Leider ist dieser Workshop im letzten Juni eingeschlafen... wer von euch hat die Sonate weiter verfolgt, bzw. seid ihr noch damit beschäftigt? Ich würde den Workshop nämlich gerne ein bisschen wiederbeleben, falls Interesse besteht. Ich hatte die Sonate mangels Zeit im letzten Juli erst einmal aus der Hand gelegt, aber dann vor ca. 3 Wochen wieder begonnen mich damit auseinanderzusetzen.
Auch die anderen Threads die zum Workshop gehören dürfen natürlich gerne wiederbelebt werden (wenn ich selbst das nicht sowieso mache). Zunächst habe ich aber mal noch einen "Nachtrag" zu den Girlanden. Und zwar zur Fingersatzfrage bei den allerersten Girlanden im Satz...
Ich habe die Fingersätze mittlerweile ein paarmal geändert und einiges ausprobiert, aber mein aktueller Stand ist unten im Bild angehängt, und zwar der rote Fingersatz.
Die grünen Fingersätze im 1. Takt (die parallel natürlich auch im 3. Takt gelten) sind ein Vorgänger-Fingersatz, den ich eine Weile lang geübt hatte, aber danach bin ich zum roten Fingersatz zurück gegangen.
Ein paar Erklärungen möchte ich auch bieten, warum ich diesen Fingersatz nehme:
Allgemein möchte ich diese Girlanden nur mit sehr sehr wenig Pedal spielen, insbesondere in den ersten fünf Takten will ich eigentlich gar kein Pedal nehmen (höchstens ganz leicht und kurz getupft auf die Achtel im Bass - aber die Pausen in der linken Hand möchte ich als echte Pausen haben, die nicht in einem Pedalnachklang untergehen). Erst ab dem 6. oder spätestens 7. Takt möchte ich dann nach und nach (mehr) Pedal dazunehmen um das crescendo zu unterstreichen.
Bei den Abwärtsbewegungen im 1. und 3. Takt habe ich zunächst den roten Fingersatz gespielt, aber irgendwie klang alles unrund und ich bin zunächst nicht darauf gekommen wieso, bis mir klar geworden ist, dass sich meine Gesamtkombination aus Arm/Handgelenk/Hand sehr ungeschickt bewegt hat. Das lag daran, dass ich versucht habe den kompletten nächsttiefer liegenden "Akkord" as-c-es mit den Fingern 1-2-3 vorzubereiten, sobald ich mit dem Daumen das jeweilige as angeschlagen hatte. Das heißt ich hatte unbewusst versucht den Daumen unnötigerweise schnell weit nach links zu bekommen, obwohl der dritte Finger noch nicht mal wirklich auf seinem Zielton angekommen war. Entsprechend habe ich die Hand in sich gestreckt und dadurch dann eine Gegenbewegung im Handgelenk ausgelöst. Das Handgelenk an sich wollte/sollte sich gegen den Uhrzeigersinn drehen, aber durch die Daumenstreckung habe ich das quasi im Uhrzeigersinn ausgebremst.
Das alles war mir aber zunächst nicht klar. Irgendwann ist mir aber aufgefallen, dass die Hand mit 1-2-4 bequemer auf as-c-es liegt als mit 1-2-3. Die Hand ist hierbei in sich runder. Also habe ich das dann auf 4-2-4-1--4-2-4-1-.... umgeübt (grüner Fingersatz im Notenbeispiel). Dadurch hat sich dann das eigentliche Problem in meinem Handgelenk irgendwie von selbst behoben, ich vermute weil der Übersatz des Ringfingers über den Daumen einen weiteren Weg und damit größere Drehung im Handgelenk benötigt hat wie der Übersatz des Mittelfingers über den Daumen.
Nachdem ich diese Abwärtsbewegung mit 4-2-4-1-... eine Weile lang geübt hatte und das locker von der Hand ging, war das leggiero aber dann irgendwie kein leggiero, und die Zweiunddreisigstel waren etwas unregelmäßig - das bekomme ich mit der 3-2-3-1-... Variante deutlich klangschöner hin, weshalb ich mittlerweile wieder auf 3-2-3-1-..., also den roten Fingersatz zurückgewechselt habe. Ohne den Umweg über den anderen Fingersatz wäre ich aber wohl gar nicht so weit gekommen, das in dieser Form gleichmäßig spielen zu können. Die Lehre für mich: Manchmal hat man zwar einen "richtigen" Fingersatz, aber spielt mit diesem trotzdem nicht richtig, weil der Arm oder das Handgelenk oder irgendetwas anderes sich falsch bewegt. Dann kann ein Umweg über einen anderen Fingersatz (den man später dann aber gar nicht benutzt) das Problem lösen.
Im 5. Takt bin ich aber bei 4-2-4-1-... geblieben, weil das dort für mich gut zu liegen scheint.
Bei den Aufwärtsbewegungen (2., 4. und 6. Takt, sowie Zählzeit 1 im 1. und 3. Takt) hatte ich ursprünglich auf jeder Zählzeit 1-3-2-3-5-3-2-3 genommen, aber dabei bemerkt, dass sich mein Arm stellenweise ruckartig nach rechts bewegt, während mein Arm sich sehr gleichmäßig bewegt, wenn ich 1-4-2-3-5-3-2-3-... nehme. Im 7. Takt ("Takt 18") nehme ich aber ebenfalls 1-3-2-3-5-3-2-3, was daran liegt, dass sich da der Arm nicht mehr flüssig weiterbewegen muss und 1-3-2-3-5-3-2-3 sich von der Lage der Finger etwas runder spielen lässt.
Zu den blau eingekringelten Fingersätzen: Das sind die Fingersätze, die ich eventuell nochmal ändern möchte, aber mir noch nicht sicher bin.
- Der 1. Finger ganz zum Anfang gefällt mir nicht, da der den sinnvolen Übergang der Linie aus dem Takt davor erschwert.
- Die 4. Finger im 2., 4. und 6. Takt sind wie oben beschrieben einer flüssigen Armbewegung geschuldet. Da der Arm sich jetzt aber richtig zu bewegen scheint, wechsle ich da eventuell auch wieder auf den 3. Finger zurück, weil mir das wie bei der Abwärtsbewegung das leggiero erleichtern könnte.
- Die Kombination 1-4 ganz am Ende des 8. Taktes habe ich vorerst so übernommen wie gedruckt, aber eigentlich halte ich das nicht für nötig, weil ich danach sowieso kurz absetze bevor ich den nächsten Takt spiele und somit auch mit dem 5. Finger in den nächsten Takt "springen" könnte.
Ich hoffe ihr könnt meine Erläuterungen nachvollziehen. Kommentare, Verbesserungsvorschläge oder andere Anregungen sind gerne erwünscht - ich bin hier bei dieser Sonate absoluter Autodidakt.