Vortrag auf brennendem Flügel, brennender Flügel

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daydreamer0815

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Yosuke YAMASHITA "Burning Piano 2008," March 8, 2008

Über Kunst läßt sich Philosophieren und Streiten. Wie wir wissen wird der Begriff Kunst und Kunstwerk seit Jahrzehnten freizügig ausgelegt und praktiziert. Ob es sich bei so manchem Kunstwerk um ein Meisterwerk handelt braucht wohl nicht weiter diskutiert werden. Die Wahrnehmung von uns Menschen lehrt eine Vielfältigkeit des Kunstbegriffes und bringt auch schräge Sachen hervor, die manchmal an der Grenze des Geschmackes sind. Hier ist zwar nicht die Grenze des Geschmackes erreicht aber Kunst im Grenzbereich als Performance gezeigt. Die musikalische Darstellung nimmt, nicht zuletzt mit zunehmender Zerstörung des Flügels (Yamaha ?) erheblich ab, kann aber noch als musikalische Darbietung mit optischer Unterstützung gelten.
Ps.: Ich stelle das Video hier mal mit einem Augenzwinkern und Schmuzeln ein. Es handelt sich um Kunst, wo sie auch immer einzuordnen ist.

Der bennende und gespielte Flügel:




Hätte sich der Künstler sich nicht besser im Windschatten hingesetzt, ich glaub die Rauchentwicklung von brennentem Polyester-Lack ist nicht gesund. Also Flügel um 180 Grad gedreht. Ich hab das Video mal unter professionell Klavierspielen eingeordnet, weil ich annehme, dass der Herr Profikünstler ist.
 
Ich denke, da hat einer von Clavio dem Lang Lang den Flügel angezündet. Find' ich unfair !

Gruß
Rubato
 
Das hier ist ein Klavierforum und ich finde es ziemlich bescheuert schon wieder einen Faden zu eröffnen in dem es um die Beschädigung oder Zerstörung von Werten geht.. Sensationslust?
 
Dadurch, dass irgendwelche Leute Klaviere zerstören, z.B. ausgelöst durch die Wut eines Einbrechers, wenn dieser in eine Villa einsteigt und dort Vandalismus losläßt, weil er nicht genügendes zum Stehlen findet und dann schließlich eines Steinway B211 zertrümmert, so kann er doch nicht die Existenz des kulturellen Wertes an sich zerstören, das es Flügel gibt und sie andernorts weiterexistieren und dieser Wert weiterexistiert.
Ich find es auch nicht passend, fand es damals erschreckend, wenn in irgendwelchen studentischen Vereinigungen ordentlich über den Durst getrunken wird und wenn die Stimmung und Alkoholgehalt im Blut ein übriges tun, sodass schließlich enthemmt das Klavier, zu viert oder sechst gewuchtet wird und aus dem Fenster des ersten Stockes geschmissen wird. Der damalige Regen tat dann ein übriges. Voller Genugtuung konnte dann sogleich, der gemeinsamen Befreiung vom läßtigen Kulturgut sei dank, weitergezecht und gegrölt werden. Ich hab da nicht dran teil genommen, kenne so etwas auch nur aus Erzählungen.
Ich selbst bin ohne Schuld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dadurch, dass irgendwelche Leute Klaviere zerstören, z.B. ausgelöst durch die Wut eines Einbrechers, wenn dieser in eine Villa einsteigt und dort Vandalismus losläßt, weil er nicht genügendes zum Stehlen findet und dann schließlich eines Steinway B211 zertrümmert, so kann er doch nicht die Existenz des kulturellen Wertes an sich zerstören, das es Flügel gibt und sie andernorts weiterexistieren und dieser Wert weiterexistiert.
Ich find es auch nicht passend, fand es damals erschreckend, wenn in irgendwelchen studentischen Vereinigungen ordentlich über den Durst getrunken wird und wenn die Stimmung und Alkoholgehalt im Blut ein übriges tun, sodass schließlich enthemmt das Klavier, zu viert oder sechst gewuchtet wird und aus dem Fenster des ersten Stockes geschmissen wird. Der damalige Regen tat dann ein übriges. Voller Genugtuung konnte dann sogleich, der gemeinsamen Befreiung vom läßtigen Kulturgut sei dank, weitergezecht und gegrölt werden. Ich hab da nicht dran teil genommen, kenne so etwas auch nur aus Erzählungen.
Ich selbst bin ohne Schuld.
Vielleicht wars ja ein China-Klavier ?
 

