Unsicher bei Tonartbestimmung

Dann hat der Bach-Schüler wohl offensichtlich Blödsinn geschrieben. Relevant für meine Frage wäre Bachs EIGENE Notation.

Ich glaube, es gab einen Grund, warum frueher manchmal in "dorischer" Notation geschrieben wurde... bei Altnickol scheint es genauso zu sein.
Bei der dritten in h-moll sind aber beide "Kreuze" vorgezeichnet, wobei auch da eines doppelt vorkommt (cis rechts und fis links). Ich glaube, dasz das damals noch nicht so festlag wie jetzt. Das kam erst mit dem Notendruck. Vorzeichen am Notenanfang waren eine "praktische Schreibweise", nicht mehr.
Jannis
 
Oiseau, so schreibt man übrigens kein Stück.

Man spielt nicht eine Akkordfolge (und schon gar nicht so eine abgeschmackte TEY-Akkordfolge) und dudelt dann irgendwas mit der rechten Hand dazu.

Sondern u. a. muss eine Melodie motivischen Zusammenhang, "Folgerichtigkeit", besitzen. Dies ist bei Dir in keinster Weise (also wirklich zu 0%) gegeben, daher kann man mit Fug und Recht von einer objektiv schlechten Komposition sprechen.

Deine Melodie ist sozusagen so, als würde jemand eine Geschichte erzählen, die so geht: "Heute morgen stand ich auf. Windmühlen sind schön. Der PC hat 8GB RAM, aber Trump hat den Einreisestopp verhängt."

Heutige Amateur-Komponisten denken oft, man könne einem Stück Zusammenhang (und auch die erforderliche Länge...) verleihen, indem man einfach Akkordfolgen ostinat wiederholt und auf diesen "Teig" Melodien als Deko draufpappt. Dies ist ein äußerst unkünstlerisches, einfallslos-billiges, musikalisch unergiebiges Vorgehen, das unter der Würde jedes halbwegs intelligenten und musikalischen Menschen sein sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oiseau,

lass Dich nicht beirren.
Dein Stück entspricht bis auf ein paar kleinere Details gängigen Kadenzen und Formen.

Es hat 8 Takte. Das ist schon mal sehr gut!
Die ersten 4 Takte teilen sich melodisch in Frage und Antwort auf.
Dieses Frage/Antwort-Spiel solltest Du in den folgenden 4 Takten etwas konsequenter weiterführen. Dazu machst Du z.B. aus dem Schlusston ein "a" und änderst die Harmonie im letzten Takt zu A Moll.

Deine Akkordfolge zeigt Dir die Tonart (A Moll) in der Du Dich befindest.
Die beiden Akkorde F und G führen aufwärts zum A Moll. Diese Kadenz ist in der Popularmusik sehr gebräuchlich. Dadurch dass das A Moll einen ganzen Takt ertönt gewinnt es zusätzlich an Wichtigkeit.
In den folgenden beiden Takten (Takt 3 und 4) machst Du im Prinzip das gleich, löst aber nicht nach A Moll auf, sondern machst einen "Halbschluss" in die Molldominante E Moll.
In den letzten 4 Takten passiert harmonisch das gleiche.
Wenn Du allerdings im letzten Takt auf diesen Halbschluss verzichtest und dafür die Tonika A Moll nimmst, wirkt das Stück abgeschlossener und runder.

Die Melodie der letzten 4 Takte kannst Du verbessern. Denke dabei an Frage und Antwort.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich freue mich, dass Ihr mir erneut weiterhelft. Hasenbein traf ins Schwarze. Seinerzeit hatte ich erst die Akkorde und legte dann die Melodie darüber - wie das "Möchtegern-Songschreiber" halt so machen. :-D Daher hielt ich wohl auch so fest am F-Dur. A-Moll als Tonika klingt jedoch sehr viel stimmiger. Ich sollte wohl bei Euch in die Kompositionslehre gehen. ;-)
 
Danke, Tilo, das ermutigt mich. :)
 
Heutige Amateur-Komponisten denken oft, man könne einem Stück Zusammenhang (und auch die erforderliche Länge...) verleihen, indem man einfach Akkordfolgen ostinat wiederholt und auf diesen "Teig" Melodien als Deko draufpappt.
man wird die Lebensdaten von Frederic Chopin ändern müssen, denn wegen der linken Hand in seiner Berceuse ist er ein heutiger Amateur-Komponist ;-):-D
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom