Nur bei den Büchern nervt mich das - deutsche Bücher sind falsch rum beschriftet, englische korrekt.
(Was ist korrekt? Leg das Buch / die CD flach auf den Tisch, so daß du es aufklappen könntest. Ist die Beschriftung des Buchrückens nun aufrecht oder auf dem Kopf?)
Hah. Mein Lieblingsthema. Wenn ein Buch auf dem Tisch liegt, brauch ich keine Rückenbeschriftung, da ich den Titel lesen kann. Das ist typisch für Länder, in denen die Fernsehsprecher vorher ankündigen, was gleich gezeigt werden wird, das dann nochmals kommentieren und anschließend NOCHMALS erklären, was man gerade gesehen hat
Rückenbeschriftung brauche ich vor allem DANN, wenn Bücher im Regal stehen***. Und da die Mehrzahl der Menschen Rechtshänder sind, neigen sie lieber den Kopf nach links*. Also eine DEMOKRATISCHE Lösung
Daneben ist es aber eine ästhetische Sache. Das in der grauen Theorie zu erklären, spare ich mir. Stellt Euch einfach eine vertikale Gebäudebeschriftung vor (also das GANZE Wort, nicht die Buchstaben, gekippt). Diese steht üblicherweise dann an der rechten Gebäudekante, manchmal aber auch links. Bei "deutscher" Schreibweise steigt dann der Begriff an, er ist positiv besetzt, während er in der angelsächsischen Variante "fällt". Das will kein Unternehmen sehen

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Hinzu kommt noch, dass bei der Anbringung an der rechten Gebäudekante die Standlinie der Schrift der Kante zugeordnet ist und das Ganze weniger flattriger wirkt. Selbst wenn ich aus diesem Grund für die EN-Variante die linke Gebäudekante auswähle, so bleibt dennoch der Eindruck eines "überkippenden, fallenden" Schriftzugs! (Um das auszugleichen, machen die Angesachsen dann gerne den Kunstgriff, dass sie nur Großbuchstaben verwenden, was tatsächlich hilft)
Dieser Fehler ist im Architekturbereich auch in den USA nur selten zu finden, was belegt, dass das Thema dort auf der "Bücher/CD-Seite" nicht richtig durchdacht wurde..
*** Allerdings gebe ich zu, dass die EN-Variante DANN besser ist, WENN man seine Bücher ins Regal LEGT. Aber wer macht das? Bibliotheken jedenfalls nicht.
* Ausnahmen sind sog. Schiefhälse, also Menschen, die im Uterus oder Geburtskanal kopfseitig zu lange in eine Richtung gezwungen wurden. Sind sogar ziemlich häufig, da früher nicht diagnostiziert und behandelt ...