Waldsteinsonate, 1. Satz - Beethoven

FLIP

FLIP

Dabei seit
18. Aug. 2009
Beiträge
13
Reaktionen
1

-gelöscht-
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo,
der Mann mit den schnellen Fingern! wie lange übst Du den Satz denn schon? Er ist leicht und spritzig in üblicher FLIP-Manier.

Bei Deinem Forumnamen muss ich immer an den Flip aus Biene Maja denken.:D

LG
violapiano

die diese Sonate so sehr mag.:kuss:
 
Bravo FLIP!

Ich liebe diese Sonate ebenfalls und beneide alle die das dann noch so aus dem Handgelenk schütteln wie du.

10 Jahre? Na dann habe ich ja noch einen weiten Weg vor mir...gehe dann mal wieder üben...:D
 
Hallol Flip,
was soll man dazu noch sagen? Flott gespielt.
Nimmst Du Unterricht?
 
Hi violapiano,

Dankeschön :).
Die Sonate begleitet mich bald 10 Jahre, aber ich übe sie natürlich nicht dauernd. Sie hat sowas Kristallklares an sich, was mir sehr gut gefällt. Eines meiner top 5 Stücke.

LG
grasshopper.gif

Lieber FLIP,
darf ich dennoch etwas anmerken?

Mir gefällt sehr gut, wie immer, der "drive" (hihi), mit dem Du spielst. Es ist flott und spritzig, aber die Musik ist auch sehr klar, deshalb hört man auch kleine Ungenauigkeiten sehr deutlich.;):)

Trotzem meine Hochachtung, ich finds schon sehr schön. Da würde ich auch gerne können...
 
Hallo Flip,

Du hast ja auch schon den 3. Satz eingespielt, dann ist es keine Überraschung mehr, daß Du auch den ersten packen kannst. Auch ich kenne die Sonate auch schon lange, aber leider nur hörenderweise. Im nächsten Leben nehme ich mir aber fest vor, diese auch zu spielen. Ich werde dann schon in der Kinderkrabbelgruppe darauf bestehen, daß dort ein Klavier steht. Als Jugendlicher war es eine der ersten Schallplatten (1957 noch Mono), die ich mir kaufte gespielt von Wilhelm Kempff. Viele Jahre später kam ich preiswert an alle Beethovensonaten in der Einspielung von Friedrich Gulda (1964 schon Stereo) ran. Mein Kempffbild war dann erstmal ziemlich erschüttert, was die Waldsteinsonate anbetrifft. Ich habe diese LPs immer noch und nun nach langer Zeit wieder angehört aus purer Neugier, die Du mit Deiner Einspielung erzeugt hast. Du liegst beim Tempo ziemlich genau bei Kempff, der mir nun aber auch wieder besser gefällt als vor vielen Jahren. Ich wollte aber keinen Vergleich solcher Pianisten mit Deinem Spiel anstellen. Aber man hat doch so seine Erinnerungen und Hörgewohnheiten. So viel mir beim Anhören Deiner Aufnahme auf, daß die 4 Takte in der Exposition nach der absteigenden A-Dur-Skala anders klingen als ich es kannte. Ich weiß nicht, ob nicht auch die rH dort am Anfang etwas unsicher ist, aber ich finde die jeweils 3 Akkorde lH sind etwas schwach und haben nicht den vorwärtstreibenden Charakter, den ich dort gewohnt bin zu hören. Aber vielleicht war es auch Deine Absicht so zu spielen. Ansonsten finde ich, Du spielst beneidenswert locker, und als wenn das alles ganz einfach wäre.

Gruß
Manfred
 
...
Du meinst wahrscheinlich die absteigende E-Dur Skala zum folgende A-Dur Teil (T61, ff), oder?...

Ja, die meinte ich. Mußte erst nachzählen, habe antiquarisch erworbenen Noten ohne Taktzahlen. Aber mit einer schönen Widmung: " Unserer lieben Charlotte zur Konfirmation, Danzig zum 26. Maerz 1905" in Sütterlingschrift.:D Aber ich bin auf noch antiquarischere Noten:rolleyes: gestoßen, zur Kontrolle ob in meinen Noten die absteigende A-Dur Skala falsch ist, denn E-Dur könnte es ja vielleicht auch sein, aber....:
waldstein.jpg

Edit: Hier die Quelle, Scan aus dem Beethoven-Haus bei IMSLP:
http://imslp.info/files/imglnks/usimg/f/f7/IMSLP51155-PMLP01474-Op.53_Manuscript.pdf
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wäre nicht schlecht, wenn das mir gehören würde.:D Aber den Roman kenne ich nicht.
 
