Stücke auswählen und dranbleiben

Denkt ihr dass das erstmal reicht? Oder sollt ich mir noch n größeres Projekt suchen, wie pennacken vorgeschlagen hat?

Vergiß die Kinderszenen und Großprojekte - mache dich an kleine, einfache aber wohlklingende Stücke und verschaff dir so ein paar "schnelle" Erfolgserlebnisse. Sehr gut für sowas ist zum Beispiel Aram Chatschaturjans Album "Bilder der Kindheit" (daraus ist auch das Andantino), aber auch die einfacheren (!) Stücke von Schumann wie Melodie oder Stückchen.

LG, PP
 
Aber mal ne Frage: Gibts denn auch Sonaten von Komponisten aus der Romantik, oder ist das alles nur Klassik?
Natürlich gibt es Sonaten von den Romantikern und Spätromantikern und auch von den Komponisten der frühen Moderne und des 20. Jhs.: Weber, Schumann, Chopin, Liszt, Brahms, Tschaikowski, Rachmaninov, Skrjabin, Hindemith, Berg, Barber, Schostakowitsch, Ginastera u.v.a. haben Klaviersonaten komponiert - - aber diese Sonaten sind allesamt keine Anfängerliteratur.
Irreführend ist z.B. die Sonatine von Ravel: die ist auch eine sehr anspruchsvolles Konzertstück, keine Anfängerliteratur.
 
Ich habe einen Sonatinenband mit Stücken aus der Romantik, da ist auch eine Kindersonate G-Dur von Schumann drin, die scheint mir relativ leicht und es gibt auch noch ein paar andere einfachere Stücke. Ist halt dann die Frage, ob es gefällt.
 
Hallo,

ich habe als Klavierschule "Der Junge Pianist". Die Lieder sind zwar auch nicht immer so mein Fall, aber ich spiel sie halt und nach einiger Zeit klappt es hin und wieder auf Anhieb. Diese haben aber keine Chance in mein Repetoire aufgenommen zu werden ;). Bei einigen Stücken, hab ich halt auch so meine Problemchen. Letzte Zeit mussten diese leider warten, da ich meine wenige Übezeit für die neuen Stücke genutzt habe. Diese Tage hab ich die Stücke, die ich in meinem Repetoire aufnehmen möchte wieder mehr geübt. Wenn' s aber überhaupt nicht klappt bei einem Stück, nehm ich mir ein anderes vor, und das andere später oder am anderen Tag. In meinem Buch sind halt nur kurze Stücke, die mit der Zeit schwerer und länger werden.

Als ich mit dem Keyboardspielen angefangen habe, wollte ich auch schon so vieles spielen können. Nu liegen die Notenbücher im Schrank. Eins (Fluch der Karibik I) hab ich mal wieder hervorgekramt. Das Lied (He's a Pirat), was ich gern spielen lernen wollte, könnte ich nu mal so langsam in Angriff nehmen (Diese Noten sind für Klavier!). Der Drang ist aber nicht mehr so da :(

Hab ja die Möglichkeit später die Keyboardnoten leadsheetmäßig mit Akkorden zu begleiten oder eine entsprechende 2. Stimme zu schreiben. Dies hab ich auch bei einigen Stücken auch schon gemacht.

Viele Grüße
Musicanne
 
... ich mach besser eine Klammer auf ...
(kann es sein, dass sich hinter der Formulierung "dran bleiben" so was Unpopuläres und Verpöntes wie Disziplin bzw. Selbstdisziplin verbirgt?)
:D:D:D:D
 
So, ich hab jetzt nochmal mit meinem Lehrer gesprochen, und laut seiner Aussage traut er mir das erste Stück aus Schumanns Kinderszenen zu. Ausserdem hat er mir noch die Mazurken von Chopin genannt, da könne ich mich mal mit einigen vertraut machen.

Das hier gefällt mir auch, und scheint einfach zu sein:

 
Annie, der van Gogh, der dein verlinktes Video ziert, ist von hier von meinem Computer aus direkt in meinem Blickfeld an der Wand :-D Außerdem heißt mein Lieblingsgedicht von Edgar Allen Poe "For Annie", deshalb bist du mir schon mal sympathisch :-D

Meine Taktik fürs "Dranbleiben" heißt Leidenschaft und Abwechslung. Ich brauche für ein Stück eine gewissen Leidenschaft, um es konsequent zu verfolgen. D. h. es muss mich emotional ansprechen. Es gibt Stücke, die sind eine technische oder intellektuelle Herausforderung; aber sie berühren mich nicht. Dann lasse ich sie auch schnell wieder liegen. Schwierige Stücke, die ich nicht mir nichts, dir nichts vom Blatt spielen kann, müssen in mir etwas Irrationales auslösen. Ich spiele für mein Leben gern Klavier, aber ich bin kein Profi, deshalb kann ich es mir auch leisten, mich nur mit Stücken zu beschäftigen, die mich packen. Ich brauche kein ausgefeiltes Repertoire, sondern kann mich nur dem widmen, das mich persönlich interessiert.

Der zweite Punkt ist Abwechslung. Meistens habe ich ein Projekt, das länger dauert, bis ich es drin habe. Dazwischen brauch ich aber Erfolgserlebnisse. Momentan übe ich ja (wie in meinem ersten Thread geschrieben) die Polonaise As-Dur Op. 53 von Chopin. Das wird SEHR lange dauern. Parallel dazu habe ich mit einer Mozart-Sonate begonnen, die ich schätzungsweise in ein bis zwei Wochen recht passabel präsentieren kann. Erfolgserlebnisse bringen auch immer aufgewärmte Stücke, die ich vor vielen Jahren mal gespielt habe, dann aber aus verschiedensten Gründen vernachlässigt habe.

Als drittes Element versuche ich, bestimmte Stücke am Leben zu erhalten, d. h. ich spiele manche Sachen immer und immer wieder, bis sie meinem zum andauernden Zuhören verdonnerten Publikum (im Wesentlichen also meinem Freund, früher meinen Eltern und Nachbarn) zu den Ohren raushängen.

So komme ich eigentlich immer dazu, schnell was Neues zu lernen (Mozart-Sonate), Altes aufzufrischen bzw. nicht vergammeln zu lassen und mich zu neue Höchstleistungen zu motivieren (die Polonaise). Würde ich mich nur einer Sache widmen, bliebe ich entweder stehen oder wäre deprimiert, weil ich bei dem neuen Großprojekt nicht schnell genug vorankomme. Kurz gefasst: Die Mischung macht's ;-)
 

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