Yamaha B1 für Wiedereinsteiger - besser geeignet als B2 und B3 in 16qm Zimmer?

Boschler

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Hi liebes Forum,

Nach langer Überlegung und viel Unzufriedenheit über den Klang teurer Digitalpianos bin ich nun final zu dem Schluss gekommen, dass es für mich an der Zeit ist, ein akustisches Instrument zu kaufen.

Erstmal kurz zu mir:
Ich bin Wiedereinsteiger am Klavier (ein paar Jahre in der Jugend gespielt) und nehme seit Anfang des Jahres 1x/Woche Unterricht.
Derzeit beträgt meine Übungszeit ungefähr 1h / Tag im Schnitt, entsprechend ist mein Lernfortschritt auch relativ passabel bisher.
Aktuell wohne ich noch in einer WG, mein Zimmer ist ungefähr 16qm groß.

Im Klavierladen habe ich sämtliche Digis ausprobiert, hatte selbst auch ein CLP-785 und war aber nicht wirklich glücklich mit dem Klang und Anschlag dieser Geräte.
Der Verkäufer hat mir dann ein Yamaha B1 TC3 gezeigt und das Konzept hat mich wirklich sehr begeistert. Der Klang war sofort deutlich natürlicher und auch wenn gerade das B1 keinen allzu mächtigen Bass hatte, konnte ich mir trotzdem schon vorstellen, diesem über eine längere Zeit gern zuzuhören.
Mein erster Eindruck war auch, dass der nicht so gewaltige Resonanzboden vielleicht bei meiner Zimmergröße sogar ein Vorteil sein könnte.
Ich möchte natürlich nicht für immer in diesem WG-Zimmer leben, aber da ich als Student derzeit noch an meine Großstadt gebunden bin, wird es die nächsten Jahre definitiv bei einer Mietwohnung bleiben und werde keinen riesigen Überaum für das Klavier haben (und Nachbarn wird es leider auch überall geben).

Das B1 TC3 wurde mir jetzt neu für rund 6000€ angeboten.

Das B3 konnte ich auch mal anspielen, die längeren Tasten und der größere Resonanzboden sind natürlich sehr mächtig gewesen im Laden, aber ich war mir dann ziemlich unsicher, ob das meine Nachbarn vertragen können. Das Klavier steht bei mir derzeit in der Mitte des Raums (ich hänge mal ein Bild an mit dem CLP-785, das Akustische soll dann auch dort stehen, mindestens bis mein MB Ende des Jahres auszieht).
Das B2 habe ich nur online gesehen, es ordnet sich ja auch in der räumlichen Größer relativ zwischen B1 und B3 ein, aber hat auch nicht die längeren Tasten (wurde mir gesagt), weshalb der Aufpreis dafür im ersten Moment für mich noch nicht ganz gerechtfertigt wäre.


Meine Frage an euch wäre jetzt:
Denkt ihr das B1 ist ein vernünftiges Instrument, dass mich die nächsten Jahre (sagen wir mal mind. 3-4) vernünftig voranbringen kann?
Oder sollte ich doch eher ein B2 oder B3 anvisieren (jeweils auch mit TC3 oder zumindest SC3)?
Da ich selbst noch (Werk-)Student bin, ist mein Budget natürlich etwas knapper bemessen, die 6000€ könnte ich gerade so noch auf einmal bezahlen, alles darüber wahrscheinlich finanzieren.
Vielleicht hat ja auch schon jemand von euch Erfahrungen mit diesen Instrumenten gemacht, würde mich sehr über eure Ideen freuen! :)

Freundliche Grüße,
Boschler


IMG_8717.jpg
 
aber ich war mir dann ziemlich unsicher, ob das meine Nachbarn vertragen können.
Meine Einschätzung dazu: Nachbarn, die sich über das B3 beschweren, beschweren sich auch beim B1. Ein bisschen spielen müssen sie aushalten. Für die restliche Zeit hast du das Silentsystem.

