Wohnsituation - Akustisch vs. Digital vs. Hybrid

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vortex

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25. Dez. 2019
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Hallo zusammen,

ich bräuchte mal euren Rat:

folgende Ausgangssituation:
- Eigentumswohnung (OG) vorhanden, mit 2 weiteren Eigentümern (EG und DG)
- Späteinsteiger (Ü40), jetzt Spielerfahrung 5-6 Jahre
- Klavierlehrer vorhanden, ich übe dort auf einem Flügel
- Aktuelles Instrument zu Hause: Yamaha CLP-745

Ich bin mit dem Instrument eigentlich voll zufrieden, eigentlich...

Über Kopfhörer klingen die Samples (die M.E. wirklich gut sind), alle super. Allerdings fehlt mir der Charakter/Dynamik eines akustischen Klaviers, wenn ich den Ton über die LS ausgebe.
Was mir noch wichtiger ist: das Spielgefühl eines akustischen Klaviers, mit all seiner Mechanik.

Da ich/wir in einer ETW wohnen, ist das natürlich so eine Sache mit dem akustischen Klavier. Ich hatte mal eins im Wohnzimmer stehen (Feurich 110 von 1966, geprüft, reguliert und gestimmt), das war - zumindest nach meinem Empfinden - wirklich gut. Aufgrund der Lautstärke haben wir das Klavier dann zu den Schwiegereltern (Haus) verfrachtet. Dort wird es ab und an auch von mir gespielt.

Ich bin nun am überlegen, ob ich nicht irgendwie doch wieder auf ein akustisches Klavier oder eine höherwertige Alternative zurückgreifen sollte und hätte mehrere Optionen.
Die Frage aller Fragen ist natürlich: wie viel ich ausgeben will/kann: ich sage mal: 5.000-7.000 EUR.

A) Zusätzlich zum CLP-745 ein (kleineres?) akustisches Klavier.
Das Problem: es ist eigentlich kein Platz mehr für ein weiteres Instrument vorhanden, da die Orgel meiner Frau noch im Wohnzimmer steht.

B) Das CLP-745 verkaufen und ein hochwertiges Hybrid Piano, mit Hammermechanik (ich denke da an das Yamaha NU1X) kaufen

C) Ein Silent Piano kaufen (z.B. Yamaha B2 SC2, B3 SC2 o.ä.)

Ich könnte auch das Feurich wieder zurückholen, hinstellen und ein Silent-System nachrüsten.
Was ich aber so gelesen habe, soll das nicht wirklich eine gute Lösung sein, da

1. teuer (Nachrüstpreis: 2.000 EU...) und
2. ein bereits ab Werk verbautes System wesentlich besser sein soll (Klang etc.)

Abends möchte ich schon etwas leiser bzw. lautlos spielen. Ab und an (z.b. tagsüber o.ä. ) möchte ich doch schon "normal" spielen.

Was meint ihr?

Viele Grüße
 
Hallo vortex,

du hast dir die Antwort doch schon quasi selber gegeben: Du möchtest das Spielgefühl eines akustischen Pianos nicht missen, abends dennoch leiser oder lautlos spielen. Ich selber habe als Digi das CA99, speile aber zu 90% auf meinem GL30. Das Digi ist und bleibt ein Kompromiss.
In deinem Fall also Option C).

Viele Grüße
Michael
 
B) Das CLP-745 verkaufen und ein hochwertiges Hybrid Piano, mit Hammermechanik (ich denke da an das Yamaha NU1X) kaufen
Damit hast Du Dir die Antwort schon selbst gegeben, finde ich. Die Hybrid-Pianos heutzutage sind so großartig, dass man da fast alles hat, was man sich nur wünschen kann. Neben Yamaha gibt es da auch die sehr guten Instrumente von Kawai, das NV5 und das NV10 (je nachdem, ob Du lieber eine Klaviermechanik oder eine Flügelmechanik spielen möchtest) und andere.
Ich persönlich bin sehr glücklich mit meinem VPC1, das eine sehr gute Tastatur darstellt, und der Software Pianoteq, die mit den entsprechenden Lautsprechern, die ich mir dazugekauft habe, das ganze Haus erzittern lässt, wenn ich richtig loslege beim Spielen. :001: Für mich ein nahezu echtes Klaviergefühl. Aber das ist trotzdem wieder eine andere Welt.
 
