Wie organisiert ihr ein Schülervorspiel?

Rudili

Rudili

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29. Jan. 2023
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Hallo alle zusammen :023:
ich unterrichte nun seit 3 Jahren Klavier und möchte dieses Jahr im Sommer das erste Schülervorspiel planen.
Dazu gehen mir 1000 Fragen durch den Kopf es wird wohl ein längerer Text. Vielleicht könnt ihr ja von euren Erfahrungen berichten. :001:


Ich habe die Möglichkeit einen schönen Raum mit Klavier im Gemeindehaus zu mieten.
Bis jetzt habe ich es mir so vorgestellt, dass das Vorspiel ein oder zwei Wochen vor den Sommerferien stattfindet. Die Schüler können Familie und Freunde mitbringen. Im Anschluss gibt es Kaffee, Kakao und Kuchen für alle.
Eine Woche vorher würde ich mich nur mit den Schülern treffen, damit sich diese in Ruhe kennen lernen können und wir alles gemeinsam besprechen können.

Nun habe ich noch die folgenden Fragen an euch.

Wie lange geht das Vorspiel meistens? Gibt es Pausen? Oder werden die Schüler in "Blöcke" eingeteilt und eingeladen?
- Ich habe 25 Schüler und rechne mit ca. 3 Stunden Vorspielzeit. Manche spielen nur ein kurzes Stück in 2 Minuten, andere würden am liebsten eine halbe Stunde vorspielen. Ich möchte eigentlich, dass jeder Schüler die Möglichkeit hat, auch alle anderen zu hören, weswegen ich am liebsten alle Schüler gleichzeitig einladen würde. Die 4 - 8 jährigen Schüler würden das aber bestimmt nicht durchhalten. Meine Sorge ist, dass die letzten keine Zuhörer mehr haben, weil viele schon gegangen sind oder unkonzentriert sind.

In welcher Reihenfolge lasst ihr die Schüler vorspielen?
- Ich möchte die Schüler weder nach Alter noch nach Niveau ordnen. Ein großes Durcheinander wäre aber auch nicht wünschenswert.

Plant ihr sonstige "Aktivitäten"?
- Wie ich oben geschrieben habe möchte ich noch Kaffee und Kuchen anbieten, ist das umsetzbar bei so vielen Menschen? (Wenn jeder Schüler Eltern und Geschwister mitbringt sind wir schon bei 100 Leuten, wenn auch Oma Opa oder Freunde dabei sind wird es wohl sehr voll.
Ich finde die Vorstellung auch ganz schön gemeinsam ein bis zwei Lieder zu singen, vielleicht sogar eine Art Rhythmusspiel zu machen. Es ist mir sehr wichtig dass die Atmosphäre locker ist. Im allgemeinen habe ich mit fast allen Eltern, oder älteren Schülern ein sehr gutes Verhältnis, beziehe Elter gerne in den Unterricht ein, wenn die Schüler noch jung sind und tausche mich gerne mit allen aus.
Ich habe auch schon überlegt an einer Schule anzufragen ob man die Aula mieten kann. Dann wäre daneben ein Spielplatz, wo die Kinder sich in den Pausen austoben können.

Habt ihr Hilfe bei der Organisation?
- Ich habe schon Kindergartengruppen musikalisch angeleitet und auch sonst in kleineren Gruppen gearbeitet. Ich muss aber gestehen, dass ich es mir schwer vorstelle, mit 25 Schülern (4-66 Jahre) im Gemeindehaus die "Generalprobe" zu machen. Ich kann mir nicht vorstellen wie die Gruppendynamik sein wird. Im Einzelunterricht gibt es schon einige Kandidaten, die ich mir in der Gruppe eher schwierig vorstelle. (Ich habe einige Schüler mit ADHS, habe meine erste Ausbildung im Psychologischen Bereich gemacht und bin manchmal eher Musiktherapeutin als Klavierlehrerin.) Ich überlege, ob ich die Eltern oder die Schulbetreuer dieser Kinder zusätzlich einladen sollte. Für die Kinder wäre das aber nicht so schön.
Ich vermute auch, dass an dem Tag des Vorspiels viel Arbeit auf mich zukommt. Der Raum muss hergerichtet werden, Essen und Getränke müssen vorbereitet werden, die Schüler begrüßt werden, die bereits anwesenden Gäste dürfen aber auch nicht vergessen werden. Vermutlich habe ich an die meisten Aufgaben noch gar nicht gedacht.

