Tennisarm

sorell

sorell

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Hallo, liebe Forum-Mitglieder,

jetzt hat es mich auch getroffen... obwohl ich sicher war, dass es mich nie treffen kann. Tennisarm.

"Die Muskeln, die für das Bewegen von Finger und Handgelenk zuständig sind, setzen teilweise an einem kleinen Knochenvorsprung an der Ellenbogenaußenseite an. Menschen mit einem Tennisarm (Epicondylitis humeri radialis) haben in diesem Areal Schmerzen. Sie können eventuell bis in den Ober- oder Unterarm ziehen.
Bei einem Tennisarm schmerzt zunächst der Knochenvorsprung an der Außenseite des Ellenbogens auf Druck. Auch die am Ellenbogen ansetzenden Muskeln können schmerzen. Diese Muskeln strecken die Finger.

Beim Tennisarm nehmen die Schmerzen im Bereich des Ellenbogens mit der Zeit zu - vor allem, wenn man das Handgelenk gegen einen Widerstand nach oben drückt. Zudem kann sich ein Schwächegefühl im Handgelenk bemerkbar machen. Menschen mit einem Tennisarm können nicht mehr richtig zugreifen. Der Grund dafür ist eine Verletzung des dort verlaufenden Nervs."

Das trifft 100% zu. Am Donnerstag gehe ich zum Arzt. Ich lege nicht so viel Wert darauf, aber etwas muss ich machen. Vorallerdings weiss ich, dass es eine langwierige Sache. Wenn ich nix tue, wird es schlimmer. Ich merke es schon. Ich wollte zuerst es nicht wahr nehmen, habe gedacht, dass es irgendwie weg geht. Mir tut es weh, eine Tasse oder einen Teller aufzuheben, ich spüre, dass es Kraft nachgelassen hat. Ich übe fast wie gar nix.

Campanella spiele ich schon seit 6 Wochen nicht. Ich habe versucht paar mal, aber gemerkt, dass es mehr schmerzt. Natürlich, Hausarbeit, Einkaufen und alltägliche Dinge bereiten mir viel Schwierigkeiten. Ich spiele trotzdem, nicht viel, auch Konzerte mit einer Sängerin, nicht schwierige Sachen, sehr entspannt, fast kraftlos, der Klang ist super! Aber etwas Schwieriges kann ich nicht!!! Die Kraft ist nachgelassen, und ich habe Angst, den Druck auszuüben.

Ich dachte, ich kann das nicht bekommen.... Ich habe im frühjahr IKEA Küche selbst aufgebaut, habe die Bäume im Garten mit der Handsäge gesägt... war nix!!!! Ich habe so meine Hand belastet! Und alles war OK... und jetzt. Weil ich nur paar Wochen von meiner Euphorie bewegt, ganz schnell und viel gespielt habe.... "Campanella", "Gnomenreigen", Etüden von Chopin etc... Ich war so begeistert, ich konnte mich selbst nicht von meinem Flügel trennen! Ich glaube, ich habe darüber berichtet.

Und jetzt ist es so bitter! Bei jeder Bewegung erinnert mich meine Hand an diesen S....

Ich hoffe, es geht vorbei... die Frage ist, wann....

Ich habe schon ausführliche Berichte über SSE hier gelesen - die Ausdehnungübungen usw... ich weiß aber nicht, wie man es macht, hoffentlich, der Arzt wird die zeigen.

Gebt mir bitte Hoffnung und Mut...

Viele liebe Grüße,
 
Hallo,

zu Voltaren resinat kann ich auch nur zustimmend nicken.
Eine Epicondylitis Spange ist aber doch erstattungsfähig, amber, deines scheint etwas Anderes zu sein?
Die Epispange bringt man oben am Unterarm an, Sie entlastet den Sehnenansatz.
violapiano

Tja, dann bin ich wohl in der falschen Krankenkasse... Sind auf jeden Fall Epispangen der Firma Bauerfeind in einem "modischen" blau-grau. Resinat ist leider auch verschreibungspflichtig, hab ich aber ohne Probleme bekommen.