Ein Hybrid klingt über die Lautsprecher halt wie ein Hybrid und nicht wie ein Klavier/Flügel.
Silent von Yamaha oder Kawai ist die beste Wahl.
 
Hi,

vielen Dank für eure Ratschläge, das hilft mir sehr.

Ich hatte mich ja auch schon über das Hybrid NU1X informiert (eigentlich ja auch ein Digitalpiano). Was mich hier nur nachdenklich macht ist die Nachhaltigkeit hinsichltich der verbauten Elektronik. Die ist doch spätestens in 5-10 Jahren überholt oder defekt oder was auch immer. Ob eine Reparatur dann noch möglich ist (Ersatzteile etc.) ist fraglich. Hier punktet natürlich das akustsiche Klavier.

Bei einem Silent ist auch Elektroinik verbaut, aber man hat ja immerhin noch den "akustischen Teil" des Klaviers.

Wie steht ihr eigentlich zu den Silent-Nachrüstlösungen in akustischen Klavieren?
Falls für mich sowas in Betracht käme, dann nur ein absolut hochwertiges; auf gleichem Niveau wie die werksseitig verbauten in den Yamahas/Kawais.
Was wäre hier die Referenz?

Zu den Silent Pianos: was wäre denn hier empfehlenwert Yamaha/Kawai?
Bisher habe ich mich noch nocht genau mit Kawai beschäftigt, kenne nur die K-200 Serie, und die Reviews von den Yamahas.
Das B1 CS2 soll wohl doch nur ein Einsteiger-Silent sein, mit gutem, aber nicht überragendem Klang. Wie verhält sich hier das B2 SC2?
Das B3 CS2 ist budgettechnisch "out of range", ebenso die U1-Serie, mit dem (besseren) SH2 verbauten System.

Viele Grüße
 
Was mich hier nur nachdenklich macht ist die Nachhaltigkeit hinsichltich der verbauten Elektronik. Die ist doch spätestens in 5-10 Jahren überholt oder defekt oder was auch immer. Ob eine Reparatur dann noch möglich ist (Ersatzteile etc.) ist fraglich. Hier punktet natürlich das akustsiche Klavier.

Bei einem Silent ist auch Elektroinik verbaut, aber man hat ja immerhin noch den "akustischen Teil" des Klaviers.
Bei einem Silent ist die gleiche Elektronik verbaut (also nicht ganz exakt, aber das Grundkonzept ist das gleiche) wie bei einem Hybrid. Wenn du spielen willst, ohne dass es die Nachbarn mitbekommen, kommst du um Elektronik nicht herum. Die Lebenserwartung dieser Systeme liegt aber schon höher als 10 Jahre.

Wie steht ihr eigentlich zu den Silent-Nachrüstlösungen in akustischen Klavieren?
Dazu gibt es zB diesen Thread:
https://www.clavio.de/threads/bitte-um-meinung-bzgl-piano-upgrade-mit-silent.29979/
 
@vortex, hast Du meinen Faden zum Thema schon gesehen?
Ich würde auch ein Silent Klavier empfehlen.
Hi,

ja, vielen Dank für den ausführlichen Erfahrungsbericht.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das U1 SH2 ein richtig gutes Intrsument ist; leider spielt das preislich in einer anderen Liga.
Frage mich - wenn es ein Silet piano wird - inwieweit ich dann Abstriche machen muss. Ich dachte so eher an das B2 SC2.

Wenn ich aber jetzt mal zusammenfasse, so scheint die Option "hochwertiges Klavier + Nachrüstung Silent-Funktion" nicht so gut anzukommen.
Dann eher ein Silent mit werksseitig ausgestattetem System.

Wenn es ein Silent werden sollte, würden mich dann noch Vergleiche/Erfahrungswerte zum z.B. NU1X interessieren.