Wie wird das Vorspiel moderiert?
- Ich finde die Idee sehr schön, dass die Schüler sich gegenseitig vorstellen. Ich würde also nur den ersten vorstellen und mich danach versuchen zurück zu nehmen. Aber ob das realisierbar ist...?
Ansonsten würde ich wohl den Schüler aufrufen und ihn den Namen und vielleicht eine kleine Geschichte zu dem Stück erzählen lassen.

Fotos und Videoaufnahmen?
- Ich habe schon davon gehört, dass manche das ganze Vorspiel aufnehmen. Dazu müssten aber bestimmt erst mal alle Anwesenden zustimmen oder? Ein Gruppenfoto fände ich auch nicht schlecht, weiß aber nicht ob es das am Ende oder zu Anfang geben soll. Das hängt natürlich davon ab, ob alle gemeinsam eingeladen werden oder nicht.

Wie beendet ihr das Vorspiel?
- Gibt es vielleicht eine kleine "Teilnehmer-Urkunde" oder eine Blume für jeden Schüler? Sollten alle noch mal gemeinsam vor das "Publikum" treten?


Vielleicht übertreibe ich auch etwas mit meiner Vorbereitung, dann seid ihr herzlichst dazu aufgerufen mir auch das konstruktiv mitzuteilen. :011:
 
Nur ganz kurze Rückmeldung zu zwei Punkten:

1. Es ist wesentlich unkomplizierter, wenn mehrere Eltern Kuchen mitbringen, als wenn du dich darum kümmern musst. Es reicht, wenn du für die Getränke (Kaffee, Tee, Wasser, Säfte) sorgst.

2. Drei Stunden sind zu lang! Zwei Stunden mit 30 Minuten Pause halte ich für eine angemessene Länge. Falls sich das Programm nicht kürzen lässt, würde ich zwei Vorspiele mit jeweils der Hälfte der Schüler veranstalten.
 
Hi,
Ich bin erwachsene Schülerin und habe bisher an einem Schülervorspiel teilgenommen, an dem sonst nur die Kinder und Jugendlichen teilnahmen, und an einem Erwachsenenvorspiel. Bei dem Erwachsenenvorspiel hab ich mich besser aufgehoben gefühlt, denn beim anderen Vorpsiel saßen die Eltern und teilweise Großeltern mit dabei und haben fleißig alles gefilmt und manche Kinder sind trotz guten Vorspiels vor Nervosität am Ende förmlich in Tränen ausgebrochen zu den Eltern auf den Schoß gelaufen... 😅

Da du ja alles von 4 bis 66 Jahren hast in deinen Gruppen, vllt wäre es möglich, auch in Kinder- und Erwachsenenvorspiel zu teilen?
Dann hast du nicht so große Gruppen und beim Erwachsenenvorspiel kann jeder selbst etwas mitbringen. So lief das zumindest bei uns ab. Da brachten alle Snacks, Gebäck oder Wein mit und wir saßen in gemütlicher Runde und wer wollte, ging zum Flügel und spielte etwas. Auch die sitzpositionen waren mit runden 5er-Tischen sehr aufgelockert. Es hatte keine Konzertatmosphäre.
Die Atmosphäre mit den Kindern war dagegen recht unentspannt und alle saßen wie bei einem Konzert auf Stühlen aufgereiht zum Klavier.

Dass die Kinder sich selbst vorstellen, das empfinde ich auch als gute Idee. Du kannst das ja vorher mit ihnen besprechen, was sie sagen können.
Beim Kindervorspiel gab es bei uns für die Kinder einen Schokoriegel. Kaffee und Kuchen gab es dort nicht.

Ich würde am Anfang des Vorspiels auf den Datenschutz eingehen und darum bitten, nur das eigene Kind zu filmen. Falls am Ende ein Gruppenfoto gemacht werden soll, dann einmal die noch einmal nach vorne bitten, die auch in der Gruppe fotografiert werden dürfen. Aus Erfahrungen unserer Schule bei den Einschulungen kann ich sagen, dass es bei großen Gruppen immer 1-2 Kinder gab, deren Eltern sie nicht fotografieren lassen wollten (was ja auch ok ist).
 
3 Stunden sind vielvielviel zu lang, 25 Schüler am Stück viel zu viel. Da fallen ja die Ohren ab, und die Leute kommen nächstes Mal nicht wieder.

Man kann drei Vorspiele draus machen, und es sind immer noch mindestens 8 Schüler pro Vorspiel. Einteilung nach Altersklassen ist am besten. Bei den Jüngeren vielleicht 1 guten Älteren/Erwachsenen als Schlusspunkt plazieren. Manche Erwachsene (gerade junge Mütter oder Väter) spielen lieber vor Kindern, weil sie sich ihnen verbundener/familiärer fühlen.

