Top-Piano.com - Super! oder FingerWeg!

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Snitzy

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Ich stieß auf die Seite http://www.top-piano.com/php/intro.html
Das blumige Versprechen der Seite: Klavierspielen in 10 Stunden, beihändig
und komplizierte Stücke, ohne Noten, ohne Grundkenntnisse.

Klingt toll, auf dern ersten Blick.
Auf den zweiten ist es so, dass man im Grunde nur bestimmte Bausteine
und "Tastenkombinationen" lernt die man dann, wenn man bswp.
10 oder 20 Bausteine beherrscht, kombinieren kann, sodass der
"Eindruckt entsteht" man könne Klavier spielen.

So hab ich es zumindest verstanden und aus der Seite heraus
kristalisiert.

Der Onlinekursus kostet Geld, ich glaube jede neue Lektion 10 Euro
und die ersten beiden Lektionen sind frei und auch auf der Seite
ansehbar.

Was haltet Ihr von diesem Prinzip?
Ist es für einen Anfänger der noch keine Noten lesen kann
geeignet für die ersten Schritte und einer Heranführung an das
Instrument? Oder ist es eher schädlich, weil man schon am Anfang
etwas völlig dekonstruktives lernt und sich "vorschädigt"?

Hier nochmal der Link:
http://www.top-piano.com/php/intro.html

Ohne mich damit auszukennen, ist mir diese Art des "Lernens"
unsympathisch, weil es halt so Hauruck ist. Was meint Ihr?
Danke !

ps.
um das Ganze auszuprobieren, kann man auf der Seite auch irgendeine (nicht existente)
Emailadresse eingeben.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich sage da nur:

Mit drei Akkorden kann man jedes Lied begleiten!

Gruß Chief
 
Ohne nur einen einzigen Blick drauf zu werfen, bin ich davon überzeugt, daß es sich hier um simple Bauernfängerei handelt, es sei denn, der Betreiber ist ein Idiot und weiß nicht, daß er die dafür typische Sprache benutzt.

Diese Art von Angeboten bring das Internet immer mehr in Verruf, die Leute glauben ja schon, daß man im Internet Kinder zeugen kann.

Ich will garnicht erst wissen, wieviel der "Kursus" kostet. Das Geld ist mit Sicherheit besser bei einem richtigen Klavierlehrer angelegt oder meinetwegen auch für einen Kinoabend mit Restaurantbesuch.

Schlimmstenfalls wird es aber Geld kosten und man hat nichts davon.
 
Ja, ich finde die Vermarktung auch sehr naiv und plump, ähnlich wie
in TV-Verkaufssendern.

Zitat Seite:

"Mit meiner, dieser Methode wirst Du mit einem Tasteninstrument bald Dein erstes Konzert geben"

"Der studierte Dipl. Volkswirt, Autor des "unglaublichen Pianobuches", zog 1986 nach Zürich / Schweiz und kennt bis heute keine Noten."

Tolle Referenz. Ein Bürohengst der mal umgezogen ist und keine Noten kennt.

Auch die Hörbeispiele des "Maestro", die er selbst "Hörgenuss" nennt sind mehr als grausam.

Aber egal ... kennt jemand diese "Methoed"?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hörgenuss

Ich finde es äusserst verdienstvoll, dass dank Herrn Blunk jetzt bald alle Hausfrauen und Sektretärinnen Boogie-Woogie spielen. Diese neue Begeisterung wird wohl dazu führen, dass mancher Braten in der Küche verkohlt, weil die tastensüchtige Köchin sich nicht von ihren Pattern losreissen kann.

Wenn diese Autodidackel dann recht bald so weit fortgeschritten sind, ihre ersten "Konzerte" zu geben, werden sie bestimmt reichlich Publikum vorfinden, welches froh darüber ist, dass endlich wieder gute Musik in Klavierkonzerten gespielt wird.

