Zweihändig spielen - brauche Tipps!

  • Ersteller des Themas cremefresh
  • Erstellungsdatum

Ist schon fast belustigend, wie hier in allerschönstem Schwarzweißdenken aneinander vorbei geredet wird.
 
Wie soll der Anfänger denn ein polyphones Stück wie das Menuett kapieren, ohne jede Hand auch einzeln geübt zu haben?

Zum einen geht es hier nicht um ein konkretes Stück (es gibt ja einige Menuette im Klavierbüchlein) und zum anderen benötigt auch ein Menuett aus dem Klavierbüchlein schon gewisse Voraussetzungen. Das sind ja keine Stücke für die allerersten Schritte am Klavier.

Möglichkeiten des Übens gibt es genug: Die Melodie solfeggieren, den Bass solfeggieren, eine Stimme spielen, die andere solfeggieren, nur die wichtigen Zusammenklänge spielen (alle Durchgänge und Wechselnoten weglassen), um das harmonische Gerüst zu erkennen, etc. pp. Vieles davon wird vermutlich ohne Anleitung durch einen Lehrer nicht gehen, aber das habe ich auch nie behauptet.
 
Vielleicht sollte man das getrennte Üben als technisches Training ansehen, dass eben kontraproduktiv sein kann, da die 2. Stimme hinzuzufügen das Problem ist, und nicht eine Stimme allein. Dem konkreten technischen Üben auch beider Hände zugleich geht aber das Kennenlernen !!! des Stückes voraus natürlich! Also sofortiges beidhändiges Spiel heißt nicht ins kalte Wasser springen, sondern zuvor werden die Noten gelesen, Patterns, Teile A,B A* ec. erkannt, wiederkehrende Muster in der Begleitstimme, bei Fugen, Kanons, eben die Stimmen usw. erst wenn man das Stück "erkannt" hat, teilt man es in zu übenden Abschnitte ein. Dabei kann es sinnvoll sein, einen bestimmten Lauf einzeln zu trainieren, es kann aber auch sinnvoll sein, es mit der 2. Stimme oder einer rudimentären 2. Stimme diesen Lauf zu rhythmisieren und damit eben von vornherein späterere Schwierigkeiten der Zusammenführung auszuschließen. Man nehme mal nur die Bagatelle für Elise.
Hier ist das Grundmotiv, das sich ständig wiederholt. Da ist der Einsatz der Linken Hand erst mental zu erfassen und dann langsam sofort beidhändig zu spielen.
upload_2017-6-5_0-18-59.png

hier ist in der linken Hand pro Takt eine repetierende (sich wiederholende Note), schön langsam klappt das sofort!
upload_2017-6-5_0-22-32.png
Hier ist ein schneller Lauf mit chromatischer Tonleiter, aber links nischt, die Dreiklänge sind sogar gut, um dem Lauf Fixpunkte zu geben-

upload_2017-6-5_0-23-21.png
So hier ists haariger, aber links da 2x das gleiche, siehe oberes und unteres Notenbeispiel, nur das Ende leicht variiert. Auch hier empfielt sich dieses Muster links tatsächlich mal allein sicher zu üben, aber dann die rechte Hand langsam gleich mit der bereits geübten linken Hand zu spielen, und dann auch so auf Tempo zu bringen. Vermieden hat man, später die linke Hand da einzupassen, oder man hat sich umgekehrt rechts Orientierungspunkten beraubt, die der Bass bietet.
upload_2017-6-5_0-25-9.png

upload_2017-6-5_0-25-35.png

(Es dürfte jetzt jedem Anfänger klar sein, dass für Elise kein Anfänger Stück ist:coolguy:)

View: https://youtu.be/e4BysqPWgfc
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sind ja keine Stücke für die allerersten Schritte am Klavier.
So ist es.
Ich erinnere mich noch sehr gut an mein aller erstes Stück: "Ist die Maus hintern Ofen..." oder so. Rechts Melodie (bestand nur aus drei Tönen), dann links Melodie (Bassschlüssel, eine Oktave tiefer), am Ende beide Melodien gleichzeitig. Das Stück selbst war also so aufgebaut, dass man: Die Phrase/Melodie im Violinschlüssel lernt, dann im Bassschlüssel die gleiche Melodie bereits erkennt und sofort spielen kann, am Ende die Melodie beidhändig spielen kann. Dieses allererste Stück habe ich bereits beidhändig geübt. Bis ich bei leichten Menuetten war (alles noch im "5-8-Ton-Raum pro Hand"), erkannte ich bereits beim Anschauen der Noten grob die Melodien, Muster und Akkorde. Vorbereitend dafür war auch das Erlernen von 5-Tonleitern, ganzen Tonleitern, ein paar Rhythmusübungen und einfache Akkorde.
Wenn man natürlich sofort mit Tiersen anfängt, wird es schwierig (auch ich spiele natürlich für mich viel zu schwere Literatur ohne die nötige Vorarbeit, wie das bei Erwachsenen Autodidakten halt so ist).
 
Zuletzt bearbeitet:
Der @Vasco postet sein Klappkärtchenmodell in jedem Thread.

Nervig. Und kaufen tut es sowieso keiner. Sein putziges Klappkärtchenspiel ist nicht digital.

CW
 

Ich hätte es fast gekauft, aber leider fehlen mir der 5/4 und der 7/8-Takt.
 
Eigentlich ist Reklame hier kostenpflichtig. Ich kann ja mal meine Kontonummer durchgeben.
 
@Vasco, jeder Klavierpädagoge, der auch nur einigermaßen auf der Höhe ist, sieht sofort, dass Dein Klappkartenmodell musikdidaktisch völlig untauglich ist.

CW
 

Zurück
Top Bottom