Umfrage: Wie absolut kann Musik sein?

welchen Aussagen würdet ihr zustimmen? (Mehrfachauswahl möglich)

  • Die Aussage von Musik liegt in der formalen Anordnung der Töne selbst

    Stimmen: 5 12,2%
  • Musik drückt etwas aus, das sich schwer oder garnicht nicht in Worte fassen läßt.

    Stimmen: 30 73,2%
  • Musik hat sich aus dem Alltagsleben heraus entwickelt und bezieht sich auf dieses.

    Stimmen: 8 19,5%
  • Aufgabe der Musik ist es, beim Hörer ein Gefühl von Schönheit und Wohlbefinden zu erzeugen.

    Stimmen: 14 34,1%
  • Musik soll den Hörer in einen höheren geistigen Zustand versetzen.

    Stimmen: 19 46,3%
  • Religiöse Musik ist die eigentliche, wahre Musik

    Stimmen: 2 4,9%
  • Ich kann mit dem Begriff "absolute Musik" nichts anfangen.

    Stimmen: 9 22,0%

  • Umfrageteilnehmer
    41
Guten Morgen.

Inwiefern eine Beweiskette inklusive Quellen kaum schlüssig ist, vermag ich nicht nachzuvollziehen.

Ebensowenig erschließt sich mir, weshalb Robert Schumanns Kinderszenen ein Grenzfall sein sollten.

Andernorts, wo zum Beispiel die Fragen klar formuliert werden, findet sich viel Wissenswertes schon nach weniger als 20 Beiträgen (vgl. den Faden von Pianovirus über Fragen zur Harmonik).

Eine Psychologisierung anderer Leute vermittels Mosaiksteinchen... da mag der Deckmantel christlicher Nächstenliebe drüber gestülpt werden :)

Was Fragen nach Tempogestaltungen mit dem ursprünglichen Thema zu tun haben, kann ich auch nicht nachvollziehen - war nach denen hier irgendwo gefragt?

Gruß, Rolf
 
Hallo Klavigen,

ich habe mir noch einmal diesen ganzen Faden hier durchgelesen.

Du teilst mit, dass ich Deiner Ansicht nach Haydnspaß (der diesen Faden eröffnet hat) von mir angegriffen worden sei - - - diese Mitteilung ist nicht richtig.

Mir ist vollkommen gleichgültig, ob Jesus, Klavigen, Rolf, pppetc, Fabian, Stilblüte oder wer auch immer einen Beitrag verfasst - mir ist aber, sofern es um musikalische Angelegenheiten geht, der Inhalt eines Beitrags nicht gleichgültig. Was heisst das? Hätten Jesus oder pppetc oder Fabian oder ein Rolf die Beiträge gepostet, die halt nun mal Haydnspaß gepostet hat, sie hätten dieselben Antworten und Reaktionen/Kommentare von mir erhalten.

Wie man nachlesen kann, hat der Ersteller des Fadens auf Nachfragen nicht reagiert (er hat das vielleicht nicht gewollt, vielleicht blockiert, vielleicht wollte er weiter provozieren - keine Ahnung: er äußerte sich ja nicht konstruktiv dazu) - das kannst Du ja unschwer den ersten 20 Beiträgen hier entnehmen.

Ich gebe zu, dass meine Nachfragen daraufhin mit etwas gespitzter Feder verfasst waren - nicht, weil ich Haydnspaß böses will, sondern weil mir am Thema, am Gegenstand, an der Sache gelegen war (ein Zustand, der sich übrigens bzgl. des Forums bei mir geändert hat).

dass mir an der Sache gelegen war, kannst Du ja meinen Beiträgen unschwer entnehmen: immerhin hast Du selber quasi eingelenkt, dass manches in #1 ungeschickt formuliert ist und auch musikwissenschaftlich unkorrekt ist (muss ich Dir Deine eigenen Beiträge hier verlinken?).

Nun aber habe ich den Eindruck, als würdest Du quasi zurück rudern - Du bezeichnest meine "vehement vorgebrachten Gründe" als an der Sache vorbei und unterstellst, ich wollte einzig "dem Haydnspaß" quasi eins auswischen. Diese Unterstellung weise ich von mir: sie ist schlichtweg nicht richtig!

Was mich an diesem Faden hier bestürzt, ist der Umstand, dass sachliche Gründe einfach unter den Tisch fallen, weggefegt werden - ich sage es gerne nochmals ganz deutlich: es ist falsch und unwahr, Hanslicks Definition von absoluter Musik mit Wagners negativ konnotierten Äusserungen zu vermengen; und es ist schlichtweg unmöglich, danach die Frage zu stellen, ob "demzufolge" Lieder keine richtige Musik seien!!!

Was mich zudem bestürzt, ist Deine Reaktion auf all das: und zwar bestürzt mich das, weil ich von Dir nicht eben wenig Sachkenntnis gewohnt bin! Und da wundert mich Dein hin und her in diesem Faden durchaus nicht wenig.