25 Schüler sind aber schon ganz ordentlich! (Ich weiß, dass das für freischaffende KL noch im Mittelfeld ist.)
 
Ich würde allerdings nicht nur darum bitten, nur das eigene Kind zu fotografieren bzw. zu filmen, sondern dies freundlich anordnen, vielleicht sogar auf dem Anmeldezettel unterschreiben lassen. Denn es handelt sich bei einem Verstoß um eine Straftat, für die womöglich du als Veranstalter verantwortlich gemacht werden kannst.
 
Auf keinen Fall einen Leistungsmarathon über 3 Stunden veranstalten. Besser ist es, drei Altersgruppen (Kinder, Jugendliche. Erwachsene) zu bilden. Als „Konzertzeit“ maximal 90 Minuten veranschlagen. Selbst das ist schon grenzwertig, da Du sicherlich nicht mit Wunderkindern und Cracks aufwarten kannst. Mit Auf- und Abtritten, Applaus und sonstigen Unwägbarkeiten dauert es erfahrungsgemäß eh‘ länger. Ein Schülerkonzert ist gelungen, wenn es auch der Kommunikation unter den Teilnehmern und Eltern dient. Ist der Konzertteil zu lang, sind die Besucher ermüdet. Eltern neigen häufig dazu, den Ort des Geschehens zu verlassen, sobald ihr Sprößling gespielt hat (Anstand ist halt nicht jedermanns Sache). Ich halte es für sinnvoll, das Programm bunt zu mischen. Also nicht die Cracks ans Ende plazieren. Eher überlegen, ob man die Besseren nicht als Vierhändigpartner für die Kleinen einspannt. Auch das fördert den Gemeinschaftssinn.
 
Das Kindervorspiel an meiner Musikschule dauerte eine Stunde und das war auch ganz gut so. Beim Erwachsenenvorspiel waren es 2h, aber da wurde sich zwischen den Stücken auch viel ausgetauscht, gegessen und Wein getrunken (wobei ich das nicht verstehe, ein Tropfen Wein und ich könnte gar nichts mehr :D).
 
Vielen Dank für eure Beiträge!
3 Stunden sind zu lang für ein Vorspiel, das glaube ich auch. Auch mit Pausen wir das wohl nicht besser. Da ich viele Geschwister und teilweise Eltern und Kinder unterrichte ist es nicht möglich die Gruppen nach dem Alter zu trennen. Da ich von vielen Schülern schon den Wunsch gehört habe, dass sie gerne alle anderen Schüler kennenlernen möchten habe ich mir folgendes überlegt:

Es gibt zwei Gruppen, bei denen jeweils jede Altersgruppe vertreten ist. Nachdem Gruppe 1 fertig ist und bevor Gruppe 2 dran ist würde ich Kaffee und Kuchen anbieten. Zu der Zeit können also alle dabei sein. Denkt ihr, dass das Sinn macht? Oder wird das vielleicht zu chaotisch?
 
Ich würde allerdings nicht nur darum bitten, nur das eigene Kind zu fotografieren bzw. zu filmen, sondern dies freundlich anordnen, vielleicht sogar auf dem Anmeldezettel unterschreiben lassen. Denn es handelt sich bei einem Verstoß um eine Straftat, für die womöglich du als Veranstalter verantwortlich gemacht werden kannst.
Danke @Demian, daran habe ich nicht so sehr gedacht, jetzt wo du es sagst erinnere ich mich aber auch, solche Zettel schon unterschrieben zu haben. Ich werde wahrscheinlich einen Zettel für Schüler und Eltern fertig machen auf dem die Infos stehen und auch ein Abschnitt mit den Datenschutz ist. Den werde ich dann wohl unterschrieben eine Woche vorher einsammeln.
 
Wenn nach der Pause die Hälfte des Publikums fehlt, war es wohl zu lang :-D
Zum Datenschutz kenne ich folgende Klausel:
"Wer diese Veranstaltung besucht, erklärt sich automatisch damit einverstanden, dass Foto- und Videomaterial angefertigt, bearbeitet und veröffentlicht wird."
Ich habe auch schon erlebt, dass leuchtgelbe Klebepunkte verteilt wurden, und wer nicht abgebildet werden wollte, hat sich das auf die Stirn geklebt :D Diese Personen wurden (angeblich) verpixelt.
 

