Das "V-Piano" - es schreiben Besitzer und Tester

Hi Andre73,
Es ist ja eben nicht so, dass da ein echter Flügel vom Urschleim an in 3D durchmodelliert ist und dann z.B. mittels Finite Elemente etc. der Klang aus der Tastenbewegung heraus ausgerechnet wird. Das geht einfach nicht.

klar, es werden nur schwingende Saitenmodelle als Klangerzeuger benutzt und dann durch die übliche Algorithmus-Technologie der digitalen Filter, Impulsantworten, Zeitverzögerungen und ähnliches verändert.

Wer meint da schwingt eine echte Glas-Saite oder ähnliches, ist naiv.
Die logischen Parameter des Saitenmodells/Algorithmus werden nur in für den "User" interpretierbar Begriffe (zB Material der Saite) übersetzt.

Gruß
 
Nein, nicht nur über Kopfhörer. Das Problem ist der externe Lautstärkeregler zwischen der muskulären Steuerung der Motorik des Spielers und der Rückmeldung des Gehörten über das Ohr, die diese Steuerung beeinflusst. Normalerweise geschieht die Regelung rein intern durch den Abgleich der motorischen Kraft mit dem gehörten Feedback, aber beim Digi ist ein externer Regler dazwischengeschaltet und verfälscht die Steuerung. Ergebnis: schlechter Anschlag auf echtem Klavier.
Also, ich habe und hatte mit diesem "Lautstärkeffekt" keine Probleme. Das Gehirn rechnet den bei mir einfach raus, ich stelle die Lautstärke beim Üben ein, die mir am angenehmsten ist.
Problem ist tatsächlich die Klaviatur bzw. das Instrument als Gesamtsystem. Das Beispiel von Peter trifft es ganz gut. Ich bin zwar noch nie einen Trabi gefahren, aber wer es z.B. schafft, mit einer ruppigen Kupplung, einer hakeligen Gangschaltung und einem schwachen Motor schön sauber und ruckfrei zu fahren, der kriegt das auf einem Mercedes dann auch hin. Umgekehrt aber nicht.
Deine Schussfolgerung: das Digi erlaubt mir perfektes Spielen, beim Spielen am echten Klavier funktioniert alles nicht so gut, also ist das Digi viel besser als ein echtes Klavier, ist schon eigenartig "verdreht" (...)
Richtig, "besser" ist das falsche Wort. Nennen wir's: "anders".
Wenn du diesen Weg weitergehst, dann entfremdest du dich schließlich komplett vom wirklichen Musizieren.
Die Gefahr sehe ich eigentlich nicht. Ich werde sicher immer auch musizieren (neben Klavier mache ich auch noch Singen, Westerngitarre, Djembe und ein paar andere Perkussionsinstrumente)

Viele Grüße.
 
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Tja, da hast Du wohl eine falsche Trainingstechnik
(mir der bin ich zufrieden)
oder (was ich eher vermute) einen grundlegend falschen Ansatz, was das Musikmachen anbelangt.
Das folgerst Du daraus, daß ich einen momentanen Übe-Motivationsmangel habe? Ich glaube, so etwas gibt es bei jedem Klavierspieler ab und an mal.
In diesem Falle ist dann ein CD-Spieler (gegebenenfalls in einem schmucken Klaviergehäuse verbaut) die bessere Alternative.
Du meinst, als zeitgenössische Ausprägung eines Welte-Mignon...? ;-) Übrigens, in München im Deutschen Museum gibt es Führungen im Bereich Musikintrumente. Da wurde letztens ein Welte-Mignon in Aktion vorgeführt, und noch andere interessante Dinge. Lohnt sich, wer in der Gegend ist, oder mal hinkommt.
 
das ist falsch und wird nur subjektiv von ein wenigen Leuten so empfunden
Welches Digi soll denn besser sein? In der Summe seiner Eigenschaften. Ich bin gespannt - es soll ja auch Digis für ein paar 10.000 Euro geben...
Das mit der Campanella war eher ironisch gemeint. Für dich hätte ich noch einen Zwinkersmiley einfügen sollen ;-).
Die Sache mit den Traumstücken ist etwas heikel, weil halt wirklich viele davon träumen, deswegen antworte ich da gern etwas ernster.
Vorteil gutes Sampling: Einzelne Töne klingen einfach viel echter.
Den Eindruck habe ich auch, aber mir scheint, im Zusammenklang kommen dann die Schwächen heraus (die Töne klingen eher wie einzeln aneinandergepappt). Im Klang fehlt mir das Leben. Aber wenn ich Zeit finde, werde ich Ivory o.ä. mal selbst ausprobieren.
 