Mich wundert auch, dass Du bzgl. der Frage nach absoluter Musik empfiehlst, ausgerechnet einen MGG Artikel über Programm-Musik zu lesen (ja, darüber habe ich gelacht!) - sinnvoller wäre doch gewesen, zu empfehlen, was im MGG über absolute Musik zu erfahren ist... ;) Mich wundert auch, dass Du allgemein philosophische Überlegungen zu Kant und zur "absoluten Wahrheit" hier eingebracht hast, und zwar wundert mich das, weil diese Überlegungen leider nichts zur Definition musikwissenschaftlicher und musikhistorischer Begriffe beitragen --- und ich unterstelle nun Dir, dass Du das weisst.

Ich habe mich gefragt, was all das wohl soll - gerade weil ich keine tragfähigen Argumente dafür finden kann! Ehrlich gesagt komme ich auf keine sinnvolle Antwort, egal wie ich all die vorliegenden Argumente abwäge - vielleicht erklärst Du ja nochmal, wie ich das alles verstehen solle.

Ich sage gleich vorweg: in der Sache kann ich keinerlei Konzessionen machen, denn ich sehe keinen einzigen fachlichen/sachlichen Grund, dass ich hier von dem, was ich kritisiert und mitgeteilt habe, abweichen müsste. Aber vielleicht meinst Du ja etwas ganz anderes?

Gruß, Rolf
 
Nachdem sich in einem anderen Thread ein Zwist darüber entwickelt hat, ob Schumanns Kinderszenen "absolute Musik" seien - trotz Titeln wie "träumerei, Kuriose Geschichte, Bittendes Kind, Ritter vom Steckenpferd - möchte ich hier mal die grundsätzliche Frage zur Diskussion stellen, wie "absolut" Musik eigentlich sein kann.

Gibt es eine Musik, die keinen Bezug zum wirklichen oder fantasierten Leben hat? Eine Musik, die nur reine Konstruktion ist, wo die Struktur an sich schon die eigentliche Botschaft ist. Die berühmte "tönend bewegte Form" - wie Eduard Hanslick sie genannt hat?

Sind demzufolge (gesungene) Lieder mit Text gar keine "richtige" Musik?

Hier mal der berühmte Post Nummer 1, den ich sicher mehrmals genauestens überlesen haben.

Danach bezieht sich Haydnspaß auf einen Zwist, der sich darüber entwickelt hat, ob Schumanns Kinderszenen "absolute Musik" seien.

Das alles ist in Frageform und auch mit Konjunktiv. Er selbst behauptet garnichts. Man kann aus diesem Satz niemals schliessen, Haydnspaß würde ausschliessen, dass die Kinderszenen absolute Musik seien. Das ist so mein Sprachverständnis und darauf bezog sich auch meine von Gomez in Zweifel gezogene Bemerkung, dass ja eigentlich alle verstanden hätten, wie das gemeint war.
Im weitern fragt er immer noch, ohne etwas zu behaupten. Er möchte Meinungen und Stoff für die Diskussion sammeln. Wenn ich aber eine interessante Diskussion anstossen möchte, darf ich durchaus etwas Grenzwertiges als These bringen.

Und auch sein Zitat von Hanslick mit der tönend bewegten Form , denn Hanslick hat ja diese Worte tatsächlich gebraucht soll nur das Vorhandensein absoluter Musik beschreiben, die er ja nicht in Abrede stellt. In welchem Zusammenhang nun Hanslick diese Worte gebrauchte würde erst in der Folge interessant werden.

Und der Satz mit den Liedern wird nun gleich völlig unnötig zerpflückt, denn auch hier meinte er das ja nicht, sondern stelle eine Frage, ob Musik, die zum weiteren Verständnis einen Begleittext hat oder benötigt noch absolute Musik genannt werden kann.
Wer guten Willens ist und auch ein wenig Fantasie hat konnte durchaus verstehen, wie das gemeint war.

Im Folgenden gibt er dann Antwortmöglichkeiten, was die Musik für die User bedeuten kann.

Er lässt keinesfalls darüber abstimmen, ob es absolute Musik gibt oder nicht.

Das soll sich ja erst im Laufe der Diskussion erhellen oder eben weiter strittig bleiben.

Genauso seltsam fand ich, dass meine Bemerkung ein Libretto zeige eine Handlung hier lächerlich gemacht wurde.

"Das ist doch keine Handlung, sondern ein Textbuch" schallte es mir entgegen.
Solche Belehrungen kann man sich sparen, wenn man weiss wer ich bin.

Wenn ich ein Textbuch samt Regieanweisungen lese erkenne ich die Handlung der Oper. Alles andere sind Haarspaltereien und Spitzfindigkeiten, die nichts zum Thema beitragen. Diese Handlung, die ich an Hand des Librettos dann kenne ist aber ein aussermusikalischer Bezug.
Niemand hat aber behauptet, dass allein das Vorliegen eines Librettos einer Musik das Prädikat "absolute Musik" aberkennt.
Und Niemand hat je behauptet, dass ein Liederzyklus wie die z.b. Winterreise keine absolute Musik sein kann.
Mit diesem Satz wollte Haydnsapß im Gegenteil Meinungen dafür sammeln, dass Lieder natürlich auch absolute Musik sein können.

