Welche Regeln zum Mitspielen : Jazz Jam Session

Hast du schonmal Popsongs mit Dreiklängen begleitet? Damit würde ich an deiner Stelle starten. Dreiklänge bilden die Basis für Vierklänge, auf denen wiederum Jazzakkorde (häufig Fünfklänge) aufbauen. Mach' dich erstmal generell mit der patternbasierten Begleitung von Melodien der Leadsheets vertraut. Und im nächsten Schritt (aber vielleicht auch jetzt schon) ist ein Jazzpiano-Lehrer nötig.
Ja des mach i ab und zu. Da hab ich z.B. ein Liederbuch mit zig bekannten Songs ( Volkslieder, Pop, Hymnen). Da kann ich bestimmt noch gut üben dran. Danke für deine Tipps! :001:
 
Vermutlich gibt es zu einigen Jazz-Standards auch fertige Noten. Das ist aber nicht die Idee einer Jam-Session. Bei einer Session ist sehr vieles spontan. Man weiß vorher normalerweise nicht, wer alles kommt, welche Instrumente vertreten sein werden. Meistens organisiert der Veranstalter der Session wenigstens eine feste Rhythmusgruppe, damit überhaupt was stattfinden kann. Vielleicht ist da schon ein Pianist dabei, dann kannst du dich mit ihm absprechen, dass du bei einigen Stücken seinen Platz einnimmst. Eventuell wird am Anfang mit den anwesenden Musikern eine Liste mit Stücken erstellt oder es wird einfach nach jedem Stück entschieden, was als nächstes kommt.
Du spielst nicht alleine, d.h. du musst weder den Bass-Part übernehmen, den spielt der (Kontra-)Bassist, noch musst du singen, wenn du nicht willst. Du spielst im Wesentlichen eine Akkordbegleitung, solange ein anderer Solist spielt. Solist heißt hier: Der Musiker, der improvisiert. Wenn du willst, kann du dann auch selbst einen oder zwei Durchgänge improvisieren, wobei die restliche Rhythmusgruppe, also Bass, Schlagzeug, eventuell Gitarre, weiterspielt. Während du improvisierst, spielst du nur noch eine rudimentäre Begleitung.
Ich hab sogar ein Video aus meiner alten Session-Location gefunden, dem Cave 54 in Heidelberg:

Coole Location und cool wie du da mitmischt! Ich muss sagen einen ganz kleinen Schimmer hab ich etz ( wenn auch nur mal in der Theorie) von so ner Session. Danke
 
Wäre toll hier ein wenig aus der Praxis hören zu können.
Es ist offensichtlich, dass die Qualität einer Session vom musikalischen Niveau der Teilnehmer abhängt. Große Ohren und Routine sind dabei ein klarer Vorteil.
Der allentscheidende Punkt, um ein befriedigendes musikalisches Produkt zu kreiieren, ist, auf die Mitmusiker musikalisch einzugehen/ zu reagieren. Dazu bedarf es allerdings viel Erfahrung.

Man sollte allerdings nicht vergessen, dass jeder Jazzer mal klein angefangen hat. Also keine Scheu vorm kalten Wasser. Aber bitte nicht gleich vor grossen Publikum probieren. ;-)
 

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