Denkt ihr das B1 ist ein vernünftiges Instrument, dass mich die nächsten Jahre (sagen wir mal mind. 3-4) vernünftig voranbringen kann?
Oder sollte ich doch eher ein B2 oder B3 anvisieren (jeweils auch mit TC3 oder zumindest SC3)?
Ich denke schon, dass du auf dem B1 lernen kannst. Wichtig ist, dass du gerne darauf spielst und nicht beim Hinsetzen schon denkst "was für eine nervige Scheißkiste!"
 
Pauschal gesagt - nein. Das B2 klingt meiner Erfahrung nach schon ein kleines Stück besser, und das wird auch in deinem Zimmer der Fall sein. Der Lautstärkeunterschied ist in dem Fall zu vernachlässigen und wenn einen Nachbarn das B2 stören sollte, wird ihn das B1 auch nicht besänftigen.

Klar, wenn du dir einen Konzertflügel in das Zimmer stellen möchtest, solltest du einige Akustische Maßnahmen betreiben um das klangliche Potenzial einigermaßen nutzen zu können. Aber ein 1,80 Flügel wird auch in deinem Zimmer klanglich spaßiger sein als ein b1, nur vielleicht nicht so sehr wie er eigentlich könnte.

Technisch solide sind die Klaviere der B-Serie alle und gut zum üben auf jeden Fall. Bleibt letztlich nur das Probespielen, persönliches empfinden und das Budget.
 
Den drahtigen Klang der Yamaha B- und P-Serien muss man halt mögen. Qualitativ sind die wie alles von Yamaha ordentlich verarbeitet. Ohne Zweifel kann man damit ordentlich das Klavierspiel erlernen. Wenn du jetzt schon den Unterschied zwischen B1 und B3 deutlich empfindest, dann würde ich nochmal über das B1 gründlich nachdenken …

Mit Kopfhörer ist kein klanglicher Unterschied zu teureren Modellen (SC3 zu SH3) und das TransAcoustic-System TC3/SH3-System ist auch okay, wenngleich es zum akustischen Klavier deutlich abfällt.

Aber: Wenn dich der Lautsprecherklang des CLP-785 nicht begeistert, dann wird es das TC3/TA3-System wohl auch nicht tun.

Wenn du wirklich ernsthaft und konsequent spielst, dann würde dir ja ein Instrument der U- oder YUS-Reihe ans Herz legen. Wenn du meinst, dass ein großes Instrument lauter wäre als ein kleineres oder dir die Optik des 130-cm-Kastens vor der Nase einfach nicht gefällt und du dafür auf einen klareren Bass verzichten willst, dann halt ein U1 oder YUS1. Die klingen schon ganz anders, insbesondere die YUS-Reihe gefällt europäischen Ohren.

Klar kosten die mehr, aber sie klingen auch nach genausoviel mehr. Eine Kaufmiete kann momentane finanzielle Engpässe eventuell überbrücken und Angst vor einer teuren Fehlentscheidung entschärfen.

Mein Rat: Zeit lassen und viel vergleichen!

Jeder Umstieg bedeutet auch einen Verlust, wenn du deinem Hobby treu bleibst lieber gleich nachhaltiger investieren. Ein Klavier ist auch nicht ganz leicht verkauft, das macht auch Umstände.

Wenn ich nach gebrauchten YUS1 mit SH suche finde ich dieses hier um gut 10.000 Euro mit SH2 (also nur Kopfhörer-Betrieb):


Das würde ich mir mal ansehen, wenn Karlsruhe nicht ganz weit weg ist. Der Unterschied zwischen SH2 und SH3 ist recht überschaubar (Bösendorfer-Sound ist nicht binaural verfügbar, andere Abtastung der Klaviatur optisch vs. magnetisch).
 
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Hallo, danke für eure vielen Antworten!
Ich war gerade nochmal im Klavierladen und habe die Instrumente gegeneinander verglichen.
Sowohl der Anschlag aufgrund der längeren Tasten als auch der Klang waren beim B3 für mich deutlich überlegen.

