielleicht mal zu versuchen. Die endlose Überei steht mir momentan eh bis obenhin :dizzy::geheim:
 
Da das ausschliessliche Spielen über Kopfhörer den Anschlag total verdirbt
Nein, nicht nur über Kopfhörer. Das Problem ist der externe Lautstärkeregler zwischen der muskulären Steuerung der Motorik des Spielers und der Rückmeldung des Gehörten über das Ohr, die diese Steuerung beeinflusst. Normalerweise geschieht die Regelung rein intern durch den Abgleich der motorischen Kraft mit dem gehörten Feedback, aber beim Digi ist ein externer Regler dazwischengeschaltet und verfälscht die Steuerung. Ergebnis: schlechter Anschlag auf echtem Klavier.

Ja, wie gesagt, beim Übertrag der taktilen Fertigkeiten, die beim V reichen, um z.B. ein feines Piano zu erzeugen, auf einen Flügel, gibt's in der Regel schon Probleme. Bei mir bleiben Töne dann gern mal weg, und auch die Pedalisierung läßt sich nicht so fein, wie ich das gewohnt bin, umsetzen. Also mache ich mein Spiel am Flügel gröber (lauter), damit keine Töne wegbleiben, und die Pedalisierung mache ich auch gröber. Dann ist es mit dem feinen p Spiel wie am V natürlich Essig. Aber das reine "Tasten-Treffen" am Flügel macht keine besonderen Probleme.
Deine Schussfolgerung: das Digi erlaubt mir perfektes Spielen, beim Spielen am echten Klavier funktioniert alles nicht so gut, also ist das Digi viel besser als ein echtes Klavier, ist schon eigenartig "verdreht". Das ist ungefähr so, als ob jemand sich eine Virtual-Reality-Brille aufsetzt und aus dem, was er in der Virtual Reality alles machen kann, schlussfolgert, dass die eigentliche Realität unterlegen ist und irgendwann überholt sein wird. Siehst du nicht, was das für ein Irrtum ist, Dreiklang?

Wenn man sich seine Stücke allerdings am PC (z.B. Piano Roll Editor) zusammenstöpseln würde, dann könnte das Gültigkeit haben mit "Da klingt bei jedem Anfänger auch die Campanella toll". Mich reizt das immer mehr, sowas vielleicht mal zu versuchen. Die endlose Überei steht mir momentan eh bis obenhin
Wenn du diesen Weg weitergehst, dann entfremdest du dich schließlich komplett vom wirklichen Musizieren. Ich sage das nicht aus Bosheit, sondern weil es mich wirklich erschreckt deine Beiträge zu diesem Thema zu lesen.

Grüße von
Fips
 
Hi Sonatina,
Das V-Piano ist das beste Digitalklavier, das momentan auf dem Markt ist.

das ist falsch und wird nur subjektiv von ein wenigen Leuten so empfunden, deswegen auch der bescheidene kommerzielle Erfolg des v-pianos.

Der Rest deines Beitrags stimmt. ;-)

Wobei ich, wenn schon DP, tatsächlich die Richtung in die das v-piano geht, nämlich Simulation der physikalischen Prozesse der Klangerzeugung (physical Modelling) und nicht primitive Samplingtechnologie, sehr gut finde.

Das physical Modelling bewirkt mMn auch die gute, vielleicht sogar musikalische Reaktion der Klangerzeugung auf Spielprozesse. Ich kenne das in ähnlicher Form von den früheren physical Modelling Synthesizer, die auch eine bessere Ansprache als die "normalen" Synthesizer hatten.

Aber der Grundklang eines einzelnen Tons ist beim v-piano leider mMn besch...., äh, nicht gut.

Gruß
 
In diesem Falle ist dann ein CD-Spieler (gegebenenfalls in einem schmucken Klaviergehäuse verbaut) die bessere Alternative.

Und zum CD Player kaufst du dir am besten noch ein Konzertabonnement. Live Musik ist in meinen Augen noch immer die schönste Musik.


Weil dieses Traumstück für jeden eine üble Überei bedeutet, auch auf dem V. Das gleicht einer Wanderung ins Hochgebirge (ohne Garantie, daß man sein Ziel erreichen wird). Das V nimmt einem nur ein paar Steine auf dem Weg ab.

Das mit der Campanella war eher ironisch gemeint. Für dich hätte ich noch einen Zwinkersmiley einfügen sollen ;-).


das ist falsch und wird nur subjektiv von ein wenigen Leuten so empfunden, deswegen auch der bescheidene kommerzielle Erfolg des v-pianos.

Der kommerzielle Erfolg könnte auch noch mit dem hohen Preis zusammen hängen. Das beste irgendwas ist natürlich immer subjektiv und unterliegt stark den Bedürfnissen des Verbrauchers.

