Steinway & Sons - inzwischen totaler Mainstream?

Bambi

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Ich weiß nicht, egal wo man guckt, ob im Fernsehen oder in Konzertsäälen oder wo auch immer - überall nur Steinway und Sons.
Inzwischen frag ich mich ob die Klavier so gut sind, oder ob es einfach nur so ist, dass man halt das nimmt, was sie bewäht hat. Inzwischen ist mir Steinway und Sons ja fast schon unsympathisch, aufgrund dieser Überpräsenz. So ähnlich als wenn plötzlich jeder Porsche fährt.
 
Genau so sehe ich das auch!, Warum denn einen Steinway für 100.000 € kaufen, wenn einem ein Kawai für 30.000€ vllt noch besser gefällt. Es muss nicht immer Steinway sein. Ich habe mich eh schon lange in die Kawai oder Yamaha Instrumente verliebt :D
 
Kann ich nicht ganz nachvollziehen.

Wenn ein Produkt gut ist, dann setzt es sich eben durch. Damit ist ja nicht ausgeschlossen das es noch andere gute/ bessere Produkte gibt.

Und warum wird dann ein Steinway zum "Mainstream", b.z.w warum klingt das hier so Negativ?

Wird denn z.B. ein Porsche schlechter nur weil es immer mehr gibt die damit rumfahren?

Und was ist überhaupts der Sinn dieses Themas! :-)
 
Steinway ist Porsche;-)

Frag mal einen Durchschnittsdeutschen nach bekannten Klavierherstellern. Die Antwort wird sich meistens (und in der Reihenfolge) auf Schimmel, Steinway und Yamaha beschränken. Da ist ein Stück Marketing dahinter (und es kennen alle den gläsernen Schimmel Flügel von Udo Jürgens), mal die Qualität, die sich herumgesprochen hat (S&S ist dafür bekannt, aber das heisst ja nciht, dass keine anderen Sterne am Klavierhimmel genauso hell oder heller leuchten) und dann auch mal die pure Masse (schau in ebay und du siehst hunderte Yamaha Klaviere).

Steinway & Sons hat Qualitativ seit sicher 120 Jahren diskussionslos die obere Region erreicht und gehalten. Daran waren die Firmengründer mit ihrer kompromisslosen Suche nach dem bestmöglichen Konzertflügel bestimmt mit schuldig.

Der 2. Weltkrieg hat eine starke Zäsur im Klavierbau gesetzt. Viele Hersteller wurden durch das Kriegsgeschehen geschädigt oder komplett zerstört, das meist männlich besetzte Handwerk Klavierbau hat viele erfahrene Klavierbauer verloren. Die Produktionsstätten wurden häufig für Kriegsbedarf genutzt und deswegen zerbombt. Mühsam über Jahrzehnte angelegte Holzlager wurden geplündert oder verbrannten.

Davon war Steinway & Sons in Hamburg wohl auch betroffen. Sie hatten aber die zweite Produktionsstätte in New York, die nur wenig abbekommen hat. So konnten Kompetenz und Material ganz schnell nach Deutschland eingeflogen werden und Steinway gelang es dadurch, schnell wieder in Europa Fuß zu fassen. Dadurch entstand eine weltumspannende Klaviermarke, als alle anderen (damals fast ausschließlich in Europa befindlichen) Hersteller noch damit kämpften, wieder auf die Füße zu kommen.

Diesen Vorteil baute Steinway damals geschickt aus durch konsequente Qualitätswahrung, die Verknüpfung mit kompetenten Service und einem gutem Händlernetz. Auch in der Produktion wurde geschickt gehandelt. Die Verarbeitung von hochwertigem Material, überdurchschnittliche Bezahlung der Mitarbeiten, Nachwuchsförderung durch beste Ausbildung... Dazu kommt die intensive Betreuung der Künstler. In den Verträgen der Künstler stehen für Auftritte häufig von vorneherein Steinway Flügel (zum Teil mit Baujahrvorgabe) drin. Da wollen die Veranstalter doch das bieten, was die Künstler wollen. So entstand eine Premium-Marke, die ihresgleichen sucht.

