Steinway K132 Kaufpreis Frage

also 12.000 finde ich vollkommen inordnung. ich habe letztens erst eins angeboten bekommen aus dem jahre 1911 für 25.000.
 
Wenn das nicht ein Sondermodell war, dann ist das eigentlich kaum zu Glauben :D. Wer kauft denn so ein Steinway für 25 000 Euro?
 
es wird ein Petrof 135 K1. Habe ein gutes Angebot bekommen: neues Klavier und kostet genauso viel wie ein altes S&S K-132. Vom Klang her fand ich P sehr gut und sehr interessant.

Ich würde mir das auch noch einmal gut überlegen. Bei Steinway kaufst Du die absolute Spitzenklasse im Klavier und Flügelbau. Kein anderer Hersteller ist so solide in der Spitzenklasse wie Steinway. Die Instrumente sind top, vielleicht sogar noch besser als die jetzigen, denn auch bei Steinway fangen mittlerweile Veränderungen an, die auf geringfügige Einsparungen hindeuten.

Der Steinwaysound, ok, der muss Dir auch gefallen. Falls Dir beide Klaviere klanglich und spieltechnisch genauso gut gefallen, würde ich also in jedem Fall! das Steinway vorziehen, alleine wegen dem Wertverlust.... Falsch... bei Steinway muss man schon fast von Werterhalt sprechen!
 
Die große Steinway-Auswahl

Nachdem ich hier alle Postings gelesen habe, drängt es mich, das Folgende zu sagen.

Ich finde es ja gut, dass die hier in Frage stehende Herstellermarke allenthalben hoch gelobt wird, und diplomatisch klug ist es sicher auch. Ich stimme in dieses Lob gern mit ein - aber mit nüchternen Abwägungen.
Steinway hat Maßstäbe gesetzt, und ich werde nicht müde, davor meinen Hut zu ziehen. In praktisch allen wichtigen Hinsichten - Qualität, Innovation, Patentierung, Management, überaus konsistente Marken-, Design- und Modellpolitik, undundund, hat die Firma über Jahrzehnte, vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, alles richtig gemacht und so mit Recht, wie ich finde, den Markt erobert und dominiert.
Doch es ist schon lohnend, auch innerhalb der Steinway-Produkte zu differenzieren.
Die Flügel D und B sind Urbilder des Zusammenwirkens von Ausgewogenheit und Großartigkeit in Klang und Technik und diesbezüglich kaum umstritten. Die Flügel A und C sind eher Charakterflügel: zweifellos höchstes Qualitätsniveau, aber klanglich eher für bewusste Überzeugungstäter/innen. Viele mögen nur den A oder den C, und viele mögen gerade diese(n) nicht so wirklich.
Die Flügel O, M und S sind konstruktiv jünger als die größeren, und in manchen Punkten moderner. Der O wird allenthalben gelobt - zu Recht, wie ich finde -, die beiden kleineren manchmal nicht recht ernst genommen - zu Unrecht, meine ich.

Weshalb ich das alles erwähne: Die großen Steinway-Klaviere sind klanglich dem A-Flügelmodell verwandt. Stets beeindrucken sie mit der Anmutung unerschütterlicher Durabilität und gewaltiger Kraftfülle und fallen insbesondere auf mit einem besonders grundtonintensiven, wuchtigen Bassklang.
Wer das mag, liegt bei Steinway-Klavieren genau richtig. Und kriegt die sprichwörtlich ausgezeichnete Material- und Verarbeitungsqualität, nebst bestem Werterhalt, gleich dazu.
Es ist aber durchaus berechtigt, nach anderen hochwertigen Klavierklang-Konzepten, z. B. von Bechstein, Bösendorfer, Steingraeber oder Blüthner oderoder - und durchaus auch Petrof -, Ausschau zu halten. Was mich betrifft: Wenn ich mich auf Steinway-Klaviere konzentriere, hätte ich gern ein Instrument, das klangkonzeptionell nahe an der Ausgewogenheit und Basstransparenz des O-Flügels liegt. Das V-Modell ist im optimierten Zustand phantastisch, könnte aber m. E. noch deutlicher eigenständig sein und in die genannte O-Richtung gehen. Das K-Modell ist m. E. ein ausgeprägtes und hochkarätiges, ambitiöses Charakter-Instrument. Das muss man wirklich, nach reiflichem Vergleich, wollen. Und dann auch mit Überzeugung richtig Geld dafür ausgeben. Argumente wie Wertbeständigkeit und Marken-Nimbus können dabei mitwirken, sollten aber nicht den Hauptausschlag geben.

Im Übrigen haben die Steinway-Klaviere V und K eine konzertante, groß dimensionierte Mechanik, die spieltechnisch hohe Anforderungen stellt. Sie ermöglicht sehr gleichmäßige Leichtläufigkeit, sehr gute Anschlagpräzision bis ins feinste Pianissimo und sehr flinke "schimmernde" Repetition. Aber nur, wenn sie überaus pingelig, und über Monate und Jahre immer wieder, genau einreguliert wird, und wenn sich der/die Pianist/in gründlich und geduldig in den Anschlag einfühlt. Dann wird sie unschlagbar - aber auch nur dann. Wo das nicht erfolgt, neigt sie gern zu Doppelanschlägen ("Trommeln") oder Repetitionsausfällen. Andere Klavier-Mechaniken sind da gutmütiger. Aber auch weniger prätentiös.

Gruß
Martin
PianoCandle



;) Klavierklang beginnt im Kopf und endet dort.
Dazwischen liegen du, ich, unsere Pianos und Clavio. :klavier:
 

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