Suche Empfehlung: Klavierstück 20. Jahrhundert / Neue Musik

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Thorstaen

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19. Sep. 2008
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Hallo!

Ich bin auf der Suche nach einem neuen Stück für mich. Ich würde gerne etwas aus dem 20. Jahrhundert spielen, es darf ruhig auch Neue Musik sein.

Zuletzt habe ich gespielt den dritten Satz der Pathetique (liegt mir, aber ich komme nicht auf das Tempo, in dem das Stück üblicherweise gespielt wird) und die Katzenfuge von Scarlatti (die letzte Seite ist eigentlich zu schwer für mich). Davor die Fantasie in d-moll von Mozart, das war von den drei Stücken am ehesten meine Kragenweite.

Mein Lehrer hat mir nun einen Band Preludes von Messiaen mitgebracht, aber ich hätte gerne etwas, das mehr "nach vorne" geht. Habe schon an das Toccata von Chatchaturjan gedacht, aber das wäre schon wieder ein Stück, das für mich an der Grenze des Spielbaren ist. Ich suche was mittelschweres, also schon eine Herausforderung, aber keine an der ich die nächsten 6 Monate arbeiten muss, und vom Umfang muss es auch nicht ein großer Sonatensatz sein. Vielleicht drei, vier, fünf Minuten.

Fällt Euch da was ein?

Gruß,
Thorsten
 
wie "modern" soll es denn sein ?
vielleicht was von prokofiev, da gibts stücke, die "nach vorne gehen"...
 
Prokofjev kommt von der Zeit schon hin. Gerne aber auch noch später: Mein Lehrer hat mir auch den Band Enchiridion von Bernd Alois Zimmermann mitgebracht. Da konnte ich bisher allerdings keine Aufnahmen finden. Das ist ein Grund, warum ganz neue Sachen von noch unbekannten Komponisten wiederum auch eher nicht in Frage kommen.

Also grob: Komponiert zwischen 1920 und 1980, "nach vorn" in dem Sinne wie es auf die Toccata von Chatchaturjan oder das Allegro Barbaro von Bartok zutrifft, vom Schwierigkeitsgrad eher leichter als diese beiden Stücke, mit einer Dauer von drei, vier, fünf Minuten.

Chatchaturjans Toccata finde ich echt großartig. Mein Lehrer meint auch, es wirke schwieriger als es ist, aber ich möchte mich trotzdem (noch) nicht daran wagen.
 
eines der Preludes von Dmitrij Schostakowitsch
eventuell eines der Klavierstücke von Samuel Barber oder Aaron Copeland
die Paganini-Sonatine von Luigi Dallapiccola
die kurzen Klavierstücke von Arnold Schönberg
die leichten Variationen von Anton von Webern
 
Danke!

Welches Schostakowitsch-Prelude denn z. B.? Habe bei youtube op. 87 gefunden und mir bis jetzt zwei angehört, e-moll und C-Dur, sehr schöne Musik, aber etwas zu "verhalten" für das, was ich jetzt suche.
Von Barber habe ich mir die Ballade op. 46 angehört, von Copland gibt es auf youtube vier Fantasien - muss ich mir näher ansehen, geht aber in die richtige Richtung!
Dallapiccolla - hmm, alle vier Sätze wären mir zu lang, ein einzelner vielleicht ein bischen wenig. Mal sehen.
Von Schönberg habe ich die Noten zu einem der Stücke aus op. 11 und auch bei youtube reingehört, das trifft meinen Geschmack leider nicht.
Hast Du für die Webern-Variationen eine Opus-Zahl?

Ich würde mich über weitere Tips freuen!

Gruß,
Thorsten
 
Lieber Thorstaen,


kennst du die Sonatine von Chatschaturjan (1958 )? Besonders der dritte Satz würde vermutlich genau das treffen, was du suchst.

Auch Ginasteras könnte ich mir gut vorstellen,

z.B. von 1937 die

"Danzas argentinas Op. 2 [1937] (Danza del viejo boyero - Danza de la moza donosa - Danza del gaucho matrero)"

oder Stücke aus der "Suite de Danzas Criollas" (1946),

dann die "Tänze im bulgarischen Rhythmus" von Bartok.

