Zu wenig Stegdruck - Was verschafft schnelle Abhilfe?

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lenozzedifigaro

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27. März 2013
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Hallo,

ich bin auch mal wieder hier. Ich dachte gerade einen schönen deutschen Hammerflügel fertig restauriert zu haben. Leider musste ich nun feststellen, dass er zu wenig bis gar keinen Stegdruck mehr hat. Ich bin jetzt nicht erpicht darauf das ganze Instrument wieder auseinander zu nehmen, deshalb meine Frage in die Runde: Was habe ich für Möglichkeiten? Ich selbst habe mir schon Gedanken gemacht:


1)Den Saitenchor zwischen den Stegstiften etwas mit Buchenholz unterlegen

2) Zwischen Anhang und Steg einen Messingstab einbringen, den ich an den Gussplattenspreizen nach oben abstütze.

3) Das Ganze einfach so lassen und die fehlende Schwingungsenergie damit kompensieren die belederten Hämmerchen an den "schwachen Tönen" ab zu flammen.


Ich weiß das das nicht der beste Weg ist, sondern ein Umgehen der richtigen Lösung, aber der Flügel muss fertig werden. Und wenn ich iwann mal Muse habe kann ich den Steg immer noch ausbauen :-)


Danke für euren Einschätzungen !
 
Erinnert mich an den Spruch: "Meister, das Werkstück ist fertig! Soll ich es noch anstreichen oder gleich weg werfen?"
Was für ein Instrument hast Du denn kaputt renoviert? Marke / Alter? Was genau hast Du restauriert?

LG
Michael
 
Hallo,

Es ist ein Flügel von F. Dörner. Bj 1854. Renoviert/Restauriert: Alles: diverse Risse im Boden, Mechanik, Optik..... - Das Instrument war ne Arche :-/

Nur eben auf den Stegdruck habe ich keine Acht gegeben.

LG Maxime
 
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Hallo,

Es ist ein Flügel von F. Dörner. Bj 1854. Renoviert/Restauriert: Alles: diverse Risse im Boden, Mechanik, Optik..... - Das Instrument war ne Arche :-/

Nur eben auf den Stegdruck habe ich keine Acht gegeben.

LG Maxime
Hallo Maxime,

Das wäre aber schon wichtig gewesen. Manche Instrumente werden genau deshalb zerlegt...
Kannst Fotos einstellen?

LG
Michael
 
Hallo Michael,
glaub bloß nicht dass mich das nicht genug ärgert! Das Teil macht ständig NUR Probleme, deshalb habe ich momentan auch keine Lust mehr mich damit zu beschäftigen, es soll aber eben spielen. Weswegen ich mich entscheiden würde etwas zu schummeln.
Von was genau wollt ihr denn Bilder haben ?!
 
Du wolltest eine Beurteilung wie Du den fehlenden Druck korrigieren kannst:

"2) Zwischen Anhang und Steg einen Messingstab einbringen, den ich an den Gussplattenspreizen nach oben abstütze."

Zum besseren Verständnis sind dazu Fotos gut...

LG
Michael
 
Hallo Michael,
ich habe nun ein bereits gemachtes Foto mit Paint bearbeitet. die orangenen Striche sollen die Stäbe anzeigen, die die Saite nach dem Steg nach unten drücken. Er wird dann einfach unter die Plattenspreizen geschoben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm...
Also erstens handelt es sich bei dem Stück nicht um eine Gussplatte, sondern um eine schmiedeeiserne Konstruktion. Das hat mich gleich zu Beginn mal stutzig gemacht. Du hast hier die Möglichkeit, die Saiten zu entspannen und die Stützbolzen der Platte tiefer zu setzen. Schmiedeeisen ist da recht verzeihend... Mach das aber nur, wenn der Boden Wölbung hat. Sonst bekommst du keinen Druck sondern einen hängenden Resonanzboden. Wie ich sehe, fehlen da doch Saiten? War die Aufnahme vor der Überholung?

LG
Michael

Edit: Was hat denn der Flügel für ne Mechanik? Ich sehe da einen Dämpferrechen, oder verschwimmt das im Foto...
 
Hallo Michael,
Okay, sorry für die falsche Ausdrucksweise. Dann werde ich die Platte absenken. Was meinst du reicht hier ?! 5mm ??
Wenn der Boden keine Wölbung mehr hat habe ich verloren, oder ?! :-)
Das Foto entstand während der Besaitung, mittlerweile sind alle drauf :-)

Der Flügel hat ne englische Stoßzungen-Mechanik, ja das sind Dämpferrechen.
 
Jap ... die Hammerköpfe haben nen Filzkern und nen Leder-Überzug.
sind 3mm besser ??oder eher 2??
 

Mich interessiert die Sache mit den Messingstäben. Versuche mal, mit dem Finger eine einzelne Saite zwischen Anhängestift und Steg runterzudrücken. Wie soll da ein dünner Messingstab ein ganzes Saitenfeld schaffen? Selbst ein sehr dickes Profil dürfte zumindest in der Mitte von der Saitenspannung wieder hochgedrückt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ging mir auch durch den Kopf, Stechbein. Zu mal dann der Stegdruck, falls es funktioniert, an den Rahmenteilen wesentlich höher sein dürfte als in der Mitte des Feldes.
 
Die Idee mit dem Messingstab geht natürlich nicht. Ich finde es sehr schade, dass man bei einem Flügel dieser Art von 1854 keinen Profi dran lässt und das Instrument als Bastelobjekt her nimmt. Selbst wenn der TE den Klavierbauberuf erlernt hat, oder ein Praktikum gemacht hat, so beziehen sich die erlernten Fähigkeiten rein auf die manuell erlernten Tätigkeiten, über deren Qualität ich nicht urteilen kann noch möchte.

Grundlegendes Fachwissen über den Sinn, warum wann was genau gemacht werden muss fehlt offensichtlich und Materialkunde scheint ebenfalls rudimentär ausgeprägt. Das kann man sich in einem Forum auch nicht so nebenbei aneignen.

Meine Empfehlung: Maxime möge sich einen Meister suchen, bei dem man den Umgang mit historischen Instrumenten erlernt und basteln nur an Instrumenten, die jünger als 120 Jahre alt sind, und die es zu Hauf gibt.

LG
Michael
 
Stegdruck vergessen...menno, dann gibt es nur eine Möglichkeit. Beginne von vorn - alles andere ist Pfuscherei.

Viele Grüße

Styx
 
Weswegen ich mich entscheiden würde etwas zu schummeln.

So etwas lese ich nicht sehr gerne - der Kunde hat Anspruch auf ein fachgerecht überholtes Instrument, wenn Du einen Fehler gemacht hast, was jeden Kollegen durchaus einmal passieren kann, dann solltest Du auch diesen Fehler wieder fachgerecht korrigieren - und keine Lust oder so...ja sag mal.........

Viele Grüße

Styx
 

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