Wo gibt es schöne, in Leinen gebundene Ausgaben?

Fips7

Fips7

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16. Feb. 2009
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Hallo miteinander,

ich denke momentan daran, mit dem Kauf einer ganzen Reihe von Noten als gebundene Ausgaben zu beginnen, so dass ich nach und nach das wichtigste zusammen habe. Bis jetzt habe ich vieles nur als PDF-Dateien und das ist auf die Dauer doch nicht so ideal. Ich habe nun nachgeforscht und bin dabei immer wieder und hauptsächlich auf den Henle-Verlag gestoßen. Henle scheint der einzige Verlag zu sein, der eine wirklich breite Palette in Leinen gebundener Notenausgaben herstellt und anbietet.

Nun gibt es aber folgendes Problem. Alle Ausgaben von Henle sind in der gleichen Farbe, egal um welchen Komponisten es sich handelt. Immer das gleiche grau mit der dunkelblauen Schrift. Für diese Gleichförmigkeit sollte man die Verantwortlichen eigentlich... ich sag jetzt lieber nichts. Im Regal sieht das einfach nicht schön aus, wenn alles grau ist.

Von meiner Großmutter habe ich einige alte Notenausgaben in gebundener Form geerbt, die farblich verschieden und wunderschön sind (leider sind sie schon etwas ramponiert). Chopin ist z.B. orange-braun, Schubert ist grün... Diese alten Ausgaben sind vom C.F.Peters-Verlag, aber der scheint heute keine gebundenen Ausgaben mehr herzustellen. Ich hab im Internet zumindest nichts gefunden.

Hat jemand von euch einen Tipp? Oder weiß jemand, ob irgendwo noch (oder wieder) schöne, farbige Ausgaben angeboten werden?

Viele Grüße von
Fips
 
Hallo Fips7,

ich kann gut verstehen, dass du leinengebundene Ausgaben haben möchtest und schätzt.

Ich habe selbst noch nie Notenwerke in dieser Qualität besessen und war daher sehr erstaunt, als ich mir hier im Clavio Shop Chopin-Präludien bestellt habe und es kam ein solch prachtvolles Exemplar vom Henle-Verlag mit der Aufschrift "Urtext" an.

Ich dachte sogleich: "Dafür musst du sofort einen Schutzumschlag besorgen". Die Farbe des Einbands war mir dabei realtiv egal. Dennoch, wenn man mehrere solcher Werke hat, könnte man vielleicht durch unterschiedlich farbliche Kennzeichnungen auf dem Buchrücken (unterschiedlich farbliche Klarsichteinbände sähen ja zu sehr nach Schulbuch oder öffentlicher Bücherei aus) KLarheit und Übersichtlichkeit schaffen.

Am Rande:

Für mich gehört der Chopin-Urtext der Präludien zu den pianistischen Kronjuwelen, an die ich mich erst mal nicht herantrauen werde.

Ich werde sie schön (in helle) Klarsichtfolie eingebunden in mein Archiv stellen und mich vorerst mit "Chopin - leichte Stücke und Tänze" aus dem Bärenreiter-Verlag befassen:D.

Liebe Grüße

Debbie digitalis
 
Dir wird wohl nichts anderes übrigbleiben als nach einem seriösen Buchbinder Ausschau zu halten. Du mußt allerdings mit 35 € pro Einband (mit Titel- und Rückenprägung evtl. noch teurer) rechnen. Vielleicht kannst Du ja Mengenrabatt aushandeln. Frag doch mal in der Städtischen Bücherei oder der Uni-Biliothek nach, wo die ihre Bücher binden lassen...

:( Wenn selbst du nichts weißt, Wolfgang, dann sieht's wohl schelcht aus...

35.- EUR ist natürlich happig. Aber machen wir mal auf dieser Grundlage eine Beispielrechnung auf: Schumann - Klavierwerke, vier Ausgaben vom Henle-Verlag.

