Wie verhindert man Panikstellen?

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Beispiel Takt 9 dreistimmige Invention von Bach.

Einen funktionierenden Fingersatz für links, mit dem ich das G' - letzter Ton im Thema - spielen könnte, habe ich nicht gefunden, daher muß es mit rechts gespielt werden - dort findet ja auch noch der Triller statt, der schön leise vor sich hin trillern soll, das G' aus dem Thema muß aber genauso klar herauskommen, wie der Rest des Themas. Im Moment behelfe ich mir damit, den Triller zu beenden, bevor ich das G angeschlagen wird, aber das kann nicht die endgültige Lösung sein.

Kurz und gut: Diese Stelle hat alle Voraussetzungen, beim Vortrag zum Problem zu werden. Wie geht ihr vor, um so etwas zu verhindern?
 
Im Moment behelfe ich mir damit, den Triller zu beenden, bevor ich das G angeschlagen wird, aber das kann nicht die endgültige Lösung sein.

Warum nicht? Ich sehe es nicht als zwingend an, die beiden Zweiunddreißigstel a1-h1 als Trillernachschlag zu interpretieren. Man kann sie ebensogut auftaktig zum folgenden c2 deuten.

Wenn Du aber das übergebundene Sechzehntel h1 in den Triller integrieren willst, solltest Du Dir vorher überlegen, ob Du auf dem letzten Achtel mit der Haupt- oder der Nebennote des Trillers landest. Es kann nämlich hilfreich sein, in solchen Fällen nicht horizontal-linear, sondern vertikal zu denken: "Welchen Doppelgriff muß ich spielen?"
 
Gut zu lesen, daß du meine aktuelle Version - verkürzter Triller als völlig unproblematisch siehst. Ich finde ihn in lang besser aber es geht um ein Vorspiel und da zählt erstmal, daß es "korrekt" ist. Das war jetzt schon eine gute Antipanik-Aktion :)

Das wichtigste gegen Panikstellen ist vielleicht, nichts auf sich beruhen zu lassen aber auch nicht penetrant auf den Tönen herumhämmern in der Hoffnung, daß sie dadurch leichter zu spielen würden.
 
Darf ich fragen, was für ein Vorspiel das genau ist?
Von einer Musikschule ist es ja wohl nicht?
 
Lösung

ich sehe hier, dass es wieder um dieselbe Stelle geht und das Koelnklavier eigentlich alles gesagt hat.
 
Eigentlich ist die Stelle nur ein Beispiel. Das Thema soll eher behandeln, wie man mit problematischen Stellen umgeht, an denen man sich die Zähne ausbeißt (hier wird es wohl abgewendet) und dann Jahre später dort noch stockt, weil man denkt, gleich kommt wieder der Fehler. Ich habe viele solcher Stellen gefunden, als ich endlich wieder angefangen hatte, Klavier zu spielen - alle über 25 Jahre alt!
 
Ganz langsam das Stück durchspielen. Wenn man bei einer Stelle noch langsamer wird, diese üben, bis man sie in dem Tempo kann. Dann wieder das ganze Stück üben, langsam das Tempo steigern, wenns zu schnell ist, Tempo wieder zurücknehmen.
 
Hacon, es geht bei dem Vorspiel um einen Eignungstest für einen Orgellehrgang, der auf die C-Ausbildung vorbereiten kann.
 
kann lang dauern

Ganz langsam das Stück durchspielen. Wenn man bei einer Stelle noch langsamer wird, diese üben, bis man sie in dem Tempo kann. Dann wieder das ganze Stück üben, langsam das Tempo steigern, wenns zu schnell ist, Tempo wieder zurücknehmen.

Das wird zwar von vielen Klavierlehrern empfohlen, kann aber auch sich endlos in die Länge ziehen. Wenn eine Stelle immer Schwierigkeiten macht, muss man versuchen, den Blickwinkel zu ändern, also das Problem an anderer Stelle anpacken, als da, wo man es bisher vermutete.Oft bringen einen Fantasie für ein neues Arrangement für die Verteilung der Hände, ein neuer fingersatz oder auch eine bessere Artikulation auf einen neuen Denkansatz.
 

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