Liebe Grüße

chiarina
 
Ein lustiges kurzes Stück ist auch Copland Cat&Mouse. Die Katze schleicht, aber die Maus geht nach vorne :)

P.S. Ich finde die Vorschläge Deines Lehrers übrigens toll! Ich würde an Deiner Stelle nochmal drüber nachdenken, denen zu folgen.
 

@ pianovirus

Kennst Du denn evtl. diese Enchiridion-Zyklen von B. A. Zimmermann und könntest mir Stücke daraus empfehlen? Ich finde bei youtube (und auch sonst) keine Aufnahmen und mal eben anspielen kann ich diese Stücke nicht (wenigstens nicht alle) ...
 
Guten Abend, Thorstaen!

Du hast mich zwar nicht angesprochen, aber ich rede dazwischen,
weil mir Zimmermann sehr am Herzen liegt.

Es gibt von ihm zwei resp. drei "Enchiridion"-Hefte: von 1949, 1951 und 1956.
Die drei Hefte spiegeln die stilistische Entwicklung dieser Jahre wider.

Die Stücke im ersten Heft bewegen sich harmonisch in einer erweiterten,
aber nicht mehr funktionellen Tonalität, sind oft zentraltönig angelegt
und lassen Einflüsse von Hindemith, Bartók und Strawinsky erkennen.

Die Stücke im zweiten Heft sind zwölftönig, überwiegend aus ein- und derselben Reihe
entwickelt (also Achtung! ---> seelenlose Musik, wie hier unlängst festgestellt wurde).
Es ist eine sehr vergeistigte Musik mit versteckt religiöser Thematik. Die Stücktitel
verweisen auf das klösterliche Tagzeitengebet.

Die ursprünglich zu einem dritten Heft gebündelten Stücke von 1956 erschienen
nach ihrer Umarbeitung unter dem Titel "Konfigurationen". Die Zugehörigkeit zum
"Enchiridion" ist aus der Zwölftonreihe ersehbar, die mit der Hauptreihe
der Stücke aus Heft II identisch ist. Die Musik nähert sich dem "punktuellen" Stil,
sie isoliert und individualisiert die Einzeltöne und ist dabei von großer Ausdruckskraft.

Herzliche Grüße,

Gomez
 
Ahh OK ... Was ich hier habe ist dann wohl ein Band mit dem ersten und zweiten Heft. Der erste Teil mit Introduktion, Ekloge etc., der zweite Teil ist mit Exerzitien überschrieben, die Stücke heißen Vigil, Hora etc. Angehängt sind noch drei Stücke, die Zimmermann wohl selbst nicht veröffentlichen wollte: Intermezzo, L'après-midi d'un Puck und Hommage à Johann Strauß.

Danke!
 
Hi, Thorstaen,

vom "Intermezzo" weiß ich gar nichts.

"L'après-midi d'un Puck" und "Hommage à Johann Strauß"
hat Zimmermann ausgeschieden, weil ihm diese Stücke
nicht zur ernsten Thematik der anderen zu passen schienen.
Es ist aber gut, daß der Schott-Verlag sie im Anhang mit
veröffentlicht hat.

Wirst Du die Stücke spielen?

HG, Gomez
 
"Wirst Du die Stücke spielen?"

Ja, ich denke. Natürlich nicht alle ;-)

Wohl im Februar 2012 steht meine Bachelor-Prüfung an, Schulmusik mit Klavier Nebenfach. Ich würde gerne 12 bis 14 Minuten Klavier spielen. Ein Stück wird wohl der dritte Satz der Pathetique sein, dauert bei mir sieben Minuten. Schön wäre, wenn ich daneben noch zwei Zimmermann-Stücke spielen könnte: Ekloge, Meditation, Aria, Toccata (Teil 1) und Imagination (Teil 2) kommen wohl in Frage. Die anderen sind mir zu kurz oder erscheinen mir zu schwierig.

Intermezzo hat Zimmermann wohl schon früher rausgenommen, die beiden anderen Stücke dann erst kurz vorm Druck.
 
20.Jahrhundert ist für mich Georgij Swiridow, mein Lieblingswerk ist "Time Forward", das habe ich als Bearbeitung für Klavier zu 4 Händen, sehr schön ist sein Schneesturm. Oder kennst Du Mikhael Tariverdijew? Das ist auch toll.
 

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