Klavierwerke I
  • Papier: 26,50 EUR
  • Leinen: 40.- EUR
Preisunterschied: 13,50 EUR
Mehrkosten bei nachträglicher Bindung: 35 - 13,50 = 21,50 EUR


Klavierwerke II
  • Papier: 31,50 EUR
  • Leinen: 48.- EUR
Preisunterschied: 16,50 EUR
Mehrkosten bei nachträglicher Bindung: 35 - 16,50 = 18,50 EUR


Klavierwerke III
  • Papier: 33,50 EUR
  • Leinen: 51.- EUR
Preisunterschied: 17,50 EUR
Mehrkosten bei nachträglicher Bindung: 35 - 17,50 = 17,50 EUR


Klavierwerke IV
  • Papier: 36.- EUR
  • Leinen: 54.- EUR
Preisunterschied: 18.- EUR
Mehrkosten bei nachträglicher Bindung: 35 - 18 = 17.- EUR



Alle vier Ausgaben zusammen
  • Papier: 127,50 EUR
  • Leinen: 193.- EUR
Preisunterschied: 65,50 EUR
Mehrkosten bei nachträglicher Bindung: 140 - 65,50 = 74,50 EUR



Ich müsste aufs Ganze gesehen also 74,50 EUR mehr bezahlen, wenn ich die vier Papier-Ausgaben für 35.- EUR pro Band nachträglich binden lasse. Darüber müsste ich selbst bei Rabatt-Gewährung erst einmal eingehend mit meinen inneren Instanzen beraten. :?

*seufz*

Grüße von
Fips


PS: Der Henle-Verlag scheint auch der einzige zu sein, der die Schumann'schen Klavierwerke in gesammelter Form herausgibt. Bei den anderen sind das immer nur einzelne Werke oder kleinere Zusammenstellungen.
 
Auch wenn ich Deinen Wunsch vom ästhetischen Standpunkt her gut verstehen kann, muss ich sagen, vom praktischen Standpunkt finde ich die Idee nicht (mehr) so gut.

Dazu muss ich sagen, dass ich in meiner Hochphase auch begonnen hatte alles Mögliche an gebundenen Noten zu kaufen. Ich habe von der Zeit auch nur Henle Ausgaben.

Wenn ich jetzt (wie aktuell) eine Mozart Sonate einstudiere, muss ich immer den kompletten gebundenen Sonatenband mitschleppen. Der ist in etwa so dick wie die kartonierten Ausgaben der Chopin Scherzi, Walzer, Impromptus und Klavierstücke zusammen - (gerade ausprobiert) - und schwerer.

Und da ich meistens nicht nur Noten für die eine Sonate, die ich mal gerade übe, sondern auch noch für andere Stücke mitnehmen möchte, und das ganze möglichst ohne Kleinlaster transportieren möchte ;), muss ich mir immer zweimal überlegen, welche Noten ich jetzt noch mitnehmen kann.
 
Dennoch, wenn man mehrere solcher Werke hat, könnte man vielleicht durch unterschiedlich farbliche Kennzeichnungen auf dem Buchrücken (unterschiedlich farbliche Klarsichteinbände sähen ja zu sehr nach Schulbuch oder öffentlicher Bücherei aus) Klarheit und Übersichtlichkeit schaffen.

Hallo Debbie digitalis,

danke für deine Antwort. Dein Vorschlag wäre eine "Not-Lösung". Ich stelle mir halt vor, dass ich so die Reihe entlang blicke und die unterschiedlichen Farben der Einbände die Grenzen der Komponisten zueinander markieren. :) Ob eine Markierung auf dem Buchrücken das ersetzen kann...? Werde aber mal drüber nachdenken.

Grüße von
Fips
 
Eine andere Option wäre es sich gebrauchte Noten zu kaufen. Wenn sie anständig behandelt wurden, sind sie meistens nicht groß beeinträchtigt und tragen bloß die ein oder andere Notiz. Und günstig sind sie meistens auch :p

lg marcus
 
Auch wenn ich Deinen Wunsch vom ästhetischen Standpunkt her gut verstehen kann, muss ich sagen, vom praktischen Standpunkt finde ich die Idee nicht (mehr) so gut.

Dazu muss ich sagen, dass ich in meiner Hochphase auch begonnen hatte alles Mögliche an gebundenen Noten zu kaufen. Ich habe von der Zeit auch nur Henle Ausgaben.

Wenn ich jetzt (wie aktuell) eine Mozart Sonate einstudiere, muss ich immer den kompletten gebundenen Sonatenband mitschleppen. Der ist in etwa so dick wie die kartonierten Ausgaben der Chopin Scherzi, Walzer, Impromptus und Klavierstücke zusammen - (gerade ausprobiert) - und schwerer.