Hi Dreiklang,
Den Eindruck habe ich auch, aber mir scheint, im Zusammenklang kommen dann die Schwächen heraus (die Töne klingen eher wie einzeln aneinandergepappt). Im Klang fehlt mir das Leben. Aber wenn ich Zeit finde, werde ich Ivory o.ä. mal selbst ausprobieren.
genau, das ist die Schwäche der Sampling-Technologie. Da ist physical Modelling besser, da dort versucht wird die Interaktion der aufeinanderfolgenden Saiten wirklich zu berechnen. Da bin ich wirklich bei dir. Deswegen klingt auch Pianoteq beim Spielen so gut.

Und auch die Spielparameter werden viel besser (musikalischer) umgesetzt, da diese wirklich auf die Berechnung einwirken und nicht wie beim Sampling nur ein Sample ausgewählt wird.

Aber leider ist der Einzelklang mMn wieder etwas schwächer.

Gruß
 
Ivory 2:



Man kann bei beiden sicher nicht meckern...


Wie gesagt, Ivory macht bei Saitenresonanz etc. aus meiner Sicht nicht weniger als Pianoteq. Ich hab Beides, die verhalten sich recht ähnlich. Das viele Sampler so mies sind, hat nix mit dem Konzept sondern mit der Umsetzng zu tun. Schlechte Sampler zu bauen die halbwegs brauchbar klingen ist leider zu einfach und wirkt auch Fortschritts-bremsend.

Den einzigen Vorwurf den ich Ivory mache...es ist irgendwie zu leise im Output. Es ist schwer eine Balance zwischen Dynamik und Output und Anschlagverhalten zu konfigurieren...da ist Pianoteq per Default einfach besser ohne viel Fummelei. Auch die Schwebungen gefallen mir bei Pianoteq teils sehr gut, manche sagen auch, es sei etwas zu viel des Guten vor allem im Diskant, aber ich finds schön *g*
 
Hi Andre73,
Wie gesagt, Ivory macht bei Saitenresonanz etc. aus meiner Sicht nicht weniger als Pianoteq. Ich hab Beides, die verhalten sich recht ähnlich.

die Saitenresonanz ist mMn nicht alles. Die wird, soweit ich weiß, durch entsprechende Impulsantwortfunktionen berechnet. Da ist vom Prinzip kein Unterschied. Übrigens macht man das mMn algorithmisch deswegen so, weil die Berechnung von allen frei schwingenden Saiten und ihrer gegenseitigen Beeinflussung zu viel Rechenpower benötigen würde. Ist so ähnlich wie in der 3D Grafik. Da kürzt man manche Berechnungen auch einfach ab.

Aber bei Abfolge (ohne Saitenresonanz) von mehren Saiten/Tönen mit unterschiedlichen Spielparametern kann physical Modelling das in der Berechnung berücksichtigen. D.h. ein Ton klingt je nach vorheriger Ton-Abfolge (und die Kombinationen sind unendlich) anders. Das kann Sampling nicht.

Das ist mMn auch der Punkt, daß für mich die physical Modelling Instrumente (DPs und Synthesizer) organischer musikalischer klingen und auch besser auf den speziellen Ablauf der Tonfolgen durch den Spieler reagieren..

Das viele Sampler so mies sind, hat nix mit dem Konzept sondern mit der Umsetzng zu tun. Schlechte Sampler zu bauen die halbwegs brauchbar klingen ist leider zu einfach und wirkt auch Fortschritts-bremsend.

Genau. Aber das Konzept des physical Modelling ist wirklich ein anderer Ansatz (s. o.).

Gruß
 
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Hallo an alle!