Das mit dem Dehnen sehe ich ähnlich - warum nimmt man denn entzündungshemmende Mittel wie Kortison und Schmerzmittel, wenn keine Entündung laut website vorliegt. Da ist doch zunächst einmal schonen absolut angesagt. Wenn es besser wird und die Entündung raus ist, macht das "sporteln" für den Arm natürlich sehr viel Sinn. Da gibt es auch wirklich sehr simple und effektive Übungen, die einem ein Physiotherapeut zeigen kann.

VG Amber
 
Wenn ich das richtig verstehe hast du dich beim üben verletzt. (oder ist Dir etwas außerhalb Klavierspielen sonst passiert?)
Veilleicht kannst du sogar sagen, in welchem Stück oder Passage? (La campanella vielleicht?)

Hallo,

Ja, ich denke, ich weiß, wann ist das passiert. Ich glaube, letzte paar Seiten in La Campanella, wo schnelle Oktaven in der rechten Hand. Egal, wie ich es versuchte, entspannt zu spielen, am Ende wurde mir unangenehm in Muskeln etwas höher vom Ellbogen. Dazu habe ich ziemlich schnell vielmals Gnomenreigen und die Etüde von Chopin, cis-moll No.4. Auch andere Sachen, die sehr schnelle Passagen in der rechten Hand hatten. Das hat so gut geklappt, wie nie in meinem Leben zuvor! Ich war so euphorisch, dass ichdie immer wieder wiederholt habe und immer schnell (war von mir selbst total begeistert). Natürlich, hatte ich etwas Ermüdigung schon gespürt...

Sonst bin ich sehr robust. Habe im Frühling die ganze neue Küche von IKEA zusammen geschraubt (wer das einmal gemacht hat, weiß, wovon ich spreche). Danach aber hatte paar Tage nachts Karpaltunnelsyndrom.... Die hatte ich sehr sehr schlimm vor fünf Jahren, als ich mit meinem Jungen schwanger war. Letzte zwei Monaten hatte ich fast komplett das Gefühl in den Händen verloren, es gab nur furchbare Schmerzen. Akupunktur hat fast wie gar nix geholfen. Nur nach sechs Monaten nach der Geburt war alles allmählich weg. Ohne OP und Behandlung.

Ich weiß, dass ich sehr leichsinnig mit meinen Händen umgehe... Aber ich glaube, dass es russisches Mentalität ist - immer sehr extrem und übertrieben. Das sagt mein Mann auch. Wenn - dann.....
 
Liebe sorell,

es tut mir so leid!!!!!!!!!!! Wie schrecklich! Der Albtraum eines Musikers!!! Und dabei bist du so locker - ich glaube dir, dass du sicher warst, so etwas nicht bekommen zu können! Das ist echt gemein: da übt man voller Lust und Elan und dann so was.....! :(

Ich kenne mich leider mit SSE nicht aus. Aber der link ist doch schon recht vielversprechend. Mein Mann hatte so etwas schon einmal und ihm hat manuelle Therapie geholfen (massieren des Ellenbogens etc.). Vielleicht kann es auch nicht schaden, zum Osteopathen zu gehen.

Ich wünsche dir alles Liebe, möglichst schnelle Besserung/Heilung und fühle wirklich sehr mit dir!!! :kuss: :kuss: :kuss:

chiarina

Liebe chiarina!

vielen Dank für Dein Mitgefühl! Ich tue mein Bestes und berichte, wie es bei mir weiter geht. Meine Erfahrung wird bestimmt einige interessieren.

Viele liebe Grüße,
 
Danke für die Nennung als hilfreiche Quelle in diesem Thread.
Der Tennisarm bei einem Klavierspieler ist leider sehr schwierig zu behandeln und auch sehr hartnäckig.
Unter guter Behandlung, aber auch viel Heilungszeit lässt sich auch ein chronifizierter Tennisarm heilen.

Viele Grüße
Dr. Nicolas Gumpert
 
Der Thread ist zwar schon ziemlich alt, aber mir fällt auch noch was dazu ein: Ich hatte vor zwei Jahren circa drei Monate lang einen Tennisellenbogen. Ich war dann beim Chiropraktiker wegen Problemen an der Halswirbelsäule und danach war auch der Ellbogen wieder in Ordnung. Vielleicht ist das ja ein Tipp für alle, die Nacken- und Ellbogenschmerzen gleichzeitig haben.
 