Sie hat aber mittlerweile doch wieder einige ernstzunehmende Mitbewerber, die aber meist kleiner sind (Fazioli, Steingraeber & Söhne) oder unglückliche Managementfehler überstehen mussten (Bösendorfer). Meines Erachtens stellen diese Hersteller alle Flügel her, die Steinway durchaus das Wasser reichen können. Auch Yamaha mit Ihrer S Serie oder dem CF-III S als Flaggschiff kann gut mithalten, konnte sich aber nie von Ihrem "Toyota-Image" lösen. Die Lösung dafür war 2007: Yamaha kauft Bösendorfer. Dann gibt es noch Kawai mit dem Shigero Flügel, oder Aussenseiter wie Stuart aus Australien.

Die Tastenhelden beginnen wieder vermehrt nach einer Klangvielfalt zu suchen und öffnen sich für die Alternativen. Es bleibt zu hoffen, dass mehr Sterne am Himmel sichtbar werden!
 
Ich denke durch die Überrepräsentanz von Steinway haben wir alle uns an diesen Klang auch "gewöhnt" wobei STW sicher immer noch ne absolute Topmarke ist.
Meiner Ansicht nach ist Steinway aufgrund seiner Klangcharakteristik das einzige "Universalklavier" geblieben, sprich er ist zumindest bei den Konzertflügeln für alle Musikstile nutzbar was ich von anderen Erzeugnissen aufgrund ihrer Klangeigenheiten nicht unbedingt behaupten möchte. Auch bewahrte sich Steinway einen Anteil des traditionellen Klavierklanges, vielleicht auch dies ein Grund für seine Universalität.

Mir wäre auch lieber wenn eine breitere Palette von Herstellern in Konzertsälen vertreten wäre was unter Umständen den positiven Nebeneffekt hätte das die Steinways dann vielleicht auch ein wenig im Preis nachgeben würden.....
 
Genau so sehe ich das auch!, Warum denn einen Steinway für 100.000 € kaufen, wenn einem ein Kawai für 30.000€ vllt noch besser gefällt. Es muss nicht immer Steinway sein. Ich habe mich eh schon lange in die Kawai oder Yamaha Instrumente verliebt :D

Der "passende" Steinway ( O-180 ) hätte neu um die 50TE, nicht komlett ausgenudnelt um 35TE gekostet.

Der haptische Spieleindruck meines neuerstandenen KAWAI RX-2 ( hat immer noch 14TE gekostet ) sowie sein rundes Klangbild - Ich finde im Vergleich ist der O-180 den Mehrpreis nicht wert.

Für den Berufsmusiker mögen die "Gesetze" da anders sein . Der Handwerker nimmt auch die "Blauen" von Bosch und vermeidet Black&Decker ... ( zumindest stößt das auf mein Verständnis wenn er das tut )

Grüße,

Stefan
 
Meine Erfahrung ist diesbezüglich leider genau umgekehrt und wennschon was teureres dann entweder "nobel"orange (Fein) oder türkisblau (Makita)....:D


Of Topic:

Maktia haben wir in der Werkstatt komplett rausgeworfen und auf schwarz-grün (Festool) um gestellt.
Fein ist ok aber für den täglichen Betrieb zu unergonomisch, da ist Festool auch besser.
Die blauen Bosch sind für den professionellen Bereich auch nicht mehr das, was sie vor 20 Jahren mal waren: Lediglich blaues und nicht grünes Gehäuse, Gummi- anstelle von Kunststoff-Anschlussleitung und teilweise bessere Lager. Der Rest ist oft der gleiche Sch...

Elu (grau, war gut) gibt´s leider nicht mehr und die Dinger unter dem neuen Namen Dewalt (gelb) haben oft auch nur Baumarkt-Qualität.

Atlas Copco (früher schwarz, dann gelb) heißen nun Milwaukee (rot) sind sehr ordentlich, sind vom System aber nicht so stimmig wie Festtool.

Also was soll man im Profi-Bereich kaufen?
Es gibt kaum Alternativen.

Und vielleicht geht es den Steinway-Käufern einfach genauso:
Die Steinway-Flügel sind alle top. Und wenn es nicht darum geht, irgendwo sparen zu müssen, macht man mit einem Steinway nichts falsch.
 

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