Bin zurück aus Leverkusen. Meinen Auftritt kann man glaube ich als gelungen bewerten. Das wird die dortige Presse in der nächsten Tagen eventuell auch noch tun. Die Begeisterung war jedenfalls groß, die Rückmeldungen überschwänglich positiv.

Das Instrument war ein etwa 30 Jahre altes, frisch generalüberholtes 1,80 m langes KAWAI, an dessen Resonanzboden diese leicht esotherisch anmutenden Metalldinger zum Ausgleich zu starken Resonanzen für 2.500,-€ (!!!) angebracht waren "zum präzisen und ausgeglichenen Spielen". Davon kann jeder halten, was er will - ich habe das Instrument vorher nicht gehört, halte aber von solchen äußerlichen Korrekturen nicht sonderlich viel. Ein besser gebautes Instrument gewinnt noch immer...

Das Instrument steht nun in der evangelischen Kirche, darf im nächsten Monat ausgiebig getestet werden. Und soll über 12.000,-€ kosten.

Spiel- und Klangqualität des Instruments für mich zusammengefasst: Schrott. Für 12.000,-€.

Der Klavierbaumeister muste nach dem Üben nochmals kommen, da das Instrument nach kaum einer halben Stunde sich arg (!) verstimmt hatte. Bevor er kam, sagte er am Telefon, dass dies durchaus normal wäre, da das Instrument erst einen Tag davor in der Kirche aufgestellt wurde und sich noch nicht akklimatisieren konnte. Dann schaute er mir aber 2 Minuten beim Üben zu und sagte dann folgenden Satz (ich habe seinen Einverständnis, ihn zu zitieren!): "Wenn ich Ihnen an diesem Instrument zusehe, habe ich den Eindruck, als würden Sie sich in einer viel zu kleinen Sakko zwängen wollen". Besser hätte er es nicht formulieren können!

Dann fragte ich ihn: "können Sie noch etwas mit dem Instrument machen?" Er: was erwarten Sie denn? Es ist ein 12.000,-€ Flügel und keiner um 100.000,-€." Wow. Das hat ein Klavierbaumeister gesagt.

Meine Technik fand er übrigens toll. Kein Vorwurf von wegen "Eindreschen" usw. kam aus seinem Munde. Keine beleidigte "wie spielen Sie denn, das arme Instrument!". Und noch etwas: ich verriet ihm, dass ich neuerdings ausschließlich auf dem V-Piano übe und erzählte ihm, dort könne man jede Saite einzeln verstimmen. Er fand es toll und war sehr interessiert! Überhaupt nichts hatte er vom sonst von Klavierbauern und einigen Usern hier im Forum ach so bekannten Herabschauen auf "digitalen" Instrumente!

Er fuhr dann weg (1/2 Stunde Autofahrt!) kam aber am gleichen Abend extra zum Konzert wieder, "um Sie zu hören!", wie er sagte. Und er war mit meiner Vorstellung mehr, als zufrieden - obwohl ich angstbedingt keineswegs fehlerlos spielte.

Am Konzert nahmen auch zwei professionellen Konzertpianistinnen teil. Sie haben mein Stück, mein Spiel und meine Technik durchwegs gelobt. Den Flügel haben sie vorsichtig als "sehe griffig" und "ganz gut" beurteilt, gaben aber unumwunden zu, dass die Stücke, die sie zu spielen hatten, technisch bei weitem nicht so anspruchsvoll waren, als das meine. Ich wollte Ratschläge holen, weil auf dem KAWAI nach dem Üben die Hände Weh taten - sie sagten nur das Gleiche, wie der Klavierbauer: was erwarte ich von einem 1,80 m-Flügel um 12.000,-€?

Den Klavierbauer habe ich dann - Herbert Schuh zitierend - auf die Frage angesprochen, ob man auf einen kleineren Flügel, als Steinway D WIRKLICH leise (sprich: risikofrei, es kommen bei gleichem Anschlag auch WIRKLICH alle Töne bei pppp) spielen kann. Er stimmte Schuh zu - NEIN, das geht wirklich nur mit ganz langer Mechanik - ergo mit ganz langen Flügeln.

