Tastenfronten dauerhaft anleimen

P

Pappnase

Dabei seit
2. Jan. 2011
Beiträge
366
Reaktionen
19
Hallo Experten,

der 1903 gebaute Blüthner-Flügel meiner Frau ist nach über zwei Jahren Benutzung nach vermutlich Jahrzehnten Mißachtung so langsam wieder richtig spielbar, was die Tastatur angeht. Leider fallen immer wieder die Tastenfronten ab, also die kleinen Celluloid-Plättchen an den Tastenvorderseiten. Es ist eine Ausführung mit den Kaseintasten und eben den Vorderplättchen aus Celluloid. Weil das Tastenholz etwas geschrumpft ist, stehen die Plättchen marginal seitlich über und fallen dann beim Spielen ab. Sieht doof aus.

Wie kann man die Dinger wieder dauerhaft befestigen? Ich habe schon Heißleim und Cyanacrylat probiert, beides scheint keine wirklich dauerhafte Festigkeit aufzuweisen. 2K Epoxy habe ich noch nicht probiert, früher ging es doch auch ohne so etwas.

Wie machen das die Klavierbauer? Ich wäre für Tips dankbar.
Papp
 
Hallo Pappnase,

Das macht man mit Glutinleim. Also Knochenleim, Fischleim etc.
Die Überstände muss man abfeilen.

LG
Michael
 
Hallo Michael,

genau das habe ich als allererstes probiert. Es hält aber überhaupt nicht, die Plättchen fallen bei der kleinesten Berührung wieder ab. Bei Elfenbein geht das prima, aber dieses Celluloid nimmt überhaupt keinen Leim an. Man kann die daran "haftenden" Überreste mit dem Fingernagel in Flocken abschaben. Ich habe auch versucht, die Plättchen mit Schleifpapier etwas anzurauhen, ebenfalls ohne dauerhaften Erfolg.

Ich werde jetzt wohl mal Epoxy probieren (UHU plus), vielleicht mit ein bißchen Litophon zum weißfärben.

Gruß
Papp
 
Epoxy-2-Komponenten? Ich kenne kaum was, was man damit nicht dauerhaft verkleben kann.
 
Aber vielleicht will man es auch irgendwann wieder lösen? Daher wohl besser Glutinleim, wüsste auch nicht, wie der abgehen sollte. Insbesondere Knochenleim wird doch glasähnlich hart...

LG
Patrick
Das geht bei Epoxy-Kleber mit Wärme (200 Grad/C +)
Da könnte sich allerdings, wenn man nicht aufpasst, das Celluliod in Form von Rauchzeichen verselbstständigen.:D:D
Grüße
Toni
 
Hallo Pappnase,

als Restauratorin kann ich Dir einen Tip geben: Das Celluloid mit Aceton anätzen, dann lässt es sich mit Fischleim verkleben.

Schöne Grüße von einer Klavieranfängerin, die am Wochenende ihr erstes Klavier bekommt und nächste Woche ihre erste Klavierstunde hat, Juchuh!!
 
Ivory,

sei herzlich willkommen und gegrüßt! Bitte halte uns doch auf dem Laufenden bezüglich Klavier und Unterricht, so was lesen wir immer gern...
 
Hallo Pappnase,

als Restauratorin kann ich Dir einen Tip geben: Das Celluloid mit Aceton anätzen, dann lässt es sich mit Fischleim verkleben.

Schöne Grüße von einer Klavieranfängerin, die am Wochenende ihr erstes Klavier bekommt und nächste Woche ihre erste Klavierstunde hat, Juchuh!!

Willkommen im Clavioforum und viel Spaß beim Klavier lernen!

Siehste... entfetten hatte ich nicht dazu gesagt ;)


LG
Michael
 
Na gut dann probiere ich das mal mit Aceton, befor ich mich an Uhu plus vergreife. Vorsichtig. Ich war mal auf Werksbesichtigung bei Hohner, wo sie die Celluloidteile für die Akkordeons in Aceton aufgeweicht haben. Diese Arbeit hat ein einziges Ehepaar gemacht und es roch ganz ganz übel in der Celluloidformbude. Tatsächlich wurde dabei auch Hautleim benutzt.
 

Zurück
Top Bottom