Waldstein Erinnerungen an früher

Hallo Flip,
Danke für Deine Einspielung.
Vor nunmehr 50 Jahren, als ich 17 war, habe ich diese Sonate während meines Unterrichts so intensiv mit KL bearbeitet, daß ich sie jahrelang auswendig konnte, besonders den 1. Satz.
Wenn ich sie heute spiele, gelingt es mir nur, sie einigermaßen hinzubekommen, wenn ich im Spielen drin bin und die schwierigen Passagen im richtigen Tempo und ohne auf die Noten zu schauen dann auch spiele. Leider habe ich die alte Bearbeitung mit den auf meine relativ kleinen Hände angepassten Notensätzen nicht immer griffbereit und das flüssige Spielen läßt zu wünschen übrig, weil ein anderer Fingersatz eben sich eingeprägt hatte.
Was ich damit sagen möchte ist: So flüssig wie Dein Spiel bekomme ich es heute nicht mehr hin, sonst hätte ich vieleicht auch einmal gewagt, sie aufzunehmen. Aber dafür übe ich eben zu wenig.
Zu Deinem Spiel darf ich aber dennoch bei aller Hochachtung bemerken, daß ich sie fast in Deinem Tempo ebenfalls spielte, eine Kleinigkeit schneller. Die Prägnanz macher Phrasen empfinde ich jedoch bei Deinem Spiel zu undeutlich, machmal auch über Takte hinweg leicht verschwommen im Klang, was zu lange Pedalbenutzung sein könnte. Ich versuche die unterschiedliche Dramatik der Sonate im 1. Satz stärker hervorzuheben und betone auf Takthauptzeiten dann etwas mehr auch trotz der schnellen Läufe. Beileibe nicht bei allen Läufen aber an besonderen Stellen doch. Bei Deinem Spiel kommt es mir etwas darüber hinweggleitend vor, was aber bitte nicht als zu starke Kritik empfunden werden sollte. Es soll nur meine Vorstellung beschreiben.
Dabei fallen mir aus der Vergangenheit gerade zur Waldsteinsonate, die ja über Jahre meine Lieblingssonate der Beethoven-Werke war, 2 Annekdoten ein.
Beim Üben damals, als im Elternhaus eine Putzfrau ihr Kind mithatte, lief dieses Kind laut schreiend aus dem Raum:
Tante Kluge, Tante Kluge, der Hartwig macht das Klavier kaputt!!
Und die 2. ist eine liebe Erinnerung an meine leider schon verstorbene Mutter, die einmal den Raum betrat, als ich übte, und sie dann bemerkte, daß ich erstmalig das Stück auswendig weiterspielte, und sie dann sagt: "Jung, Du mußt doch umblättern, Du bist doch viel weiter!"
Diese 2 Annekdoten wollte ich loswerden, um aufzeigen zu können, wie lieb ich diese Sonate gewonnen habe. Ich denke, Du wirst sie auch noch oft spielen, und auch auswendig können.

Hat mir aber doch gefallen, Deine Einspielung!