Nur fasse ICH mal für mich zusammen:

1.) Für ein perfektes Spiel von anspruchsvollen Stücken (auch, oder gerade sehr leisen Werken!) ist "das bestmögliche Instrument" notwendig, datunter ist nicht alleine die Bauqualität, sondern auch die BauLÄNGE zu verstehen. Diese kosten leicht mal 100.000,-€ und mehr!
2.) Das ausschliessliche Üben auf dem V-Piano hat meiner Technik nicht nur nicht geschadet, sondern sie sehr nach vorne gebracht - immerhin habe ich auf einem sehr ungenügendem Instrument das Irini vor etwa 400 Leuten (bei Weitem nicht nur Musikern oder Fachleuten!) Begeisterung erweckend geschafft.
3.) Die Leute, die über das V-Piano besonders abwertend reden, haben keine Ahnung davon - sprich: haben die ganzen Flügeln / Klaviere noch nie ausprobiert und lang genug, anständig, mit verschiedener, anspruchsvoller Literatur an guter Abstrahlung getestet
4.) Wer behauptet, auf dem V-Piano würde auch bei e8nem Anfänger alles gut klingen, hat noch weniger Ahnung: in Wirklichkeit deckt das V-Piano gerade jeden noch so kleinen (Anschlag-, Dynamik- etc.)-Fehler auf! Er macht einfach das, was ein sehr sehr guter Flügel auch macht: das, was der Pianist mit seinen Fingern befiehlt!
5.) Wer sich über die optische Schönheit einer adäquaten Abstrahlung den Kopf zerbricht, den interessiert nicht der überirdisch schöner Klang.
6.) Wer behauptet, der Ton eines Samplingklaviers würde unter irgend beliebigen Umständen "echter" klingen, wie der des V-Pianos, hat letzteres noch nie richtig getestet
7.) Ich wüsste auch nicht, warum Kopfhörer-Üben den Anschlag kaputt machen soll?! Die hierzu erbrachten Argumente sind -zumindest auf die KAWAI CA-Serie und auf das V-Piano bezogen aus meiner Erfahrung einfach nicht stichhaltig und lächerlich
8.) Spätestens jetzt hat sich das "Tolle 8.000,-€-Flügel"-Theorie ad absurdum geführt - war für mich vom Anfang an sowieso realitätsfremd und lächerlich
9.) Dass Leute es hinnehmen, dass man auf einem 12.000,-€ Flügel "halt kein Wunder erwarten darf", sich aber beschweren, dass das V-Piano samt einer sehr guten Abstrahlung 8.000,-€ kostet, spricht Bände über Voreingenommenheit
10.) Dass sogar der Women Acceptance Factor ins Felde geführt wird (hat von euch jemand schon seiner "Women" versucht, einen 2,27 m 450 kg Semikonzertflügel schmackhaft zu machen?), bedeutet für mich nur, dass die - eigentlich nie vorhandenen - echten Argumente ausgegangen sind.

Insgesamt muss ich feststellen, dass sich - zumindest in diesem Forum - immer noch eine Menge Leute von der Fraktion "alles, was einen Stecker dran hat, ist vom Teufel" herumtreiben - also eine ernsthafte Diskussion über Vergleich V-Piano vs. Flügel schon "aus Glaubensgründen" nicht möglich ist / sein wird.

Ich hätte mich doch als Kandidat für solch einen Vergleich wirklich hervorragend geeignet. Jahrzehntelange Erfahrung mit sehr schlechten, aber genauso auch hervorragenden akustischen Instrumenten, gleichzeitig schon seit Anbeginn der Digital-Era Spiel / Test / Vergleich der digitalen und akustischen Instrumente; allein 20 Jahre mit verschiedenen Digitalinstrumenten verbracht - immer parallel zu akustischen; besitze anerkannter Weise doch eine recht hohe Grad an angeeigneter Klaviertechnik, welche eine fundierte Beurteilung der Möglichkeiten verschiedener Instrumente erlaubt...

Und doch: von der Mehrheit hier erntet man blanke Häme und Polemik, Verzetteln in Seitenthemen, Auslassen über Befindlichkeiten, Prov9zieren... statt evtl. Umdenken, oder zumindest mal das Threadthema Testen!