Hilft auf alle Fälle bei der Kontaktaufnahme 🙂 ist lockerer als wie bei einem Konzert nebeneinanderzusitzen und man hat gleich eine Abstellfläche für das Essen/ Getränke.
 
Ich halte es für sinnvoll, das Programm bunt zu mischen. Also nicht die Cracks ans Ende plazieren. Eher überlegen, ob man die Besseren nicht als Vierhändigpartner für die Kleinen einspannt. Auch das fördert den Gemeinschaftssinn.

Da sich die Schüler noch nicht kennen sträuben sie sich noch mit anderen vierhändig zu spielen. Ich habe aber die Hoffnung, dass sich das durch regelmäßige Treffen legt und ich in Zukunft Schülerpaare finde, die auch zusammen musizieren können.
 
Ich fände ein Schülervorspiel rein nach Altersgruppen total dröge. Am tollsten für alle (auch und gerade die jüngeren Schüler) sind doch immer die Stars am Ende. Motiviert meine Kinder und mich immer total.
Bei unseren Schülervorspielen (also meinen und denen meiner Kinder, wir haben verschiedene KL) ergeben sich zwei Termine und ein guter Mix meist schon aus der Terminplanung. Es können eh nie alle an einem Termin.

Und in allen Vorspielen, die ich bisher erlebt habe, waren die Vortragenden natürlich nach aufsteigenden Niveau im Programm angeordnet. Man kann doch so ein kleines Anfängerchen nicht dem Vergleich mit dem Superspieler direkt vor ihm aussetzen.

Ausserdem sind wir (meine Kinder und ich) total stolz, dass wir uns im Programmablauf mittlerweile allmählich ins Mittelfeld vorgearbeitet haben...

Bei uns gibts übrigens immer zwei Vorspiele pro Jahr, einmal im Sommer, einmal vor Weihnachten.

In den Vorspielen beider KL ergibt sich übrigens immer noch etwas Abwechslung durch Gastmusiker (Geige, Querflöte und ein Trio mit Cello gabs auch schon), die mit einem der Schüler was einstudiert haben.
 
Das mit den Sträuben hängt definitiv von den Kindern als Individuen ab (und eigentlich auch bei Erwachsenen), da würde ich keine Generalklausel draus machen.

Wenn die Duopartner ähnlichen Reifegrad haben, kann sich schnell Sympathie ergeben. Bei Erwachsenen kommt es auf ihre Souveränität an, sowohl technisch als auch die Bereitschaft, sich den Applaus mit einem anderen zu teilen (jaja, da gibt es schon manchmal gewisse Narzissmen...:-(). Es versteht sich, dass die vierhändigen Stücke viel leichter gewählt müssen, damit die Duopartner ihre Partien nicht noch großartig alleine üben müssen.

Aber: so Schülervorspiele sind spannende, schöne und inspirierende Veranstaltungen! :cake:
 
Mir haben früher immer die Gruppenkonzerte gefallen, bei denen nur diejenigen anwesend waren, die auch gespielt haben. Also keine Eltern, Freunde etc. Wer zuhören wollte, mußte ebenfalls aufs Podium. Das war immer viel ungezwungener. Manche Eltern (vor allem „Eislaufmuttis“) können nämlich bei solchen Veranstaltungen recht fies werden - sowohl den eigenen Kindern gegenüber als auch gegenüber den Mitstreitern.
 
Als "Eislaufmutti" (eine, die auch selber läuft), muss ich mich hier mal gegen diesen vorturteilsbehafteten Ausdruck verwahren... :010:
Die sind auch nicht anders als die Fussball- oder Eishockeypapas, die Klavierspiel- oder Ballettmamas.
Am allerschlimmsten sind doch eh immer die, die auch selber spielen... :-D

Die meisten Eislaufmamas sind abgesehen davon voll entspannt. Bei uns im Verein haben wir extra für die die Erwachsenengruppe parallel zum Kindertraining. Wir stellen uns ziemlich dämlich an und sind voller Bewunderung für die Kiddies... :007: wie beim Klavierspielen halt.
 
Bisher habe ich kein Schülervorspiel miterlebt, daher die Frage: @Rudili, warum gehst Du von 25 Schülern aus? Es ist doch vermutlich keine Pflicht, dass alle am Schülervorspiel teilnehmen, oder? Dann reduzierte sich die Teilnehmerzahl doch automatisch (vermutlich schon wegen anderer Termine der Schüler/Eltern) und somit auch die Dauer des Vorspiels.
 

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