Wenn die Töne liegenbleiben....

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LankaDivore

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Ja wir hören sie alle gern, eine klingende Orgel zu Gottesdienstzeiten. Bei mir allerdings wurde es heute etwas zu viel des Klingens. Die Töne blieben liegen und zwar samt Taste....hat mir ganz schön das Orgelvorspiel versaut, (nur gut, dass da genug Töne waren, sodass der hängende zumindest der Gemeinde nicht auffiel):-D. Mich allerdings hat das etwas aus dem Konzept gebracht. Wenn die Läufe nicht mehr laufen (können), wirds kritisch.
Vor ein paar Tagen als ich dort in der Kirche geübt habe, hatte ich genau das selbe Problem. Nachdem ich alle zu öffnenden Türen und Klappen der Orgel geöffnet hatte (habe sogar die Bodenplatte rausgenommen) und irgendwo endlich diese Abstrakte gefunden und den Fehler behoben hatte (irgendwo hat sich was verkeilt, ließ sich aber durch Rütteln wieder lösen) ging die Orgel auch wieder. Schön dachte ich und freute mich, dass der Orgelbauer nun doch nicht kommen muss. Heute dann wieder das selbe Problem. Die Taste klemmt und macht was sie will, klingt so lange weiter bis all (!) Register des Manuals wieder drin sind. :cry2:Während des GD dann ein zaghafter Versuch von mir das Hauptwerk wieder bespielbar zu machen und siehe da, mit nur wenigen Registern klappt alles problemlos. Beim Nachspiel dann wieder hängende Töne von Mixtur und Flöte, so schlimm, dass ich während des Nachspiels umregistriere und auf das funktionierende Brustwerk wechsele (welches leider kein kräftiges 8' Register hat.)

Jetzt also die Frage: Woran liegt das? Luftfeuchtigkeit?(die anderen Orgeln in der Umgebung funktionieren alle) Wie bekomme ich das weg? Brauch ich da echt einen Orgelbauer für?

Eine Einschätzung von euch wäre nicht schlecht, auch was ihr in so einem Fall macht (HW nicht spielbar) würde mich interessieren. Entschuldigt den etwas längeren Text, ich weiß nicht, wie ich das Problem verständlich erklären soll. :denken:
 
Achja, hinzuzufügen wäre noch, dass sich die Taste auch "von selbst" drückt, wenn nur das Register draußen ist, aner nicht gespielt wird. Heute ging auf einmal ein Ton los, obwohl ich nicht gespielt hatte (ich saß zu dem Zeitpunkt noch nichtmal auf der Orgelbank). Also mangelnde Spannung in den Federn, die die Taste hochdrücken und obenhalten sollen?
 
Käme jetzt vor allem darauf an, welches Ladensystem die Orgel verwendet.
 
@Digedag 1980, also ziemlich neu. Schleifladen? Und in wie fern hilft mir das jetzt weiter? :denken: Wobei ich mittlerweile eh fürchte, dass ich da nicht viel machen kann und der Orgelbauer nötig ist.
 
Ok, wenn die Tast mit unten bleibt, gibt es 2 Möglichkeiten:
- an einer Stelle zuviel Reibung in der Traktur, da muss man mal am Trakturweg entlang schauen
- das Ventil rutscht aus der Führung und verkeilt sich dann, Lade öffnen und nachschauen, ob die Ventilführung ok ist. Das kann auch passieren, wenn das Ventil durch eine zu spack regulierte Traktur oder Koppel zu weit aufgerissen wird. In diesem Fall etwas mehr Spiel in die Traktur regulieren, sollte an der letzten Stellschraube vor dem Abzug möglich sein.
Grüße
Axel
 
Ok, wenn die Tast mit unten bleibt, gibt es 2 Möglichkeiten:
- an einer Stelle zuviel Reibung in der Traktur, da muss man mal am Trakturweg entlang schauen
Grüße
Axel

Und genau dies ist das Problem. Die betreffende Pfeife findet man im Rückpositiv (seit wann sind Hauptwerkspfeifen im Rückpositiv?). Die Traktur läuft also unter mir und dem Pedal entlang. Um da ranzukommen muss man den kompletten Boden hochnehmen und darunter befindet sich nochmal ein geschlossener Kasten. Ich glaube nicht, dass ich da viel ausrichten kann, trotzdem danke für deine Einschätzung:-)
 
Ich würde mir vorher Möglichkeit 2 anschauen, dazu muss man halt den Ventilkasten der Lade öffnen. Da sollte man eigentlich dran können.