Ich verschließe meine Augen jedenfalls nicht von neuen Errungenschaften. Auch auf dem akustischen Sektor nicht. Oder hat sich noch jemand außer mir mit dem "Wunderklavier" (="csodazongora") aus Ungarn befasst? Für schlappe 240.000,-€ wird der ganze Resonanzkasten und integrierter Schallwerfer-Bein aus Carbonfiber gebaut; etwa 50 akustische und technische Patente / Innovationen darauf.

Ich sehe und spiele (!) beide Seiten. Immer wieder, dauerhaft, ab und an auch vor Publikum. Auf den Wettbewerb will ich jetzt gar nicht eingehen...

Wie stellt ihr euch einen objektive(re)n Beobachter vor?

Dieser Thread soll sich doch mit den Vor- und Nachteilen des V-Pianos befassen. Ich habe mit meiner Erfahrung / Vergangenheit / Fähigkeiten in den Monaten seit Pfingsten nur - sehr gewichtige - Vorteile entdecken können. Keiner zahlt mir dafür und ich hätte in dieser Zeit das Instrument immer noch jederzeit ohne Verluste zurückgeben können, hätte er mir nicht gefallen, oder hätte ich gemerkt, dass es auf meine Klaviertechnik IRGENDWELCHE negative Auswirkungen gehabt hätte. Nein, nichts dergleichen.

Ich besitze auch einen echten Flügel, der immer noch mind. 3× so gut ist / klingt / sich spielen lässt, als der KAWAI in der evangelischen Kirche. Also mind. so viel Wert sein sollte... und bei mir wird er nicht mal einmal die Woche gespielt. Nicht, weil ich die Flügel schlecht machen will, es gibt wirklich sehr gute (allerdings um ein Vielfaches von dem Geld!). Nicht, weil ich vorgenommen habe, Digitalklaviere, oder im Besonderen das V-Piano über den grünen Klee zu loben. Warum sollte ich dies auch tun? Hier mache ich mit meinen Erfahrungen das Leben schwer, bekommen tue ich von niemandem was dafür. Mir selbst in die Tasche lügen bringt nichts, ich habe nun Auftritte und will meinen Anschlag / meine Technik mit Sicherheit nicht kaputtmachen. Und wie gesagt, das Geschäft hätte das V-Piano jederzeit zurückgenommen, ich muss mir also auch keinen teueren Fehlkauf rechtfertigen...

Nein. Das V-Piano ist für mich einfach das Beste, was mir bis jetzt passiert ist. Auf meine Klaviertechnik hat es nur positive Einflüsse (Klavierlehrer-Kollegen, die mich lange kennen, staunen ob der Fortschritte), an echten Flügeln spielte ich nur ganz ganz wenige in meinem Leben, welche an diese Nuanciertheit und Reaktionsfähigkeit verfügten, bei derartig über jeden Zweifel erhabenem Klang. Diese waren allesamt länger als 2,20 m; waren meist neu und von den Kosten her über mind. 80.000,-€. Und sie waren jeweils 1 Instrument, wohingegen das V-Piano 44 eigenständige Instrumente, welche auch noch dem persönlichen Geschmack angepasst werden können, bietet. Das tut übrigens auch kein noch so teurer Sampling-Klavier...

Wenn jemand ähnlich viele Erfahrungen mitbringt (ganz besonders was das V-Piano angeht - immerhin geht es um dieses Instrument hier!), diskutiere ich mit ihm / ihr gerne argumentativ darüber. Für Polemik von den anderen habe ich keine Lust / Geduld mehr - Sorry.

Liebe Grüße :

Jenö Hajdu
 
Hi Jenö,

ich lese deine Berichte gerne, insbesonders da du konzertierender Komponist bist,
aber trotzdem sind deine Berichte rein subjektiv und nicht einfach auf alle anderen Pianisten übertragbar.
Erstrecht sind irgendweche Superlative nicht angebracht, sonst müssten alle Pianisten nur noch auf einem, dem besten Instrument spielen.