Meinen obigen Beitrag dürft ihr auch nicht so ernst nehmen. Ist ja nur meine ganz persönliche Zusammenfassung und ich habe nicht die Absicht mir in nächster Zukunft ein DP zu kaufen. So ein Ding steht bei uns schon rum und wird gefühlte zwei Mal im Jahr bespielt. Das akustische Instrument wird täglich 1 - 2 Stunden bespielt. ;-)
 
Hi Sonatina,
Meinen obigen Beitrag dürft ihr auch nicht so ernst nehmen. Ist ja nur meine ganz persönliche Zusammenfassung und ich habe nicht die Absicht mir in nächster Zukunft ein DP zu kaufen.
war mir schon klar. ;-)

So ein Ding steht bei uns schon rum und wird gefühlte zwei Mal im Jahr bespielt. Das akustische Instrument wird täglich 1 - 2 Stunden bespielt. ;-)
Genau, so ist's bei mir.
Ich hatte auch schon vor Jahrzehnten Synthesizer und E-Pianos und war begeisterter Anhänger der Technologie, aber im Laufe der Jahre hatte nur das akustische Klavier Bestand.
(kommt wahrscheinlich noch bei so manchem, das dauert halt ein bischen ;-) )

Gruß
 
Wobei ich, wenn schon DP, tatsächlich die Richtung in die das v-piano geht, nämlich Simulation der physikalischen Prozesse der Klangerzeugung (physical Modelling) und nicht primitive Samplingtechnologie, sehr gut finde.

Das physical Modelling bewirkt mMn auch die gute, vielleicht sogar musikalische Reaktion der Klangerzeugung auf Spielprozesse. Ich kenne das in ähnlicher Form von den früheren physical Modelling Synthesizer, die auch eine bessere Ansprache als die "normalen" Synthesizer hatten.

Aber der Grundklang eines einzelnen Tons ist beim v-piano leider mMn besch...., äh, nicht gut.

Ich glaub dieses "physical" wird missinterpretiert und total überbewertet...ein geschickter Marketingbegriff.
Es ist ja eben nicht so, dass da ein echter Flügel vom Urschleim an in 3D durchmodelliert ist und dann z.B. mittels Finite Elemente etc. der Klang aus der Tastenbewegung heraus ausgerechnet wird. Das geht einfach nicht.

Es werden lediglich die 3*88 Saiten durchmodelliert (in V-Piano Parametern gut ablesbar: max. 264 Saiten = 3*88).
Eingespannte schwingende Saiten mit Materialkoffezienten etc. - das hat man mathematisch gut im Griff. Dann kommen noch ein paar Synthesizer-ähnliche Filter und Generatoren hinterher, die man mit ein paar Parametern beeinflussen kann - da findet der Hersteller dann eine Filterkaskade, so dass der herauskommende Ton möglichst ähnlich zu einer gewünschten Vorlage ist und dass die Einstellparameter irgendwie was mit Klavieren zu tun haben.

Ich behaupte mal, alles was danach kommt ist zu 80% ziemlich identisch zwischen einem guten Sampler und einer "physical modelling" engine.
Saitenresonanz, Abklingverhalten, Resonanz insgesamt, Abstrahlverhalten etc. - selbst Micro-Position - die Algorithmen, die aus einzelnen Saiten-Samples einen Gesamtklang erzeugen, egal ob von Synthesizer oder Sample, sind dann sehr ähnlich.

Vorteil Modelling: Deutlich mehr Drehregler, wo man ein paar sinnvolle und viele sinnlose Töne erzeugen kann. z.B. Schwebungen zwischen den 3 Saiten des selben Tones etc. - da hat man mehr Möglichkeiten als bei einem Sampler, die nicht 3 Saiten separat aufnehmen.
Vorteil gutes Sampling: Einzelne Töne klingen einfach viel echter.


Ich glaube schon, es ist einfacher einen simplen Sampler zu bauen, der halbwegs erträglich Pianosound über Boxen immitiert als einen simple Modelling-Engine, was dann wohl meist echt wie 80er Jahre Gamesound klingt.

Gute Sampler wie Ivory II treiben intern nicht weniger Modelling-Aufwand nach den Samples als ein Modelling VST und das merkt man dann auch. Gute Sampler sind aber auch rar gesäht...es ist halt nicht so einfach wie gedacht.
Wer erst mal einen erträgliche "Physical" Modelling Engine gebaut hat, der tut sich sicher viel leichter als ein Sampler-Entwickler, auch die anderen advanced Algorithmen für Resonanz und Hall herzuleiten und umzusetzen.
 

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