Hallo Werschtfried,
grundsätzlich ist beeinflusst ein Halswirbelsäulensyndrom die Beschwerden der Arme und umgekehrt.
Daher kann man einen Tennisarm durch Behandlung der Halswirbelsäule beeinflussen und umgekehrt.
Allerdings sollte immer auch der Tennisarm mitbehandelt werden, bzw. wenn Halswirbelsäulenbeschwerden bestehen auch diese mitbehandelt werden, da das die Heilungschancen verbessert.
Danke für diesen guten Hinweis!
In 90% aller Fälle ist der Tennisarm auch ohne eine Behandlung und reiner Schonung nach drei Monaten wieder verschwunden.
Alle die dann immer noch an einem Tennisarm leider sollten zu einem Ellenbogenspezialisten gehen.

Viele Grüße
Dr. Nicolas Gumpert
 
Ich habe zwar keinen Tennisarm, aber bei mir leidet der rechte Ellenbogen etwas unter der beruflich und freizeitlich bedingten täglichen langen PC-Benutzung. Der liegt halt immer auf dem Tisch auf, und sieht teilweise schon leicht wundgelegen aus... Vielleicht liegt das auch an meinem Kleidungsstil, da ich am PC durchgängig mit kurzen Ärmeln arbeite, bzw die Ärmel hochkrempel. Nach langen Sessions tuts natürlich auch weh. Habe etwas Angst dass mich das irgendwann beim Klavierspielen beeinträchtigt, deshalb wollte ich mal fragen ob das jemand kennt, und ob es da gute Lösungen gibt? Ich versuche schon meine Haltung etwas zu optimieren, aber hab mir auch überlegt, ob ich mir nicht einen Ellenbogenschoner besorgen soll. Also ein elastischer und polsternder Strumpf für den Arm sozusagen.
 
@GeneralBass ich arbeite auch am PC, aber mein Ellbogen liegen nicht auf dem Tisch auf, nur die Unterarme zum Teil.
Ich verwende zwar ein Ergo-Keyboard, aber keine zusätzlichen Handballenauflagen (nur die ins Keyboard integrierten). Maus verwende ich eine normale, Mauspad mit Polster. Ich hatte vor ein paar Jahren Probleme mit den Handgelenken, das hat sich mit dem neuen Keyboard erledigt - und ich spiel auch keinen Schumann mehr, der hat mir nicht gutgetan damals.
Ansonsten - viele Bildschirmpausen machen.
 
Ok vielen Dank! Ich glaube auch immer mehr dass es eher ein Haltungsfehler sein könnte, die Tastatur liegt sehr eher nah vor dem Bildschirm und ich beuge mich auch etwas vor, was wahrscheinlich auch irgendwann auf den Rücken gehen könnte. Ich versuche mal mir anzugewöhnen die Tastatur etwas weiter zu mir zu schieben. Und dabei ich habe gemerkt dass es mir schwerer fällt den Text zu lesen, vielleicht habe ich mich immer unbewusst nach vorne gebeugt, weil ich eine leichte Sehschwäche habe... Meine Maus ist schon sehr ergonomisch, aber über ein Ergo-Keyboard und ein gepolstertes Pad könnte ich auch mal nachdenken.
 

Was du aber nicht ändern kannst, denn der Arbeitsplatz ist so, wie er ist.
Kann ich so nicht stehen lassen. Wir haben im Büro einmal jährlich eine Bildschirmschulung, wie ein ergonomischer PC Arbeitsplatz aussehen sollte und wie nicht. Schreibttischhöhe, Stuhlhöhe, Abstand der Tastatur von der Tischkante, Abstand und Höhe sowie Winkel der Monitore, Beleuchtung, Stellung des Schreibtisch zum Fenster, das sind alles variable Größen. Bis hin zu höhenverstellbaren Sitz+Stehschreibtischen. Wenn das alles nicht möglich ist und man hockt wie ein Gnom verrenkt vor dem Schreibtisch, dann sollte man vielleicht mal mit dem Chef reden, ob er 1000€ für einen Tisch oder monatlich x000€ für einen abwesenden chronisch rückenkranken Mitarbeiter ausgeben will.
 