Gruß
 


Hi Jenö,

Ich lese Deine Bereichte gern, Du schreibst halt auch wirklich mal geschlossen zu Deinen Themen, das finde ich gut.
Dein Problem ist dennoch, dass Du wirklich alle Seitenthemen hier auf das V-Piano und Dich selbst beziehst. Das ist - trotz der Überschrift - gar nicht zwingend so. Es ist ein Forum, da geht es immer leicht chaotisch zu.

Wenn Du da ein Video einstellst, auf denen dieser Boxen-Tempel zu sehen ist, und dann Kommentare zu dem Aussehen der Boxen kommen, dann hat das gar nix mit dem V-Piano zu tun. Wenn eine Katze durch das Video gelaufen wäre, hätte jemand was zur Katze geschrieben, das hätte auch nix mit dem V-Piano zu tun. Dass diese Boxen im Marktvergleich in dem Preisniveau sehr gut klingen, ist jedem klar der in Foren stöbert / es ausprobiert...dass sie zugleich ziemlich hässlich sind, ist dort auch oft als Kritik zu lesen und ja auch zu sehen. Sie gehen halt kompromisslos auf Klang, das ist doch völlig OK. Dass ein 2,20m Flügel einen genauso schlechten WAF hat wie dieser Boxentempel...kann sein und wird meist so sein, geht aber wieder gar nicht gegen Dein geliebtes V-Piano.

Auch die Seitendiskussion über Sampler (Ivory, was Du sicher genauso wenig getestet hast wie ich das V, hat übrigens auch 4 Sample-Sets die jeweils 20 Geschmacksrichtungen haben wie Jazz, Mellow etc.) oder Physical...das geht nicht gegen Dein V-Piano, nirgendwo. Es geht dort um Sampler und Pianoteq und die Prinzipien, niemand kann hier über V-Piano reden und die Videos ermöglichen wenig Beurteilung (nimm doch mal z.B. eine Bach-Fuge damit auf, direkt auf WAV, nicht über Boxen und kein Stück mit einem dauerhaft dichten Klangteppich). Es gibt nur Dich und Dreiklang als Besitzer hier, glaube ich. Selbst im englischsprachigen Pianoforum (viel größer) haben das Ding nur sehr sehr wenige. Ich glaub, wenn alle V-Piano-Bestitzer in Deutschland nen Treffen organisieren, reicht das nächste Dorfcafé ;) Das Teil hat die gefühlte Verbreitung von Goldstaub.
Auch das hat nix mit der Qualität des Vs zu tun, Digis jensweits der 6000 sind einfach schwerverkäuflich, auch die Yamaha Avant Grands, welche halt kompromisslos auf die perfekte Mechanik zielen (aber wohl immerhin Musikschulen als Abnehmer finden) oder eben das V, welches kompromisslos auf perfekten Klang mittels Modelling zielt. Sie sind das Geld sicherlich Wert, wenn man so etwas sucht - aber viele suchen eher nach einem günstigeren Digi oder einem teuren Akkustik, selten jedoch in diesem Bereich.

Auch überspitzt: Du behauptest (wenn man es so rieninterpretieren mag), jeder der nen Akkustik kauft ist blöd, andere wehren sich halt entsprechend...wie war der Spruch mit dem Wald? Häme und so...

Deine subjektiven Meinungen gehen manchen halt recht weit, Du hast eine sehr feste Meinung zu Deinen Sachen und wehe jemand deutet nur etwas anderes an. Mal als Tipp, ich habe keine Ahnung von Musik, aber ich bin schon sehr lange im Internet/Foren unterwegs: Du kannst im Internet nicht gewinnen!

Das Internet und Foren funktionieren anders als RL. Mal 2 Extrembeispiele:
Z.B. Der klassische Rechthaber im RL, mit dem diskutiert man höchstens 1 mal, danach lässt man den meistens stehen und denkt sich "Ja Ja"...was sein gegenüber gern als Zustimmung missdeutet. Das Internet ist jedoch geduldig, irgendwer findet sich immer, der noch mit argumentiert.
Oder wenn einem in RL etwas nicht gefällt, was man enthusiastisch gezeigt bekommt. Man lächelt artig, lobt den Vorführenden und denkt sich seinen Teil. Im Internet kommt immer irgendwer und sagt etwas, nur wenn man Glück hat auch diplomatisch.
Das ist nicht auf Dich bezogen, sondern nur mal als Anmerkung Internet kontra RL. Auch dass hier Leute über totale Off-Topic Sachen reden, das ist so...nimm es hin oder lass es.

