was ist Bounce?

  • Ersteller des Themas Stuemperle
  • Erstellungsdatum

Stuemperle

Stuemperle

Dabei seit
5. Dez. 2006
Beiträge
1.084
Reaktionen
23
laut Jazzlexikon
http://www.jazzecho.de/lexicon_glossary.jsp?letter=b&glossaryElementObjectId=21509 :
"(engl.: Sprung; springen); eine rhythmische Variante des Swing, dargeboten in mittlerem Tempo und in betont entspannter Phrasierung."

naja, nicht gerade deutlich (deutlich genug für mich ...)

Ich bin drauf gestoßen bei Twilight Time aus Simon Schotts "So spielen sie Bar-Piano" (hat sicher der eine oder andere hier). Steht unten auf Seite 212 erläutert(?): "Dieses mit Achteltriolen praktizierte Vorausnehmen des Taktschlags"...

Ist damit z.B. das Fis im zweiten Takt auf dieser Seite gemeint (s.u.), welches als dritte Triolennote der zwei das hier auf drei nur nachklingende, bei Rumpelbeat aber erst auf drei kämende Fis vorwegnimmt?

Jetzt wo ich's frage scheine ich's fast verstanden zu haben (richtig?), mein klassischer Klavierlehrer hat aber zunächst genauso geguckt wie ich (nicht besonders intelligent)...

Kurze Bestätigung oder Korrektur wäre nett, danke.
Stümperle
 

Anhänge

  • Bounce.jpg
    Bounce.jpg
    16,5 KB · Aufrufe: 38
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Bounce erzeugst du vorallem mit Basslinien die Springen und Hüpfen. Das was ein bassist macht, kannst du auch am Piano umsetzen. Eine einfache Technik:

Bei jeden Akkord kannst du, bevor der Grundton im Bass erklingt, wenn überhaupt, eine chromatische Annäherung machen. Spiel mal eine II-V-I, dabei spielst du bevor du den Dm7 erklingen lässt das Eb an, beim G7 das Ab und beim Cmaj7 könntest du den Db nehmen. dieses Abrollen erzeugt den Bounce. Man darf nicht vergessen, dass Jazz auch viel Chromatik ist. Gerade Bassisten spielen viel davon.
 

Anhänge

  • jazz01x.zip
    359 Bytes · Aufrufe: 19
Danke Heglandio für die Antwort und das musikalische Beispiel.

Aber die von Dir beschriebene und demonstrierte chromatische Annäherung finde ich in dem zitierten Stück nicht (kann aber auch an mir liegen), der Ton (das Fis in meinem Taktbeispiel, wenn ich den Schott richtig verstande habe) bleibt derselbe, wird nur "verfrüht" angeschlagen, wodurch allerdings insgesamt auch so ein lässiges Springen/Hüpfen erzeugt wird (werden könnte, seufz :D ).

LG Stuemperle
 
Seh ich in dem Fall auch so. Aber es scheinen hier wieder verschiedene Definitionen eines Begriffs aufeinanderzuprallen. Irritierend finde ich, dass Schott Swing-Rhythmen als punktierte Achtel plus Sechzehntel notiert. Die sind natürlich ternär zu spielen.
 
Bounce ist für mich eine zur Melodielinie der rechten Hand leicht verzögerte Stridepianoform der linken Hand in eher mittlerem Tempo. Es gibt von Erroll Garner ein relativ bekanntes Stück mit dem Titel Bounce with me, die Transkription davon gibt es auch als Noten.
 
Bounce ist für mich eine zur Melodielinie der rechten Hand leicht verzögerte Stridepianoform der linken Hand in eher mittlerem Tempo. Es gibt von Erroll Garner ein relativ bekanntes Stück mit dem Titel Bounce with me, die Transkription davon gibt es auch als Noten.

Für mich ist es andersrum. In "Bounce with me" ist es sehr gut zu hören: die LH Stride und die RH sehr häufig um ein Achtel synkopiert verzögert.

LG

Jazzpiano
 
Für mich ist es andersrum. In "Bounce with me" ist es sehr gut zu hören: die LH Stride und die RH sehr häufig um ein Achtel synkopiert verzögert.

LG

Jazzpiano

Hallo Jazzpiano,
ja, das meinte ich, da war ich zu unpräzise in der Formulierung. Dieses verzögerte ist ja gerade der Reiz bei Garner in seinem typischen Stil (linke Hand gitarrenmässige Akkorde und mit der rechten geht die Post ab) und beim Bounce halt in Strideform. Garner wird immer einer meiner absoluten Lieblingspianisten sein. Ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, warum er als einer der wenigen echten Stilbildner hier so vernachlässigt wird und noch nicht mal bei den berühmten Pianisten im Wiki aufgeführt ist.
 

Zurück
Top Bottom