Viele Grüße
 
Ein (neues) Silent-Klavier für max. 7000 wird Dich, da Du mal das Feurich hattest, mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht befriedigen, aber das muss Du ausprobieren.

Ich plädierte für das Feurich plus das bisherige Digitalpiano. Wegen des Platzes hier eine Anregung:


Nimm Dir Zeit für Planung und Entscheidung!

LG

TJ
Hi,

die Idee ist schon gut, allerdings in meinem Fall (fast nicht) umsetzbar/sinnvoll.
Das CLP ist ca. 91 cm hoch und 1,42 breit. Ich bräuchte also einen Tisch der mind. 92 cm hoch ist. Zudem müsste man das Clavinova jedes Mal rausziehen…
Dass der Tisch dann noch als Arbeitsplatz genutzt werden kann wage ich zu bezweifeln…

Viele Grüße
 

Wenn es ein Silent werden sollte, würden mich dann noch Vergleiche/Erfahrungswerte zum z.B. NU1X interessieren.
Ich habe ein NU1X und bin gluecklich und zufrieden damit.
Ja, freilich, lieber haette ich ein akustisches Klavier und noch viel lieber einen Fluegel, aber aufgrund meiner Wohnsituation und dazugehoerenden Mitmenschen geht das halt einfach nicht. Ich liebe mein Instrument trotzdem ... fuer das, was es ist und was es mir schenkt.

Erst kuerzlich hatte ich mir ein Tutorial des ital. Pianisten Roberto Prosseda angeschaut, es ging um den 1. Satz der Mondscheinsonate. Am Schluss, nach dem kompletten Durchspiel auf einem Fluegel, sagte er: "Es ist klar, dass man hierzu auch ein gutes Klavier braucht, aber ich versichere Euch, dass der Wille noch viel mehr zaehlt. Jedes Klavier wird ein sehr gutes, wenn nur die richtige Intention vorhanden ist."
 
Frage mich - wenn es ein Silet piano wird - inwieweit ich dann Abstriche machen muss. Ich dachte so eher an das B2 SC2.
Ich vermute, da wirst Du im Vergleich zum Clavinova vom Silent-Klang des B2 unterwältigt sein. Wenn ich mich recht entsinne, hat Dein Clavinova die binauralen Samples. Die haben mich wirklich beeindruckt.... Ich glaube, das NU1X hat die nicht....
Wenn ich aber jetzt mal zusammenfasse, so scheint die Option "hochwertiges Klavier + Nachrüstung Silent-Funktion" nicht so gut anzukommen.
Wenn 7.000€ die Budgetobergrenze ist, bleiben 5.000€ für das Klavier ohne Silent. Das ist viel Geld, aber vielleicht für "hochwertig" auch gebraucht nicht genug.
Dann eher ein Silent mit werksseitig ausgestattetem System.
Dann bleiben Dir nur die relativ kleinen Einsteigerinstrumente von Yamaha oder Kawai, wenn es in Deinem Budgetrahmen bleiben muss.

Mein Eindruck: Du würdest ein Provisorium gegen ein anderes eintauschen. Ob das die Zufriedenheit steigert, ist unklar. Ich würde warten, bis sich das Budget und/oder die Wohnverhältnisse ändern.
 
My2cents:

- das Feurich wiederholen bevor ein neues "Billig" Klavier mit silent option für gar nicht so wenig Geld gekauft wird
- Das CLP verkaufen und ein kleines Stagepiano anschaffen! (P125, XP30+, das neue Kawai ES120, das übliche halt...)

Für das übrige gebliebene Geld kann man sich ein super "Schreibtischmöbel" Kombination für das kleine Stagepiano bauen (lassen) wie oben angedeutet und eins, zwei schöne VST Instrumente anschaffen (oder Ravenscroft / Pure für Ipad/Phone wenn kein PC in der Nähe)
 
Ich vermute, da wirst Du im Vergleich zum Clavinova vom Silent-Klang des B2 unterwältigt sein. Wenn ich mich recht entsinne, hat Dein Clavinova die binauralen Samples. Die haben mich wirklich beeindruckt.... Ich glaube, das NU1X hat die nicht....