Viele Grüße,
André
 
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Ganz wenig Flügel, weit über 50.000,-€ Neupreis kamen in die Nähe, wenn es um das Verhalten und Reaktionsgenauigkeit der Klaviatur geht.

:dizzy::konfus::denken::-D:lol:

Also für mich eine klare Sache: 5:1 für das V-Piano.

Ich weiß nicht wie sich Deine Stücke nach mehr als einer Minute anhören, weil ich so lange nicht durchgehalten habe. Aber so wie Du Deine beiden Stücke während der ersten Minute gespielt hast kann man nicht hören, was zur Bewertung "5:2" führen würde: Nämlich das grässliche Geräusch beim Anschlagen der Tasten. Ich habe jemanden auf dem V-Piano spielen hören und dieses Geräusch der Tasten wäre für mich sofort ein Ausschlusskriterium. Mir könnte einer das Ding schenken (mit der Auflage, dass ich es nicht verkaufen darf): Ich würde es nicht benutzen – eben wegen dieser klopfenden Tastengeräusche - und in den Keller stellen. Daher ist es tatsächlich sinnvoll am V-Piano einen Kopfhörer aufzusetzen und den Lautstärkeregler so weit aufzudrehen, dass sich Hörgeräte-Akustiker erfreut die Hände reiben.


Auf Seite 21 gibt es gleich zehn Treffer für diesen Betrag. Worum geht es eigentlich? Ich habe wohl etwas verpasst.

Naja... man muß schon - Entschuldigung für die offenen Worte - ziemlich blöd sein, wenn man sich in Zeiten des V-Pianos noch von irgendeinem KL oder Musikverkäufer ein mechanisches Instrument aufschwatzen läßt.

Oh Mann, bin ich blöd:
Ich bezahle zweimal im Jahr den Klavierstimmer, bezahle dessen Wartungsarbeiten, spiele nicht vor 7:00 h und nach 22:00 h am Flügel, um meine Nachbarn nicht zu ärgern, habe immer dieses Schwirren von etlichen Saiten in den Ohren, wenn ich mal wieder nicht richtig pedaliert habe, höre mir diese Mechanikgeräusche an, betreibe während der Heizperiode drei Luftbefeuchter und halte immer die Hygrometer im Auge. Und im Sommer darf ich nicht vergessen die Jalousien zu schließen, damit die Flügel keinen Hitzeschock bekommen.

Und wie „blöd“ scheinen eigentlich die KL zu sein, die sich und ihren Schülern ein akustisches Instrument zumuten? Die hätten es doch so einfach mit einem V-Piano.

Sir András Schiff, Grigory Sokolov, Kristian Zimerman, Daniil Trivonov, Arcadi Volodos, Boris Beresovski und, und und: Sie alle scheinen ja so „blöd“ zu sein, wenn sie auf einem D oder ihren eigenen Flügeln spielen.

Wir alle, die ein akustisches Instrument ihr Eigen nennen hätten uns besser die Werbung des roten Elektronikriesen zueigen machen und ein V-Piano kaufen sollen. Aber wir alle sind lieber „blöd“, als auf unsere akustischen Instrumente zu verzichten. Mir würden sie fehlen wie ein Teil meines Körpers wenn man ihn mir nähme.

Wäre das V-Piano so toll dann würde man es öfter zu sehen bekommen.

Jede(r) wie er oder sie mag. Aber Liebhaber akustischer Instrumente derart anzugehen, @Dreiklang, finde ich völlig daneben.
 
Das V-Piano ist strenggenommen kein Instrument, da es keine Töne erzeugt. Genau wie eine E-Gitarre wird es erst zusammen mit einem Kopfhörer oder Verstärker- und Lautsprecher-System zum Musikinstrument. Und genau wie bei der E-Gitarre haben der Verstärker und Lautsprecher einen gewaltigen Einfluß auf den Klang. Nicht alle Digitalpianos benötigen externe Komponenten. Ein Kawai CA-97 erzeugt seinen Klang mittels Samples, eingebauten Lautsprechern und Resonanzboden. Digitalpianos mit Transducer gibt es ebenfalls.

