
Claudio
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Hallo zusammen
Ich habe gestern ein Experiment gemacht, welches ein paar Fragen aufgeworfen hat. Ich habe mich an Bachs Inventionen 8 und 13 versucht. Nummer 8 habe ich auswendig und Nummer 13 ab Blatt probiert. Zunächst ein paar Einzelheiten zum Ablauf:
Inventio 13: Hier habe ich zunächst zwei, drei Mal jede Hand einzeln gespielt, um mich an die Fingersätze zu gewöhnen. Danach habe ich, in langsamem Tempo, die Invention zweihändig durchgespielt. Ein paar Fehler hat es gegeben und zuweilen ein Stottern, wenn ich mich in den Noten verloren hatte, aber im Grossen und Ganzen ging es erstaunlich gut.
Inventio 8: Hier habe ich jede Hand einzeln auswendig gelernt und einige Male in recht hohem Tempo wiederholt. Auch im Kopf habe ich die einzelnen Stimmen zur Kontrolle durchgespielt. Anschliessend habe ich versucht, die Invention zweihändig zu spielen. Resultat: ich habe nicht einmal die ersten beiden Takte hingekriegt.
Nun zu meinen Fragen: was passiert eigentlich im Gehirn beim Blattspiel und beim Auswendigspiel? Woran liegt es, dass ich die eine Invention zweihändig lesen und umsetzen kann und die andere, die ich einhändig gut kann, zweihändig offenbar gar nicht begreife (obwohl mir Nr. 8 einfacher erscheint, als Nr. 13)? Mir scheint, als wären das zwei komplett unterschiedliche Prozesse, die da ablaufen. Beim Blattspiel gelingt es mir, beiden Händen gleich viel Aufmerksamkeit zu schenken, beim Auswendigspiel scheint die Aufmerksamkeit auf eine Hand gerichtet und die andere kriegt nichts ab. Kennt sich jemand mit diesen Prozessen aus? Diese Problem habe ich übrigens kaum bei Sonatinen und anderen Stücken, bei denen eine Hand die andere musikalisch unterstützt. Vermutlich ein Grund, weshalb die zweistimmigen Inventionen so lehrreich sind.
Liebe Grüsse,
Claudio
Ich habe gestern ein Experiment gemacht, welches ein paar Fragen aufgeworfen hat. Ich habe mich an Bachs Inventionen 8 und 13 versucht. Nummer 8 habe ich auswendig und Nummer 13 ab Blatt probiert. Zunächst ein paar Einzelheiten zum Ablauf:
Inventio 13: Hier habe ich zunächst zwei, drei Mal jede Hand einzeln gespielt, um mich an die Fingersätze zu gewöhnen. Danach habe ich, in langsamem Tempo, die Invention zweihändig durchgespielt. Ein paar Fehler hat es gegeben und zuweilen ein Stottern, wenn ich mich in den Noten verloren hatte, aber im Grossen und Ganzen ging es erstaunlich gut.
Inventio 8: Hier habe ich jede Hand einzeln auswendig gelernt und einige Male in recht hohem Tempo wiederholt. Auch im Kopf habe ich die einzelnen Stimmen zur Kontrolle durchgespielt. Anschliessend habe ich versucht, die Invention zweihändig zu spielen. Resultat: ich habe nicht einmal die ersten beiden Takte hingekriegt.
Nun zu meinen Fragen: was passiert eigentlich im Gehirn beim Blattspiel und beim Auswendigspiel? Woran liegt es, dass ich die eine Invention zweihändig lesen und umsetzen kann und die andere, die ich einhändig gut kann, zweihändig offenbar gar nicht begreife (obwohl mir Nr. 8 einfacher erscheint, als Nr. 13)? Mir scheint, als wären das zwei komplett unterschiedliche Prozesse, die da ablaufen. Beim Blattspiel gelingt es mir, beiden Händen gleich viel Aufmerksamkeit zu schenken, beim Auswendigspiel scheint die Aufmerksamkeit auf eine Hand gerichtet und die andere kriegt nichts ab. Kennt sich jemand mit diesen Prozessen aus? Diese Problem habe ich übrigens kaum bei Sonatinen und anderen Stücken, bei denen eine Hand die andere musikalisch unterstützt. Vermutlich ein Grund, weshalb die zweistimmigen Inventionen so lehrreich sind.
Liebe Grüsse,
Claudio