Gruß Hartwig
 
Schnelles Spiel

Hallo Flip,
ich habe Hochachtung vor Deiner Einspielung mit dem angegangenen Tempo und wiederhole gern nochmals, was mein momentanes Spielen dieser herrlichen Waldsteinsonate anbetrifft: Ich kann sie nicht mehr annähernd so im Tempo durchgespielt wie Du sie vorgetragen hast.
Ich meinte damit meine Fähigkeiten, als ich 17/18 Jahre alt war, und es ist auch nur eine Kleinigkeit schneller gemeint, auf keinen Fall darüberweghuschen sondern schon prägnant die Hauptöne artikuliert.
Heute gibt es leider Passagen, die nicht klappen wollen, wenn ich sie nicht durch gutes Einspielen vorher (mindestens 1 Stunde) dann auch noch auswendig weiterspielen kann. Das ist eben nur möglich, wenn ich nicht auf die Noten sehen muß, die ja einen für mich falschen Fingersatz vorgeben. Das gilt auch für die Appassionata, die ich nicht ganz so wie die Waldsteinsonate beherrschte. Da ist dann mein Vorbild die früheren Aufnahmen von Svjatoslav Richter. Das Ende ist immer wieder dann ein Genuß und in meinen Augen unerreichbar, wie vieles von Richter.
Noch eines zu Deiner Einspielung:
Ist da im mittleren Bereich Deiner Tastatur eine Instrumentenschwäche zu hören, ein mindestens 2-maliges Scheppern oder Nebenklang? Als wenn da durch den Anschlag etwas mitschwingt. Kann aber auch an der Aufnahme liegen, oder Filzbeläge am Klavier. Bei meinem Schimmel war da einmal etwas locker, das dann bei bestimmten Schwingungen und nur bei einzelnen Tönen wegen der korrespondierenden Schwingungen einfach mit schwirrte. Hat der Klavierbauer/stimmer dann aber beseitigen können.

Hoffentlich hören wir von Dir noch mehr schöne Einspielungen, um Deine Weiterentwicklung miterleben zu können. Meine ist ja nun fast nur noch mit viel Üben möglich, aber die Zeit als Rentner beginnt ja nun bald. In Teilstücken gehe ich schon jetzt an das Einüben der beiden letzten Beethovensonaten, was aber sicher 1 Jahr dauern wird, bis ich ohne Stolpern durchkomme. Es hat einmal jemand geschrieben hier, daß man diese Späten Sonaten sowieso erst im Alter kapiert und sie dann angehen sollte. Mit Kapieren ist nicht das Notenbild und das Tastenanschlagen können dann gemeint sondern sie zu verstehen und begreifen zu können. Mein Lehrer sagte früher:
Ein Stück kann man erst dann greifen, wenn man es auch begriffen hat.

In diesem Sinne wünsche ich weiterhin viel Freude und Elan.

Hartwig
 

Hallo FLIP,

Deine Aufnahme des Kopfsatzes der Waldsteinsonate hat mir sehr gut gefallen. Dafür, dass Du mit dem Tempo an die Grenze gehen wolltest, ist der optische Eindruck Deines Spiels für mich noch sehr ruhig. Violapiano hat schon darauf hingewiesen, dass hier vieles kristallklar ist, und das ganze bekommt dann von Beethoven die berühmte Tempovorschrift Allegro con Brio. Ich kann mir vorstellen, das unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach. Zum schnellen Tempo von Gulda: Meinst Du da die '68er Aufnahme, die auch bei YouTube zu finden ist ? Ich kannte bisher aus meinem CD-Regal nur die ältere Aufnahme (von 1958 ), und da spielt Gulda schon etwas langsamer. Joachim Kaiser schreibt ja, dass Gulda selbst zugegeben hat, bei der späteren Aufnahme sich selbst übertourt zu haben. Für meinen Geschmack aber verträgt der Satz das Tempo tatsächlich, und Gulda hat da die Messlatte gelegt. Ganz anders geht es mir da bei der Einspielung der c-moll Sonate op. 10/1 von Glenn Gould. Auch hier ist es ja Allegro con Brio im Kopfsatz, aber was Gould da treibt, hat nur noch Irrlichtcharakter.
Jetzt aber noch mal zu Deiner Einspielung. Ich habe mir beim zweiten Mal anhören die Noten zurechtgelegt. Und beim Mitlesen habe ich mir eine stärkere dynamische Kontrastierung gewünscht. Aber vielleicht liegt das auch an der Aufnahme oder am Instrument.

Viele Grüße,
Kristian
 
Hallo FLIP,

die Aussage von Kaiser stammt aus seinem lesenswerten Buch über Beethovens Sonaten (ist im Fischer Verlag erschienen). Und ich stimme mit Dir überein, dass Gulda in der '68er Aufnahme eine erfrischende Interpretation hinlegt, die auch ich nicht als übertourt ansehen würde. Bei Gould und Beethoven würde ich nicht so pauschal urteilen, Kaiser zeigt in seinem Buch Beispiele auf, bei denen Goulds ungewöhnliche Tempowahl zu beachtlichen Interpretationen führt, z.B. der sehr langsam gespielte Mittelsatz aus der G-Dur Sonate op. 14/2.

Viele Grüße,
Kristian
 

Zurück
Top Bottom