Zur ewigen Diskussion über das Für und Wieder Analog vs. Digital: Die meisten Klaviere sind schlecht. Ihre Anzahl übersteigt die der fähigen Klavierbauer bei weitem. In China laufen täglich neue "Instrumente" vom "Band", in deren Nähe niemals ein fähiger Fachmann kommen wird (schon beim Bau nicht). Dennoch kommen diese in die Läden und werden dann neu verkauft ab 2500 € an Ahnungslose. Ein gutes Digitalpiano in der gleichen Preislage wird kein Problem haben, sich gegen solche Instrumente zu behaupten - klanglich und mechanisch, dank reproduzierbarem Qualitätsstandard und hochautomatisierter industrieller Fertigung.

Zum Thema Anschlagskultur: Je näher ein Instrument einer Flügelmechanik kommt, desto besser. Da können Digitale auch ohne den Platzbedarf eines Flügels einiges bieten. Der meines Erachtens richtige Umgang mit dem Lautstärkeregler, der verstellbaren Anschlagsdynamik, den verschiedenen Piano-Klängen und den Effekt-Einstellungen ist: Immer wieder mal was ändern. Das Ziel ist letztlich sich auf jedes Instrument und jeden Raum gut einstellen zu können und sein Stück trotzdem wie gewünscht klingen zu lassen.

Ein Digitalpiano bietet da erweiterte Möglichkeiten, die man sonst nur mit vielen Instrumenten daheim hätte: Ein Stück ist fertig eingeübt und klingt zufriedenstellend? Dann einfach mal alles mögliche am Gerät verstellen. Jetzt funktioniert plötzlich nichts mehr? Dann war es noch nicht gut genug geübt. Der Fehler, fixierte Bewegungen einzuüben statt richtig hinzuhören, passiert nicht nur bei digitalen Instrumenten, er kommt genauso auch bei schlechten Klavieren vor.
 
Hallo Jenö,
Danke für deine ausführliche Schilderung. Du bist eine echte Bereicherung dieses Forums, ich wünschte es gäbe viel mehr Leute hier im Forum mit Deinen pianistischen Fähigkeiten, Erfahrungen, Deiner Offenheit zu schreiben, neues gründlich auzuprobieren, und so weiter...

Frage: Kannst Du vielleicht mal mit Deinem guten Aufnahmequipment Aufnahmen vom V machen, wenn Du so wie im Video über Lautsprecher spielst? Mich würde da ein besserer Eindruck interessieren. Das ist ja dann die direkte Konkurrenz zum Flügel.
Auch wenn in Deinem Video schon sehr viel von Deinem Spiel und dem Klang rübergekommen ist.

Viele Grüße.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mir mal jemand sagen, wo ich DAS Video finde? Danke!
 
Und wie „blöd“ scheinen eigentlich die KL zu sein, die sich und ihren Schülern ein akustisches Instrument zumuten? Die hätten es doch so einfach mit einem V-Piano.

Liebe Marlene,

Dreiklang hat das korrigiert und sich entschuldigt, damit sollte man es auch gut sein lassen.

Frage: Kannst Du vielleicht mal mit Deinem guten Aufnahmequipment Aufnahmen vom V machen, wenn Du so wie im Video über Lautsprecher spielst? Mich würde da ein besserer Eindruck interessieren. Auch wenn in Deinem Video schon sehr viel von Deinem Spiel und dem Klang rübergekommen ist.

Das würde mich auch sehr interessieren, allerdings hoffe ich, dass zukünftige Beiträge auskommen, ohne jede andere Meinung als "unsinnig", "lächerlich" oder "inkompetent" abzutun und dabei nicht näher auf die Argumente einzugehen, besonders, wenn man sich im selben Beitrag über die Polemik anderer beschwert. Also...bitte etwas weniger Emotionen in die Beiträge, die braucht man schließlich für die Musik. ;-)

Viele Grüße!
 

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