Unterrichtsmaterialien, welche nutzt ihr, woher kommen sie?

Higgi25

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21. Apr. 2021
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Guten Tag,

ich unterrichte hauptsächlich Kinder und Jugendliche und bin dafür immer mal wieder auf der Suche nach neuen Ideen für die Gestaltung des Unterrichts.
Prinzipiell habe ich mir meine Unterlagen selbst erstellt und arbeite viel damit.

Mich würde interessieren wie ihr vorgeht. Erstellt ihr selbst Arbeitszettel, Lieder, etc. , lasst ihr eure Schüler bestimmte Bücher selbst kaufen (wenn ja, welche?), oder vielleicht von allem etwas?

Was nutzt ihr selbst für Materialien für die Vorbereitung? Könnt ihr Bücher empfehlen welche verschiedene Übungen, Spiele, oder andere Ideen bringen?

Ich bin gespannt auf einen kleinen Einblick in eure Vorgehensweise.
 
Vielleicht wäre das mal eine neue Variante:

 
Ich habe zu wenig Einblick, um das beurteilen zu können. Der "Erfinder" ist mein Klavierlehrer, der die Quintenpyramide im vergangenen Jahr auf der Didacta vorstellen wollte, die aber wegen Corona nicht stattfand. Er unterrichtet Kinder ab 6 Jahre und wendet diese Methode (nach seinen Aussagen) mit Erfolg an. Ich will diese Aussage nicht anzweifeln, kann aber kein fachkundiges Urteil darüber abgeben, ich bin nur sein Schüler. Einfach Kontakt aufnehmen und nachfragen, als Klavierlehrer könnt Ihr Euch untereinander besser verständigen.
 
Die Quintenpyramide ist für Anfänger, egal ob Kind oder Erwachsener, interessant. Ich nutze sie auch heute noch als Nachschlagewerk, wenn ich mir in der Tonleiter nicht ganz sicher bin. Man hat alles auf einen Blick. Persönlich finde ich sie logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Mit dem 3-Klang-Finder lassen sich schnell die Grundakkorde aller Tonleitern finden. Gegenüber irgendwelcher Tabellen oder der Keyboard Grifftabelle vom AMA Verlag, hat man nicht nur die vorgegebenen Töne, sondern erkennt auch den Aufbau. Allerdings werden hier nur die Grundakkorde bedient, Akkorderweiterungen werden nicht erfasst. Letzteres dürfte für den Anfänger aber erst an zweiter Stelle stehen.
Die Quintenpyramide nutzt keine Notendarstellung, die Erklärungen beziehen sich immer auf die Tastatur eines Klaviers.
Mit dem Quintenzirkel habe ich mich nie beschäftigt, ich spiele auch kein anderes Instrument, deshalb kann ich hier auch kein Vergleich ziehen.
 
Ich lasse meine Schüler immer je 2-3 Hefte/ Bücher kaufen.
Favouriten für die Anfänger sind "Tastenzauberei" von Anika Drabon und "123 Klavier".
Manchmal aber auch die Russische Klavierschule oder etwas aus der "Tastenträume" Reihe.

Dazu erstelle ich auch einiges selber.

Auch an Materialien habe mir einiges selbst erstellt, z.B. die Notenlese-Karten (bzw. Vorübungen) aus dem Buch "Klavier spielen" von Peter Heilbutt.

Aus einer Leiste aus dem Baumarkt habe ich Stücke in verschiedenen Längen gesägt und mit dem Brenn-Peter verschiedene Noten- und Pausenwerte darauf gemalt. Das Stück für die Ganze Note ist vier mal so lang wie das Holzstück für die Viertelnote usw.

Bei schwierigen Rhythmen legen wir dann oft einzelne Takte nach. Erst für die linke, dann für die rechte Hand und stapeln die Reihen dann aufeinander.
notenwerte1.jpg

Außerdem habe ich eine Magnet-Tafel mit Notenlinien und dazu magnetische Noten.
 
Gute finde ich auch die kreativen Übungen aus der "Tastenforscher"-Reihe.
Und in den Lehrerkommentaren der Klavierschulen finden sich auch oft noch tolle Ideen.