Und da ich meistens nicht nur Noten für die eine Sonate, die ich mal gerade übe, sondern auch noch für andere Stücke mitnehmen möchte, und das ganze möglichst ohne Kleinlaster transportieren möchte ;), muss ich mir immer zweimal überlegen, welche Noten ich jetzt noch mitnehmen kann.

Hallo Pianoboe,

so habe ich das noch gar nicht gesehen. Die Chopin-Bände haben ja den Vorteil, dass sie per se schon nicht so dick und dadurch leichter sind. Deine Erfahrungen wären ein Argument, doch lieber dünnere Ausgaben zu kaufen. Beim Kauf einzelner Stücke bzw. kleinerer Sammlungen wäre ein nachträgliches Binden auch denkbar. Man könnte dann die Dicke des Bandes selber bestimmen, je nachdem wie viele Stücke man für einen Band zusammenstellt. Aber die Kosten dürften dann explodieren, weil es natürlich auf diese Weise viel mehr Bände werden. Das wäre wirklich ein Liebhaber-Projekt. Da weiß ich nicht, ob meine Ambitionen so weit gehen.

Grüße von
Fips
 
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Es gibt noch ein Argument für nachträgliches Binden beim Buchbinder:

Wenn du (wie ich) schon ein paar Jahrzehnte Noten mit Papierausgabe (in meinem Fall alte DDR-Peters-Noten, Chopin-Walzer und WTK1) besitzt, sammeln sich da schon jede Menge Eintragungen an, die man nicht mehr missen möchte. Zudem ist man gewohnt, an welcher Stelle man umblättern muß.

Da aber nunmal Papierausgaben nicht das ewige Leben haben, habe ich bzgl. WTK1 und Bach-Inventionen die mir nachträglich binden lassen. Da Geburtstagsgeschenk, weiß ich nicht wie teuer.

Dir wird wohl nichts anderes übrigbleiben als nach einem seriösen Buchbinder Ausschau zu halten. Du mußt allerdings mit 35 € pro Einband (mit Titel- und Rückenprägung evtl. noch teurer) rechnen.

In meinem Fall wurde nicht richtig in Leinen gebunden, sondern eine Sparvariante, wodurch sich die Noten nicht mehr so gut umblättern lassen. Will sagen, es gibt verschiedene Arten von Bindung - die Sparvariante, wo nur der Einband verstärkt wird, der Rücken verklebt wird und zusammengehalten wird, wodurch die Seiten sich schlechter aufschlagen, und die teurere Variante, wo die Seiten wie zuvor gut zu blättern sind. Nachträglich muß ich sagen, diese Art des Bindens kann ich nicht empfehlen, wegen des erheblich schlechteren Blätterns, bzw. die Seiten liegen nicht mehr so schön flach beim Aufschlagen.

Ist mit den 35€ wirklich die teurere, "amtliche" Leinenbindung gemeint? Ich dachte, dass wäre sogar noch teurer?
Meine Frau sagte mir nämlich damals, dass diese Leinenbindung erheblich teurer sei, als wenn ich mir die gleichen Noten nochmal in Leinen kaufen würde. Das also nachträgliche richtige Leinenbindung teurer sei als komplett neue Leinenausgabe. Das würde der hier aufgemachten Rechnung widersprechen, daher die bohrende Frage nach der Art der Bindung für 35€...
 
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Das also nachträgliche richtige Leinenbindung teurer sei als komplett neue Leinenausgabe. Das würde der hier aufgemachten Rechnung widersprechen, daher die bohrende Frage nach der Art der Bindung für 35€...

Hallo Mindenblues,

ich verstehe nicht ganz, wieso es der Rechnung widersprechen würde? Wenn ich die vier Schumann-Bände bei Henle als gebundene Ausgaben kaufe, bezahle ich 193.- EUR. Wenn ich sie als Papier-Ausgaben kaufe und für 35.- EUR pro Band nachträglich binden lasse, bezahle ich 74,50 EUR (39%) mehr, also 267,50 EUR. Das ist doch schon erheblich teurer.

Aber wenn 35.- EUR deinem Gefühl nach zu wenig sind für eine gute Bindung, könnte man noch einmal in die Runde fragen, ob jemand schon Erfahrungen gemacht hat und etwas über die Preise sagen kann.