Wenn 7.000€ die Budgetobergrenze ist, bleiben 5.000€ für das Klavier ohne Silent. Das ist viel Geld, aber vielleicht für "hochwertig" auch gebraucht nicht genug.

Dann bleiben Dir nur die relativ kleinen Einsteigerinstrumente von Yamaha oder Kawai, wenn es in Deinem Budgetrahmen bleiben muss.

Mein Eindruck: Du würdest ein Provisorium gegen ein anderes eintauschen. Ob das die Zufriedenheit steigert, ist unklar. Ich würde warten, bis sich das Budget und/oder die Wohnverhältnisse ändern.

Hi,

sicher, dass das NU1X keine binauralen Samples hat?
Das CLP-745 hat diese sicherlich (voices CFX Flügel und den Bösendorfer).

Für 5.00 EUR sollte doch eigentlich ein gutes gebrauchtes Klavier zu fiden sein (falls ich diese Option überhaupt in Betracht ziehe) ?
Klar, Budget kann man immer noch erhöhen, doch wenn man sich keine Grenze setzt, dann kann man auch gleich das Luxusmodell holen :)
Die Wohnsituation wird sich nicht ändern bei mir.
 
My2cents:

- das Feurich wiederholen bevor ein neues "Billig" Klavier mit silent option für gar nicht so wenig Geld gekauft wird
- Das CLP verkaufen und ein kleines Stagepiano anschaffen! (P125, XP30+, das neue Kawai ES120, das übliche halt...)

Für das übrige gebliebene Geld kann man sich ein super "Schreibtischmöbel" Kombination für das kleine Stagepiano bauen (lassen) wie oben angedeutet und eins, zwei schöne VST Instrumente anschaffen (oder Ravenscroft / Pure für Ipad/Phone wenn kein PC in der Nähe)
Das war ja initial auch eine meiner Optionen. Ich bin mir allerdings fast sicher, dass das Stagepiano dann wesentlich schlechter sein wird als mein (m.E. sehr gutes) CLP-745... Das Feurich zurückholen wäre kein Problem. Wenn es dann noch einen sehr guten (!) Nachrüstsatz gäbe (mit sehr guten Samples), dann bräuchte ich kein zusätzliches Stagepiano/Digitalpiano. Und das wäre dann auch die günstigste Lösung: ich könnte das CLP verkaufen und für den Verkauspreis das Silent einbauen lassen. Nur habe ich keine Ahnung/Erfahrung, welches System auch wirklich gut - quasi konkurrenzlos - ist. Es gibt ja auf dem Markt mittlerweile so viele (Feurich, adSilent, Kioshi etc..)
 
In ein 60 Jahre altes Feurich Modell 110 ein drittklassiges Nachrüst-Silent ( vergleichbar zu Yamaha/Kawai gibt es keine ) einbauen - keine gute Idee.
 
Ich vermute, da wirst Du im Vergleich zum Clavinova vom Silent-Klang des B2 unterwältigt sein. Wenn ich mich recht entsinne, hat Dein Clavinova die binauralen Samples. Die haben mich wirklich beeindruckt.... Ich glaube, das NU1X hat die nicht....
Das binaurale Sampling hatte Yamaha zu allererst in den Silent-Klavieren, noch vor den Clavinoas. Und das NU1X hat das ebenfalls.
 
Ich habe ja sowohl ein akustisches Piano mit Silent im Wohnzimmer als auch ein kleines E-Piano Yamaha P-125 im Arbeitszimmer . Ich empfehle ebenfalls, in dieser Situation das Geld in ein Instrument zu stecken, und zwar in ein Akustisches - unbedingt mit Silent, und zwar werkseitig verbaut. Wegen Silent: Klappern tut auch das E Piano. Nachteil akust. Piano : Serviceaufwand mit Stimmen. Genügend Feuchtigkeit im Winter. Verärgerung über die Micro Kratzer nach Wischen mit nem nebelfeuchten Microfasertuch etc pp.
 

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