TV-Tipp: Gurre-Lieder

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Marlene

Marlene

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Guten Morgen,

vor nicht allzu langer Zeit gab es für mich drei Komponisten um deren Musik ich einen großen Bogen gemacht habe: Schostakowitsch, Stravinsky und besonders Schönberg. Aber mit jedem Klavierunterricht und mit jeder Beschäftigung mit Klang und Klavier scheint auch mein Verständnis für die Musik (nicht nur) der vorgenannten immer umfangreicher zu werden. Daraus resultiert, dass ich aus ihren Werken für mich immer mehr "mitnehmen" kann.

Weil ich immer neugierig bin, habe ich mich näher mit Schönbergs Werken beschäftigt, und was sich für mich in den Gurre-Liedern offenbart darf ich nächstes Jahr (leider das Abschiedskonzert von Markus Stenz in Köln) mit diesem Werk in der Kölner Philharmonie erleben.

So, genug von "Adam und Eva" erzählt und nun zum Kern der Sache: Heute Abend beginnt der Liederzyklus der Gurre-Lieder auf BR-Alpha (um 20:15 h).

Hier ein kleiner Vorgeschmack für jene, die - wie ich noch vor kurzem - die Gurre-Lieder nicht kennen:

https://www.youtube.com/watch?v=DsDf7Raw1s0

Ich wünsche Euch einen schönen ersten Advent.

LG,
Marlene
 
Die Gurre-Lieder sind natürlich großartig.

Dennoch muss man natürlich sagen, dass insbesondere bei Strawinsky und Schönberg die Spannbreite der Kompositionsweisen EXTREM groß ist. Die Gurrelieder sind, wie z.B. auch "Verklärte Nacht", noch im spätromantischen Idiom geschrieben und daher für den "Normalhörer" problemlos verdaulich. Diese Musik ist, obwohl toll komponiert, jedoch nicht die für Schönberg und seine Bedeutung entscheidende. Die eigentliche Beschäftigung mit Schönberg geht erst los, wenn man sich als Appetizer erstmal die Kammersymphonie Nr. 1 (Quartenharmonik-Phase, allmähliche Auflösung der Tonalität) reinzieht, dann "Pierrot Lunaire" oder "Erwartung" (atonale Phase), dann Variationen für Orchester op.31 oder "Überlebender aus Warschau" (Zwölfton-Phase).

Hört man also Gurrelieder und findet sie super, kann man noch lange nicht rumlaufen und sagen: "Ah, jetzt habe ich endlich auch Zugang zu Schönberg" :D

LG,
Hasenbein
 
Mir ging es hier um die Gurre-Lieder und ich habe ja geschrieben, dass ich mich mehr mit Schönberg beschäftigt habe.

Die Kammersymphonie habe ich vor einigen Wochen im TV gesehen und ich habe auch „Pierrot Lunaire“ gehört. Denn nur ein Werk zu hören (hier die Gurre-Lieder) wäre sehr einseitig und würde bei weitem nicht ausreichen, um zu versuchen einen Zugang zur Musik eines Komponisten zu erhalten. Schönbergs Musik ist für „Normalhörer“ sicherlich gewöhnungsbedürftig. Mit vielen seiner Kompositionen, besonders seinen Klavierstücken (vor einigen Wochen in Arte gesendet), „fremdelt“ Marlene allerdings nach wie vor, denn auch deren Noten kommen mir vor wie die Kugeln einer Lostrommel die wahllos gezogen und aufs Notenpapier gesetzt worden sind.
 
Heute Abend beginnt der Liederzyklus der Gurre-Lieder auf BR-Alpha (um 20:15 h).


Liebe Marlene,

was da auf BR-Alpha gesendet wird, dürfte der Mitschnitt des Konzerts zum 60. Geburtstag des BR-Symphonieorchesters im Oktober 2009 sein. Eine DVD dieses großartigen Konzerts gibt es im BR-Shop: https://www.br-shop.de/produktwelten/br-klassik/detail/art/br-klassik-a-schoenberg-gurrelieder-ntsc/q/gurrelieder/. Wieder mal eine Gelegenheit mit Bewunderung und Dankbarkeit darauf zu schauen, wie Jansons aus diesem Orchester eines der besten der Welt gemacht hat.

Schöne Grüße,

Friedrich
 
Hallo,

am Todestag Arnold Schönbergs sendet der WDR am Sonntag um 10:25 h die Gurre-Lieder. Es handelt sich um eine Aufzeichnung der Konzerte vom 2. und 3. Juni in der Kölner Philharmonie. Das Gürzenich-Orchester spielt unter der Leitung von Markus Stenz.

Solisten und Chöre:

Barbara Haveman, Sopran (Tove)
Brandon Jovanovich, Tenor (Waldemar)
Thomas Bauer, Bariton (Bauer)
Claudia Mahnke, Mezzosopran (Waldtaube)
Gerhard Siegel, Tenor (Klaus-Narr)
Johannes-Martin Kränzle, Sprecher

Netherlands Female Youth Choir
Domkantorei Köln
Männerstimmen des Kölner Domchores
Vokalensemble Kölner Dom
Chor des Bach-Vereins Köln
Kartäuserkantorei Köln

LG,
Marlene
 
am Todestag Arnold Schönbergs sendet der WDR am Sonntag um 10:25 h die Gurre-Lieder. Es handelt sich um eine Aufzeichnung der Konzerte vom 2. und 3. Juni in der Kölner Philharmonie.
Da es bis zum Sonntag noch ein wenig dauert, könnte man einem Zeitzeugen das musikalische Wort erteilen: Im Todesjahr Schönbergs hat René Leibowitz eine Schallplatteneinspielung dirigiert.



LG von Rheinkultur

Als Nachtrag zu früheren Beiträgen in diesem Faden sei ergänzt, dass Schönberg mehrfach in späteren Werken wieder in tonale Gefilde zurückgekehrt ist, z.B. im "Kol nidre", mit einem Orgelwerk, mit der ebenfalls tonalen 2. Kammersinfonie. Ohne Opuszahl blieb eine Suite im alten Stil (in G) für Streichorchester - den "typischen" Schönberg-Stil gibt es eigentlich nicht.
 

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