@Austro-Diesel Das Angebot vom YUS sieht wirklich verlockend aus, aber leider ist Karlsruhe wirklich einmal genau auf der anderen Seite von Deutschland (wohne in Leipzig) und ich wollte mein erstes Klavier gern im lokalen Handel hier bei mir vor der Tür kaufen, ich dachte das macht auch mal potenzielle Probleme leichter lösbar, weil ich dann auch direkt einen guten Draht zur Klavierwerkstatt habe und mir der Service bei den hauseigenen Instrumenten günstiger angeboten wird. Außerdem fand ich das TC3 System tatsächlich eine coole Sache, weil ich dann auch mal leiser über den Resonanzboden spielen kann (auch wenn es dann wie richtig angemerkt nicht mehr so genial klingt) und auch das Layering von digitalem und akustischem Klang war für mich recht interessant war, auch wenn das sicherlich nicht übermäßig oft zum Einsatz kommt. Vom reinen Klavierklang wäre das aber ganz sicher nochmal ein spürbares Upgrade, aber ich denke das B3 macht vom Klang jetzt wirklich schon was her und macht verdammt viel Spaß beim Spielen und das ist neu immer noch günstiger als das YUS1.


Letztendlich habe ich mich jetzt entschieden, da ich mittlerweile schon locker 5-6x die Klaviere probegespielt habe.
Es wird für mich jetzt das B3 TC3 und ich denke damit werde ich viele Jahre ziemlich glücklich sein.
Habe es für 9000€ kaufen können und es wird in 2 Wochen angeliefert :)

Jetzt bin ich tatsächlich ziemlich aufgeregt haha.
 
Das ging ja jetzt fix. Wenn ich daran denke, wie lange wir uns da gequält haben … :007:

Viel Freude mit dem Instrument! Auf jeden Fall war das nicht die schlechteste Entscheidung.
 
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Das ging ja jetzt fix. Wenn ich daran denke, wie lange wir uns da gequält haben … :007:

Viel Freude mit dem Instrument! Auf jeden Fall war das nicht die schlechteste Entscheidung.

Danke! :-)

Das kann ich gut nachvollziehen, mich quält das jetzt auch schon eine ganze Weile, aber ich dachte nach dem x-ten Besuch im Klavierladen muss ich mal auf mein Bauchgefühl hören und es einfach machen.

Am Ende macht ja das eigentliche Spielen den Spaß aus und ich war mir dann sehr sicher, dass das B3 meine Ohren noch eine lange Zeit glücklich machen wird und mich in meinen Fortschritten nicht beschneiden wird - alles darüber habe ich jetzt erstmal unter Luxus verbucht.
Welche klanglichen und spielerischen Präferenzen ich dann als weiterentwickelter Pianist haben werde, kann ich jetzt eh noch nicht so wirklich einschätzen, aber bis es soweit ist habe ich meinen Master in der Tasche und kann dann deutlich finanziell entkoppelter meine Entscheidung treffen :)

Man kommt da echt schnell in einen Sog, bei dem man sich immer wieder denkt "Wenn ich jetzt nochmal 2000 Euro mehr ausgebe, dann ..." und eigentlich war schon das 6000 Euro Klavier über meinem ursprünglichen Limit gewesen. Und bei 10000€+ ist man ja dann wirklich schon bei kleinen Flügeln langsam, die klingen dann bestimmt auch nochmal toller und spielen sich besser, aber auch da ist man ja erst gaaaanz am Anfang des Spektrums.

Kein günstiges Hobby das Klavierspiel auf jeden Fall!

Edit:
Eigentlich ging meine Reise los, als ich ca. Mitte März den Verkäufer nach einem soliden E-Piano bis 3000 Euro gefragt habe.
Heute meinte er auch schon grinsend zu mir, dass ich bei meinem nächsten Besuch dann ganz sicher nach einem Flügel suchen werde.
 
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Alles richtig gemacht! Viel Freude!
 

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