Jo. Ist in den letzten Jahren in Mode gekommen. "Kunst als Performance / Performance als Kunst" wäre sicher mal eine Diskussion wert.

Den Anblick eines in Zerstörung begriffenen Instruments tu ich mir jedenfalls nicht an. Die Gegenwart von zur Enthemmung neigenden Verbindungsstudenten auch nicht.

Finde beides widerwärtig.
 
Ist nix Neues – das hat "the Killer" schon lange vorher gemacht :-D

Lg, Nessie
 
Jo. Ist in den letzten Jahren in Mode gekommen. "Kunst als Performance / Performance als Kunst" wäre sicher mal eine Diskussion wert.
Hatten wir doch letztens: hier.

Den Anblick eines in Zerstörung begriffenen Instruments tu ich mir jedenfalls nicht an. Die Gegenwart von zur Enthemmung neigenden Verbindungsstudenten auch nicht.

Ich bin für einen sehr weitgefassten Kunstbegriff und für unbedingte Freiheit der Kunst. Wer einen Flügel hat und ihn kaputt machen will: kann er/sie tun. Wenn er/sie das als Kunst bezeichnen will: kann er/sie tun. Es ist nicht an mir, das zu entscheiden. Es ist aber an mir, zu entscheiden, ob ich das mögen will... und da ist die Entscheidung klar.

PS: Verbindungen gab (ich hoffe auch: gibt) es an meiner Alma Mater zum Glück nicht. Ich hatte einen Kommilitonen, der tatsächlich nach Erlangen gegangen ist, um sich dort zusammen mit anderen Spinnern mit angespitzten Stöckern gegenseitig verletzen zu können. Schlagende Verbindung, pah.
 
PS: Verbindungen gab (ich hoffe auch: gibt) es an meiner Alma Mater zum Glück nicht. Ich hatte einen Kommilitonen, der tatsächlich nach Erlangen gegangen ist, um sich dort zusammen mit anderen Spinnern mit angespitzten Stöckern gegenseitig verletzen zu können. Schlagende Verbindung, pah.
da kenne ich auch etliche:
Die Herrschaften Burschen zersägen sich in ihren "Mensuren" gegenseitig die Gesichter. Und wenn sie dann mit durch Facialisparese verursachten hängenden Mundwinkeln versuchen, zu lachen, dann gehört ihnen nicht mal mein Bedauern.

Aber es gibt ja auch singende und tanzende Verbindungen. :party:
 
Zur Frage, ob das Kunst ist oder nicht:

Meiner Meinung nach soll Kunst die Menschen in irgendeiner Form bereichern.
Sei es, dass sie einfach nur durch das Kunstwerk erfreut werden, oder aber dass die Kunst so verstörend ist, dass sie zum Nachdenken anregt. Auch das kann bereichern.
Die Darstellung der Zerstörung von Musikinstrumenten ist zwar durchaus verstörend, bereichert aber sicherlich keinen der Zuschauer. Worüber soll man dabei nachdenken?
Folglich ist der künstlerische Wert solch einer Aktion eher fraglich. Zumal der "Künstler" sich in solchen Fällen nicht erheblich von einer randalierenden Studentengruppe unterscheidet, da für diese "Kunst" keine sonderliche Begabung notwendig ist.

Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet sind Musikinstrumente auch Kunstwerke. Ihre Zerstörung als Kunst zu bezeichnen wäre in dem Hinblick also auch fragwürdig. Man "schafft" Kunst, indem man ein Kunstwerk zerstört? Überzeugt mich nicht wirklich.

Dem gegenüber steht natürlich die Intention des Künstlers, falls vorhanden. Aber allein dass dieser Faden hier sich plötzlich mit blödsinnigen Studentenstreichen befasst, zeigt doch, wie wenig Tiefsinnigkeit in solch einer Art von "Kunst" steckt.

Wie gesagt, meine Meinung, hoffe der Beitrag war nicht zu lang...
 
Sei es wie jeder will, ich äußere mich dazu nicht mehr. Ich hab das mit einem Augenzwinkern eingestellt und irgendwo tut mir der Flügel auch leid, denn so ein gutes Instrument hab ich nicht. Ich gehe mal davon aus, dass es sich um einen zerstörten Yamaha-Flügel handelt (den ich mir aber nur ungern kaufen würde).
Ich hab auch nicht damit gerechnet, dass ich hier so hohe emotionelle Wellen auslöse.
 


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