@marcus
Danke für den Tipp, gebrauchte Ausgaben zu kaufen. Ich werde mal schauen, ob ich etwas finde. Allerdings befürchte ich, dass ich auf diese Weise kaum alle Klavierwerke eines Komponisten in derselben Produktreihe (= selbe Farbe des Einbandes) bekomme, sondern dass es eher ein "Flickenteppich" verschiedener Ausgaben werden würde. Aber mal sehen.

Grüße von
Fips
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Fips, meine Frau meinte, dass nachträgliches Leinenbinden beim Buchbinder erheblich teurer sei als komplett Neukauf in Leinen gebunden. Ohne also noch einzurechnen, was die Papierausgabe mal gekostet hat! In deiner Rechnung geht noch der Preis für Papierausgabe mit ein.
Genau habe ich sie nicht nach dem Preis gefragt, aber wenn eine WTK1-Ausgabe in Leinen gebunden, z.B. 45 € kostet, gehe ich davon aus, dass nur alleine die Leinenbindung mindestens 60€ kosten würde. Nach deiner Rechnung müßte man da noch den Preis für neue Papierausgabe dazurechnen.

Der Punkt ist, dass es verschiedene Arten der Bindung gibt. Die weitaus preisgünstigere ist die, dass die Seiten am Rücken miteinander verklebt werden und ein dickerer Pappeinband genommen wird mit Textilrücken o.ä.
So wurde es bei mir gemacht, es lässt sich nicht gut blättern, kann jedem nur dringend davon abraten.

Also mich würde dann schon interessieren, wo man für 35€ eine amtliche Leinenbindung ohne diese Einschränkungen bzgl. blättern, wie es die Billigversion des Bindens hat, in Auftrag geben kann.
 
Hi Mindenblues,

jetzt verstehe ich, was du meinst. Na, das wäre dann endgültig zu teuer für mich. Mir ist gerade eingefallen, dass ich meine Diplomarbeit damals in Leinen habe binden lassen. Jetzt frage ich mich, ob die von dir genannte bessere Bindung in etwa damit vergleichbar ist. Bei der Diplomarbeit wurden die Seiten zwar auch am Rücken zusammengeklebt, aber dann nur an den beiden Rändern quasi aufgehängt (wie bei einem gebundenen Buch). Ich habe es gerade getestet, der Band (ca. 170 Seiten) bleibt auf dem Notenpult ganz gut stehen und die Seiten lassen sich gut umblättern. Ein dünnerer Band bliebe vielleicht noch besser stehen. Diese Bindung hat mich damals (2006) nur ca. 20.- EUR gekostet, wenn ich mich richtig erinnere. Vielleicht wäre es unter diesen Umständen doch erschwinglich, die Noten in Papier gebunden zu kaufen und dann nachträglich binden zu lassen.

Grüße von
Fips
 

Alternativ könnte man auch Schuber verwenden... (natürlich mit der offenen Seite nach hinten) oder hochwertigere Stehsammler... oder man stellt sich ein nettes antikes Legel File Cabinet (mir fällt grad nicht ein, wie das auf dt. heißt, sorry... Aktenschrank vielleicht?) ins Zimmer... :)
 
Niedy, ein Aktenschrank oder Schuber ändert aber nichts am desolaten Zustand von Noten, die schon fast Einzelseiten sind:rolleyes:

Hat jemand eine Adresse anzubieten, wo man Noten zum Binden in Leinen zu solch günstigen Preisen hinschicken kann?

Also, bei mir käme einiges zusammen, für Orgel und Klavier, alte Noten, von denen ich mich aus Gewohnheit nicht trennen mag, die aber schon ziemlich auseinanderfallen...

Wenn ich nur wüßte, dass das Ergebnis vom nachträglichen Binden in Leinen in etwa so gut ist wie ein Neuerwerb in Leinen. Hat da jemand Erfahrungen? Also sowohl mal nachträglich binden lassen, und auch Original-Leinenausgabe? Gibt es Unterschiede beim Blättern?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Probier's mal bei einer Uni in Deiner Nähe... Studenten sind auf's Binden ihrer Masterarbeiten angewiesen und Unis haben da oft ihre eigenen Bindereien oder zumindestens in der Nähe ein Fachgeschäft dafür... und die Preise sind in meiner Erfahrung günstiger als woanders... :)
 

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