Der Perfidie grosser Massen sind keine Grenzen gesetzt.

Ich hoffe, einem eventuellen Befürworter dieser Methode nicht allzusehr auf die Füsse getreten zu sein.

drastischer möchte ich mich in einem offenen Forum nicht äussern.
 
Hallo.
Ich reaktiviere diesen Beitrag einfach mal wieder.

Mich würde interessieren, ob dieser Kurs wirklich 20 Lektionen zu bieten hat? Auf der Webseite (von 2001) steht, dass 10 Lektionen (1-10) ONLINE sind, die weiteren 10 Lektionen (11-20) jedoch OFFLINE.

Hat jemand mal diesen Kurs komplett durchgemacht?

Außerdem hab ich keinerlei Infos über Bezahlung o.ä. gefunden. *grübel*

Grüße
Peter
 
Wer's glaubt, ist selber schuld.
 
Nein nein, das ist nicht Blödsinn, was Herr Blunk da erzählt!
Seine Methode funktioniert! Ehrlich!
Dennoch ist es natürlich Murks. Ich erklär mal, warum:

1. Das, was Herr Blunk Klavierspielen nennt, ist nicht Klavierspielen.
Es ist lediglich ein 12taktiges Begleitpattern (Bluesschema), das mit relativ einfachen Figuren rechts ergänzt wird. Es ist nicht Klavierspiel.

2. Das Problem ist, dass nur Leute (Journalisten, Moderatoren, Laien, Leute welche schon immer gern "Klavierspielen" wollten etc), die keine Ahnung vom Klavierspiel haben, glauben, dass dies Klavierspielen ist. Darum sind auch alle so verblüfft, weil diese weder a) von Klavierspiel noch b) von schematischem Lernen etwas verstehen.

3. Herr Blunk kann selber auch nur eher schlecht Klavier spielen. Seine drei Videos auf seiner Homepage belegen sowohl massive rhythmische als auch strukturelle (Figuren rechts passen nicht immer mit links zusammen) Defizite. Ich glaube ihm zu 100%, dass er nicht Notenlesen kann und nie Klavierspielen gelernt hat. Er kann es nämlich nicht.

4. Seine Lehrmethode basiert darauf, dass er jemandem zeigt, was er selber macht. Mal ganz ehrlich, ich habs mit einem Freund versucht, der noch nie ein Instrument gespielt hat und nach eigener Aussage völlig unmusikalisch ist. Das, was die junge Dame im Video "Nightmoor" gelernt hat, konnte mein Kollege nach 15Minuten Instruktion inklusive kleiner Einführung in die Notennamen (= wo Positionen) sowie technische Vorübungen für die LH besser als das Mädchen. Keine Zauberei! Keine Wundermethode!

5. Herr Blunk ist aufgrund der Punkte 1-4 kein Klavierlehrer. Gut, die Berufsbezeichnung ist zumindest in der Schweiz nicht geschützt* (wie übrigens Psychologe auch nicht...), aber wer in Anspruch nimmt, Lehrer von etwas sein zu wollen, sollte dies zumindest selber genügend beherrschen. Davon ist Herr Blunk meilenweit entfernt.

* eidg. dipl. Klavierlehrer (CH) oder staatl. geprüfter Klavierlehrer (D) sind allerdings geschützt. Neuerdings gibt es ja auch Bachelor und Master Of Piano Performance oder Piano Education etc etc...

Die Verarschung an dieser Methode ist nicht die Methode (die funktioniert!), sondern die Tatsache, dass das nicht Klavierspielen ist und der Schüler danach genau das kann, was er gelernt hat. Nicht mehr.
Und dass Herr Blunk wie manch andere selbsternannte Neuerfinder der Klaviermethodik, ganz selbstverständlich Begriffe wie Notenlesen, mühseliges Üben etc in einen negativen Kontekt stellt. Das ist die Scharlatanerie daran.