Hallo,
Ich hatte in letzter Zeit auch immer wieder einen Tennisarm, leider sogar beidseitig.
Meiner Erfahrung nach hilft das Dehnen gut

Hat hier jemand Erfahrung mit einer Botox Injektion beim Tennisarm? Gibt ja unterschiedliche Meinungen dazu
 
Mein positiver Erfahrungsbericht i.S. Arbeiten-am-PC: Berufsmaessig arbeite ich den ganzen Tag mit PC, v.a. mit Zahlen. Da passierte es in den letzten Jahren dann immer wieder einmal, dass ich leichte Schmerzen im Unterarm verspuerte, ich hatte das Gefuehl, dass das einzig und allein der Mouse zuzuschreiben war. Ja, und letztes Jahr kam dann das Betaetigen einer Klaviertastatur dazu: Der rechte Arm tat mir immer mehr und oefters weh. Nicht schlimm, aber ich spuerte halt was.

Mir kam dann die Idee, zur Entlastung des rechten Arms die Mouse mit der linken Hand zu betaetigen. Es folgten widerliche Tage und Wochen: Das Anpeilen eines Punktes auf dem Bildschirm war ein einziges Zittern und Zaudern. Ich kam mir bloed und unfaehig vor; am schlimmsten war es fuer mich, wenn ich zusammen mit Kollegen etwas auf meinem Bildschirm durchschaute und besprach. Und dann, eines Tages ... funktionierte die linke Hand genauso gut wie die rechte! Und Ziel erreicht - der rechte Arm tut nicht mehr weh.
Angenehme Begleiterscheinung: Das Arbeiten an der Tastatur geht viel schneller und mit weniger Aufwand. Mouse in der linken Hand, die rechte ist also frei fuer's Tippen auf der Zahlentastatur und fuer handschriftliche Notizen.

Fazit: Zum Lernen ist es nie zu spaet (auch des Klavierspiels). Fuehlt und sagt ein mehrjaehriges Mitglied des Ue60-Vereins.
 
Klingt kontraintuitiv, aber durch regelmäßiges Liegestütze-Machen (korrekte Form beachten; Schwierigkeitsgrad dem Trainingszustand anpassen, indem man evtl. zunächst an einer Erhöhung trainiert) habe ich meine Probleme mit Überbein und "Musikknochen" gut wegbekommen.
 
Hallo, ich hatte vor ca 30 Jahren das erste Mal einen Tennisarm rechts, hatte im Garten stundenlang Schrauben aus einem Zaun herausgedreht. In den Jahrzehnten danach habe ich leider durch die stressige PC Arbeit in meinem Brotjob und durch andere Belastungen (Hausarbeit, schwere Kinderwagen schieben usw) an beiden Armen chronische Tennisarme entwickelt, außerdem seit ein paar Jahren ein Impingement Syndrom in der Schulter und zwei Bandscheibenvorwölbungen in der HWS.

Beim rechten Tennisarm hat mir früher eine Stoßwellentherapie beim Orthopäden geholfen, damit wurden die Kalkablagerungen an den Sehnen zertrümmert und der Heilungsprozess angeregt (war allerdings sehr schmerzhaft). Ansonsten hilft mir regelmäßiges moderates Krafttraining ( mit wenig Gewichten), manuelle Therapie bzw Osteopathie und Wärmepflaster, außerdem meide ich größere Belastungen soweit wie möglich und bin beim Üben vorsichtig.
Ich denke, bei einem Tennisarm wäre es wichtig, herauszufinden, ob die Schmerzen evtl von weiter oben, also von HWS oder Schulter, kommt, oder ob die Entzündung von Überlastung des Ellenbogens und Armes selber herkommt.
 
Wo man ein Überbein halt so hat - am Handgelenk.

Und "weg" ist das natürlich nicht (das geht gar nicht) - es "bricht nur nicht aus".
 
d.h., Liegestütz waren also gut dafür. Das finde ich spannend, weil ich gerade deswegen so vorsichtig bin mit extremer Belastung. Aber vielleicht ist es gerade gut. Hast Du es innen oder außen am Handgelenk? Meines ist innen unter dem Daumengelenk.
 

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