Dein 2. Post spricht für eine zu spacke Traktur, also etwas auf Spiel regulieren
 
Was spricht gegen einen Orgelbauer? An einem Klavier würde man doch auch nicht selbst herumexperimentieren, sondern einen Fachmenschen hinzuziehen.

Hängende Töne hatte ich auch schon. Allerdings war es jeweils eine Taste, die nicht mehr zurückkam und somit unablässig flötete. Man bestellt den Orgelbauer und spielt so lange halt einmanualig. Das Klima in einer Kirche ist halt wie es ist, daran kann man wenig ändern.
schulterzuck.gif
Orgelbauer sollen auch leben.
 
Zwar schreibt der Herr Klotz so schön, kleine Fehler möge der Organist bittschön selbst beheben, aber ich denke auch, dass ein Anruf beim Orgelbauer nicht schaden kann. Vielleicht kannst Du ja sogar dabei sein, wenn er kommt - ich nutze solche Gelegenheiten gerne, um mehr über "meine" Orgeln zu lernen. Leider klappt das nur selten.
 

Ja wir hören sie alle gern, eine klingende Orgel zu Gottesdienstzeiten. Bei mir allerdings wurde es heute etwas zu viel des Klingens. Die Töne blieben liegen und zwar samt Taste....hat mir ganz schön das Orgelvorspiel versaut, (nur gut, dass da genug Töne waren, sodass der hängende zumindest der Gemeinde nicht auffiel):-D. Mich allerdings hat das etwas aus dem Konzept gebracht. Wenn die Läufe nicht mehr laufen (können), wirds kritisch.
Vor ein paar Tagen als ich dort in der Kirche geübt habe, hatte ich genau das selbe Problem. Nachdem ich alle zu öffnenden Türen und Klappen der Orgel geöffnet hatte (habe sogar die Bodenplatte rausgenommen) und irgendwo endlich diese Abstrakte gefunden und den Fehler behoben hatte (irgendwo hat sich was verkeilt, ließ sich aber durch Rütteln wieder lösen) ging die Orgel auch wieder. Schön dachte ich und freute mich, dass der Orgelbauer nun doch nicht kommen muss. Heute dann wieder das selbe Problem. Die Taste klemmt und macht was sie will, klingt so lange weiter bis all (!) Register des Manuals wieder drin sind. :cry2:Während des GD dann ein zaghafter Versuch von mir das Hauptwerk wieder bespielbar zu machen und siehe da, mit nur wenigen Registern klappt alles problemlos. Beim Nachspiel dann wieder hängende Töne von Mixtur und Flöte, so schlimm, dass ich während des Nachspiels umregistriere und auf das funktionierende Brustwerk wechsele (welches leider kein kräftiges 8' Register hat.)

Jetzt also die Frage: Woran liegt das? Luftfeuchtigkeit?(die anderen Orgeln in der Umgebung funktionieren alle) Wie bekomme ich das weg? Brauch ich da echt einen Orgelbauer für?

Eine Einschätzung von euch wäre nicht schlecht, auch was ihr in so einem Fall macht (HW nicht spielbar) würde mich interessieren. Entschuldigt den etwas längeren Text, ich weiß nicht, wie ich das Problem verständlich erklären soll. :denken:

... wenn die Taste hängen bleibt könnte die Garnierung des Vorderstiftes zu eng sein.
Abhilfe: die Taste bei seitlichem Druck auf und ab bewegen.

Gruß altermann
 
Was spricht gegen einen Orgelbauer? An einem Klavier würde man doch auch nicht selbst herumexperimentieren, sondern einen Fachmenschen hinzuziehen.
schulterzuck.gif

Eigentlich spricht gegen einen Orgelbauer nichts. Nur kommt dieser "leider" ständig vorbei, die Orgel hat einfach immer wieder irgendeinen Fehler und wenn alles gerade ganz gut läuft verstimmt sich irgendwas ganz grausam. Aufgrund dieser "Ausfälle" wäre es schon ganz schön, wenn man kleinere Fehler selbst beheben könnte. Und den Orgelbauer rufen ist immer nicht ganz billig, (auch aufgrund der sehr langen An und Abfahrt).

Da weder ich, noch andere Organisten dort in der Lage sind, die Töne zu "enthängen" brauchen wir wohl einen Orgelbauer (der war ja auch letztmalig im Frühjahr da, wird also mal wieder Zeit;-)):super:
Zwar schreibt der Herr Klotz so schön, kleine Fehler möge der Organist bittschön selbst beheben, aber ich denke auch, dass ein Anruf beim Orgelbauer nicht schaden kann. Vielleicht kannst Du ja sogar dabei sein, wenn er kommt - ich nutze solche Gelegenheiten gerne, um mehr über "meine" Orgeln zu lernen. Leider klappt das nur selten.

