Tonsatz + Harmonielehre in der Kirchenmusikausbildung vs. Lehre im Schulmusikstudium

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Meine Kirchenmusik-Kurse orientieren sich vor allem nach der Harmonielehre von Gárdonyi und Nordhoff, erschienen im Möseler Verlag.
Kannt jemand von euch diese Problematik, bzw. kennt jemand das Buch und kann mir sagen, ob ein Kauf empfehlenswert wäre (momentan arbeite ich mit einer von unseren Dozenten zusammengestelllten Broschüre).

Ich kenne dieses Harmonielehrbuch leider nicht. Will nur sagen,dass es für den evang. C-Kurs ein dickes großes Buch (450 Seiten) gibt "Probieren und Studieren - Lehrbuch zur Grundausbildung in der Evangelischen Kirchenmusik", welches auch ein Kapitel zur Musiklehre enthält. Es ist kein spezielles Buch für Tonsatz und Harmonielehre, aber ein umfassendes Buch für alle Bereiche, Orgelspiel, Orgelbaukunde, Musiklehre, Gehörbildung usw.
Ich weiß nicht, ob es ein entsprechendes Pendant in der katholischen Fraktion gibt, aber eigentlich sollten ja diese Dinge konfessionslos sein...
Dieses Buch könnte ich empfehlen für den C-Kurs (evtl. nur ev?), nicht wegen der Tiefgründigkeit, sondern Breite, und doch auch gebündeltes Wissen.

Ansonsten wäre ich auch an einer Rückmeldung interessiert, ob das Harmonielehrbuch von Gárdonyi und Nordhoff empfehlenswert ist.
 
Guten Tag!

Die "Harmonik" von Gárdonyi/Nordhoff ist ein gutes Buch.
Sie ist frei von der szenetypischen oberlehrerhaften Engstirnigkeit,
die andere Harmonielehren auszeichnet. Das mag auf Gárdonyis Konto gehen,
der nicht nur komponiert, sondern ein ausgeprägtes Geschichtsbewußtsein hat
(was Irrtümer nicht ausschließt, siehe die Diskussion über den Leittongebrauch
in frühreformatorischen Kirchenliedern [--> "Allein Gott in der Höh sei Ehr"]).

Nur für einen Anfänger ist dieses Buch nicht zu empfehlen. Im Vorwort sprechen
die Verfasser selbst davon, daß sie musiktheoretische und satztechnische Kenntnisse
voraussetzen. Das von Mindenblues vorgeschlagene Buch ("Probieren geht über Studieren")
ist ebenfalls sehr gut, ein kirchenmusikalisches Vademecum, sollte für Kirchenmusiker
beider Konfessionen verpflichtende Lektüre sein.


Ich kann immer nur papageiengleich auf den Krämer verweisen,
die "Harmonielehre im Selbststudium", weil sie den Inhalt sinnvoll gliedert
und ihrem Titel Ehre macht: fürs autodidaktische Arbeiten geeignet ist,
Aufgaben (mit Lösungsteil im Anhang) stellt. Sie setzt allerdings den Umgang
mit einem Tasteninstrument voraus - für den, der sich die klingenden Ereignisse
nicht vorstellen kann.

Gruß, Gomez

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Danke, Gomez, für die Aussagen zum "Harmonie"-Buch von Gárdonyi/Nordhoff! Werde ich mir vielleicht zu Ostern gönnen.

Das Buch von Krämer "Harmonielehre im Selbststudium" habe ich zwar auch, war aber doch zu faul, die Übungen selber durchzuziehen. Obwohl mir es im Großen und Ganzen gefällt (sein anderes Buch "Lehrbuch der harmonischen Analyse" liegt noch kaum benutzt im Schrank, für mich leider etwas over the top), mag ich nicht so ganz manch rigorose Aussage. Z.B. beim 4-stimmigen Tonsatz schreibt er "als seltene Ausnahme ziehe man die Verdoppelung der Terz in Betracht". Mir würde es besser gefallen, wenn er jeweils den Zeitbezug angibt. Diether de la Motte z.B. macht sich in seinem Harmonielehrbuch wenigstens die Mühe, mal die Verdoppelungen bei großen Meistern auszuzählen, und - voila- Bach z.B verdoppelt die Terz öfter als die Quinte. Also in der Hinsicht gefällt mir das Krämer-Buch nicht so sehr, trotzdem sicherlich eine hilfreiche Anschaffung.
 

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