
Ambros_Langleb
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Strukturelle Ambiguität?
Ich möchte euch gerne eine Frage auftischen, die einen ganz eigennützigen Hintergrund hat: ich habe gerade das Vergnügen, Studies im Examenssemester einzubleuen, wie man grundlegende Techniken erkennt, die die Ästhetik eines literarischen Textes konstituieren. Eine davon ist, was man (weil Linguisten sich nicht einfach ausdrücken können) "struktuerelle Ambiguität" nennt. Beispiel:
Abend wird es wieder /
über Wald und Feld /
sinket Friede nieder /
und es ruht die Welt.
Hoffmann v. Fallersleben läßt dem Leser hier die Auswahl, "über Wald und Feld" entweder als lokale Bestimmung zum ersten oder zum dritten Vers aufzufassen - oder besser, er läßt ihm die Wahl nicht, sondern läßt es prinzipiell in der Schwebe.
Frage (zur Weitergabe an die paar musikinteressierten unter den obengenannten): gibt es so etwas in der Komposition auch - daß ein Motiv in seiner strukturellen Zuordnung zweideutig bleibt? Wie nennt man ggf. das Phänomen und könnt ihr mir vielleicht ein, zwei griffige Beispiele nennen?
Dank im Voraus und bitte um Entschuldigung, falls die Frage sich als dämlich herausstellen sollte.
Friedrich
Ich möchte euch gerne eine Frage auftischen, die einen ganz eigennützigen Hintergrund hat: ich habe gerade das Vergnügen, Studies im Examenssemester einzubleuen, wie man grundlegende Techniken erkennt, die die Ästhetik eines literarischen Textes konstituieren. Eine davon ist, was man (weil Linguisten sich nicht einfach ausdrücken können) "struktuerelle Ambiguität" nennt. Beispiel:
Abend wird es wieder /
über Wald und Feld /
sinket Friede nieder /
und es ruht die Welt.
Hoffmann v. Fallersleben läßt dem Leser hier die Auswahl, "über Wald und Feld" entweder als lokale Bestimmung zum ersten oder zum dritten Vers aufzufassen - oder besser, er läßt ihm die Wahl nicht, sondern läßt es prinzipiell in der Schwebe.
Frage (zur Weitergabe an die paar musikinteressierten unter den obengenannten): gibt es so etwas in der Komposition auch - daß ein Motiv in seiner strukturellen Zuordnung zweideutig bleibt? Wie nennt man ggf. das Phänomen und könnt ihr mir vielleicht ein, zwei griffige Beispiele nennen?
Dank im Voraus und bitte um Entschuldigung, falls die Frage sich als dämlich herausstellen sollte.
Friedrich
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