Oh ich fürchte das wird auch bei mir nichts. Die Orgel steht 20km entfernt, nicht viel wenn man Auto fahren kann....wenn nicht ist die Strecke allerdings ziemlich lang:-D
 
Ich habe ja das Glück, eine sehr musikliebende Pfarrerin zu haben, die sogar selbst beim Orgelbauer anruft, wenn etwas ist, aber ich würde mir in dem von Dir beschriebenen Fall, dass ständig etwas an dieser Orgel zu machen ist, evtl. mal Unterstützung beim Bezirkskantor/Orgelsachverständigen o.ä. suchen. Vielleicht braucht die Orgel ja mal eine Generalüberholung, wer weiß. Das muss man als Organist (leider oder gottseidank) ja nicht selbst entscheiden.
 
Ich habe ja das Glück, eine sehr musikliebende Pfarrerin zu haben, die sogar selbst beim Orgelbauer anruft, wenn etwas ist, aber ich würde mir in dem von Dir beschriebenen Fall, dass ständig etwas an dieser Orgel zu machen ist, evtl. mal Unterstützung beim Bezirkskantor/Orgelsachverständigen o.ä. suchen. Vielleicht braucht die Orgel ja mal eine Generalüberholung, wer weiß. Das muss man als Organist (leider oder gottseidank) ja nicht selbst entscheiden.

Ja das Glück habe ich bei der Kirche auch. Der Pastor wollte SOFORT (letzten Donnerstag) den Orgelbauer verständigen und das Problem am besten bis zum (vergangegen) Sonntag behoben haben. Hm nur dachte ich ich hätte das Problem (am Donnerstag) behoben und das Haken wäre vorerst vorbei....dem ist nicht so.:-|
 
Das Problem ist halt, dass viele Gemeinden ihr Geld nicht für Orgeln ausgeben wollen. Wenn das dann öfters vorkommt, ist die Geduld oft schnell erschöpft.
Ich finde, es macht auch immer einen guten Eindruck, wenn man sagen kann, das habe ich schon schnell behoben.
 
Das Problem ist halt, dass viele Gemeinden ihr Geld nicht für Orgeln ausgeben wollen. Wenn das dann öfters vorkommt, ist die Geduld oft schnell erschöpft.
Richtig, aber auch die Geduld von Teilnehmern an Gottesdiensten mit klanglichen Unzulänglichkeiten des Orgelspiels hat Grenzen. Ich habe auch schon beim Spiel auf Vertretungsbasis akustische Grausamkeiten erlebt, die einen ganz schön ins Schwitzen bringen können. Wenig beruhigend ist der Hinweis von Mitgliedern des soeben dirigierten Kirchenchors, dass der Gemeinde der schlechte Zustand des Instruments bekannt ist - aber solange die hauptamtliche Kirchenmusikerstelle noch nicht besetzt werden konnte... .

Ich finde, es macht auch immer einen guten Eindruck, wenn man sagen kann, das habe ich schon schnell behoben.
Das kann allerdings ins Auge gehen, wenn man Vertretungsdienste an der Orgel spielt und Handlungen an seinem Arbeitsplatz vornimmt, die so mancher Hauptamtliche als Eingriff in seinen Zuständigkeitsbereich ansehen könnte. Während eines laufenden Gottesdienstes sind die Veränderungsmöglichkeiten ohnehin begrenzt. An einer der Orgeln in einer evangelischen Kirche, an der ich des öfteren aushelfe, liegt ein Notizheft bereit, in dem man Unzulänglichkeiten protokollieren kann. Dieses wird leider recht intensiv genutzt... .

LG von Rheinkultur
 
Ist die Orgel eigentlich wieder fit?

Ich hatte mit "meiner" Orgel am Wochenende auch Spaß. Aber unsere Pfarrerin ruft ja gern beim Orgelbauer an. Vielleicht haben wir Glück und sie haben schon diese Woche Zeit.
 
Ja bei der Orgel funktioniert alles wieder. Was genau kaputt war, weiß ich leider nicht, da ich leider nicht dabei sein konnte als der Orgelbauer da war. Geht aber auf jeden Fall wieder. :-)

Was war denn mit deiner Orgel los?
 

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