Außerdem haben die Kinder ja auch oft eigene Lieblingslieder (z.B. aus den Charts) die sie gern nachspielen wollen.
Noten für bestimmte Stücke kann man manchmal einzeln online in verschiedenen Schwierigkeitsgraden kaufen.

Ich lasse die Kinder auch gern Lieder, die sie kennen, nach Gehör spielen und selbst (oder mit Hilfe) eine Begleitung dazu finden.
 
@Liese Die Idee mit den Holznoten finde ich wirklich super. Ich habe mir erlaubt es dir nach zu machen und die Kinder sind total begeistert. Ich habe dazu die Takte in der jeweiligen Länge mit flachen Holzleisten dargestellt. Die Noten können mit Klett auf den Takt gesetzt werden und so verstehen nun schon die 4 jährigen die Notenlängen und sogar den Sinn hinter den "vielen Strichen im Lied".
Mit der Klavierschule "Tastenzauberei" habe ich auch sehr gute Erfahrungen gemacht. Wobei ich von der Reihe besonders das erste Buch gelungen finde. Die weiteren Bände ersetze ich oft lieber mit meinen eigenen Unterlagen.
 
Oh, das freut mich aber, dass ich dich inspirieren konnte.

Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Kinder es damit viel besser verinnerlichen.

Tolle Idee mit dem Klett!

Ja, bei der Tastenzauberei nutze ich auch nur den ersten Band. Danach oft den zweiten Band von 123 Klavier. Manchmal noch den zweiten Band von den Tastenträumen dazwischen.
 
Bei schwierigen Rhythmen legen wir dann oft einzelne Takte nach. Erst für die linke, dann für die rechte Hand und stapeln die Reihen dann aufeinander
Tolle Veranschaulichung mit den Holzklötzen :) Vielleicht kann man das Gleiche mit den Pausen machen oder diese auf die Rückseite schreiben?
Ich selbst bin ich Erwachsener Schüler. Was sind da die Unterschiede beim Unterrichten? Beim Material kann man wahrscheinlich viel Abstrakter bleiben, wobei gute Veranschaulichungen denke ich für alle Altersgruppe helfen.
Persönlich hatte ich das Gefühl zu wenig geführt zu werden von meinen ersten KLs. Erst bei meinem neuen KL ist das jetzt anders. Vielleicht lag es auch daran das mein alten KLs jünger als ich waren und sich nicht so getraut haben. Bei Kindern lese ich oft das diese zu stark geführt werden - ist wahrscheinlich nicht so leicht zu balancieren.
 

Ja, die Pausen sind bei meinen Klötzen auf der Rückseite. So wir der gleiche Wert nochmal klarer.

Ich unterrichte nur Kinder, daher kann ich zu den Unterschieden im Unterricht nichts sagen.

Ich denke, ein Hauptunterschied ist auf jeden Fall die Motivation. Ein erwachsener Schüler macht das ja freiwillig, weil er es wirklich will.
Die meisten Schüler wollen zwar auch irgendwie, aber oft sind es auch die Eltern, die dahinter stehen.

Bei der Führung merke ich, dass das von Schüler zu Schüler unterschiedlich ist. Manche haben ganz viele eigene Ideen und Themen, da gehe ich gerne drauf ein.
Andere erwarten ein Programm von mir, da muss ich viel mehr führen.

Die Materialien zum Veranschaulichen würde ich bei Erwachsenen auch einsetzen, vielleicht nicht so oft aber doch immer wieder mal.
 