So geschieht es auch immer auf diversen Verkaufskanälen: fette Leute wollen sich ja nicht bewegen zum Abnehmen, wollen auch nicht gesünder leben, also gibt es jetzt die super sensationelle Maschine, mit der man dann ganz viel abnimmt, innert Wochen so aussieht wie die Sixpacksuperathleten, die es vorzeigen. Und das nur mit 3x2 Minuten Training die Woche. ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
"Seine Kurse gibt er mit sensationellem Erfolg von Amsterdam bis Madrid, von Acapulco bis New York und von Buenos Aires bis Tokyo.
Um diese sensationelle Lernmethode allen Musikbegeisterten anbieten zu können, wurde der interaktive Klavierkurs entwickelt."


Ja, offenbar hat er mit seinem sensationellen Erfolg auf der ganzen Welt so viel verdient, dass er sich zur Ruhe setzen konnte. Zumindest seine Homepage henning-piano.com ist ausser Betrieb und auf top-piano.com wurde seit 2004 nichts mehr gemacht, wies scheint.
Hat demfall wirklich geklappt mit dem Welterfolg. ;)
 
Hi thepianist73,

klasse Beitrag.
Hab die Seite angeschaut und konnte nur mit dem Kopf schütteln und war sprachlos. (aber du nicht ;-) )

Gruß
 

In der Tat, die Homepage ist nicht gerade die Neueste und auf E-Mails gibt es auch keine Antwort.

Tja, wäre auch zu schön um wahr zu sein... :)

Trotzdem: Wenn man es clever anstellt, kann man die Lektionen 1 bis 10 auch ohne Bezahlung anschauen.

Klar, das sind nur Figuren, die da gespielt werden. Aber hey, für mich als Anfänger ist es trotzdem ganz nett, mal für Zwischendurch ein einfaches Blues-Schema zu spielen. Wie die Milchschnitte, die ist leicht und belastet nicht... ;)

Und im Gegensatz zu klassischen Klaviermethoden, wo man stundenlang die Tonleitern rauf und runter übt, hat man hier von Anfang an Spaß bei der Sache.

Mir ist schon klar, dass man nicht Klavier spielen lernt, aber ich denke die "Methode" ist vielleicht gar nicht mal so schlecht (SOFERN KOSTENLOS !), um den ein oder anderen Klavier-Muffel an die Tasten zu locken, oder?!

Abschließend hätte mich interessiert ob es die Online-Lektionen 11 bis 20 wirklich gibt oder ob Herr Blunk nach 10 Lektionen keine Lust mehr bzw. genügeng Geld beisammen hatte, um weiter zu machen...
 
Klar, das sind nur Figuren, die da gespielt werden. Aber hey, für mich als Anfänger ist es trotzdem ganz nett, mal für Zwischendurch ein einfaches Blues-Schema zu spielen. Wie die Milchschnitte, die ist leicht und belastet nicht... ;)

Ja, eindeutig. Es schadet ja nicht.

Und im Gegensatz zu klassischen Klaviermethoden, wo man stundenlang die Tonleitern rauf und runter übt, hat man hier von Anfang an Spaß bei der Sache.

Ich bin Pianist, spiele seit 25 Jahren Klavier und habe noch nie in meinem Leben stundenlang Tonleitern rauf und runter geübt. Es geht also auch ohne (wenn man weiss, was man macht...) ;)

Liebe Grüsse und viel Spass beim Klavierspielen.
 
wer in Anspruch nimmt, Lehrer von etwas sein zu wollen, sollte dies zumindest selber genügend beherrschen.

[Scherzmodus ein]

Aber nicht doch! ;)

Wie mein Vater (der 33 Jahre lang Schullehrer war) das englische Sprichwort zu zitieren pflegt: "Those that can, do. Those that can't, teach." (Die, die können, tun. Die, die nicht können, lehren.) :p

[Scherzmodus aus]
 

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