Wer die deutsche Sprache richtig deutet, wird das auch so verstanden haben.

Wen ich den Post eines Users lese gehe ich zuallererst mal davon aus, dass er sich überlegt hat, warum er einen Faden eröffnet und dass er ernsthafte Interesse hat.

Einem Fadenersteller nach diesem Post Nummer 1 Polemik und anderes zu unterstellen, das ist das eigentliche Falsche.

Ich würde gerne mal darüber abstimmen lassen, wieviele User diese Fadeneröffnung ähnlich schrecklich fanden, wie ihr dies ihm anlastet.
 
ok, jetzt hab ich die Nase voll und teile unumwunden mit, warum: weil hier keine Diskussion, kein Austausch stattfindet, und weil hier sachliche Argumente keine Rolle spielen - so etwas empfinde ich als mindestens unschön.

Du, Klavigen, zitierst #1 - prima. Das mache ich auch, und ich mache es sachlich kommentiert! voila:
(1) Nachdem sich in einem anderen Thread ein Zwist darüber entwickelt hat, ob Schumanns Kinderszenen "absolute Musik" seien - trotz Titeln wie "träumerei, Kuriose Geschichte, Bittendes Kind, Ritter vom Steckenpferd - möchte ich hier mal die grundsätzliche Frage zur Diskussion stellen, wie "absolut" Musik eigentlich sein kann.

(2) Gibt es eine Musik, die keinen Bezug zum wirklichen oder fantasierten Leben hat? (3) Eine Musik, die nur reine Konstruktion ist, wo die Struktur an sich schon die eigentliche Botschaft ist. (4) Die berühmte "tönend bewegte Form" - wie Eduard Hanslick sie genannt hat?

(5) Sind demzufolge (gesungene) Lieder mit Text gar keine "richtige" Musik?
(der Übersichtlichkeit wegen haben ich die einzelnen Sätze geklammert nummeriert)

zu Satz 1
der Zyklus "Kinderszenen" lässt sich, wenn überhaupt, dann nur unter den groben Oberbegriff der absoluten Musik im Sinne von Eduard Hanslick einordnen - da braucht es keinen Zwist, keine Charakterstückdefinition und auch keine Umfrage!

zu Satz 2 & 3
das kolportiert Überlegungen von Richard Wagner, und zwar aus seiner Schrift "Oper und Drama" - dort lehnt Wagner theoretisierend etliche Instrumentalmusik ab (welche Gründe er dafür angibt, zähle ich hier nicht auf - ich mag niemandem die Hausaufgaben abnehmen; man kann das nachlesen)

zu Satz 4
dieser setzt die kolportierten Wertungen Wagners - und zwar negative Wertungen, Wagner lehnt "absolute Musik " ab!!! - in Beziehung zu Eduard Hanslick und seiner Schrift "vom musikalisch Schönen", aus welcher das Zitat stammt.
So etwas ist nicht ok!!! Leuchtet das ein??? Hanslick hat nun mal nicht das ausgedrückt, was Wagner gesagt hatte!!! Die berühmte "tönende Form" Hanslicks ist eben nicht die Chimäre, die Wagner prostuliert hatte (ohne sie beweisen zu können!...)
--- das kann man nachlesen. Auch hier mache ich nicht die Hausaufgaben für andere.

zu Satz 5
zum letzten mal: es gibt hier kein "demzufolge"!!!

zu den Antwortmöglichkeiten der "Umfrage": die Frage lautet "wie absolut kann musik sein?" -- zum Teufel, auf so eine Frage bracht man keine vorgegebenen Antwortmöglichkeiten, denn es ist eine Frage nach dem Grad: da kann man, wenn überhaupt, nur antworten: mehr oder weniger!

Ich unterstelle übrigens, dass man ausdrückt, was man meint - mit scharfsinnigen Überlegungen, was jemand gemeint haben könnte, mag ich mich nicht befassen.

Und jetzt bitte ich um Argumente!

Gruß, Rolf
 
Hier Genauso seltsam fand ich, dass meine Bemerkung ein Libretto zeige eine Handlung hier lächerlich gemacht wurde.
.

das kann ich Dir erklären- und das kannst Du auch problemlos nachlesen: niemand bezeichnet die Gattung Oper, welche ein Libretto hat, als Programm-Musik oder als absolute Musik! Ok?? Die Streitigkeiten nach 1850 beziehen sich auf die Instrumentalmusik! kann man auch nachlesen! ok?

also wundere Dich bitte nicht, wenn man Deine Hinweise auf Libretti mit Verwunderung zur Kenntnis nimmt!

Gruß, Rolf
 

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