Auch wenn nur ein geringer Teil meiner Schüler erwachsen ist habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie sich mindestens genau so sehr wie die Kinder über eine gute Veranschaulichung freuen. Ich bin gerade dabei Binde-, Haltebögen und punktierte Noten zu machen.
Ich lege bei erwachsenen Schülern viel darauf, dass sie sich Dinge selbst erschließen. Oft braucht es nur einen "Wegweiser" und die Antwort fällt einem in die Hand. Durch dieses Sinnhaftigkeit kommt man der Musik schneller näher (finde ich zumindest).
Da Erwachsene aber häufig nur wenig Zeit haben zeige ich schon stark einen Weg vor. Wer wenig Zeit hat muss wissen was er genau tun soll. Ich nehme aber deutlich öfter Wünsche entgegen wenn welche entstehen, als bei Kindern. Das liegt vor allem an dem ausgereiften Gedächtnis der Erwachsenen. Bei den Kindern achte ich eher darauf dass wir etwas immer wieder in ähnlicher Form widerholen. Da kann ich nicht mal eben was neues erklären, das ist schneller vergessen als verstanden.
 
Aus einer Leiste aus dem Baumarkt habe ich Stücke in verschiedenen Längen gesägt und mit dem Brenn-Peter verschiedene Noten- und Pausenwerte darauf gemalt. Das Stück für die Ganze Note ist vier mal so lang wie das Holzstück für die Viertelnote usw.
Super Idee!
Wenn man das alternativ mit Lego basteln würde, hatte man zwar Plastik statt schönerem Holz, aber man könnte das auf einer Platte im Raster fixieren und vielleicht noch zu eine Lego-Pianoroll-Style-Gebilde ausbauen. Dann wäre vielleicht durch die Noppenzahl noch klarer, dass die Viertelnote und die Viertelpause gleich lang sind. Und "Note" und "Pause" könnte man durch unterschiedliche Farben unterscheiden.
Weil das nicht so viel Gesäge und Gebrenne ist, könnte man vielleicht auch jedem Schüler einen Satz Steine in die Hand drücken, damit er zu Hause damit was basteln kann.
 
Ich habe es immer gewusst: KLs brauchen einen 3D-Drucker!
 
Am Anfang braucht man nicht unbedingt viele Materialien, da der Anfangsunterricht in weiten Teilen auditiv stattfindet, also ohne Noten. Wichtig ist ein Hausaufgabenheft für die Schüler :004: damit sie genau wissen, woran sie während der Woche arbeiten sollten. Anschließend kannst du dich natürlich von überall bedienen. Es macht dem Schüler allerdings auch oft Eindruck, wenn man extra für ihn ein kleines Arbeitsblatt, am besten mit Namen versehen, vorbereitet, weil es individuelle Zuwendung zeigt ;)
 
@Dämperlöffel

So ein Lego-Set mit Notenwerte gibt es sogar fertig zu kaufen: "Musikbausteine" von Michaela Paller
 
Es macht dem Schüler allerdings auch oft Eindruck, wenn man extra für ihn ein kleines Arbeitsblatt, am besten mit Namen versehen, vorbereitet, weil es individuelle Zuwendung zeigt ;)
Das ist eine sehr schöne Idee. Ich drucke recht viel für die Schüler aus und den Namen in die Ecke zu setzen macht ja nun wirklich keinen Aufwand. Das werde ich mir für die Zukunft angewöhnen!

Bei mir gibt es immer einen DinA4 Zettel vorne in der Mappe auf den die Hausaufgaben geschrieben werden. Teilweise mit hübschen Zeichnungen wenn die Kinder noch nicht lesen können. (Allerdings muss ich den Kindern meistens erklären was ich da male. Meine malerischen Fähigkeiten sind eher begrenzt :konfus:)
 
Guten Tag,

ich unterrichte hauptsächlich Kinder und Jugendliche und bin dafür immer mal wieder auf der Suche nach neuen Ideen für die Gestaltung des Unterrichts.
Prinzipiell habe ich mir meine Unterlagen selbst erstellt und arbeite viel damit.

Mich würde interessieren wie ihr vorgeht. Erstellt ihr selbst Arbeitszettel, Lieder, etc. , lasst ihr eure Schüler bestimmte Bücher selbst kaufen (wenn ja, welche?), oder vielleicht von allem etwas?

Was nutzt ihr selbst für Materialien für die Vorbereitung? Könnt ihr Bücher empfehlen welche verschiedene Übungen, Spiele, oder andere Ideen bringen?

Ich bin gespannt auf einen kleinen Einblick in eure Vorgehensweise.
 

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